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Schönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger : 14.12.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878295829-192212145
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878295829-19221214
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878295829-19221214
- Sammlungen
- LDP: Archiv Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Schönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-12
- Tag 1922-12-14
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Monat
1922-12
-
Jahr
1922
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Mrrttickes. Donnerstag, den 14. Dezember 1922. Auf Weihnachten zu. Dis letzten Sonntage vor Weihnachten haben bei unseren Ge schäftsleuten einen guten Namen. Es geht auf Weihnachten zu, auf die Zeit des Gebens und Schenkens, auf die Zeit, wo in der breiten Masse ein Bedarf nach Waren und deshalb eine Kauflust besteht. Man hat diesem Umstande in der Gesetzgebung über dis Sonntagsruhe Rechnung getragen und gestattet, daß durch Ortssta tut die Sonntagsruhe an den drei Sonntagen vor Weihnachten be schränkt werden kann. Die Sonntage vor Weihnachten pflegen hauptsächlich von den Landleuten zu ihren Weihnachtseinkäufen benutzt zu werden, denn an den Wochentagen haben sie oft n^ genügend Zeit dazu. Don Sonntag zu Sonntag steigert sich der Umsatz in den Geschäftshäusern. Und diesem Wachsen der Kauflust hat der Volkemund Rechnung getragen, als er den Sonntagen ihren Kamen gab. Den ersten der drei Weihnachtssonntage, an dem die Umsätze nur bescheiden zu sein pflegen, nannte man den kupfernen, den zweiten, an dem bereits mehr umgcsetzt wird, den silbernen. Heute erinnern auch diese Namen an die vergangenen besseren Zei len, denn heute hat der Kaufmann keine klingenden Einnahmen mehr, heute gibt es kein Kupfer, geschweige denn Silber oder Gold, sondern nur abgegriffene Papierschcine mit hohen Werten aber ge ringere Kaufkraft. Die Kauflust ist aber in den Wochen vor Weih nachten auch bei unseren schlechten Zeiten geblieben. KartoffelpreiS. Die Kartoffclpreisnotierungskommission hat in der Sitzung am 11. Dezember 1922 für Weiße, rote und gelbfleischige Sorten 500 M. (Erzeugerpreis) je Zentner notiert. Langsam« Verschlechterung der Arbeitsmarktlage. Nach dem Wochenbericht des Landesamts für Arbeitsvermitt lung vom S. bis 9. Dezember hat die langsame Verschlechte, rung der Arbeitsmarktlage im allgemeinen auch in der Berichts woche angehalten. Namentlich in den Außenbernfen kommen die Arbeiten mehr und mehr zur.Einstellung. Die Aufnahmefähigkeit der Landwirtschaft ist im allgemeinen gering. Der Bergbau war durch Unwrkunftsmangel nur wenig aufnahmefähig. Unverändert oute Beschäftigung bot die feinkeramische Industrie. Auch der Arbertsmarkt in der Metallindustrie blieb noch belebt. Eine Ver schlechterung verzeichnet die chemische Industrie. Die Geschäfts- Textilindustrie hat sich im allgemeinen nicht ge- öessert. Im Buchbindergewerbe zog die Vermittelungstätigkeit für männliche Facharbeiter etwas an, während die Nachfrage nach werblichen Arbeitskräften nachließ. In der Lederindustrie blieb die Lage für Geschirrsattler schlecht, während Autosattler und Klubmöbelarbeiter gesucht blieben. Ungünstig war die Unter- bringungsmöglickikeit für Tapezierer. Im Holzgewerbe ist die Lage weiter günstig. Das Gegenteil ist vom Nahrung?