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der Festzüge auf dem Fesiplatz entwickelte sich dort ein leb- haste« Treiben. Besonder« eindrucksvoll waren dort die am Nachmittag von etwa 16,000 Turnern und etwa 7000 Tur nerinnen vvrgelührten Massenfreiübungen, sowie die Gesang»- aufführmgen von ca. 3000 Sängern und Sängerinnen. Berlin, 24. Juli. Die Verhandlungen über die Er höhung der Beamtengehälter, sowie der Löhne der Staat»- angestelltrn und LtaatSarbeiter, die am Sonnabend Vormittag im Reichfinanzministerium begannen, dauerten den ganzen^Tag über an und wurden erst Sonntag kurz nach Mitternacht zu Ende geführt. Für die Beamten stellen fich die Erhöhurgen folgendermaßen dar: Der allgemeine Teuerungtzuschuß wird vom 1. Juli ab um 55°/., also von 105°/. auf 160°/,, vom 1. Aigust um 80°/,, also auf 185°/, erhöht. Da« bedeutet gegenüber den bisherigen Bezügen für Juli eine Erhöhung von 24°/v. für August uw rund 34°/,. Schwierigkeiten er gaben fich dadurch, daß die Gewerkschasten ursprünglich nur für den Monat Juli verhandeln wollten, während die Re gierung daraus bestand, daß auch der Monat August bereit« in die jetzige Regelung eingeschloffen werden müsse. Schließ lich einigte man fich darauf, schon jetzt die Eihöhungen auch für den Monat August festzusetzen; die Organisationen be- h'ellen fich aber ausdrücklich vor, zu einem späteren Zeitpunkt eine Rrvifion der August Erhöhungen herbeiruführcu, wenn die Geldentwertung in derselben Weise fortschreiten sollte wie bisher. Die Organisationen hatten für den Beamten in der Besoldungsgruppe III, der im Monat Juni ein Anfang« geholt von 44 450 Mk. bezog (Ortsklasse ^), ab 1. Juli eine Gesomlerhöhung von jährlich 24,000 Mk. gefordert. Die Regi.rung ließ fich nur zu einer Gesamterhöhurg von jährlich -900 Mk. ab 1. Juli und jährlich 15,200 Mk. ab 1. Auguf für den Beamten der genannten Gruppe herbei. Die Ver handlungen über die Erhöhung der Staatkorbeiterlöhne find noch nicht vollständig abgeschlossen. Der Stundenlohn deS Arbeiter« in der Lohngruppe V wird ab 1. Juli um 5 10 Mark, ab 1. August um 7 50 Mk. erhöht. Am Montag wird über die Anwendung dieser Richtsätze auf den Glsamt- lohntanf weiter verhandelt werden. Die Auszahlung der höheren Bezüge soll mit größter Schnelligkeit durchgesührt werden. Herlin, 24 Juli. Ein schwerer Automobilunfall hat fich aus der Streck» EberSwalde-Berlin an Sonntag Abend zuge trogen. Zwei Kraftwagen waren in voller Fahrt noch Berlin unterweg», ,l« der Hintere »ersuchte, den vorderen Wagen zu Überholen. Dabei kam der Wagin in» Rutschen und prallte gegen einen Baum. Dir Insassen, «in Herr und zwei Damen, »urdrn kopsübee au« dem Wagen geschleudert. Der Herr wurde in fast hoffnungslosem Zustande dem dortigen Kranken- hause zugesvhrt, während die beiden Damen mit dem Schrecken davonkemin Weimar, 24 Juli. Wie erinnerlich, hat ein Fräulein Marianne H-y-cn in Esten ihr gesamte« Vermögen im Be trogt von etwa zwölf Millionen Mark dir Goethe-Gesellschaft lrtztwillig vermach'. Die Verwandten der Erblasserin haben unter Anzweiflung ihrer Zurechnungsfähigkeit da« Testament angefochten; wurden aber vom Landgericht Esten mit ihrer Stage aögewitsen. Auf Grund eine» mit der Weimarer Ge