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Tagung -er Lan-wirtschaskskammer Dresden. 27. März. Die gestrige 8. Gesamtfihung der Sächsischen Landwirt- schastskammer wurde mit einer Begrüßungsansprache des Präsidenten, Rittergutsbesitzer Vogelfang, erössnet. Er hieß zu nächst die erschienen Ehrengäste, unter denen sich auch Wirt- scl)astsn>inister Dr. Krug v Nidda befand, willkommen und ging sodann auf die augenblickliche Lage der sächsischen Land wirtschaft ein. Der harte Winter habe besonders an den Kar- toffelbeständcn schwere Schäden verursacht. Bei den Gelreidc- saalen seien die Schäden glücklicherweise nicht so grotz. Infolge der durch den harten Winter hervorgeruscnen Fulterknapphcit seien größere Eingriffe in die Viehbestände unvermeidlich. Die Verschuldung der landwirtschaftlichen Betriebe in Sachsen habe enorm zugenommen. Eine Folge davon seien die Zwangsver steigerungen, deren Zahl in letzter Zeit stark gestiegen sei. Neue Stcuerbelastnngcn müßten zuriick-iewiesen und vor allen Dingen eine Rentabilität der Landwirtschaft wieder erreicht werden. Ohne diese sei eine großzügige Siedlungspolitik überhaupt nicht zu denken. Wichtige Voraussetzung hierzu sei eine entsprechende Zoll- und Handelspolitik der Reichsregierung. Der Redner schloß mit einer Aufforderung zur Einigkeit. Noä) Erstattung und Genehmigung des Nechnungsberichtes und Erledigung verschiedener weiterer Angelegenheiten erstattete Turmhossbesitzer Hörig- Hmtergersdors sein Referat über „Die Organisation der M i l chve rve r t u ng". Er machte Vorschläge, um ,:u verhindern, daß die Landwirle jeden Einfluß aus die Preisbildung der Milch verlieren und hielt den lückenlosen Zusammenschluß aller Landwirte sür erstrebenswert, da nur auf diese Weise erreicht werden könne, daß der Händ ler die Milch nicht mehr unmittelbar vom Landwirt, sonder» nur noch über die Verrvertungsgenosseilschast erhalle. Damit könne der gegenseitige» Unterbietung der Preise ein Enoe gemacht werden. Der Händler werde keinesfalls ausgesrl>altet. er sei aber gezwungen, die Milch von der Organisation abzu nehmen. Eine weitere Ausgabe der Zentrale sei es, dahin zu wirken, die Belieferung der großen Verbrauchsorte gleich mäßiger zu gestalten, l» Zeiten des Uebcrslusses also ent sprechende Mengen aus dem Markt herauszunehmen und sie verarbeiten zu lassen. Um das für dies« Organisation not« ivendige Betriebskapital zu erhalten, soll von jedem beitrags pflichtigen Landwirt sür jede Milchkuh «in einmaliger Beitrag von 3 Mark erhoben werden. Unter dieser Voraussetzung könne nmn mit einem Gesamtbetrag« von einer Million Reichsmark rechnen. Der Berichterstatter betonte, daß ein durchschlagender Erfolg nur dann zu erzielen sei, wenn sich die Landwirte lücken los in verwcrtungsgenossenschaften zusammenschließen, um alle Frischmilch restlos zu erfassen. Zum Schluß wurde durch den Berichterstatter beantragt: Die Gesamtsitzung wolle beschließen, den Vorstand zu ermächtigen 1. eine Abteilung sür Absatzförderung zu er« richten: 2. für den Fall, daß der Landesausschuß der sächsischen Landwirtschaft in einer Erklärung die Maßnahme befürwortet, von den zur Landwirtschastska.niner beitragspflichtigen Land, wirten einen einmaligen Beitrag von 3 Mark je Milch kuh zu erheben. Ueüer den Antrag des Berichterstatters entspann sich ein« längere Aussprache, er wurde schließlich angenommen. — Im »öfteren Verlaus der Tagung erstattete