- und Ge- nußmittclgewerbe zu berichten. Infolge der außerordentlichen Steigerung aller Materialpreise scheint auch im Schneide'-gewerbc eine Stockung eingetreten zu sein. Im Baugewerbe hat infolge der ungünstigen Witterung der letzten Tage die Zahl der Arbeitsuchen den weiter zugenommcn. Im graphischen Gewerbe ist die Lage unverändert schlecht. Gegenüber den Beobachtungen anderer Jahre zeigte das Handelsgewerbe bisher für das bevorstehende Weihnachtsfest nur wenig Bedarf an Aushilfskräften. Im Gast- wirtsgewerbe hielt die ungünstige Lage an. In den ungelernten Berufen wird die Arbeitsbeschaffung von Tag zu Tag fcywieriger. Haftung der Eisenbahn für Handgepäck. Die Haftung für aufbewnhrtes Handgepäck, die höchstens 560 Mark pro Stück beträgt, wird ab 1. Januar 1923 auf den Höchst - betrag von 3000 M. erhöht. Eine Bahnsteigkarte — 8 Mark. Eine Bahnsteigkarte kostet jetzt 8 Mark. Das Lagergeld für Reisegepäck ist von 24 auf 48 Mark erhöht worden, ebenso die Aufbewahrungsgebühren für Gepäck. Sie betragen nun 24 Mark für die beiden ersten Tage, 24 Mark für jeden folgenden Tag und M Mark für Kraftfahrräder für jeden Dag. Neue Freimarken. In diesen Tagen werden neue 56-Mark-Briefmarken (Ent wurf Szesztokat) in grüner Farbe auf rötlich-violettem Untergrund und 200-, 3vg- sowie 500-Mark-Marken (Entwurf Haas) auf den deutschen Postanstalten zur Ausgabe gelangen. Weihnachtssendungen für Strafgefangene. Im Hinblick auf das bevorstehende Weihnachtsscst wird den Angehörigen der in Landesstrafanstalten, Eesangenenanstalten und Derichtsgefängnissen untergebrachten Gefangenen auch in diesem Jahre gestattet, diesen Lebensmittclpakete bis zu 5 Kilo innerhalb der Zeit vom 18. bis einschließlich 25. Dezember zu übersenden. Soweit Gefangene von Angehörigen keine Pakete empfangen kön nen, sind di« Verwaltungen der Anstalten und Gefängnisse ange wiesen worden, die zur Ausgleichung von Härten erforderlichen Maßnahmen in die Wege zu leiten. Kugau > * Lhristspkel im Diakonatssaale. Der Evangelische Arbeiter verein zu Lugau bringt unter freundlicher Mitwirkung des Iung- männer» und Iungfrauenvsreins in diesem Jahre das schon früher Unter großem Beifall dargebotene Ehristspicl von Oberpfarrer Sei- del in Lichtenstein zur Aufführung. Das Spiel zeigt in seinem ersten Teile, dem Hirtenspiele, die Geburt Jesu, in seinem zweiten Teile, dem Königsspielc die Geschichte von den drei Weisen aus dem Morgenlande. Die Handlung wird begleitet von 12 Jung- fronen. Diese sind aber nicht, wie leicht irrtümlich angenommen wird, 12 Engel, sondern sie stellen dis 12 Geschlechter von Israel dar. Sie umrahmen als eine ideale Gemeinde von Zuschauern die Handlung des Stückes durch eingelegte Gesänge. Das Ganze ist «m« echt volkstümliche Darstellung der heiligen Geschichte. — Die "st, Aufführung für Erwachsene soll am kommenden Sonntag, dem 17. Dezember, abends 8 Uhr im Dinkonatssaale sein. Sonnabend zuvor nachmittags 5 Uhr Kindervorstellung. Weitere Anffühlun- gen sind geplant für Mittwoch, den 27. Dezember und am Neu- sahrstage abends 7 Uhr Preise für numerierte Plätze 39 M-, sür uuuumerierte Plätze 20 M. Kinder zahlen bei der Kiudwoorstel- lung di, Hälfte. Abends nur volle Preise. Vorverkauf im Ge schäft von Steiniger. * Wärmcstuben. Auf den Aufruf der Gemeindeverwaltung betr. Bereitstellung von Wärmcstuben haben sich erfreulicherweise Einige Familien bereit erklärt, alte Invaliden und Witwen, die sich «ine warme Stube nicht leisten können, bei sich anfznnehmen. Diejenigen Invaliden und Witwen, die hiervon Gebrauch wache »ollen, werden aufgefordert, sich im Rathaus-Zimmer Nr. 25 zu melden. ' Gendormerle-Bezirlscinteilung. Nach einer neuerlichen Be kanntmachung ist die Amtshauptmannscl)aft Stollberg in 7 Be- zirke eingekeilt, und zwar bilden solche Stollberg, Oelsintz, Lugau, Nieder,«Snitz, Thalheim, Zwönitz und Jahnsdorf. Lugau mit Srlbach, Kirchberg, S.tsersdorf, Ursprung und Niederwürschnitz bildet den 8. Bezirk. Stationiert sind daselbst G-nd.