bietSrezierung abgeschlossenen Vertrag« erhallen jetzt die Bereinigung der Freund« de» Goethehause« in Weimar urd die Goe.he Gesellschaft in Weimar je eine Hälfte de« Erbe». KlauSthal, 24. Juli. Am gestrigen Dewonstraliontsona tag der kommunistischen Arbeiterjugend de» Harz-Unterbezirk» gegen die reaktionäre Jugenderziehung kam e» zu ernstin Zusammenstößen zwischen den Kommunisten und den Studenten der Klau»thaler Bergakademie. Die Kommunisten stürmten die Häuser und Gaststätten der studintifchen Korporationen und verbrannten deren Möbel und Gwbleme. E« gab bisher einen Taten und mehrere Schwerverletzte. Die Unruhen dauern an. . Braunschweig, 23. Juli. Wie der „Volksfreund" mit teilt, ist der Reich»tag»abgeordnete Heinrich Rieke (S N.D.) am Freitag im Alter von 80 Jahren gestorben. Den ersten deutschen Reichstag nach der Revolution hat Riek« al» Alter»- präfident eröffnet. Essen, 24. Juli. Die Verhandlungen über di« neurn Lohnsordrrungen der Ruhrbergleut« für August beginnen am Dien«tag in Berlin. Man glaubt, daß fit zu einem befrie digendtn Ergebni» führen werden. Schon jetzt hält men e» für sicher, daß die ganz oder teilweise bewilligten Lohnfor derungen eine beträchtlich« Kohlenprei»erh»hnng im Btfolge haben wüffen. — In Esten habrn mittlerweile die Verhand lungen beginnen über Richtlinien zum BetriebSrätegesetz. Da Zechenverband und Arbeiterorganisationen beide guten Willen zeigen, zu einer Verständigung zu kommen, so dürsten auch diese Ber Handlungen bald zum Abschluß kommen. Die Streik gesahr im Ruhrgebiet ist wiederum gebannt. Selbst die Unlo nisten wollen nicht« mehr von einem Streik wissen. München, 24. Juli. Die Entscheidung ist gefallen. Nach- dem von der Bayerischen Boll-partei gefaßten, von der Mehr heit de« EtaatSministerium» angenommenen Beschluß wird die bayerische Regierung eine eigene Verordnung erlassen, in der sie da« Kontrollrecht de« Reich»gi setze» zum Schutze der Re publik übernimmt. Der Vollzug wird jedoch den bayerischen Staatsanwälten und BolkSgerichlen übertragen; die Wirksam keit der Behörden und de« neuen Gtaat«gcrichtShofe« de» Reicke« für Bayern ist demnach au«g»schal!«t. Tie bayerische Regierung glaubt, fich bei diesem Vorgehen auf Artikel 48 der Verfassung de« Rriche« stützen zu können, wonach ihr bei drohender Unruhegesahr der Erlaß besonderer Au-nahme verordnungrn zustrht. Ferner will die Staattregierung jetzt schon kunbtun, daß sie da« im Oktober in Kraft tretende ReichSkriminalpolizeigesetz nicht al» rechtsverbindlich anzuer kennen und deshalb seinen Vollzug in Boyern nicht gestatten körne Di« Reichsregierung ist übrr ditse Maßnahmen, die am Freitag verkündet werden sollen, nicht vorher verständigt worden. Rünchrn, 24. Juli. Der beyerische HandelSminifilr Hamm hat d«m Ministerpräsidenten Lerchenfeld seinen Rücktritt an gezeigt. Würzburg, 24 Juli. In der Sonntagssitzung de» Würzburg« Studententage» wurde die neue Verfassung, di« künftig den Namen „Satzung" tragen soll, erledigt. Außer dem wurde der neue Vorstand gewählt. Die meisten Stimmen vereinigte Hilgenstock Hannover auf fich, der somit erstkr Vor sitzender wurde. Am Dienstag beginnt in Würzburg die Vertrelertagung de« Deutschen Hochschultage». Bre»lau, 24. Juli. Unter