Direktor Dr. Schöne den Tätigkeitsbericht, der im Druck vorlag. Die Arbeit der Kammer, so heißt es darin, war beherrscht von der Durchfiih» rung besonderer Hilfsmaßnahmen, zu der sowohl das Reich, wie auch die sächsische Regierung namhafte Mittel zur Verfügung gestellt Hallen. Mehr als bislxer stehe nuumehr die För derung des Ablatzes im Vordergründe. Leitstern jeder Tätigkeit der Kammer ist die Wiederherstellung der Rentabilität der Landwirtseliasr gewesen. Leider können irgendwelche Ersolge nicht berichtet werden, da für eine wirtschaftliche Ge staltung der Betriebe wichtige Voraussetzungen fehlen, die nur der Staat durch eine entsprechende Zoll- und Steuerpolitik zu schaffen vermag. Nachdem die Lage derart gefahrdrohend ge worden ist, wird man allerdings zu Maßnahmen greifen müssen, um rasch eine merkbare Besserung eintreten zu lassen. I.riprig unei Umgebung ) LandesuniversitLt. Di« Privatdozenten in der Philo sophischen Fakultät der Universität Leipzig. Dr. phil. Johannes Friedrich und Dr. Theodor Heizer, sind zu nichtplan- mäßigen außerordentlichen Professoren in dieser Fakultät er nannt worden. ) Fünfzigjähriges DoftorjubilSum. Sanitätsrat Dr- mrd. Puck ln Pirna feiert am 27. März sein goldenes Doklarsubilänm. Er Hut im Jahre 1879 bei der medizinischen Fakultät der Universität Leipzig promoviert. ) Hundcdiebe in Leipzig. Die Leipziger Hundebcsitzer sind schwer beunruhigt. Ein Hundcdieb treibt sein Unwesen. Er hat schon zwei wertvolle Huude von der Straße weggcsangen. Aber nicht genug mit dem Diebstahl — der Dieb soppt die bestohlenen Besitzer auch noch aufs gröblichste. Einer der Hundebcsitzer Hot seinen Verlust durch Rundfunk anzcigen lasse». Kurz nachher wurde er von zwei verschiedenen Stellen aus angeruse» und es wurde Ihm gesagt, sein Hunde befinde sich da, einmal war der Hund in der Lang« Straße, das andere Mal am Norbplatz. Der Hunde!,esitzer suchte beide Adressen auf, nirgends war von einem Hunde etwas bekannt. ) Zusammenstoß zwischen Auto und Straßenbahn. Dienstag nitttag stießen am Palmengarien am Eingang zuni Albertpark in Leipzig ein Prlvataiilo und ein Straßenbahnzng zusammen. Das Auto wurde zur Seile und gegen eine» -weilen Straßenbahnzng geschleudert. Der Kraftwagen wurde schwer beschädigt, der Siraßcn- baliiwagen erlitt Beschädigungen des Vorderperrons. Der Führer des Automobils wurde aus dem Wagen hcrausgeschlciidert, trug je doch keine Verletzungen davon. Fahrgäste und andere Personen kamen nicht zu Schaden ) Sieben Monate Gefängnis wegen Körperverletzung. Das Cchösseugciicht Leipzig verurteilte den Schlosser und Fahrlehrer Seidel aus Zwickau wegen Beleidigung, Nötigung und Körperver letzung zu sieben Monaten Gesäuguis. Am Abend des 2. Dezember vorigen Jahres hatte Seidel auf der Staatsstraße Leipzig—Pegau versucht, einen Leipziger Kraftwagen in einer Kurve zu überholen. Der Führer des Leipziger Wagens, ein Fabrikant, ließ die Ucber- liolnng aber erst nach der Kurve zu. Seidel hielt daraus seinen Wagen an und wurde gegen die Frau des Fabrikanten tätlich. Er schlug ihr mit der Faust ins Gesicht, so daß das Augenglas in Trüm mer ging und die Frau schwere Verletzungen des Auges davoulrug. ) Ein politischer Untersuchungshästliug begeht Selbstmord. Im Untersuchungsgefängnis des Landgerichts zu Leipzig wurde der auf Veranlassung des Oberreichsanwalts festgesetzt« Unter- fuchiiimsgesaugeiie Lehrer Hans Duda aus Leipzig am Mon tag erhängt