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NU» habe er sich gesagt, daß bei einer alleinigen Anwesen heit t>es Berger in der Wohnung dort sehr wohl der Mord verübt sein konnte. Vorher sck>on habe Frau Berlin ihn darauf aufmerksam gemacht, daß die Kleine mit einem Fremden sich niemals eingelassen hätte, da sie und ihr Mann daS Kind in dieser Beziehung sehr streng erzogen habe nnd da kurz vorher die Leichenteile der von dem Masseur Köhler zerschnittenen Frau Radatus in der Spree gefunden worden »varen, ein Umstand, der die Berliner Lehrer zu ernstlichen Ermahnungen an die Schulkinder ver anlaßt habe. Tie kleine Lucie hatte schließlich auch noch das Plakat der Berliner Kriminalpolizei in Lüchen der Frau Nodatus genau studiert. Alles dies habe schließlich zu der Festnahme Bergers geführt. Tann sei die Liebe- Irnth mit der Anzeige gekommen, daß ihr kleiner Reise- korb verschwunden sei. Er habe dies Berger gesagt, doch dieser habe getan, als wisse er von der ganzen (beschichte nichts. Erst nach einiger Zeit habe er sich bei ihm melden lassen und gesagt: Herr Kommissar, ich habe Ihnen etwas zu sagen, was ich noch vergessen habe. Ich halte ein Weib mit in der Wohnung, die kann den Korb mitgenommen haben! Tas sei stoßweise, mühsam herausgekommen, so daß er, Zeuge, sofort den Eindruck gehabt habe: das stimmt nicht! Er habe ihm erwidert: ./Aber Berger, Sie reden sich ja um Kops nnd Kragen, die Liebetrirtl» hat ja ausführ lich erzählt, wie Tie den Korb einem Mädchen geschenkt haben wollen." Ta erst habe Berger Worte gesunden, um den angeblichen Besuch des n- m eu blonden Mädchens zu schildern nnd zu erklären. Er habe also oisenbar zunächst gei'osii. daß die Liebetriitl» über das Verschwinden des Korbes »inen Mund halten würde. Staatsanwalt Lin de»' st st es richtig, daß stluie» die Liebetriitl» erzählt hat, wie sie sich die Borgänge bei der Mordtat denke, sofern Berger in Betracht komme? Fenge: Ja. Tie sagte, es könnte so sein, daß die Lncie nicht gewußt habe, daß sie, die Liebetrnlb, in ./Barnim" war nnd nur in die Wohnung ge kommen >.i. um mit dem Hunde zu spielen, als Berger ganz allein darin war. Berger sei dann, als sie nach Kinderart lang ans der Er>e gelegen nnd mit dem Hund gespielt habe, offenbar sinnlich mregt worden, habe sich an dem Kinde ver griffen nnd das sich wehrende Kind beim Bingen erstickt. Bach dem ersten Schreck habe er sich dann an die Beseiti gung der Spuren gemacht. Tie Zeugin Frau Schreiber, eine Hansbewohnerin. gibt an, bei einem Gespräche ans der Treppe babe Frau Berlin dem Berger gegenüber allerlei Andeutungen gemacht >md da habe dieser schließlich getagt: D-mkche Fonds und Lt»dt«»IeWer» Wenn -ie einen erdacht gegen mich oder die Liebetruth ' abwüchn. >'o snreelr ii Tie sich ruhig ans, aber machen W- ^ - B . A, Henninge.!, stc>» kann sedem Men Bede nnd Antwort sieben. »men in oiei> r r pst st KP» lZ-e/e 'tci üsnonl >' 8 P-IU. i'üig 5U. T-/?/ ."rl'/p s' i 0 Proza ^lnn'trrd. : -49-z. ch.ans . Brileei. .7,0>ci!r>n>-9c .2 ,0 'ine 9'l -in (» 'Vigor. »oidr- o - 88 ting.ir. >tr»,.viireil - !'->.»