Beltiligung von 15,000 Menschen fand am Sonntag in Kottowitz «ine sozialdemo kratische Demonstration gegen die reaktionäre Politik de» stjm statt. Ansprachen hirlt u. a. der SozialistenfLhrer Dakzintki. Im Anschluß an diese Demonstration kam e« zu Zwischenfällen. Polnische Nationalisten griffen kleine Trupp« der Demonstranten an und zerrissen die Abz«ichen und Fahnen. Die Polizei, die Schreckschüsse abgab, blieb macht- lo». Schließlich gewannen die Sozialdemokraten die vblr- hond. Rom, 24. Juli. Orlando wurde am Sonntag nachmittag vom König empfangen. Man nimmt an, daß er den Auftrag zur Kabinettsbildung annehmen wird. Sollte Orlando Mi nisterpräsident werden, so wird er wahrscheinlich da» Mini sterium de» Aeußeren Bonomi anbitten. Man glaubt, daß dieser da» Schatzamt vorziehen wird. De Narva soll da» Kritg»ministerium erhalten. Da» Außenministerium soll auch Schanzer, Tittoni und Silaloja angeboten werden. Der König empfing u. a. auch den FaSzistenführer^Rufsolinim, der erklärte, seine Partei werde jede Regierung bekämpfen, dir die Auflösung der Fa»zistenparlei in ihr Programm anf- nehm«. Pari», 24. Jul. Poüealä hat Lloyd George mittrilen lassen, daß er am 1. August die Verhandlungen über die Repara- tionssrage in London aufzunrhmen gewillt sei. PoircarS wild sich Ende de» Monat« mit dem Finanzminister Dela- stkyrie, dem Direktor de» Nußenamt» Perrelli und mit einigen Sachverständigen nach London begeben. Pari«, 24 Juli. Das amerikanisch« Schiffahrtsamt hat erklärt, daß in amerikanischen Häsen gegenwärtig 400 Schisse zur Verfügung seien, die innerhalb dreißig Tagen für Kohlen- transporte in Dienst gestellt werd«n könnten. Infolge der in England gemachten großen Bestellungen find die englischen Kohlenpreise, die in den letzten Monaten im Sinken waren, wieder befestigt und die Arbeitslosigkeit nimmt ab. Wenn der Streik andauert und die Verladung genügend organisiert ist, rechnet man mit einem Kvhlenimport aus England von monatlich zwei Millionen Tonnen. Zwischen dem 1. und 13 August »erden vorläufig 500,000 Tonnen nach Amerika transportiert «erden. Die amerikanischen Streikführer eni- wickrln aber bereits eine lebhafte Tätigkeit, um diese Maß nahme zu untergraben. Da» Strrilkart«ll «rklärt, von den englischen Zrchenarbeiiern bereit» die Zusicherung erhalten zu Haven, sür Amerika keine Kohle fördern. Paris, 24. Juli. Ueber da- Dampferunglück, da» fich iw der Nacht zum Sonntag im Acrmelkanal durch den Zusam menstoß zweier Dampfer im Nebel zugetragen hat, werd«» jetzt folgende Einzelheiten berichtet: Der zweite Dampfer, der gestern noch unbekannt war, ist der Daopfer „Marengo" von der Ellermann Schiffahrtsgesellschaft, der am 7. Juli Reu York verließ und fich aus die Fahrt mit dem Ziel Hulk begad. Ter erste Dampfer, der Dampfer „Remura" von der Niuseeland hatte 544 Passagiere und eine 116 Köpfe starke Brsatzung an Bord. E« soll gelungen sein, sämtlich« Pas sagiere zu retten. Uebcr da» Schicksal de» „Marengo" lau- len die Meldungen sehr widersprechend. E» ist ebenfalls noch unsicher, ob der Dampfer in einen Hafen rinlaufen konnte. Die „Remura" ist sehr stark beschädigt, hat aber durch die Hilie der verschiedenen Expeditionen ihre Weittr- sahrt, wenn auch sehr langsam, anlrelen können. Kirchliche «achrichte». Dienstag, den 2g. Juli. Waldenburg. Abends 8 Uhr Mifsionrabend im Kirchgemeinde- saal. Frische Wtlitmn traten heute «in und empfiehlt Maiktholle. Uenko «lenke t's^ssaw- u ölslcb-Locks wr käsens unck tlsusputr. Henkst L Lis. va»»»>ao'k Bettfeder« eing'trcffkn. Inh A. Werner. LSuserschwei», guter Frrffer, verkauft Kösigsplatz «. Die Gräber in Abteil. 