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llMburger Tageblatt Nr. 124 Donnerstag, den 29. Mai 193V 52. Jahrgang. Eine neue Steuerlast von 737 Millionen Mark auä *Wal»euburg, 28. Mai 1930. -haus innen r ver- itzend reicht l nur n mit Luft rtuns Zugleich weit verbreitet in den Ortschaften der Standesamtsbezirke Altwaldenburg, Bräunsdorf, Callenberg, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenleuba- Nitderhain, Langenleuba-Oberhain, Langenchursdorf, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Reichenbach, Remse, Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim. ^te deutsche Regierung hat de« polnische« Protest Wege« »d^enzrwtscheufalles bei Marienwerder zurückgewiesen Hm ** Einsetzung einer gemischten NntersnchuugSkom- vorgeschlagen. Botschastcr-Konserenz hat entschieden^ datz alle iNteughallen im besetzten Gebiet zerstört werben müssen. Rrchstabivett hat gestern über die Deckung des ^.entstandenen Fehlbetrags im HauShaltpsau beraten. dem AuSgabensenknngsgesetz soll die Zahl der ^stagsabgeordnetcn um 100 geseutt werden. Düsseldorfer Massenmörder hat noch zwei weitere s.Mateu etngesta«den, die der Oeffentlichkeit bisher «n- »?nt waren. A Frick bleibt der Liiuderkouferenz in Berlin seru. Krauzose« habe« Zweibrücke« gerüumt. englische König ist erneut erkrankt. den letzten Unruhen in Raugoou wurden 40 Per- getötet und über 600 verletzt. Lustschiff „Graf Zeppelin" hat auf dem Flugfeld Pernambuco eine kleine Havarie erlitten. IN Angriff neymen. souye des Staates würden aber nur dann sich st mi? auswirken, wenn die Landwirtschaft ", Vertrauen auf die Zukunft - »um Gelingen beitraae. Rm Namen der : den, rom» denn ünen t dft dür« Für auch e der zwar et e-s, dabei d der steten der ieiliS eine i atc"' rnte^ S. Tick stul»' j n^ dir >rn^ ieiiB isstel' , da^ ing^ onat? 1 n"' mmen ndek" z un" sich irbiS^ i de" gc^ SA mer"' anä nn^ st k Ä g df s S'' -oh-; dere" rM t.ab- und ilsneN, VaS vorläufige llnlersuchungSerKbntt. Die Ermittlungen an Ort und Stelle. Nach der vorläufigen deutschen amtlichen Fest stellung handelt es sich ganz zweifellos um eine Grenz verletzung durch Polen. Zwei polnisch« Beamte, die im Besitz von Handgranaten und Revolvern waren, haben die Grenze unbefugt überschritten und waren aus bis her unbekannten Gründen in die etwa 25 Meter von der Grenze entfernt stehende deutsche Patzkontroll baracke eingedrungen. Sie haben den ersten deutschen Beamten, der sie dort überraschte, sofort mit Schüssen empfangen und ihm die linke Hand durchschossen, so oatz er bei der Verteidigung ebenfalls die Waffe gebrauchen mußte. Außerdem haben mehrere polnische uniformierte und bewaffnete Beamte die Grenze überschritten und von der Höhe des Deiches aus dem mit den beiden festgenommenen Polen abziehenden deutschen Beamten zahlreiche Schüsse aus Karabinern und Re volvern nachgesandt. Der Deich verläuft an der frag lichen Stelle auf deutschem Gebiet, und zwar etwa 20 Meter von der Grenze entfernt. Auf deutschem Gebiet wurde eine Anzahl Hülsen von Karabinerpatronen ge funden. Diese können schon deshalb nicht von deutschen Beamten stammen, weil die deutschen Beamten nur mit Revolvern bewaffnet sind. politische Rundschau Deutsche- Reich. Der Reichspräsident empfing gestern den in den einst weiligen Ruhestand übertretenden Vorsitzenden der deutschen Kriegslastenkommission in Paris, Ministerialdirektor Ruppel, zur Verabschiedung. Das Dundespräsidium des deutschen