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Werbeplakat» für da« Arbeiterturufest auf den Bahnhöfen ist vom Rrich»verkehr»«inisterium nicht erlaubt worden, da die rote Fahne auf de» Plakat zu stark hervortrete. Da« Ser- bot hat natürlich in Arbeiter!!eisen großen Unwillen hervor gerufen. Die mit Sonderzügen ankommenden Teilnehmer wurden mit Musik empfangen und in geschloffenen Zügen «ach ihren Quartieren geleitet. Der vrdnung»di«nst auf dem Bahnhof wirb allein von Arbeitevordnern aurgeübt, wie auch wthrenb de« ganzen Feste« ««r Arbeiterordner den Ordnung«- dienst versahen. Der -auptfesttag war der Sonntag, an dem sich Vormittag« »wei riesige Festzüge durch die Straßen der Stadt nach de« Festplatz, der sich auf dem Gelände der Technisch,« Meße am Bölkerschlachtdenkmal befindet, bewegten. Der Festplatz ist auf drei Seiten von Tribünen für dir Zu schauer bei den Massenaufsührungen umgeben. Simtliche großen Hallen der Technischen Messe sind von dem Festau«- schuß gemittet worden und dienen teil« dem Wetturnen, teil« WlrtschaftSzwecken. Am Sonntag fanden auch die Maffenfreiübungen statt, an denen sich 16,000 Turner und 7000 Turnerinnen beteiligten. Für Montag ist eine Bor führung von Nacktsreiübungen vorgesehen, an denen sich 8000 Personen beteiligen werden. Gleichzeitig mit dem Turnfest veranstaltete die Kestlritung in Verbindung mit der vrgani- sation de» Art eiter- und Sportbundc« eine Ausstellung, .die einmal die Entwicklung de« Bunde« und dann Turn und Sportliteratur, sowie Turngeräte in modernster Ausführung zeigt, kebrigen« wird der ganzen Veranstaltung von der Arbeiterschaft große Bedeutung beigemeffen, da man von ihr die Anbahnung neuer Wege erhofft, die in der internationalen Arbeiterbewegung eine wichtige Rolle spielen werden. — Die ungünstige Finanzlage der städtischen Theater in Leipzig hat den Rat der Stadt und die Stadtverordneten zu dem Entschluß genötigt, den mit der Zentral-Theater A. G. geschlossenen Pachtvertrag,.der am 31. August 1924 abläuft, nicht wieder zu erneuern, vielmehr von diesem Zeitpunkt ab di« städtische Operette al« selbständigen Theaterbetried aufzu geben. Sie Stadt würde damit eine Ersparni« von rund 1,700,000 Mark Zuschuß jährlich machen. — Die internationale Friseurwoche, die vom 22. bi« 26. Juli im Kristallpalast in Leipzig stattfindet, begann am Sonn abend mit der Eröffnung der sachgewerblichen und Büsten- autstellung, die bi« Mittwoch dauert. Am Sonntag sand eine Jubiläumsfeier zum SOjährigen Bestehen de« Bunde« deutscher Friseur-Innungen statt. Am Montag beginnt die Bundeßtagung, Nachmittag«, wird im Bölkerschlachtdenkmal eine Gedächtnisfeier abgehalten. Abend« beginnt da« inter nationale Meisterschaft«-, Schau- nnd PreiSfrisieren, bei dem die Weltmeisterschaft im Damen- und Herren-, sowie im Theater- und Filmfrifieren erlangt werden kann; Geldpreise bi- zu 50,000 Mark sowie andere Ehrenpreise stehen zur Verfügung. Am Donnerrtag fahren die Teilnehmer an der internationalen Friseurwoche mit Sonderzug noch der Säch sischen Schweiz. — Da« Bethlehemstift bei Hohenstein-Ernstthal hielt kürz lich seine Jahresfeier ab. Dazu erfüllten sich 25 Jahre, seit da« Frauengenesung-Heim besteht. Au« dem Bericht» de» Vorsteher», Pastor Siebenhaar, sei erwähnt, daß bi» jetzt 19,807 Kinder in Pflege waren. Auch die Erfolge de» letzten Jahre» waren wieder sehr zufriedenstellend, da« Wiege- ergebnis war durchschnittlich 5 