16 und 12 ans dem alten Friedhof zu Waldenburg-Sa. müssen, wenn ' sie samt ihren Denkmälern nicht verfallen sollen, bis zum ' 1. Oktober d. I. im Kirchneramt nach den betreffenden < Gebühren neu gelöst werden. ' Waldenburg Sa-, den 22. Juli 1922. ' Der Kirchenvorstand. Kaiser. Krischt Welkem eingetroffen bei Bald.Tetzuer. IlMMN ßMWe, MMM. Hruie Liea-ta- Abend 8 Uhr: «rotze- Sensations- Programm. Gate «»stk. 1. Die neue Terra-Woche. Neue« au« aller Welt. 2. Da- lebende Witzblatt. Ur- komischer Trickfilm in 1 Akt. 3. Die gross« Sensation: Oi« Insel cler Versekollenen. Ein sensot onell«» Abenteuer in 5 Akten mit Hann» Weiße und Erich Kaiser Tietz. Länge 2150 Meter. Nach einer Geschichte au« der „Timet", die seinerzeit großes Aufsehen erregte. Hochachtungsvoll Ernst Trommer. Mädchen such! fürdauernteBeschästigung Wale Otto Grobe, Altstadt. Kaufe laufend Hühner und Hähnchen aller Art Seeliger, Altstadt Waldenb. «inderreformbetlstelle zu kaufen gesucht; von wem? zu «rf. in d«r Exp. d. Bl. Saubere« urd ehrliche« MW oller Kran als Hülfe für eine Liiere Dame möglichst bald gesucht. Näheres zu eis, in der Epp. d. 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Kein v»u einer Partei Irgendwie »btzä»gigeü Blatt kann dies« Instanz sein. Sie erfordert ei» nach allen Seite» »LUig unavtzänglgc» Organ. Unter unseren groben Leitungen IN nur Li« „Tägliche Rundschau- nach «I« vor Imstande, diese» Dienst dem Vaterlande zu leisten. Dah die nationalen »reise aller Stand«, an LI« sie sich wendet, dies erkenne» und an erkennen, Leo eilt dte Häufung von Vertrauens« euudgebnagen, dte tkr gerade In jüngster Letl zuteil wnrdeu. Auch di« starke Bereicherung Ihre» InLalt», di« -ikltbung in allen Teilen und der Ausbau d«» orachrlLtenwejen« über ab« Länder und Krdtelle, di« fett demÄechsel in derSchriftlkiwug el.Vü'trete» * sdrt, finden von alle» Seile» voll« Auerltnunng. ivaS wir bringen: L»trr»«ltin>gbbeU-^ für die »ebllLet«» alltrStkind«, D«»tf»< Industrie nnd Technik monaillch zweimal. MSpo-dl-e» S<un<»l<üt mll «erglcichS-ursen täglich. A»S,übrItL«r H-rdelbtril ebenfalls täglich. A«1»«-R»»dlchgu einmal wSchentllch Sonntag», U«Usche st.nl«, wöchentlich« Beilage/ ud«N DnnoerVair. Bezugspreis frei Haus mvnatlich Mk. 75.— , viertel- jährlich Mark 225.—. Der erste Monat wird zur Probe zum Vorzugspreis von Mk. SV.— frei Haus geliefert. Bestellungen für den Probemonat find nur an die Vertriebrabteilung der „Täglichen Rundschau", Berlin SW. 68, Zimmerstr. S—6, zu richten. Derjenige Radfahrer, welcher am Sonnabend Nachmittag in der 4. Stunde in der allen Straße bi» zur Bastei d e schwarze Brieftasche mit In halt gefunden hat, wird gebeten, diese gegen hohe Belohnung obzuxeben bei «ar «üll-r, Remse 70 x. 1.1". Heute Dies-tag Abend 8 Uhr ÜsbUQK. Helle Uniform. Bolle Au»rüst. Da- »o««a«bo.