«» (-. t 8'- Deutsche AeichSanl. 00.00« oo. do. 101.80dz do. abg unk-b 1005 101,80bz 8 Lächi. Aeate. gr.-Ll. 88.45öz 8 do. 5.00 Ml 88.45bz 8 dv. 300.200 U.100M.-0.50B 8 Lachs. St -Ä. v. 1855 05.l0G 8' .. do.1X.52 «j8500Tlr. 100.55B 3- du. !00 Ttr. 1»).55bB . do. I--67 5»» Dir. IO0.55PB 8> . do. 1887 100 Dlr. 100.5-5bB 8' do. I8»w .501 Tlr. 10O.55VB 8> do lx,i!« Wv Tlr. I0o..55uB 8>... Lödau-Zittauer (L. loo,«x)Ä 4 do. U-2.25B 8't. 2andr-.Br. I00.5-0B 8' ^ P'do.-Mt -A.OXIOM 05..00« 8'/, do. 15,00 Ml. 00.70VV 8'/, do. 301 Ml. 08.00B 4 s do. 1.501 Litt. :03 25.B Prius; UoiiiolS 80 8,»« do. tOl.'.aoSl do. uick.b.lO>.5 1«ll..'>ib>8 Drsd. Lr. Sch.187t 100.20B do. 1875 I00.20L 8' 8'/, Dr-d- St.-Sch-18« S».ttv« 8' , do. 1808100.10« 4 ' do. 1N00 105.0VB 4 Äusiiger St -Ä. Klü. —.— 3', Bautzner St.-Aul. 4 Buchholzer 4 tkarlsbader 8'. Lhemnitzer 18«i3 80 3> 5 dc>. 1002 8- ^ Döbelner 8': Freiberger 3s z Mauchauer 3'„ Leipziger 8V, Lovauer 4 ^ Meeraner 8> / Nürnberger 8'/2 Plaueniäir v Iw'.". 4 do. v >x02 4 ^ do. v. I8!»7 » Pulsniver Äeichrnbacher s, Aiesaer do. i -;illauer do. von 1001 102.50V I0I.00B N0.80B 100. tOB 0S.75V 100.20V 108,75 B OS.OOB ,08.40« l 03.50« I "8.5.0 B 88.-25 B l 03.50« Deutsche Pfnnv- und Hypsthckeuvrrese. 8' el. D -ir-wilalist.P'b. do. da. —,— -t. Bk.d.'t.S.Ll.Lcti. !w.25.ch oo. do. 102.00« ö!r:>r. » Onm. A.Pi.l04.N0b« do. do. lOl.7.5G do chrundreiire! 102.80« Hp Li'.d.B.s.d-8.D N-i OOB eaad!v:rri.'u. P''8vr. >->,.50« do. do. ON.IObz do. do. t«>8.25-ß Landiosi n Nreditdr. 88.:jl,»tj do. do. »N.40bB do. do. lo.8. :o« :.'ae'.,-er Proudbr. 88.40« eo. do to: >.25, bl» Leip!. 0 '.>8.000; >nao nick, kl N-,.1'1« do VII. ll.-«18 „k. '.'7,!1o<» do. X, l!>!8 uül l02.!»>« t » lnd>» unk. b' 108,00« 0. 'l!l.IN08u ;oo.7o>,W 0 IX. lNIOuk. IO2.N0« Meuiin.,erP-dor.V! l«>9.00« do. VII. INI.O ,nk. 101.00« LauBAstien Meialüg VIllü I Ui.102.20« Mrld. Bdkr.nk. NMO Nli.OOG 4 do. do. 10« »i l 00.5V« 4 do. dv. 11X57 ioo/.ix» 4 do. do. !000 lOl.ö'XV 3 dv. Ärimdrwr. ! 87.59« V 2 do. do 1! 90.00(2 4 do. do . III tOl.öOÄ» 3' pr.-',. -B.-Nr -Psdt.r do. 05,509) 4 do. di. - ,— I do. !,kl'. '. 1000 --. — » do. do 1010 —.— 8> do. do. »000 !»5,7>ik! 3' 2 do. .K.-Tv. »887 01 00.90<8 8' do. dv. >800 90.0 r do. do. u IOIO 3' L. Bd l. PW. 1000 j 00.50« 3' do. do. 00-! I I 0!,.5>»>» 4 do. 00. looolll !o:r.00t'<0 4 do. do. >>' > 5 l<'4,.»0N 3' do. dv. !»!0 V OO.iX'-t- 8' 4 do. do. L ,vie.X» 100.50B 3> Lücvs Erl'I. Pv.dl. 00.70 B 3 - do. ''t.-Ot-G 4 Drcsl a. Frcün. R. V 2.75K 8' . 1 9!!z./.Kr-Wowi. '80.00Ü0) 1 t — I "> n. Lpor u. Dep.- ,i- I 4 .0. L>.> — — ..5.1 Bankver. " — I 7 - 'ir "-i Lt.w. —W 7 V I Drc -' iiV ttoul 15-8.25,01» 0 !< — W. stm.;, I5,.5.25>(» .5 > 5 l ?! ',M -L'mck'.'-r 192.50,..; 0 I k-W . r. V'.IS. Iv>!' .. Ti auspr, rl-Äkt 7> > > Dlim Ll'.'.ißmt.. 15,o... Oo>, ! ! I Dci'- S. v-st'.-'w I8,>.49(i(,» 2 st I Di. 0. F:> ,>>.'wr(-!l — 7 0 l 4 I -B'vc.n. ^3'.o'ch>n., IO.OOR E .Fi 8 o.v.iK'ostHw.o.ottzz »rstr«-T 10 I 8 ! Acst v - Bi.uO. 281 um» 1» Is >?itteld.Bd:,k-..Bl. !'!.»0<L sächsische Bank 134 00« 5ächs. Bodrn-Nr. 142 .,0« do. ungel. 