Pfund, auch die erziehlichen Erfahrungen waren günstig. Da» Frauengenesung-Heim ist im Jahre 1897 erbaut worden. Dem Verein „Gemeinde diakonie zu Chemnitz" waren damal» von den Schwestern Fräulein Hecker in Drerden 20,000 Mk. für ein Werk der Inneren Mission geschenkt worden. Er borgte diese Summe dem Bethlehemstifte zintlo» auf 20 Jahre, damit diese» ein von Chemnitz ersehntes Genesungsheim errichten sollte, wie da» auch sonst al» große» Bedürsni» sich herau»gestellt hatte. Da» Hau» kam mit der Einrichtung auf 46,000 Mk, mit einem späteren Anbau auf 58,000 Mk. zu stehen. Bi» Ende de» vorigen Jahre» find dort 5248 Heimlerinnen ausgenom men worden, und jetzt find die verfügbaren 50 Plätze voll besetzt. Einnahmen und Aulgaben der Tchwesternanstalt spie geln nicht bloß ihr stete» Wach»tum, sondern auch die weniger in der Frieden»,eit, al« nun seit dem Kriege steigende Teue rung wider. Denn die Einnahmen betrugen im 1. Jahre 2200 Mk, 10 Jahre darauf 32,000 Mk, 20 Jahre darauf 56,000 Mk, vor « Jahren 90,000 MI, vor 2 Jahren 170,000 Mk, im vorigen Jahre 309,000 MI. Und wie müßen sie in diesem Jahre noch steigen, wenn die Sach« stimmen soll! Da« Bethlehemstift hat arg zu ringen. E« findet aber auch viel H'A — Bon einem Unglückrsall wurde am Freitag auf der Straße nach Waldenburg in der Nähe de« Gasthauses „Katze" in Obertirschhei« der Kutscher der Brauerei St. «gidien betroffen, indem er wahrschnnlich infolge eine« Ohnmacht,an- falle« vom Wagen fiel und dabe, mit dem Kopfe auf die scharfe Kante d.S Deichselbaume« au,schlug Er erlitt eine schwere Kopfwunde und ferner schwere Hau abschürfung.n dadurch, daß er mit dem rechten Bein unter ein Rat geriet Durch ein Auto wurde der Verunglückte in ärztliche Behänd- lung nach St. Egidien gebracht. — Bor kurzem ist der Zinnbergbau bei velsnitz i. v. wieder ausgenommen. Der Bergbau im Vogtland und im Erzgebirge, der vom 13. bi» 19. Jahrhundert lebhaft betrieben worden war, erlag gegen Ende de» 19. Jahrhundert» wegln der fortgesetzt wachsenden Betrieb«kosten, vor allem aber wegen der auUändischen Konkurrenz. Die Unkosten find gegenwärtig noch ungleich höher, allein der Rohstoffbedarf Deutschland« ist ein so bedeutender, daß man geglaubt hat, einen Versuch zur Neubelebung de« Erzbergbaues in Sachsen mache« zu sollen. — Eine bedeutsame Umänderung vollzieht sich von jetzt «b im BegräbniSwesen in «nrgftädt. Dir vier Klaffen, die «» bisher gab, wurden nach schon seit vielen Jahren immer wieder ausgetretenen Anregungen von der Kirchgemeinbever- tretung in der letzten Sitzung einstimmig für abgeschafft er klärt und der Beschluß gefaßt, Erwachsene und Kinder von 6—14 Jahren «ach einer einheitlichen weis» zu be»rdig»n. — Mehrere Knab»« au« der Hindenburgstraße in 8»a»k««- besg warfen nicht weniger als 97 Fensterscheiben eine« Ge bäude« der jetzt leerstehende» Kasernen ein. Dadurch ist ein Schaden von 18,000 Mark entstanden. — Rach langem Leiden entschlief am Donnerstag Stadien rat Professor Georg Max Vetter in Zschopau im Alter von S- Jahren. Seit 1886 wirkte er a« Seminar in Zschopau. — Sonntag sand in der Kirche zu vrll»»S-orf bei Lim bach die feierliche Einweisung de« neuen Pfarrer« Konrad Moritz Reinecker au« Hartmannsdorf durch vberkirchenrat Superintendent Jentsch statt. — Zur Errichtung eine» »odernen Bade», da« dringend nottut, hab»n die Orts- und di» Allgemeine Fabrikarbeiter- krankenkaffe in Reichenbach den Betrag von 300,000 «k. der Stadt zur B»rfügung gestellt. — Rittergutsbesitzer Adler hat zur Erinnerung an seinen im »origen Jahre verstorbenen Sohn, der da« Rittergut Unterlauterbach bewirtschaftete, der Gemeinde A«t«rlaut»r- bach ein Grundstück zur Anlegung eine« Friedhöfe» geschenlt. Der Friedhof soll zugleich alt Gedächtnitstätte für die im Weltkriege gefallenen Glieder der Gemeind» dienen. — Der Geschirrführer Jope, der beim Gutsbesitzer Döbler n Treben beschäftigt ist, verunglückte am Donnerstag Nach mittag in bedauernswerter Weise. Al« er die, vor eine Mähmaschine gespannten, durchgehenden Pferde halten wollte, kam er zu Fall und unter die Maschine zu liegen. Dabei wurde ihm der rechte Ar« vollständig abgeriffen Jope be findet sich jetzt im Wurzener Stadtkrankenhaus in Behandlung. — Die Errichtung einer Realschule in Schirgiswalde soll nach einer Erklärung de» Kultusministerium» genehmigt worden, wenn ein leistungsfähiger Gemeindeverband für die Auf bringung der Kosten zustande kommt. Die Gründung diese» Gemeindeverbandes soll nunmehr heut« Mon'az geschehen. Die Stadtgemeinde Schirgiswalde will für die Realschule einen vollen Flügel ihre« gegenwärtigen Schulbaues zur Verfügung stellen. — Dar Döbelner Schützenfest mußt« wegen de» stürmischen und regnerischen Welter» ein vorzeitige» Ende nehmen. Nach dem in der Nacht zum Dien»tag da» Festzelt »»« Sturm zum Einsturz gebracht worden war, wurde Zelt aus Zelt ab gebaut und am Mittwoch standen nur noch der Zirkus, ein karuffell und wenige Bierzelte. — Der Bezirk»au»schuß der A«t»hauptman»schast Meitze« hat die Verträge über die Bereinigung der Rittergüter Munzig und viberstein mit den gleichnamigen Gemeinden ohne Aus- spräche genehmigt, dagegen die Genehmigung der Verträge über die Bereinigung de» Rittergut«» Staucha mit drn Ge meinde» Niederstaucha und de» Rittergut»» Pinnewitz mit der Gemeinde Pinnewitz versagt, solange nicht gewiße Bertrag«- änderungen vorgenommen find. — Der Stadtgemeinderat in Dahle« hat di» Einführung einer Hockersteuer beschloßen. — Am Freitag wurden die sächsische» Klebstoffwerke in Pirna von einem größere« Schadenfeuer betroffen. Da» Feuer brach im Waschraume infolge Selbstentzündung aus. Der durch Versicherung gedeckte Schaden beträgt 600,000 MI. Der Betrieb erleidet keine Unterbrechung. — Der Thüringer Verband der Rationalstenographen hält vom 5. bi» 7. August seine dietjährige Tagung in Erfurt ab. Außer der reichhaltigen Tagung findet öffentliche« Wett- chreiben, GeschLfttsterographenprüfungen und ein« Ausstellung tenogrophischer praktischer und schönschristlicher Arbeiten statt. Ait dieser Veranstaltung hält der Reichübund zugleich eine Zertreterfitzung ab. Die Bottag« -er Press«. Auf der Hauptversammlung de» Vereins deutscher Zeitungrverleger »urde mitgeteilt, daß bis- >er 1200 Zeitungen ihr Erscheinen eingestellt haben. Unter >en Opfern der letzten Zeit befind»« sich hochangesehene Blätter, die Generationen hindurch sich im Besitz einer Familie befanden, im 59, 64., 79. Jahrgang erscheinende Zeitung««, di« jetzt unter de» Drucke der wirtschaftlichen Verhältnisse ihr Erscheinen am SO. Juni einstellen mußt««. Es ist traurig, dir Abschiedtworte dieser Verleger a« die Leserschaft in der letzten Nummer ihre« Blatte« zu lesen, an de« sie mit allen Fasern ihre» -erzen» all die Jahrzehnte hindurch gehangen satten. Die Geldentwertung der letzten Zeit bedingt eine außergewöhnlich« Erhöhung d«r