-Kommissar Süß«, Poststvaßr und Gend.-Hauptwachtmeister Pie- Witsenstr. Die Obergrnd^Kommiflarc Kluge in Stollberg und Bröse in Oels- «ltz sind außerdem mir zur Leitung des Kriminalpolizeidienstes in de» O«Isnitz-Luaau-Stollberger KoLleadergbm»- I gebiete» und der Verbindung mit dem Kriminalamte Chemnitz beauftragt. * Esperanto. Das rumänische Oekonomische Institut in Buka rest, ein bedeutender Faktor in der rumänischen Landwirtschaft, teilte dem rumänischen Esperanto-Bund mit, daß es auf Vorschlag der Bukarester Esperantisten beschlossen hat, das Esperanto als offizielle Sprache für seine Korrespondenz anzunehmen. Kirchennachrichten für Lugau. Donnerstag, den 14. Dez., abends 8 Uhr Jungfrauenverein, jüng. Abtlg. * Seifersdorf. Viehzählung. Die am 1. Dezember hierorts vorgrnommene Viehzählung ergab: 55 Pferde, 297 Rinder, 5 Schafe, 110 Schweine, 19 Ziegen, V47 Stück Federvieh, 45 Kanin- chen und 19 Bienenstöcke. * Thalheim. Hinter dem Eisenhammer an der Straße nach Dorfchemnitz wurden gestern morgen ungefähr 59 Meter 2 mm- Broncedraht der Fernsprechleitung Ehemnitz-Aus, der infolge Drahtbruches herabhing, gestohlen. Sachdienliche Wahrnehmungen wollen der Gendarmerie, der Polizei oder dem Postamte mitgeteilt werden. — Seit 3. Dezember 1922 wird der hier, Chemnitz-r Str. 6c wohnhafte Strumpfwirker Robert Hofmann, geboren am 6. Sep tember 1869 in Thalheim, vermißt. Es wird vermutet, daß Hof mann in der Nacht vom 2. zum 3. d. M. in den jetzt wasserreichen Zwönitzfluß gefallen und ertrunken ist. Oelsnitz i. G. Liebeswerk für Sozial- und Kleinrentner. Die Spenden nehmen weiter ihren erfreulichen Fortgang. Au weiteren Beiträgen sind ,u verzeichnen: Von Möbelhaus „Glück auf" E. Tetzner 5000 M., Fa. Rohde L Hempel 3000 M., In genieur W. Rohde 2000 M., Personal der Firma Rohde L Hem pel 1770 M. (als Teilzahlung des Erlöses einer Ueberstunde), Ver doppelung deS Betrages durch die Firma 1770 M., Kaufmann Paul Dietz« 2000 M. sowi« 10 Gutschein« zum Bezug von Waren, Kaufmann Max Todt 1OOO M., Paul Hertel SOO M., OSkar Langnickel 200 M., A. Shbal 200 M., Max Martin 1OO M. Di« Firma Günther L Sohn stiftet 10 Körb« Brennholz. Swen herzlichsten Dank: Unter Berücksichtigung des Betrages der gestrige« Liste stehen nunmehr über eine Million Mark zur Verfügung. Um so schnell als möglich helfen zu können, hat der Ortsausschuß fleißig ge arbeitet und vor allem viel Kleinarbeit geleistet, damit voraus- fichtlich nächsten Sonntag erstmalig an ea. 500 Unterstützungs bedürftige Teilbeträge ansgezahlt werden könne«. Es sei beson ders betont, daß die Unterstütznng noch nicht abgeschlossen ist und daß weitere Hilf« folgt. Morgen Freitag mittag beginnt die »aussammlnng. An diesem und an de« solgendcn Tagen sollen Sie Oclsnitzer beweise«, daß sie «i« warmes Mitempfinde« für unsere Armen haben. ES sei nochmals an die gesamte Einwohner schaft die Ditte gerichtet, recht reichlich z« gebe«, «i« jeder nach seinen Verhältnissen! * Gebäudeliste betr. Um unnötige Wege bei Abgabe der Ge- bäudeliste zur Veranlagung der Wohnungsbauabgabe zu ersparen, wird den abgabepflichtigen Grundstücksbesitzern empfohlen, den in ihrem Besitz befindlichen neuesten