Richterbundes hat das Reichsjustizministerium gebeten, von sich aus einen Ausschuß einzuberufen, in dem alle bei der Justizreform beteiligten Organisationm vertreten find. In Berlin trafen für einen kurzen Besuch der Reichshaupt stadt 180 amerikanische Aerzte ein, die sich auf einer Warschaus Protest zurültgewiesen. Einsetzung einer gemischten Kommission. — Die pol nische Grenzverletzung erwiesen. Während die Untersuchung der deutschen Behörden über den Grenzzwischensall bei Marienwerder noch an dauert, hat Polen bereits am Montag in verdächtiger Eile seinerseits Protest erhoben und die üblichen For derungen auf Zahlung einer Entschädigung und Be strafung der „Schuldigen" gestellt. Amtlich wird dar über folgende Mitteilung ausgegeben: Der polnische Gesandte hat beim Auswärtigen Amt wegen der Vorgänge, die sich anläßlich des Grenz zwischenfalles bei Neuköken abaesvielt haben. Vorstel- Amtlicher Teil. Landtagswahl. Die Wahlkartet für die am 22. Juni 1930 stattfindende Erwähl liegt vom »1. Mai bi« eiuschiiehlich 7. Juni > "N in der Ratskanzlei Werktags 8—'/»1 Uhr, am Sonntag Uhr zur Einsicht aus. Etwaige Einsprüche sind da- ^-9 binnen dieser Frist schriftlich oder zu Protokoll anzubringen, ^ohlberechtigt ist, wer am Wahltage Reichsangehöriger und .Mg Jahre alt ist. Zur Einsichtnahme werden insbesondere Güsgen veranlaßt, die seit dem 15. Dezember 1929 hier zuge- E" sind bezw. seitdem und bis zum Wahltag« das zwanzigste vollendet haben. Personen, die in der Wahlkartei nicht Wichnet stehen oder keinen Wahlschein besitzen, können an der "Ndtagswahl nicht teilnehmen. ^Daldenburg, am 28. Mai 1930. Der Ttadtrat. den 30. Mai 1930, vormittags 10 Uhr ^t im gerichtlichen Versteigerungsraum eU» Radioapparat ^outsprecher meistbietend gegen sofortige Barzahlung ver- Mt werden. Gerichtsvollzieher des Amtsgericht» Waldenburg, . den 28. Mai 1930. Erscheint Werktag!. Nachm. Bezugspreis monak- N im voraus 1S0R -Pfg. freibl, auSschl. Träger!. Unzelne Nr. lOReichspf., Sonntags-Nr.30 R.-Pf. Anzeigenpreise: 6gesp PetitzeUe 0,15 R.-Mark, außerhalb des Bezirkes 0,20 R.-Mark, Zgesp. " ^eklamezeile 0,45 R.-Mark, Linweis« auf Anzei- SM und Eingesandte 0,10 R.-Mark, Nachiveife- ""d Offertengebühr 0,20 R.-Mark, Rabatt nach "ns. Schnurriger Satz (Tabellen) mit Aufschlag. ?Wnde, 1878. Fernsprecher Nr. 9. Postschließfach Nr. 8. Am« L-ipzia Nr. 4486. vonNon«»: Verrin»»«nl 8' Filiale Waidenburg. Etadtgirokonto Waldenburg SO. «eiten nur bei pünktlicher Zahlung, bei zwangeweis«. -totreibung der Rechnungrbetriige wird jeder Nachlaß hinsällig. ies Die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft hi-wr ihre diesjährige Wanderausstellung die rhei- siich Metropole gewählt. Nach wochenlangen Vorbe- !,^8sn wurde die einzigartige Schau Dienstag mit- U Beisein von Vertretern des Reiches, Pveutzens, «sj^^heinprovinz und der Stadt Köln, sowie zahl- landwirtschaftlicher Verbünde feierlich eröffnet. Aeichsernährungsminister Dr. Schi e l e nahm die Einheit in längeren programmatischen Aus- iij,r?"Sen sich über die Gegenwarts- und die Zu- "^aben der deutschen Landwirtschaft zu ver- »Ha-- Er erinnerte daran, da.tz die DLG.