138.50»5 Lbrrlausiper 108/ OÄ -ächs. Diskont-B. — Borschußv. FrciNerg —.— Bgvickaner Bank - , - Werte rächs. Slras.eiib. I36 50U: :NI.50L'- ainori ni.25 « 109 25,<>i do. «ol.-Pr.-A. kvlrner .'ffnlcklo Tchlußk.-rrsc. l4 „ ^te re ll)<) 15). Oeüerr. loo .j i '. !e:' . ! be!g„ldrc»tr 110.5,5 llngari'chc 4prvz. w-rl-'- ckngari'o.ie 'kronenrente 08.10. Bn'chtiebrader I l«. I Lombarden 88.50. Ltaatsoisenbahnaktien 018.50. Ferd.-Nordbahn —. Nordivestbahn 118.00. Htbetal 414,00. Aredttaktien 074,00. Läilderbaak 44t»,00 Ilnionbank 557.00 Wiener Banlverem 551,50. Ungarnche ttredilatlien 803.00. Älpme Montan - ckklien 402.25. Napoleonsoor 10,07. Marknolen 117,50 Türkenlose 132,00. Brüxer Kohlen 658.00. Still. Sehenswürdigkeiten Dresdens. tt. K. ! I x ' , Gemälde-Galerie (^wlnger). Dienstags. Donnerstag«, Frenazs 10—3 Lonn» und Feiertags 11—2 lthr frei. Mitt wochs. Sonnebenss 10 -8 Uhr 50 Ps.. Montags 10- 2 Uhr I Ml. 50 Ps. kuPferkich-Rabtuet iZwinger). Dienstags. Mittwochs, To.mersiags, Freitags, Lonnadends 10-3 N:)r. Tonn- und Feiertags !I—2 Uhr frei. Momags geschlossen. K. mtueralost.-steol. ,r. »rahtftar. Museum iZwinger) Vkon- lags. Dieiislags. Donnerstags. Freitags n—l. Mittwochs 2-4. Lonn- und F.lrrtags von N —l Uhr frei. Tomiavends geschlossen. Zt. Grünes Gewslbe K 3!eäde»zschloß pr.) 'Wochentags 0—2 Uhr. Tonn und Feienags II—2 Uhr I Btt. K. histor. Museum /X i ikainiiier) uud Gewehrgalerie (äolmn- I, Blonrags bis mit Freitag«: 2—0 Uhr 50 Pf. Toimadeuds 0 -2 Uhr I Btt. Pf. Tonn- und Feiertags II-2 Uhr 25 Pf. 5i. Porzellan- und Gefek-Semmlung i.I'>ta».,noii,n Il>. Wochen tags langer Toimabciidsi 0—2 Uhr 5,0 Ps., Sonn u. Feier- lags I l 2 Uhr 25 Pf. »lekdiUiarisch ph'.?sik»>i>sch-r 2«1ou iZ in zeit. MontagS bis Freno,s O--!2 Uhc. Ton.,- und Fcierlags II—l Uhr fiel. ToimadendS geschlossei!. S?»tpturens«minlung im Albertinum und ander Fra«eu- kirche 12, l lEoi'el-PalaiS-, Wocheiltags »außer Touuabeuds) von 0—3, Tonn- und Feiertags li—2 Uhr frei. zoot. und inuhrop.-erhriogr. Museum (Zwinger). Sonn- unv Feieckags, Bloiaags. Dienstags. Donnerstag. Freitags II —I. Mittwochs, Touuabeuds 1—8 Uhr frei. Münz 7-r«»i«et (köingl. Otesideuzschlvß Pt.). Dienstags und Freitags 00» >0—I Uhr (nur für Tiud.en) frei. K. bsseutl. Vib!i»ii,ek. F wan. Palais.» Wochentags o—'» Uhr und nachm, außer Sonnabends) 4-0 Ubr srei. Führung um- !2 Uh> . jede P-rsou 5 > Pf Tonn- und Feienags grschlofseu. boranucher Äarteu. Wochemags' vom >; Uhr vorm, bis 0 Uhr nach!».. Tau» und Feiertags 0 -I2 Uhr; Hewächs- häniev un e: igttlbclu täglich ,außer Toiniabeuds» von 0-12 u id Montags bis Donnerstags auch nachm, von 4-0 Uhr. Sächsische Armee-Sammlung (Aideruladl Dresden. Marien- a lee). Eeö's.'.el .slienslagS irud Donnerstags voir 10—I Uhr, Sonn und Feiertags von >> —2 Uhr. Eiütritl (nur für Er wachsene» frei. St«dr-.?iuse:lm ukccuphraße >0, 11 » ToimlagS und BloutagS II -I Ubr frei. Ru den übrigen Tagen von 9—' ..2 50 Pf. K. Arsen.-r» Lammtung. .'