monatlichen Bezugtpreise, die die Berliner Zeitunge» schon durchgesührt haben Dies» haben infolge der weiteren Steigerung de» Preise» für Druckpapier und aller Herstellungskosten ihre B»zug«pr»ise für. Juli stark erhöht. Auch die kleineren Zeitungen werde« unter dem Druck der Verhältnisse leider eine Erhöhung des Bezugspreise« vor nehmen müßen, der trotzdem voraussichtlich die bedeutend ge- tiegenen Mehrausgaben nicht decken wird. Das -««gerelen- i« -er Mrai«e. Jeden Tag — so heißt e» in einem dir neuesten Berichte de» Roten Kreuze» — schafft man in Kiew Leichen fort von Leuten, die Hunger» gestorben find. Die BerwaltungSkörper von Charkow find gezwungen gewesen, die Hospitäler au» Mangel an Mebika- aenten und Lebensmitteln zu schließen. Lastwagen die die Leichname fortschaffen, haben fast eine Woche zu tu«, um die stunde durch die Stadt zu machen. Die Folg« davon ist, daß die Leichname oft vier Tage auf den Straßen liegen »leibe«. Der ganze Nahon zwischen Odeffa und Poltawa, »er einer der reichsten der Ukraine »ar, ist vollständig unbe baut. Alle Häuser find verlassen, nachdem die Bauer« da» Stroh von den Dächern aufgegeßen haben. Einige Städte haben »ehr al» 85 Prozent ihrer Bevölkerung verloren. Lie Fälle von Menschenfresserei find so häufig, daß die Ver waltung darauf verzichtet, die Fälle zu verfolgen. Die Hilf»- «Spedition de» Deutschen Rote« Kreuze» ist am 13. Juli d» Odessa eingetrossen. War«« -er Zucker so te««r ist. Die Zuckerfabrik Slauzig erzielt« im letzten Geschäftsjahre einen Reingewinn von 25,83,,000 Marl gegen 9.-28,000 Mark im Jahre vorher. Die»mal werden 25 Prozent Dividende verteilt, aber auch noch eine Sondervergütung von 25 Prozent Die Herre« Aktionäre verdienen also, ohne irgend eine Arbeit zu leisten, 50 Prozent ihre» Kapital», wobei zu beachten ist, daß das Kapital von 15 auf 27 Millionen erhöht «urde und -ast diese» Mal 385,000 Doppelzentner Zuckerrüben verarbeite, wurden, nur 500 mehr, al» i» Jahre vorher. Die enorme Dividende ist also nur herau»gewir>schastet worden durch die unerhörte Prri»erhöhung zum Schaden der Konsumenten, nW durch Mehrproduktion. Allerlei. Zwischen de« Stationen Romano» und Petsche- nowka hat sich infolge Zerstörung de» Bleise» durch Ban diten ein sürchterliche» Eisenbahnunglück ereignet. Der zur polnischen vrenze fahrende Postzug ist entgleist. 14 Tote, 5 Schwerverletzte und 14 Leichtverletzte konnten geborgen »erde». Die Anzahl der Toten läßt sich noch nicht genau festste!!«». Birr mit Reisenden überfüllte Waggon« find voll ständig verbrannt. — Zwei Arbeiter der Oelfabrik Spyck in Cleve »ollten einen Wasserbehälter reinigen. Sie verwand ten hierzu Penzin. Am besser sehen zu können, holten sie sich eine Petroleumlampe befestigten ste aber so unglücklich, daß ste herabstürzie und da« Benzin entzündte. Die beiden Arbeiter, die sich in dem Behälter befanden, wurden buchstäb lich in ein Flammenmeer gehüllt. An den schweren Brand wunden sind sie dann nach wenigen Stunden gestorben. — Dem Bergungtdanpfer der britischen Admiralität „Racer" ist e« gelungen, au« dem «ährend de« Kriege« torpedierten Whit« Star Dampfer „Laurentic" für eine Million Pfund Barrengold zu bergen. Die Arbeiten der Taucher waren besonder« dadurch erschwert, daß der Dampfer stark versandet war. E» wird erwartet, daß e» dem Brrgungsdampfer ge lingt, auch den Rest de« Goldbestände« zu »eilen. — Für da» geplante Denkmal für die im Weltkrieg