aufgesunden. Gegen Duda ivar eine Borunter- suchnug mit der Beschuldigung der Vorbereitung des Hochver rats eingeleilet. Die Beweggründe zum Selbstmord sind noch nichi völlig geklart, doch ist fcstgestellt, daß Duda, der sich in der K. P. D. führend betätigte, in der letzten Zeit sich wieder holt über die Aussichtslosigkeit seiner Zukunst beklagt hat. Die gegen ihn geführte Untersuchung hat Belastungsmaterial in reicher Fülle zutage gefördert und Duda fürchtete offenbar durch etue Verurteilung nicht eine lange Freiheitsstrafe zu er leiden, sondern auch seines Amtes als Lehrer und damit seiner Existenz verlustig zu gehen. (kemnilr, Tvicksu, KIsuen Schwerer Barrurifatt Ein Schachtmeister verschüttet. Chemnitz 27. März. Der Rudolfschacht des ehemaligen Erzbergwerkes in Lauta bei Marienburg wird gegenwärtig zu einer Wassergewin- u u n g sa n l a g e sür die Stadt Chemnitz ausgebaut. Die Ar beiten werden in Tag- und Nachtschicht dnräMsührt. Kurze Zeit nach dem die Arbeiter der Tagschicht am Dienstag die Arbeitsstätte verlassen hatten, nach welcher sofort die Nacht schicht cinsetzcn sollte, ereignete sich gegen 23.1!» Uhr ein folgen schwerer Ecd stürz, dem aller Wahrscheinlichkeit nach ein Menschenleben znm Opfer gefallen ist. Als der Eelpichtmeister Kreher die von den Arbeitern verlassene Stätte inspizieren wollte, gab das Erdreich unter seinen Füßen plötzlich nach und K. stürzte mit den Erdmassen in den etwa 140 Meter tiefen alten Schacht. Nach dem Unfall wurde die Feuerwehr van Marien burg und auch die Chemnitzer Feuerwehr zu Hilfe herbeigerufeu. Die Rctlungsaibelten wurden sofort mit aller Energie aus genommen. doch besteht wenig Hoffnung den verschütteten K. noch lebend zu bergen. Wäre das Unglück nur wenige Minuten früher cingetreten, also vor dem Schichtwechsel, dann wären zioeisellos zahlreiche Menscl-enleben vernichtet worden. Das Wolfsrudel Von Julius Nrgl». <57. Fortsetzung.» Die Posten, di« den Tag über die Eiargoyle Moior Ea. überwacht haften, wurden einem kurzen, scharfen Verhör unter, worsen. Um die Gefangenen kümmerte sich Melville nicht, er wußte, daß st« kein« Auskunft geben würden. Nach und nach kam heraus, daß van der Moon nach lwlb zwei nicht mehr im Bureau gewesen war; er mußte wohl der Mann mit Gummimantel und Automobilbrikle gewesen sein, der zu dieser Zeit ein grünes Aulo- mobil bestiegen hatte und weggefahreu war. Aber wohin Halle er sich gewandt? Wußte er, was sich ereignet hatte? Das nmr unmöglich zu sagen. Nachdem er befohlen hatte, alles zu beschlagnahmen und die Gefangenen wcgzubringcn, fuhr Mel- villc mit düsterem Gesicht nach der Oxlord Street. Wallion und Urban begleiteten ihn; den halb ohnmächtigen Hcysig haften sie mit Müh« und Not überreden können, in sein« Wohnung znrück- -ukehren. Van der Moans Haus tn der Oxford Street sah von außen ziemlich anspruchslos aus. ivar aber innen mit übertriebenem Luxus eingerichtet. Hier hall« der Direktor der Gargoyle Motor Co. mehr als ei» strahlendes Fest gegeben, von dem wenigstens die Automobilwelt Londons mlt Achtung und Bewunderung gespro chen lxftlr. Aber nun war da» Lied ans, setzt lagen Detektive in den Uesen Sesseln und streuten Zigarrenasch« auf die kostbaren Teppickiel Sic fuhren hoch, aks Mclvill« cintmt nick schon in der Tür donnert«: ,Mo zum Teufel habt ihr van der Moon? Seine Zigar ren habt ihr ja erwischt, wie ich sehr." Die Spur führte über Oxford Street. Denn Melville