Übem'radr, Königsplaß!. Wochentags von Tonn :o.d Festtags von 11 —2 Uhr 25» Pf. (Kinder nur in Begleitung Erwachsener,. Angehörige der .'1: v-- nu ' s..rnu r-nn Feldipebelrang eimchl. abivärts und untere Blilitärbeanire m Unisocin frei. Muse,IUI des k. S. R'rertiimsvc!eirrs und des Vereins für sächsische Polkstmtde (Ba! cis t si. (»arten». WocheiuagS 0 !2:n.d u—Tom nid Festtags 2—0 geö'fnet: Mitt- i.ie.ß- nnd Temv.be..os- 8 it. Tonn- nnd FeäragS 2- 5» frei, sonn Emrricr 5,0 Pf., Kinder 25, Pf. TchiUili^ '.Kuseiini. B'i'.ln'Nec Tnaße "8. Früh !0 Uhr bis ab-nid-- (r:,ti'.lr: l Btt., F.nnitieniarlen 3.5,0 Btt. (enthaltend 5, Coupon, sin je .-in Erwachsenes Wer zwei Kinder). Pvstwrrt^richen-Museum, Moseziiislwrr. 5 iHoiel du Nord) b.-oc..'nrag-, >" -! Nb.r. >Wträg»isse zu Gnnsien des Albert- vcreinS. Kvriice-Mrlseum. köruerslr. 7. Wochentags 0-2. Mittwochs nne To.'nade.iL. > I und 2 5», Tonn nnd Feiertags >1 bis 2 Uhr. Eintritt 50 Pf. Gchestisrn 'g chuatsw. Bibl- n>. Lesezimm.), Kl. Brüdcrgaffe 2». l jeden Woch mag U'—2 und (auper Tonnabends) 5-0 abends. K. 57 Macl»t über ein ileii.es Herz ansübk, teils Furcht, teils grenzenlose Bewun derung. Tas Blut der Tosli regt sich in dem Kinde. „Ein C)raf Tosti bricht nie sein -Bert!" . . . Und er bezwang sich, preßte die Lippen fest aufeinan der nnd zog die alte Frau mit sich fort . . . Teit gestern abend aber ist er nach stiller geworden. Nicht den gering sten Widerstand äußert er. als Frau Permi sich znm Ausgeben fertig macht. Auch die !Iie denkt beständig an gestern abend. Tie hat Virgilios Auf regung beim Anblick jenes Palazzo bemerkt: sie bat gesehen, wie der Portier das Kind anstarite, als sehe er einen (Wist. Tie fühlt, jenes Hans birgt das (Wbeimnis, dem sie sa lange schon nachspnrt. kurz vnlschleisen besteigt sie vor dem Hotel die elektrische Bahn, die zur Piazza Benezia sübri nnd gebt pon dort zu Fuß, so schnell es ihre steifen Beine zulasten, den Eorso Nmbeilo bniimtcr bis zu dem bewußten Palazzo. Was sie dort eigenllicb will, wie sie sich einsübren, was für einen (krnnd sie stir iir Erscheinen angeben soll über alle diese Fragen ist Frau Permi sic!, noch gar nicbt klar. Nur hin will will sie, hin in den Palazzo. Ter Znsall kommt ilir zur Hilfe. A!s sie soeben die Treppe lünanfsleigen will und der Portier sie ziem lich im'ansl znriickweist, sälwt draußen eine Eanipage vor. Frau Perini siebt sich um. glitscht ans den glatten Ttnsen ans und fällt bin. Ebe sie sich Po» ihrem Schrecken erbolen und ansstehen kann, ist draußen eine junge elegante Tame ans dem Wagen gesprungen, die nun mit allen Zeichen der Teilnahme ans die Verunglückte zneilt nnd ihr beim Ausrichten behilflich ist. Trotzdem Frau Perini versichert, ihr sei nichts geschehen, sie fühle sich ganz wobt, so duldet die Tame doch nicht, daß die alte Frau sich entfernt. Ans das liebenswürdigste nötigt sie dieselbe in den Empfangssalon. Wälnend der Diener ans silbernem Tablett Wein und Früchte herbel bringt. erkundigt die junge Dame sich nach den Verbältnisscn der Alten nnd schließt mit der Frage, wen sie hier in den Palazzo zu sprechen wünsche. Ans Fra» Perinis ersichtlich verlegenes (keniiirmel, sie suche eigentlich niemand, sie wollte sich das schöne Hans nur