gefallenen Schlei zer find bi» jetzt 86,000 Mark gesammelt worden. DaS Denkmal wird an der Friedhoftmauer der bekannten, weit in» Land schauenden Bergkirche zu stehen kommen. - In Frankfurt »urde da» Schneidermeister»ehepaar Drescher in seinem Badezimmer tot aufgefunben. Nach amtlichen Fest stellungen ist der Tod dadurch eingetreten, daß dir Leitung»- schnur der elektrischen Tischlampe mit dem Wasser in der Badewanne, da» bekanntlich ein vorzüglicher Leiter ist, in Berühung gekommen ist. Durch den elektrische« Strom wurde zuerst die Ehefrau und dann der ihr z« Hilfe kommend« Ehemann getötet. — Die Expedition, die versuchen wird, die 70 Millionen Goldfranken, die mit der „Lusitania" gesunken find, zu heben, hat Neuyork verlassen. Der Leiter der Expedition hat eine neue Taucherausrüstung erfunden, die ge statten wird, bi» zur Tiefe von 83 Metern hinabzusteigen. Bekanntlich ist die „Lusitania" in 80 Meter Tiefe gesunken. — Rach einer Magdeburger Meldung de» „Borwärt»" stehen die Bauarbeiter i« Mitteldeutschland vor neuen Lohnkämpfen. Der Bauarbeiterverband beschloß, sofort i« allen Städten der Provinz Sachsen, darunter Dessau, Magdeburg, Naumburg und Zeitz, die Arbeit einzustellen. — Da» technische Personal der bürgerlichen Blätter in Linz erklärte wegen Lohnstreiti- tigkeiten die passive Resistenz. Die bürgerlichen Blätter finL am Sonnabend nicht erschienen. — Der Korrespondent der „Time»" in „Melbourne" meldet, australische Exporteure haben an Deutschland 10,000 Tonnen Gefrierfleisch verkauft. Die Bedeutung dieftr Tatsache liegt nicht nur in der Wiederer öffnung de» Handel», sondern auch darin, daß er in aurge- dehnterem Umfange stattfindet al» vordem. — Dir letzte« Stürme forderten unter den memelländischen Fischern mehrere Opfer. Da dar vor dem Sturme mit vier Fischern auöge- fahrene Boot de» Fischerwirt» Ensin» au» Karkelbeck bei Memel nicht zurückgrkehrt ist, begab sich der Meweler Lotsen- dampfer aus die Suche nach ihm. Bor der Hafeneinsahrt wurde da» Boot kieloben treibend gefunden. Die Insassen, vier Fischer im Alter von 20 bi» 40 Jahren, find wohl er trunken. — Im Aerwelkanal stieß nacht» bei dichtem Nebel der englische Dampfer „Remuera" mit einem dänischen Damp- er zusammen. Der Engländer wurde leck und mußte einen Hafen aussuchen. Dxr Däne konnte feine Fahrt forlsetze«. Telegeck««e. Leipzig, 24. Juli. Der gestrige Sonntag begann mit dem Aufmarsch sämtlicher hier eingetroffenen Turner. ES fanden drei Festzüge statt. Den Anfang machten die Ar- beiterradfahrer, die um V,11 Uhr Bormitlag» vom Reich»- gerichtlplatz in einer Stärke von über 2000 nach dem Fest platz fuhren. Um 11.Uhr folgten dann die beiden große« Festzüge, di» zu gleicher Zeit, einer von Norden, der andere von Süden her nach dem Stadtinnern marschierten. Die Festzüge, an denen an 60—70,000 Menschen teilnahmen, machten mit ihren unzähligen Fahnen und Standarten und ih»er mustergültigen Aufstellung und Ordnung einen impo santen Eindruck. Beide Festzüge trafen sich auf dem AugustuS- platz, den sie gemeinsam überschritten, um dann wieder auf getrenntem Wege nach dem Festplatz zu marschieren. Natur gemäß konzentrierte sich da» Interesse auf die Teilnehmer au» den ehemal» feindliche« Ländern, wie Belgien, Krankr«ich„ Italien usw. Di« Straß«n, wrlch« di« Ftfizüg« passierten, waren von dichten Menschenmengen besetzt, die den Turnern stellenweise lebhafte Ovationen darbrachten. Nach Ankunft