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Schönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger : 29.09.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878295829-192209298
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878295829-19220929
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878295829-19220929
- Sammlungen
- LDP: Archiv Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Schönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-09
- Tag 1922-09-29
-
Monat
1922-09
-
Jahr
1922
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Beilage. Freitag, den 29. September. 1922. man bei einigermatzen gutem Willen wohl entbehre« könne. To wirt- Bertreter des Kreishauptmanns. er Jugend und Republik. Glaucha« um und Er. Der welt- der Zu vor nicht mitarbeiten zu dürfen. Diesen auistokratischen Bürgertyp — für den die Franzosen die Bezeichnung citogen gegenüber dem bourgeois haben —, diesen eivitas germanae als Verinnerlichung der deutschen Republik zu verwiklichen und in sich zu erziehen, ist die ideale und nationale Idee, die die dcutschdemokratische Jugendbewegung erzeugt hat. D. D. I. Meerane. Max Maretzki, stud. jur. Gemeiuderatssitzung zu Dennheritz. In der letzten am 21. September stattgefundenen Gemeinde ratssitzung standen folgende Punkte auf der Tagesordnung: t. Man nimmt Kenntnis über das genehmigte Ortsgesetz über die Errichtung eines Mieteinigungsamtcs, und der Niederschrift des Ministeriums des Innern (Landeswohnungsamt). Es wird kein weiterer Widerspruch erhoben. Ferner wurde eine Eingabe von fünf Gemeiuüeratsmitgliedern an Lie Amtshauptmannschaft Glau- * Die Reifeprüfung für Realgymnasium bestand unter dem Vorsitz des vom Ministerium zum Kommissar ernannten Herrn ÖberstudiendirektorS Dr. Berlet ein Oberprimaner mit dem Prädikat Illa in Wissenschaften. Der Reifeprüfung für Real schule unterzog sich ein Realschüler und bestand diese mit der Zensur III in Wissenschaften. * Die letzten Sarrafani-Borstellungen in Zwickau finden am Sonntag statt. Es ist bis dahin die letzte Gelegenheit, diesen be rühmten Zirkus zu sehen. Earrasani wird am Montag direkt nach Altenburg übersiedeln, um von da aus in seine Winterstandplatzc Dresden und Leipzig seinen jetzt zusammengefaßten Betrieb zu test? Gerade die jüngste Zeit befindet sich in politischer und schaftlichee Beziehung in einer Atmosphäre der höchsten Spannung. Revolution in Griechenland! Englisch-türkisch« Konflikt«! Balkan und der Orient, von jeher der Ausgangspunkt von verteilen. Die Abendvorstellungen beginnen nach wie vor 7.15 Uhr, Nachmittagsvorstellungen finden am Sonnabend Sonntag statt. Sie beginnen um 3 Uhr und gewähren die Mäßigung des halben Preises für Kinder. BezirkSauöschutz-Sitzung. Der drohende Oktobertermin. Der 1. Oktober hat von jeher in der Volkswirtschaft und auch im Einzelhaushalt eine große Roll« gespielt. Er war früher — Äs die Wohnungen noch nicht bewirtschaftet wurden — ein be liebter Kündigung», und Umzugstermin. Diesmal wird uns der 1. Oktober eine sehr erhebliche Erhöhung der Mieten sowie die Belastung der Mieter mit einer Anzahl Unkosten bringen, die bis- her vom Vermieter aufgebracht werden mußten. Eine besondere Rolle wird der 1. Oktober für alle Gebühren bringen, die von den Derkehrsanstalten des Reiches erhoben werden. Die Reichspost erhöht sämtliche Sätze auf das Doppelte; im Fernsprechwesen wer den die Teuerungszuschläge 600 Prozent ausmachen. Die Eisen- bahnfrachten werden gleichfalls verdoppelt; für zahlreiche Güter- Nasse» erreichen damit die heutigen Frachtsätze das 300fache der Vorkriegszeit. Etwas