einmal von innen anseben, lächelt die Dame liebenswürdig. ..ttlern gern, meine liebe Fra». Ich werde Ihnen nachher alles zeigen. F h bin nämlich die Herrin des Hauses." ,.Tie Alle reißt die Angen weit ans. ..Ab ! Wirtlich? Ta haben Tie wohl einen vornehmen Na men, wie?" „Ich bin die E'.räfin Maria Tosti, die Esiittm des (Grasen Alessandro." Frau Perini siebt ans nnd knirt ein paarmal tief. „Alle Heilige»! Est-äsi» Maria Tosti! Ur^ ich sibe mit einer wirklicl^n lAräfin an einem Tisch! Wie glücklich müssen Tke sein, gnädige Gräfin!" Maria lächelt amüsiert. „Gewiß. Tenn ich liebe den Mann, dessen Namen ich trage." ./'ie-cht so! Nc-cht! To spricht jede gute Frau. Wie lange sind Sie schon verheiratet?" „Beinahe ein Vierteljahr." „Und habt euch noch nicht gezankt?" „Warum sollten wir uns zankenl" — 07 — „Nun, das kommt doch in den besten Familien vor! Meine Tochter .znm Beispiel, die ist auch nicht viel länger verheiratet — an einen berühmten Arzt — die zankt sich alle Tage mit ihrem Mann . . . Bitte, gnädige Gräfin, noch ein Gläschen von dein wundervollen Wein! Der tut meinen alten Glie dern wohl! Ich bin nämlich bald siebzig!" „Das sieht man Ihnen nicht an." „So sagt meine Assunta auch immer. Assunta heißt nämlich meine Tochter, die den berühmten Arzt geheiratet hat." Obgleich Maria nicht sonderlich viel Interesse für das Geplauder der alten Frau hat, so ist sie doch zu zartfühlend, um es sich merken zu lassen. „Wie heißt der Arzt?" fragt sie, nur nin die Unterhaltung nicht gleich abzubrechen. „Doktor Borgoni. gnädige Gräfin. Doktor Borgoni." „Ah —!" Marias Aufmerksamkeit ist auf einmal erregt. „Sie sind also Frau Perini, die Mutter der früheren Krankenpflegerin im St. Agatha- Krankenhaus?" Die Alte nickt eifrig. Sie ist fast sprachlos vor Erstaunen, daß diese vor nehme Tame ihre Tochter kennt. Endlich, nachdem sie sich von ihrer Verwunderung ein wenig erholt hat, fragt sic lebhaft: ,/Wober kennen Sie denn weine Tochter, gnädige Gräfin?" „Vom Krankenhause her." „Dhl Waren Sie jemals krank?" „Nein." „Lder Ihr lieber Mann, der Graf Alessandro?" „Auch nicht." „Oder Ihre gute Mutter? Ganz gewiß — Ihre gute Mutter!" „Auch sie nicht." „Nun, wer denn?" Eine leise Röte färbt Marias Wangen, als sie fast widerstrebend entgegnet: „Ein Vetter ineines Mannes." „Ab —I War er schon alt?" „Nein. Er war ein kleines Kind — kaum fünf Jahr alt." „Aber er ist wieder gesund geworden!" „Nein, er ist gestorben." „Oh, wie traurig! Wie sah er denn aus?" Maria siebt ans. Tas Gespräch beginnt ihr überaus peinlich zu werden. „Wenn es Sie interessiert, Frau Perini — im kleinen Salon nebenan bängt ein großes Oelbild von ihm. Das können Sie sich beim Hinausgeben anseben. Ihm gehörte nämlich dieser Palazzo. Mein Mann hat ihn nach seinem Tode geerbt!" Frau Perinis Angen werden immer größer. Willig folgt sie der schlan ken graziösen Gestalt ins Nebenzimmer. Es ist ganz dunkel. Die Fensterläden sind geschlossen, die schwerseidenen Vorhänge zngezogen. Maria drückt auf einen elektrischen Knopf — taghelles Licht erfüllt den ganzen Raum. Frau Perini steht da wie geblendet.