Brandkassenschein bei der Abgabe der Gebäudeliste der Steuerbehörde mit vorzulegen. Waldenburg * Schulweihnachtsfeier«. Zu der diesbezüglichen Entschuldi gung des BezirkslehrervereinS sei teils vom Ephoralen Preßaus- schuß, teils vom Sachs. Erzieherbuud (d. i. die aus dem .Lehrer verein' ausgetretene Lehrerschaft) noch folgendes wiedergegeben: „Die ganze Erklärung ist zunächst seitens deS Erzieherbundes im hiesigen Blatt durch nichts veranlaßt: wer sich von selbst entschul digt, — klagt sich selber an! Sie macht aver eins absolut deutlich: wie die „weltliche Schule" (auch in irresührender Weise „Staats- schule" genannt) angesichts des Publikums vor ihren eigenen Konsequenzen zurückschreckt! Weil nämlich dem Publikum am Weihnachtsfest endlich die Augen aufgehen könnten, daß die soge nannte Kirchenfeindschaft in Wahrheit doch auf nichts anderes denn auf Religionslosigkeit, d. h. auf Entchristlichung der Volks schule hinausläuft, so zieht man es einstweilen noch vor, es „mit dem Geist und Wortlaut" der bös aufregenden Verordnung in der Praxis nicht ernst zu nehmen. Der jene Verordnung erließ, wird ja „um deS guten Zweckes willen" (daß sich die Leute erst allmählich — gewöhnen müssen!) Nachsicht walten lassen. Und die Freunde eines Weihnachtsfestes mit christlichem Inhalt wer den natürlich erst recht nichts dagegen haben, wenn trotz allem die christlichen Weihnachtslieder gesungen werden — und nicht bloß „O Tannenbaum" oder wo sonst nichts von JesuS, dem Herrn der Weihnacht, drin vorkommt! Aber immerhin: konsequent ist das nicht, sondern konsequent handelte im Gegenteil derjenige Waldenburger Lehrer, der jüngst seinen bittenden Kindern er klärte: „Christliche Weihnachtslieder singen lassen, das dürse er nicht!" Da ist von Uebertreibung gar keine Rede — um so mehr, als die „christlichen" Lieder doch auch ebenfalls „kirchliche" sind (für wie töricht hält man unS denn eigentlich?!). Was den angeb lichen „altheidnischen Ursprung" anlangt, so würde in diesem „Heidentum" freilich das einzige wirkliche Recht einer „kirchen- freien Volks- und Kinderfeier" liegen (!!), aber da die Gegenwart stets irgendwie an die Vergangenheit anknüpft, so könnte man mit dieser geistreichen Logik schließlich alles und jedes als „heidnisch" anpreisen. Weihnacht singt aber eben von dem neuen „zarten Reis", das auf dem alten Baum der Menschheit entsprang. Also m. e. W.: Wir und alle Welt freuen uns, daß hier und anderwärts doch noch „religiöse Lieder" (hoffentlich also auch Morgenlied und Andacht?!) außerhalb der Religwnsstunde gepflegt werden. Aber man sei ehrlich und konsequent und fordere dann auch von feiten der so „duldsam" austretenden Lebrerseite, daß jene Verordnung (— es ist höchste Zeit! —) aufgehoben wird. Denn dieselbe sagt eindeutig, daß jede religiöse Beeinflussung der Kinder außer im Religionsunterricht verboten ist. Weihnachten ist ein Fest der christlichen Religion, und die Weihnachtsgeschichten, Weihnachts lieder und Weihnachtsfpiele sind untrennbare Bestandteile dieses religiösen Festes. Eine oberflächlichere Beurteilung der Weih nachtsfeier, wie sie in der angezogenen Zuschrift des Lehrervereins zum Ausdruck kommt, ist wohl noch nicht gelesen worden. * Witterungsbeobachtungen vom 13. Dezember mittags 12 Uhr: »lus 2 Grad C., morgens 8 Ubr plus 1 Grad C., tiefste Nachttem peratur plus 1 Grad C. Feuchtigkeitsgehalt der Lust 89 Prozent. Barometerstand 768 mm. Niederschlagsmenge 0,0 mm. ' Ehrenhain. Zwei in Mockzig bei Ehrenhain bediensteten landwirtschaftlichen