glimpflicher geht es bei den Personentarifen zu. Dort begnügt sich der Eisenbahnfiskus mit einer Erhöhung um SO Prozent, will jedoch das Unterlassene am I. November durch eine Verdoppelung der Oktobersätze nachholen, sodaß wir tm November die dreifache Erhöhung der September-Personen- tarife haben werden. Die Folgen dieser Derkehrsverteuerung werden wahrscheinlich die gewöhnlichen sein: Die Benutzung der Rcichsverkehrsanstalten durch das Publikum wird allmählich zurückgehen, dann allmählich aber auf die frühere Höhe steigen. Voraussetzung hierfür ist, daß uicht schon in allernächster Zeit eine schwere Krise eintritt. Werden Teile unserer Wirtschaft zur Einschränkung der Betriebe oder gar ganz zum Feiern gezwungen, so geht der Verehr unaufhaltsam zurück. Die plötzliche starke Derkehrsverteuerung trägt ihrerseits dazu bei, das Hereinbrechen der Krise zu beschleunigen. Für ver hältnismäßig schwere Güter — wie Kohle und Erze — machen die erhöhten Transportsätze einen erheblichen Teil der Preise aus. Praktisch wird dies in einer starken Preissteigerung in die Er scheinung treten. Wenn auch die Verkehrsverteuerung vom finan ziellen Standpunkte aus unvermeidlich war, so muß doch das eine festgestellt werden: durch fortgesetzte Heraufsetzung der Tarife allein kommt weder das Reichsverkehrswesen noch die Wirtschaft selbst, der das Verkehrswesen ja dienen soll, zur Ruhe und zur Ordnung. politischen Wirren, richten die Angen der ganzen Welt aus sich. Ferner ist die wirtschaftliche Lag« Deutschlands für jeden Deutschen viel zu fühlvar, als das, er sich von jeglicher An teilnahme auSschlietzen könnte. Ebenso ist eö mit dem lokalen Teil Deines DlatteS. Ist eS doch der Teil, der Dir am nächsten liegt, in dem Du manche Mitteilung findest, di« Dich persönlich angeht. Heutzutage, wo «S gilt, in drückendster Einschränkung, Essen und Trinken, Kleidung und Wohnung, Heizung und Beleuchtung immer aufS neu« den PreiSsprüngen anzupasse« u«d alle Bedürsnisse »ach den zur Ber- fügung stehenden Mitteln einzurichten — haltet Ihr «S wirklich für möglich, ohne eine Tageszeitung anSzukommen? Und weiter di« Familicnnachrichten, der Roman, der Unterhaltungsteil! Glaubt Ihr wirklich, daß »aS alles im Familienkreis« so schlechthin entbehrlich ist? Für di« vitlbrschäftigte Hau Sfr an ist ja g«- rad« «in« B«Uagc, wie sie unser« „Fra««n»eitung" ist, bei den unerschwinglichen Preise« für Bücher oft di« ei«zig« Quell«, mit der st« ihren Geist in ruhigen Stunden beschäftigen und wertvolle Anregungen entnehnien kann. Daö gleich« gilt für den Landwirt und den Kleingärtner und Kleintier züchter, der in unserer Beilage „Der Sandmann und der Schrebergärtner" schon manchen wertvollen Hinweis erhalten und manchen Nutzen daraus gezogen hat. Nuferer Jngend hat die illustrierte Kinderzeitung „Onkel Franz" schon manche froh« Stunde bereitet; uiit Sehnsucht erwarte», sie die allwöchentliche Beilage, und eifrig beteiligen sie sich an den Lösun gen der Rätsel. Der HandelSteil unseres Blattes bietet mit seinen wertvollen Artikeln und sonstigen Beiträgen eine Fnnd- grube für jeden Kaufmann, Einzelhändler, Geschäftsmann und Gewerbetreibenden. Auch die Landwirt« werden durch die täg lichen Berichte der Produktenbörse jederzeit über di« Preis entwicklung ihrer Erzeugnisse auf dem Laufenden gehalten. W«r jetzt «eben seinem Heimatblatt« noch «ine Großstadtzri- tung hält, kann dies« getrost entbehren, d«n« wa» er dort findet, be richtet ihm sein Heimatblatt, »war in etwas g«drängt«r Form, aber um so präziser, klarer und m,»gewählter. Nnd damit ist di« Heimatzeitung bedeutend, ja