-Ausstel- » jetzt in Köln wieder an den Platz zurückgekehrt dem sie in den achtziger Jahren des vorigen M. Ounderts ihre Wanderung durch die deutschen Gaue i>^ Kommen habe. Damals habe sich zum erstenmal ^«s^uck überseeischer Konkurrenz auf unsere Land- Mite« k. kritisch ausgewirkt. Verglichen mit jenen »irren aber die heutigen ungleich kritischer. Die ^a«s°8 Landwirtschaft müsse als eine verzweifelte werden. Bei der völligen Auszehrung der ^„gMilichen Widerstandskraft sei die Reichsregierung ^it gewesen, dem zusammenbrechendcn Berufsstand außergewöhnlichen Mitteln beiznsprin- un- Walieilburger Atzzeizer Dieses Blatt e«thält die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des Stadtrats zu Waldenburg. Ferner veröffentlichen zahlreiche andere staatliche, städtische u. Gemeinde-Behörde« ihre Bekanntmachungen im Schönburger Tageblatt. Verantwortlich für Redaktion, Druck und Verlag E. Kästner in Waldenburg Sachsen. Mitglied des Sächsischen und de» Deutschen Zeitung»oerleger-Verein» (E. V) — VerlagSort Waldenburg Sachsen. lmrgen erhoben. Er hat den Tatbestand so geschildert, als ob es sich um einen Uebergriff deutscher Amtsper sonen gehandelt haben soll. Im Auftrage seiner Re gierung hat er gegen die Vorgänge protestiert und gleichzeitig die Einsetzung einer deutsch-polnischen Kom mission angeregt, die durch gemeinsame Feststellungen an Ort und Stelle den Sachverhalt aufklären soll. Dem polnischen Gesandten ist von deutscher Seite erwidert worden, daß sein Protest zurückgewiesen werden müsse. Der polnische Schritt sei schon in sich widerspruchsvoll, da er einerseits die Einsetzung einer gemischten Kommission zur Aufklärung des Tatbestan des anrege, andererseits aber ein für Polen günstiges Ergebnis der Feststellungen der Kommission dadurch bereits vorweg nehme, daß gegen ein angebliches Ver schulden deutscher Beamter protestiert werde. ' Außerdem handele es sich aber nach dem bis herigen Ergebnis der von den zuständigen deutschen Stelle« eingeleiteten Untersuchung nicht um einen Uebergriff deutscher Beamter, sondern um eine pol nische Grenzverletzung und um Gewalthand» luugen, die von polnischen Beamte« ans deutschem Territorium begangeu wordeu seien. i Im übrigen hält es die deutsche Regierung von sich aus für angebracht, den Sachverhalt durch eine gemeinsame Nachprüfung aufzuklären und diese Auf gabe einer gemischten deutsch-polnischen Kommission zu übertragen. Der deutsche Gesandte in Warschau ist beauftragt worden, den deutschen Standpunkt im vor stehenden Sinne bei der Polnischen Regierung zur Gel tung zu bringen. a Das preußische Innenministerium wird außerdem dinsn besonderen Ausschuß an Ort und Stelle zur Untersuchung der Angelegenheit entsenden. Inzwischen Ist in Berlin ein Vertreter des Regierungspräsidenten ringetroffen, um hier über den Vorfall Bericht zu er- -AÄ Si alle zu Gebote stehenden Maßnahmen !t i', eh* des ausländischen Preisdrucks ei"!, n. Neben den neuen Gesetzen der Landwirt- > Mi»» Regierung die Regelung und Orga- ebe"« Endest., Mächte und Absatzverhältnisse im eigenen ;e Angriff nehmen. Solche Hilfs- aüsw dem nötigen re zum Anzeigen bis vorm. 9 Ahr am Ausgabetag erbeten. Ausgabe nachmittags ^,3 Ahr in der Geschäfts stelle in Waldenburg Sa., Altenburgerstt. 