bekam bald lieraus daß seine Leute einen entsetzlichen Fehler gemacht tten, der jedoch bei ihrer unvollständigen Kenntnis von van der oons Auseschen immerhin verzeihlich war. Gerade als sie ein Viertel vor fünf im Begriff gewesen waren, sich Zutritt z»m Hause zu verschossen, war ein grünes Automobil mit einem Genllc. man, der selbst chaufsierte, die Straße heraufgesaust, hatte dicht vor ihnen einen Augenblick dir Fahrt verlangsamt, als ob der Führer anhaften wollte, war aber dann sofort wcilcrgcsahrcn, ohne daß sie den Wagen aufgehaltrn hätten. tz. Im Scherz erschossen. In der Nacht zum Montag gegen 12 Uhr erschoß in Z c i tz der 22iährige Miller Schmidt aus llmwrsich- tigkeit den 21sährigen Fritz Haemann. Schmidt sagte Im Scherz zu seinem Freund, er wolle ibu erschießen. Im gleichen Augenblick löste sich auch schon der Schuß und Haemann sank zu Tode gclrossen zu Boden. Der Täler flüchtete nach der Tat und konnte vorläusig noch nicht gefaßt weiden. tz. Aufklärung des Explosionsuuglücks in Jcrisau- Bel dem Explosionsunglück, das sich in der Nacht zum 17. März ln Jerisau bei Glauchau ereignete, bei dem ein Wobnlpms zerstört morden nxir, wurde bekanntlich aus der Staaisslraß« ein schwerverletzter Man» aiifgcsunden, der angab, von einem Auto aiigcfohren worden zu sein. Es wurde aber seslgcstellt, daß der Man» irgendwie mit dem Erplo- siousimglück in Verbindung stehen mußte. Der Schwerverletzte ist der Kutscher Köhler aus Glauchau, der noch im Glauchaucr Kranken- liause liegt und der jetzt ln, der Angelegenheit vernommen werden kannte. Köhler gibt an, daß er in der fraglichen Nacht durch das Fenster in das Haus des Schuhmachers Zimiiicriiianu cingcsticgen ist, um dort auf ein Mädchen zu warten, mit dem er ein Stelldichein verabredet hafte, da der Besitzer des Hauses abwesend war Velin Versuche, mit Hilfe von Benzin im Oscu Feuer anzumachcii, sei plötz lich ein Brand entstanden, der sich rasch ausgedehnt hat und durch den sämtliche Beiizinbehälter explodiert sind. Während der Explo sion sei er auf die Straße gesprungen, wo man ihn schwer verletzt aussand. Die Erörterungen sind noch nicht abgeschlossen. tz. Naubilberfall. In der Nacht zum 23. März sind In Rcif« la»b bei Lcngeseid zwei Unbekannte in ein von einem älteren Ehe paare allcinbewobntcs Grundstück eliigedriiiigen. Nachdem sic im Erdgeschoß die Wohnräiimc und di« S-chuhniacherwerkstaft durchwühlt Hallen und ihnen 50 Mark sowie eine lihrkclie in die Hände gefallen waren, haben sic sich nach dem ersten Stock in das Schlafzimmer be geben und von dem Ehepaare unter Vorlialtung von mulmaßlichen Schußwaffen und unter Drohung mit Erschießen 200 Mark gefor dert. Beide Täter trugen schwarze Gesichtsmaske». Es fehlt von ihnen jede Spur. l. Der Tarkchuskasscnvcreiii Ofiro hielt am Palmsonntag seine diesjährige Frühjahrsvcrsaimnluiig im Eiasihans Scholz« ab. Nach kurzer Begrüßung durch den Vorsitzenden, Gutsbesitzer Nüda, erstat tete der Rechner, Lehrer Ziesel», den Kassenbericht auf das Jahr 192,8. Danach stellen sich die Aktiva auf 66 372,63 M. und die Pas siva auf 66 279,92 M., sonach verbleibt ein Reingewinn von 99.71 Mark. Der gesamte Umsatz betrug 279 181,79 M. Die Zahl der „Van der Moon!" Adclville warf Wallion und Urban einen sprechenden Blick zu, die Stimme versagte ihm. Sie begriffen, daß man den Führer des Wolfsrudels sofort fangen mußte — oder nie. Er war gewarnt, frei und zu allem imstande, da er