Arbeitern, 22 und 25 Jahre alt, wurden am 11. d- M. nachmittags unter erschwerenden Umstanden aus einer Kammer sämtliche Bekleidungsstücke gestohlen. Noch am selb:' Tage gelang es der hiesigen Gendarmerie, den Dieb in einem 18jährigen früheren landwirtschaftlichen Arbeiter aus Toshaide bei Wittenberg am Bohnhof in Lehndorf kurz vor der Abfahrt des Zuges sestzunchmen. Die gestohlenen Bekleidungsstücke konnten bei« den Personen vollständig wieder zurückgegebsn werden. Der Dieb kam in Hast und ist bereits bestraft worden. " Altenburg. Zum Referenten in Dau- und Kunstangeleac!» beiten beim LnndesUrchenrat der Thüringer evangelischen Kirche ist Geh. Baurat Wankel von hier berufen worden. Gerade für ihre besonderen Aufgaben dürfte die Thüringer Kirche eine Ser bett« thüringischen Kräfte gefunden haben. Handel und Industrie. Ueber SO Milliarden neues Papiergeld. Wie der Ausweis der Reichsbauk vom 7. Dezember ergibt, hat sich die gesamte Kapitalanlage der Bank in der ersten Dezemberwoche weiter um 38,4 Milliarden M. aus 1069,4 Milliarden M. gelwben. Die Zunahme der bank mäßigen Deckung allein betrug 88,7 Milliarden M., wovon 34,2 Milliarden M. auf das Wechselkonto und 54,5 Mil- liarden M. auf das Schatzanweisungskonto entfallen. Die Lombardforderungen der Bank gingen beträchtlich, und zwar um 50,3 Milliarden M. auf 1,2 Milliarden M. zurück, während allerdings bei den Darlehnskassen gleichzeitig eine sehr erhebliche Inanspruchnahme zu beobachten war. Von ben im ganzen neu beanspruchten Kreditbeträgett wurde der Bank auf den Konten der fremden Gelder wie seit langem nur ein verhältnismäßig geringer Teil belassen; die öffent lichen und privaten Guthaben vermebrten sich um 16,4 Mil liarden Mark auf 257,3 Milliarden Mark. Der Banknoten umlauf ist von neuem um 92,8 Milliarden M. auf 846,9 Milliarden Mark angewachsen. Der Umlauf an Darlebns- kassenscheinen hielt sich säst unverändert (— 11,1 Millionen Mark) auf dem Stande vom 13,8 Milliarden Mark. — Die DarlehnSbestände der Darlehnskassen haben sich um 61,5 Milliarden Mark auf 153,2 Milliarden Mark ausgedehnt. Börsenberichte vom Mittwoch. Devisen nachgebend. Die ungeklärte politisch« Lage bewirkt, daß sich alle am De visengeschäft interessierten Kreise von neuer Betätigung zurückhal ten. Die Umsätze blieben selten so gering wie in den gestrigen Krühstunden, und die Haltung war infolge des stockenden Geschäfts nachgebrnd. Man zahlte für Neuhork 8300, London 38 000, Hol land 3350. Die deutsche Reichsmark wurde gestern aus Neuhork mit 0,0120 biö 0,013 Cent erheblich befestigt gemeldet, Parität 7751 biS 7292 M. Die Devisen und ausländischen Zahlungör - tel waren im Berliner Nachmittags- und Abendverkehr bei sch« stillem Geschäft nur unwesentlich verändert. Dollarnote« 7950 bis 8000 M., Auszahlung London 3S250 bis 37 000, Schwei, 1490 bis 1510 und Paris 555 biS 565. Berliner Produktenbörse. Am Produktenmarkte waren die Umsätze nicht besonders groß, und das inländische Angebot hielt sich in engen Grenzen. Die Preise waren nicht wesentlich verän dert. In Weizen hat sich regelmäßiges Geschäft zu Lieferungen an Berliner, sächsische und andere Mühlen entwickelt, während die Aufkäufe für die Reichsgetrcidestelle in Roggen zurückhaltend wa ren. In Hafer sind die Umsätze gegen die Vortage wesentlich stil ler geworden. Für Mehl erhalten sich die bisherigen Preise. Für die übrigen Getrsidesorten und die anderen Artikel hat sich der Preisstand eb-nfalls wenig verändert. Amtlieber Teil. GandelS- «nd Gewerbeschulumlage. Zur Anhörung über eine Sonderumlage für die Handels- und die GeweHcschnle zu Lichtenbein-Callnberg für das Rechnungsjahr 1. 