einhalb Mal so billig al« «1« Groß- stadtblatt. Der Betrag, den die Familie monatlich für ihr Blatt aufbringt, ist doch Wohl kaum so hoch, alS datz man darüber überhaupt noch Worte verlieren kann. Ma« stelle nur einmal Bergleicht an, was man sür «in MonatSabonnement aus sein Hei matblatt erhält: etwas über Pfund Butter, Psund Fleisch, noch nicht Pfund Kaffee, S bis S Glaö Bier nsw. Toll daS zu hoch fein für «ine im Monat täglich sich wiederholende Anregung, Unterhaltung, Aufklärung, Unterrichtung für Geist, Herz und Verstand? In wenigen Tagen geht der Monat zu Ende. Ein neues Vier teljahr beginnt. Sei deshalb jeder eingedenk, datz er sich letzten Endes selbst schädigt, wenn er sein Blatt abbestellt. Bleibe jeder seinem Blatt« tr«u und erneuere er den Bezug! Amn stellvertretenden Kreishauptmann von Chemnitz ist, tvie die dortige „Volksstimme" meldet, ah 1. Januar 1S23 der Geh. Regierungsrat Dr. Seyfarth-Chemnitz nannt tvorden. Heimatsblatt und Teuerung. »Die teure Zeitung!" So hört man wohl überall Nag««. „Schon wieder eine Preiserhöhung! Nein, nun mutz sie aber doch abbestellt werd««!" DaS ist immer daS Nächstliegend«, an waS bei einer Preiserhöhung gedacht wird. Wie leicht ist das zu sprechen. Daö Blatt, das zu gewohnter Stunde Tag für Tag auf dem Tische liegt, ja daS mit Fug und Recht alS daö „tägliche geistig« Brot" bezeichnet «»erde« kann, wird dann al» Luxu « betrachtet, den * Der Glauchauer Herbstjahrmarkt zeigte wie immer das ge wohnte Bild: sog. fliegende Händler auf den Straßen, Budenstadt auf dem Markte, dazwischen hausierende Krüppel und Invaliden. Das Angebot von Bedarfsgegenständen, Gebrauchsartikeln, Le bensmitteln, Näschereien und Spielwarcn war reichlich, fast, zu reichlich gegenüber der geringen Kauflust des Publikums. Kein Wunder; forderte man doch stellenweise z. B. für Wurst oder Tuche höhere Preise als im Ort selbst. Und das ist doch nicht der Zweck eines Jahrmarktes! Hiergegen versicherte „Ossel", der stärkste Konkurrent von Seiferts Oskar, allen Ernstes, daß er öer .billigste Mann der Welt" sei. Vielleicht, vielleicht auch nicht. 3n Damen- und Herrenwäsche bczw. Unterkleidung schien das Ge schäft überhaupt still zu liegen. Man ließ sich wohl Waren zei- Sen und Preise nennen, aber meistens verabschiedete man sich mit wehr oder weniger verlegen höflichen Achselzucken. Mehr hatte man naturgemäß für Würstchen, Fischchensemmeln und "en übrig. Ueberschwemmt geradezu war der Jahrmarkt - 5. ,mmisohlen und -Absätzen, Gummihosenträgern etc. „Prei- send mit viol schönen Reden" wurden sonst noch alle möglichen ArtUel und Artikelchen angeboten, bis zum Rasiermesser-Abzug- verschärfen, dem „selbsttätigen" Lockenwickler und dem von der Iu- gend so lang entbehrten türkischen Honig. Töpferwaren und Kü chengeräte aus Holz wurden vielfach gekauft. Auch die alte, hie: wohlbekannte Jahrmarktstype, der „Lett", hatte seinen Stand auf Lem SchwhptW bezogen, diesmal aber nicht mit Leitern, sondern mit vierrädrigen Handwagen. Sein bekümmertes Gesicht mit der unvermeidlichen Tabakspfeife im Munde schien nicht gerade von einem besonderen Geschäftsgang zu sprechen. Ab und zu sah man auch einen kleinen Erdenbürger mit den früher so beliebten Luft ballons oder Windspielen, aber meist blieben diese Sachen und an dere Spielzeuge bei Ihren Verkäufern. So leicht legt eben hcut- zutag, ein Vater oder eine Mutter keine 20 Mark an für den frühc- Ten Universalpreis von 10 Pfennigen. Alles in allem stand der diesjährig«. Herbstjahrmarkt sichtbar unter dem Zeichen der Tcue- ruug- Vielleicht — vielleicht bringt der nächste Jahrmarkt ein günstigeres Geschäft- - * Kommunalp-litischts- Hier hat sich unter dem Vorsitz des Herrn Bahnschaffners Lerßel eme Ortsgruppe der Zentrums- Partei gegründet. .. , * D«r Schulanfang ?»