nichts mehr zu verlieren l^tte. Sicherlich halt« er, etwa zu Beginn der Razzia, tni Bureau angcläutet und Lßilso» besohlen, bestimmt« Pa piere zu vernichten. „Die wichtigsten!"' knirschte Melville. Aber er gab das Spiel nicht verloren. An diesem Abend ging die treffsicherste Polizeiiiiaschinc der Welt mit Volldampsl Es schillerte Urban durch Mark und Bein, als er sah, welche unerhörte Kraslcntfallung ein geordnetes Gemeinwesen gegen den zu richten vermag, der sich gegen seine Gesetze vergangen Kat. Lan dau und das südlich« England wurden wie mit einem Signalneh überzogen. Es gab keine Straße und keine Landstraße, aus der nicht wachsam« Augen den Flüchtling erwartet hätten. Urban kannte selbst die Spannung eines Verfolgten und hätte weinen können bei dem Gedanken an die verzehrende Angst, die jetzt sein Vater au-stehen nnißlc. Aber Rtitleid vermochte er nicht mehr zu fühlen — „Er kann nicht entkommen", sagt« Wallion mit voller Uebcr- zcugiing, während er Melville bei seiner sieberhaslcn Tätigkeit hals. Der Detektiv antwortet« nur ein einziacS Wort: „Nein!" Um sieben Uhr lief ans Tunbridge Wells die Meldung ein, daß ein grünes Automobil gesehen worden wäre, dessen Besitzer sauf den das Signalement paßte) dort zu Mittag gegessen habe und vor kurzem nach Westen wcitergcsahrcn sei. 2. Als Melville, Wallion und Urlxin in Tunbridge Wells onlang. tcn, halb überzeugt davon, daß van der Moon schon verhaftet sein müsse, erlebten st« ein« Enttänsclmng. Der Verfolgte war nicht wieder gesehen worden, obwohl Sussex letzt ln allen Richtungen von Polizisten auf Motorrädern durch kreuzt wurde. Hatte er sich versteckt? Halt« er das Automobil vcr- lassen? Melville übernahm die Leitung der Nachforschungen. Da kam eine Meldung, daß weit südlich Kinder rin grünes Automobil ge sehen hätten, dos tn rasendem Tempo nach der Küste gefahren sei. Sofort dirigierte Melville oll« erreichbaren Leute »ach dieser Seite und sprang selbst »>it seinen Freunde» In ein Automobil. „Nach der Küste?" sagte er. ,„Jst der Kerl toll? Die Küste wird gerade am schörssten bewacht!" Unterdessen, war es dunkel geworden. Jeder In seine Gedanken verlieft, saßen sie schweigend da Melville steuerte selbst. Das Mitglieder stellte sich Ende 1928 auf 100. Dem Vorstand und Rech, ner wurde einstimmig Entlastung erieilt. Ji» Laufe des Geschäfts jahres wurde» 32 Sparbücher aiiLgegebeu. Satzuiigsgcmüß batten aus dem Aussicht«rat auSzuscheide» Jakob Marnaisch-Miliitz, Georg Mitschkc-Dürrwicknih und Georg Vulang-Osiro, die einstimmig wie- dergcwählt wurden. Der Ankauf einer Saatreinigungs» Maschine wunde nach längerer Aussprache einstimmig beschlossen. Die weitere Regelung der Angelegenheit wurde einem viergliedrigen Ausschuß übergeben. Znm Schlüsse gedachte inan der verstorbenen Mitglieder, Gutsbesitzer Siniank „nd dessen Sohnes aus Ostro, die innerhalb einiger Tage nacheinander vom Tode ereil! wurden. Jener war Mitbegründer der DarlohiiSkassc und an 30 Jahre Vorstands mitglied. Sport Das Ojler-Fuhball-Programrn Das Osterprogramm der dem Gau Ostsachse» augeschlos- senen Fußballvereine ist diesmal außerordentlich reichhaltig und interessant ousgesaileu, weilt dock) eine Reihe ausländischer und auswärtiger Maunschäften während der Osterlage in der sncl>- sischeu Landeshauptstadt. Der Reigen der Osterspiele wir» bereits am Donnerstag auf dem Sportplatz an der Pfotenhauer- slraße in Dresden-Iohannstaöt mit dem