38. Erfüllungsort Waldenburg, Filialen bei Lerrn Otto Förster; in Callenberg bei Lerrn Friedr. Äermann Richter; in Langenchursdorf bei Kerrn .Hermann Esche; in Wolkenburg bei Lerrn Linus Friedemann; in Penig bei^irma Wilhelm Dahler; in Ziegelheim bei Frl. Schmid«, Postagenwr. Im Falle höherer Bemalt, Krieg, Streik, Aussperrung, Maschinen« brnch, Störungen im Betrieb der Druckerei oder uns»»« Ließe»«, bat der Bezieher keinen Anspruch aus Erhalt der Zeitung oder Rückzahlung de» vejug»preise». Für Richtigkeit der durch Fern sprecher ausgegebenen Anzeigen übernehmen mir lein« G«n>iihr. Reichsregierung ries der Minister daher das Landvolk auf, alle moralischen Kräfte der Selbsthilfe, den Glauben an ein neues Werden und Wiedergewinnen und die unerschütterliche Tatbereitschaft in Einmütig keit und Geschlossenheit in den Dienst der staatlichen Aktion für die Rettung der Landwirtschaft zu stellen. Anschließend warnte Minister Schiele davor, die Er wartungen an den Soforterfolg nicht zu überspannen. Nur mit systematischer, auf weite Sicht eingestellter Arbeit könne man der ungeheuren Verlustwirtschaft Herr werden. Im einzelnen wies Minister Dr. Schiele auf die Bedeutung der Sonderausgabe hin, die für die Gesun dung der Landwirtschaft dem endlich gegründeten Ein heitsgenossenschaftsverband zufallen werde. Eingehend behandelte er dann das Roggenpro blem als die Kernfrage des deutschen Ostens; eS sei nur zu lösen, wenn man sie in dem großen Zusammen hang der nationalen und internationalen Futterfragen hineinstelle. Mit der Fernhaltung aller überflüssigen tzuttergetreideeinsuhr wolle die Reichsregierung den Absatz für den Roggenüberschuß im eigenen Lande be reitem Unterstützt durch eine zweckentsprechende Maga- zinierungspolitir sowie von Maßnahmen zur Steige rung des menschlichen Roggenverzehrs müsse vor dem Herbst der bisher auf dem Roggenmarkt lastende Druck behoben sein. Bei zweckmäßiger Handhabe des Mais- Monopols und der Getreidezölle könne man, selbst wenn dieses Jahr eine Rekordernte bringen sollte, für die Gestaltung des nächsten Roggenjahres ohne ernste Be sorgnis sein. Mit Rücksicht auf die besonders sorgenvolle Lage der Milchwirtschaft werde, so fuhr der Minister fort, die Regelung der milchwirtschaftlichen Zölle von der Regierung mit allem Nachdruck bettieben werden. Unse rer aufblühenden Rindviehzucht falle die natio nale Ausgabe zu, die Einfuhr von 600 Millionen Mar! überflüssig zu machen. Dem schwer leidenden Wein-, Obst- und Gemüsebau^ sei mit Rücksicht auf die noch vorhandenen Zollbindungen Hilse nur durch organi- satvrische Maßnahmen möglich. Gegen die Schrumpfung unserer Jndustriewirtschaft gebe es als starke-, durch schlagendes Mittel nur eine auffteigende Landwirtschaft. Gegen das Anwachsen der Landflucht und der Arbeits losigkeit helfe letzten Endes nur feste Verankerung des nationalen Volkstums im agrarischen Osten. Für die Sammlung und Stärkung der natio nalen Willenskräfte bleibe die Voraussetzung diewirt - fchaftlicheKonsolidierung und die soziale und bevölkerungspolitische Erneuerung, die sich nur auf dem Fundament einer gesunden Landwirtschaft vollziehen könne. Der Preußische Landwirtschaftsminister Dr. Stei ger verwies auf die wichtige Aufgabe, die großen Jndustriebezirke als Absatzgebiete für die Land wirtschaft zu erhalten und zu erobern, denn die auslän dische Landwirtschaft, die ihren Absatz im eigenen Lande Nicht finden könne, suche ihn in fremden Ländern und besonders in Deutschland. Gewiß seien gesetzgeberische Maßnahmen jetzt das- Dringendste, aber die eigene Leistung dürfe nicht zurücktreten. Der Minister gab der Hoffnung Ausdruck» daß diese Ausstellung in dem tausendjährigen Köln dazu beitragen werde, in allen Kreisen das Verständnis dafür zu vertiefen, daß das deutsche Volk in seiner jetzigen Zahl auf dem ihm ver bliebenen engen Raum leben könne, wenn es gelinge, der deutschen Landwirtschaft die Rentabilität wie derzugeben. -