« Realghmnastum mit Realschult M den Michaclisferien ist d-eSmal auf Dienstag, den 10. Ok festgesetzt, da am Montag Aufnahmeprüfungen statt- dcnkt der Familinvater, fo denkt di« Hauöfrau! Hast du ab«r, verehrt« Hauöfrau, verehrter Familienvater, schon einmal so recht in aller Ruhe und mit allem Ernste darüber nachgedacht, waö es heitzt, daö Blatt aufzugebt«, die Quelle, die dir tagtäglich immer neu« Nahrung gibt, dt« dich mit der Außenwelt verbindet, zu verstopfen? Und wen« Ihr heutzutage auch oft nur die Ueber- schriften der politischen Seite lest und in Eurer Skepsiö und Hoff nungslosigkeit für die deutsche Sache in dem Geschehen auf dem Welttheater nur daS Allernotwendigste erfahren wollt — Ihr er fahrt es eben doch durch Euer Heimatblatt. Und find nicht die weltpolitischen Ereignisse viel z« ernst, alö datz Du, lieber Leser, ihnen gänzlich interesselos gegenüberstehen könn- Am 27. September fand unter dem Vorsitz des Nmtshaupt- manns Frhr. v. Welck eine Bezirksausschuß-Sitzung statt. — Von der Rechnung der Bezirksanstalten aus 1920/21 wurde Kenntnis genommen und hierzu 2 Rechnungsprüfer gewählt. — Zvgestimmt wurde den durch die Geldentwertung erforderlichen Erhöhungen der Vergnügungs- und Schankerlaubnissteuer, sowie dem Statut über die Versicherung der Hausgewerbetreibenden. Die Krankenversorgung im Bezirke soll durch einen Vertrag mit der Stadt Glauchau erweitert werden. — Genehmigt wurden 4 kleinere Ortsgesetze und eine Großviehschlächtecei in Mülsen St. Niclas sowie 3 Schankerlaubnisgesuche. — Von den wenigen noch nicht vollständig eingemeindeten selbständigen Gutsbezirken wird für den Bezirk ein Grundsteuerzuschlag von 25 Prozent erhoben. - Zur Behebung des Mangels an Barmitteln sollen Ersatzgeldscheine ausgegeben werden. — Bewilligt wurden die Mittel für 15 Plätze im Kinderheim Wiek aus Rügen. — Abgelehnt wurden ein Brannt weinkleinhandels- und zwei Wegebaubeihilfengesuche. — Erhöht wurden die Berpflegsähe in der Bezirksanstalt nm 100 Prozent und die Mehl» und Brotpreise ab 29. d. M. sowie die Vergütung für die Gerichtsschreiber und Beisitzer des Karfmanns- und Ge werbegerichts. — Verworfen wurde ein Rekurs gegen die Woh nungsluxussteuer in Hohndorf. — Ferner wurde Kenntnis ge nommen von den zur Linderung des Notstandes getroffenen Maß nahmen. — Erledigt wurden noch eine Anzahl kleinerer Ange legenheiten. Durch die Umwandlung der deutschen Staatsform von Monarchie in eine Republik ist die Erziehung der deutschen gend vor neue schwerwiegende Probleme gestellt. Es gilt allem, die reifere Jugend in einer Weise zu deutschen Staats- bürgern zu erziehen, die es unmöglich macht, daß die jungen Mensen, die schon im Alter von 20 Jahren die Staatsbürger- pflicht haben, vom Wahlrecht Gebrauch zu machen, aus Unkenntnis einer Suggestion zum Opfer fallen. Deshalb brau- chen wir eine politische Jugenderziehung! Jeder Versuch, diese Erziehung von den Parteien ausgehen zu lassen, mußte innerlich scheitern, worüber auch äußerlich starke Organi- sationen nicht hinwegtäuschen konnten, die zum großen Teil in zwischen auch zusammengebrochen sind. Jugendbewegung kann nicht „gemacht" werden. Sie entsteht spontan aus einer heiligen Idee, die im jugendlichen Idealismus gebieterisch ihre Träger sucht. Eine derartige große Idee schenkte die demokratische Rc- Dürger, der sich zu ihr unabbängig von seinem egoistischen Inter- esse aus rein politischem Würdegefühl bekennt, jener souveräne Bürgerthp, dec auS stolzem StaatSgefühl eS mit seiner Eyre für unvereinbar hält, an der Gestaltung und Politik seines Staates Neuigkeiten aus der Heimat Freitag, den 29 September 1922. chau wegen Teilnahme des Herrn Reg.