4. 22/ 31. 3. 23 nach dem Gesetz vom 4. 8. 1900/15. 7. 22 werden hierdurch die HandelSkammerbeitraaspflichtioen aus Lichtenstein-Callnberg, St. Egidien, Püsdorf, Bernsdorf, Nüdlitz, Hchndors, Oelsnitz i. E., Lugau, Oberwürsch nitz, Mederwürschnitz, Heinrichsort, Mülsen St. NiclaS, Mülsen St. Jakob, Müssen St. Micheln und Thurm auf Dienstag, den 19 Dezember 1922, nackm. V.« Uhu na<h dem Hotel zur Goldenen Sonn« in Lichtenstein-Lallnb. zu einer Versammlung geladen. Chemnitz, den 12. Dezember 1OL2. Die Handelskammer. Paetzold, stellv. Vorsitzender.Dr. Heubner. Syndikus. Kartoffe -Verkauf. Freitag, den 15. Dezember 1922 Vorm. 8—ft,12 Uhr und nachm. von 1—4 Uhr und Sonnabend, den 16. Dezember 1922 vorm. 8—12 Uhr findet Kartoffelverkauf an jedermann in der Brauerei hi« statt. PreiS: 700 Mk. pro Zentner. Oelsnitz i. E, den 13. Dez. 1922. Der Gomeindevorftand. Bekanntmachung. Es wird hiermit zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß gemäß §19 Absatz 3 der Wasserwerksordnung für die Gemeinde Oelsnitz i. E. vom Gemeinderat beschlossen worden ist, den Preis für daS darch Waffermesser bezogene Trtntwosser ab 1. Oktober 1922 van zetther 1.50 Mk. aas 4.— Mk. pro edm zn erhöhen OelSnitz i. E, am 9. Dez. 1922. Der Gemeiudevorstavd. Leux»« L L Gutscheine betr. Die von der Gemeinde Lugau ausgeqebenen Gutscheine vom 7. Sep tember werden hiermit für ungültig erklärt. Die noch in Umlauf be findlichen Gutscheine werden noch bis zum 2». Dezember sv22 bei den Kassen der Gemeinde Lugau eingelöst. Lugau, am 13. Dezember 1922. Der Semeivdevorstavd. Znckerversorgunq betr. Die Bekanntmachung deS KommunawerbandeS vom 28. November 1922 erhält laut Ministerialverordnuna folgenden Zusatz: Die, abgetrennten mit —2 bezeichneten Abschnitte der Zuckerkarte« sind nach Buchstaben geordnet von den Kleinhändlern für Zwecke der Nachprüfung aufzubewahren. Stollberg i. E., den 12. Dezember 1932. Der Kommunalverband der AmtShauptmannschaft. Kleinverkaufspreis für Zucker. Für den Monat Dezember 1922 sind im Bezirke der Amtshaupt- marmschast Stollberg die nachfolgenden Kleinverkaufspreise sür Zucker festgesetzt worden: Melis und Raffinade daS Pfund 210,— Mk., Lompen und Brote das Pfund 220,— Mk., Puderzuck« (Kistenivare) das Pfund 240,— Mk., Würfelzucker (Kistenware) das Pfund 240,— Mk. Stollberg i. E., den 12. Dezember 1922. Amlshaavtmannsck'ast. Prelsprüfungsftelle NU« I. Neue Brotpreise. Infolge Erhöhung der Kohlenpreise und der Arbeitslöhne werden die Brotpreise ab Freitag, den 15. Dezember 1922 wie folgt festgesetzt: 1 Psd. Schwarzbrot 71 Mk. 1900 Schwarzbrot 270 Mk. ft. Psd. Weizengebäck (1 Doppelbrötche») 19 Mk. 150 Ar Weizengebäck 23 Mt. Vorstehende Preise sind Höchstpreise im Sinne des Gesetzes, betr. Höchstpreise vom 4. August 1914. Ueberschreitungen dies« Höchstpreise werden nach genanntem Gesetz bestrast. Die Bekanntmachung vom 27./11. um« 1 8 wird aufgehoben. Die Groß- und Kleinhandels- prrir« für Mehl (Bekanntmachung vom 27./11. unter bleiben bestehen. — Nr. A. dl — 1922. druckt Berdaud writüuchiijcher jjeitungrverleger.GetelllchaU mit deibii mNerHaftPflicht, Zentral« Glauchau. Mr^tiou Lrnft »luntsr. Verantwortlich für Politik, Hanle: und Feuilleton: Hauptschrtflletter Or. Han« Moser, für den übrigen Lell: Hellmut Küstner, sür amtliche Bekannt, «ubmia«. »eklame uud Luvusm Wallich w Klmich«.
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