Lchrspiel Guts Muts Dresden gegen F K. Te plitz sTschecho-Slowakci) eröffnet, bei dem den Gästen unbedingt die größeren Siegesaussichten zuzusprcchen sind. — Der Karfreitag bringt dann auf dem Sportplatz im Ostragehege die Begegnung zwischen dem Dresdner Sportklub gegen Herl ha-BSC. Berlin. Dieses Tressen dürste sich zu einem der iiueressantesten gestatten, die in letzter Zeit in Dresden zur Durchführung kamen. — Der Ost ersann obend sicht auf dem Sportplatz an der Pfoten« hauerstras-c wiederum eine seltene Mannschaft in Dresden; Guts Muts Dresden gegen Blue StarsZürich. heißt das Tressen, dessen Ausgang bei der etwa gleicl-en Spielstarke beider Mannschaften als offen zu bezeichnen ist. — Am ersten Osterseiertag empfängt der SV. Brandenburg Dresden den VfL. 1896-Halle ans dem Sportplatz am Echützenhos in Dresden-Trachau zu einem Gesellschaftsspiel. — Ter zweite Osterseiertag sieht wieder Guts Muts Dresden gegen SV. 18 92-Berlin (Dritannia) in einem Gesellschaftsspiel, Wahrsciieinlich kommen auch noch weitere Spiele innerlialb des Gaues Oslsachsen zur Austragung. Automobil federte, die tveißen Lichter tanzten über den Weg und trotz des stillen, lauen Abends psiss ihnen beim Fahren der Wind um die Ohren. Wallion, der 'die Karte auf den Knien hielt, richtcie sich plötz lich auf. Er sah sich um und legte Melville die Hand aus den Arm: .IZeißl du, wo wir sind. Tan? Bei Maroueh EastlcI " Der Detektiv hielt das Auto an, stühie die Arme aus das Steuer und sah in den Park, der sich rechts vom Wege aiisdehute. Von weither schiinnierlen Lichter durch die Bäume, man hörte di« ver wehten Klänge einer entfernten Musik. „Tcusel noch einmal", murmelte er gedehnt. „Baron Im König, sein belgischer Freund? Ja. das ist mehr als möglich — cs wäce eine Glanznummer von ihm! Es scheint dort ein Fest zu sein? Das wäre freilich ein schöner Zufluchtsort, wenn der Baron noch nichts von dem Krach gehört hat " Von Süden her näherte sich ein knatterndes Motorrad. Der Fahrer sprang ab: cs war ein Polizist, der die behandschuhte Rechte an die Mütze legt« und meldete, daß in der Näh« der Küste keine Spur von dem Jlückiling zu finden sei. Ungefähr bis in diese Gegend könnte cr gekommen sein, aber darüber hinaus — nichtSi Melville kletterte düster und schwerfällig aus dem Auto mobil. „Komm mit, Wallion, und Sie auch. Mr. Block! So, sich mal au — schön!" Ein Auto mit sechs Polizisten kam angesobren »nd hielt. „Habt ihr etwas gesehen? Nein? Na, dann kommt all« mitl" Sie gingen durch den P«rk, eine lauge iioiürlichc Allee hin unter, unter dunklen Baumkronen hin. Die Stämme wurden lich ter, sie sahen Maiierteriassen vor sich. Von viereckigen Türmen flankiert, stand di« Silhouette des Schlosse« mascstälisch vor dem dunklen Nachihimmel. Die Feusterreihen strahlten hell, die Tanz, musik war deutlicher geworden: aus der oberen Terrasse brannten chinesische Laternen, unter denen pbautastssch gekleidete Paare Küh lung suchten. Maroncy Eastle ivar in Festst-immung. AIS die Hüter de? Gesetzes in einer Linie vor den breiten Tcr- rassentreppcn onfinarschierlcn. erweckten sie großes Erstaunen „Zwei Mann nach jeder Richtung auf die Rückseite des Schlos ses!" befahl MelvUlc. „Sie, hören Sie, kann man Baron Im« bourg sprechen?" Ein SKdicntcr eilt« bestürzt und »eugietig herbei. Der Herr Baron hätte heute abtend Gartenfest in Kostümen — ja, er würde sofort den Herrn Barvn bitte», zu koninienl sSchlnß folgt).