-Rats Dr. Gottschalk zu einer Gcmeinderatssttzung in Wohnungssachen bekannt gegeben. Die Einladung hierzu wird von der Ämtshauptmannschaft selbst vorgsnommen werden. 2. Der genehmigte VII. Nachtrag zum Ortsgesetz, die Errichtung einer Freibank betreffend, wird'bekannt- gegeben, desgleichen ein Merkblatt über Verhütung des Milzbran des bei Menschen. 3. Zur Behandlung kommt ein Nachtrag vom Elektrizitätswerk an der Pleiße, betreffs Motorsteuer. Hierzu äußert man sich dahin, Einwendungen zu unternehmen, da die Motore von der Landwirtschaft und von Gewerbetreibenden nicht alltäglich benutzt werden und die Steuer auf den Verbrauch gelegt werden soll. 4. Liegt ein Schreiben vom hiesigen Schulvorstand vor über Anstellung eines dritten Lehrers. Der Gemeinderat stimmt der Anforderung zu, der Echulausschuß wird darüber schriftlich beschicken. 5. Der Erlös von der Verpachtung eines Gemeindcgrundstückes auf ein Jahr betrug 650 Mark. Sämtliche Gemeindegrundstücke werden im Jahre 1923 neu verpachtet. 6. Wegen Benutzung des Mühlweges als öffentlicher Fahrweg ist das Verbot des genannten Weges, unter Einreichuna des Besitzstandver- zeichniffes, in dem der Fußweg eingetrag ''' bei der Amtshaupt mannschaft Glauchau beantragt worden. 7. ''an nahm Kenntnis von zwei eingereichten Wohnungsgesuchcn, die teilweise berück^ sichtigt werden müssen. 8. Es wird bekannt gegeben, Laß voraus- sichtlich in nächster Zeit in der Gemeinde ein hygienischer Lichte bildervortrag abgehalten werden wird. Der Reinertrag soll den hiesigen bedürftigen Kleinrentnern zugute kommen. 9. Man nahm Kenntnis von der Zuteilung des 15. Reichseinkommensteuer-An- teils in Höhe von 72 599 Mark und der Liste über die Kartoffel aufnahme. 10. Zum Schluß wurde noch beantragt, daß im Monat Oktober etwas Ausbeffsrungskies angefahren werden soll, der Wegebauausschuß wird die nötigen Massen Kies angeben, sodann wird das weitere veranlaßt werden. * * Meerane. Einen grobem Vertrauensbruch ver- übte der 1899 zu Seiferitz geborene Postaushelfer Karl Kurt Nitzsche, der in seiner Stellung beim Hauptpostamte in Dresden einen Brief unterschlug, in dem sich ein Scheck der Deutschen Bank über 25 000 M. befand. Nitzsche nahm Urlaub, fuhr nach Berlin, löste dort den Scheck ein, übergab von dem Gelde der Geliebten 10000 M. zur Aufbewahrung und schaffte sich dann von den übri gen 15 000 M. allerlei Sachen. Als dieser Dertrauensbruch ent- deckt wurde, erfolgte die sofortige Entlassung des Postaushelfers. Vorher hatte Nitzsche auch seiner Wirtin in Dresden die verschie densten Sachen im Werte von über 4000 Mark gestohlen. Das Schöffengericht verurteilte den Angeklagten zu insgesamt fünf Monaten Gefängnis. Maldenburg * Autoliule Ambach—Waldenburg. Ueber die Einziehung der Kraftwagenlinie Limbach—Waldenburg können wir noch fol» gendes berichten: Infolge des Benutzungsrückganges nach der letz ten Fahrpreiserhöhung berechnete sich der Fehlbetrag monatlich auf 113 000 Mark und jährlich auf rund 1300000 Mark. Derj Vorschlag, eine Garantiesumme von 300 000 Mark fettens dec Ge meinden «mfzubringen, fand bei Ambach und den Gemeinden^ insbesondere Rußdorf und Falken, mit Rücksicht auf die mißliche« Finanzverhältnisse der Gemeinden keinen Anklang, obwohl diesem Orten das Weiterbestehen dieser Linie für den Arbeiterverkehr auf Wochenkarte zugute gekommen wäre. Der Sonntagsverkehr wies, meist überfüllte Wagen auf. Die Eisenbahnverwaltung ist des halb gebeten worden, die nächsten drei Sonntage die Wagen noch verkehren zu lassen. Bei einer etwaigen Wiederaufnahme der Linie empfiehlt es sich vielleicht, damit eine Weiterfahrt nach Ehrenhain und Altenburg zu verbinden, da erst dann die Linie zur vollen Auswirkung gelangt und die Industrie der Städte mit der dazwischengelegenen landwirtschaftlichen Gegend zu größten» landwirtschaftlichen Nutzen'verbindet. , " Sommerabturne»». Der bissige Turnverein hielt gestern abend in seiner schönen, geräumigen Turnhalle anstelle des all jährlichen Schauturnens ein Sommerabturnen ab, das zahlreiche Turnfreunde und Zuschauer angezogen hatte. Die Vorführungen begannen unter Leitung des Turnwarts Roscher mit Frei- Übungen der Iugendturner, denen sich der Aufmarsch der Dcveins- turner und deren Freiübungen anschlossen. Ein Gruppe führte dann exakte Blitzstabübungen vor, denen schönes Gruppenstellen nm Darren folgte. Geräteturnen in Riegen und Kürturnen be schlossen den abwechslungsreichen Abend. Der Turnverein Alt stadt Waldenburg war mit einer größeren Anzahl seiner Mitglie der erschienen und führte am Reck tadellose Uebungen vor. Ein gemütliches Beisammensein in der „Garküche" vereinte alle Tur ner zum frisch-fromm-fröhlich-freien Kommers. Manch gutes Wort und schönes Lied wurden da gesprochen und gesungen, bi» die Stunde der Trennung schlug. * Der Nnterschlagung im Amt« und der schwere« Urkunden fälschung angeklagt war vor der 1. Strafkammer des Land gerichts Zwickau der 26 Jahre alte frühere Postag ent, jetzige Fabrikarbeiter Enno Alfred Peipmann in Hohenstein-Ernst- tyal, der vom 18. Mai 1921 bis 24. Februar 1922 Postagent in Reichenbach bei Waldenburg war. Er war beschuldigt. 4278 M., die die Deutsche Dank, Filiale Dresden, für die Firma Ernst Steinert in Reichenbach angewiesen hatte, nicht ausgezahlt, sondern für sich behalten und die darüber von der Firma Stek- nert auszustellende Quittung selbst angefertigt zu haben. Er bö stritt zwar seine Schuld, doch hielt ihn das Gericht auf Grund des Gutachtens eines Schriftsachverständigen und der-sonstige» Beweisergebnisse für schuldig und verurteilte ihn zu 4 Mons ten Gefängnis. " Altstadt Waldenburg. Die hiesige Turn er schäft hielt am vergangenen Sonnabend abend auf ihrem Turnplätze ein Schauturnen, bestehend in gemischten Freiübungen und Ge räteturnen, ab. Sämtliche Uebungen zeigten gutes turnerische» Können. Auch der von der Turnerinnenabteilung vorgeführte Fackelreigen und die von den Jugendturnern gestellten Gruppen am Barren gelangen vorzüglich und erweckten lebhaftes Interesse bei den zaylreichen Zuschauern. Morgen Sonnabend hält deD Verein im Gasthaus Grünefeld sein diesjähriges Herbstvergnügen ab. Bei dieser Gelegenheit sollen wieder verschiedene turnerische Aufführungen erfolgen. Damit schließt der Verein seine Som mertätigkeit in diesem Jahre. Möchte ihm der alte turnerische Geist, von dem er bisher beseelt war, auch weiterhin erhalten bleiben! ' Altstadt Waldenburg. Das Erntedankfest findet in unserer Gemeinde am kommenden Sonntag statt. Aus diesem Anlaß wird dis Kirche den Ernteschmuck zum Festgottesdienst emv« fangen. Dieser Schmuck wird bis Sonntag vormittag 10 Uhr nach -'er Kirche erbeten. > Luga» * Ei« seltenes Fest konnte die Firma Paul Polster am 25. d. M. begeben. Sie feierte das 30jährige Geschäfts-, Mei- ter- und zugleich Ehe-Jubiläum des Inhabers. Aus klein- ten Anfängen heraus hat er durch Arbeitsamkeit und ,Neiß ver»
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