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von der Tage« Arbeit zu erholt«. La« Muld»«tal »ar übersüllt von Au»fl»gl«rn, die Züg» konnten dl» Fahrgäste kaum soffen, am Abend mußt» ein Vorläufer von Penig noch Glaucha« eingelegt »erden. Nir Gastwirtschaften warsp überall »oll besetzt und dürften ein gute« Geschäft gzmgcht haben. Ueberall mußt« »an freilich Klagen über die hohen Preise hitren, doch tat die« anscheinend dem Verbrauche wenig Eintrag. * — Alljährlich zu den Ferienzeiten kehren die ehemaligen Seminarwaldenburger zu» Orte ihrer Bildungsstätte zurück um tn sogenannte« Klaffenlagrn die Erinnerung zu pflegen, ko weiten heute am 3 Pfingsttage die »or 2ü Jahren abge- gangenen Lehrer de« Jahrgänge« 1891—1897 und auch die Lehrrr de« Jahrgänge» 1910 bi« Dezember 1915 im trauten Städtchen, um liebgewonnen« Stätten zu besuchen. Lie Tradition erheischt e«, verstorbene Lehrer aus dem Fried Hofe zu ehren, der Helden am Kriegermal im Seminargarten zu gedenken und rachj Grünfeld hinau«zupilgern, in der Erinnerung dabei schwelgend. Nächsten Freitag kommt der Jahrgang 1901—1907 zur Feier de« Ibjährigen Abgänge« nach Waldenburg. * — Ei« jeder Freund schöner Natur mag i« diesen Tagen »«seren lieben Friedhof durch»«nd«rnl Welch »ine herrliche Pfingstprachtl «le die ganze Welt um »n«, s, haben auch dir Kastanien ihr licht grüne« Kleid angelegt. Auf schwankenden Zweigen haben ste alle ihr« vielgliedrigen Kerzen, »riß und rot, in seltener Fülle aufgesteckt. Wie glückliche Brautleut« darf der staunend« Besucher ü»«r wahre Teppiche von weihen »nd roten Blüten zu Fuße wandeln, »nd dann noch, durch alle» Helle und dunkle Blühen hindurch der unendliche Blick auf die sonnrnbeglSnztr Muldenau, aus die dunklen Wälder, auf die ferne« Gleisen Blau vrrsch»i»»»nden Höhen! Süße, stille Pfingstpracht unsere« Friedhos«, wie stillst auch du der traurigen Herz«« W«HI Li» kunstsinnigen Kirchg«mei«dever treter werden von den Naturfr»unden herzlich gebeten, durch gute Pfleg« und glückliche Ersetzung der altgewordenen Bäume d»n herrlichen G,tte«g»rt»n Saldenburg« zu schonen und unserer Klrchgeweinde zu erhalte« * — Vom st. hl« 1». Juni liege« die Listen für da« Volk«» Begehren aut. Wer durch den Bolkdentscheid die Auflösung de« sächsischen Landtag« wünscht, muh sich in die Listen per fönlich «intragen. Lurch da« Bolk«beg«hren wird sestgrstellt, ab ein Bolksentscheid herbeizusührrn ist. Berechtigt zur Ein tragung find alle reichädeutschen Männer und Krauen, die am Tage der Eintragung da» 90. Leb«n»jahr vollendet haben und in Sachsen wohnen. * — Ler Goldankausrprei» der Reichsbank für da» Reich ist in der Woche vo« ü. -i» 11. Juni auf 1100 Ml. für «in Zwanzigmarkstück und 5SO Mk. für «in Zehnmarlstück herabgesetzt worden. Der Ankauf von Silbermünzen erfolgt in der Woche vom S. bi« 11. Juni wie bisher zum 21fachen Beilage de« Nennwerte». * — Der seit 1870 vo« sächsischen Lande»amt herau«- gegebene „NormaUal»nder" stellt wegen der hohen Herstellung» kosten sein Erscheinen ein. Wegen seiner astronomischen Beiträge war er von hoh/m wissenschastlichen Wert. Lie „Eächs. Staatöztg." sagt, daß er ei« Opfer de» Kriege» und seiner Folgen geworden sei. Er ist aber wohl wehr ein Opfer der wirtschaftlichem Entwicklung infolge de« »«stürze» geworden. Dieser Entwickelung ist ja auch der Niedergang auf vielen anderen Gebieten zuzuschreiben. * — Die Gtwlnnlistt der vom 16. bi» 2». v. M. in Lre«> den gezogenen K. sächsischen Landeswohlfahrt» Geldlotterie liegt in unserer Geschästrstelle zur Einsichtnahme au». * — Bei der Regelung von Anträgen auf Fahrgeld«stattung werde« bi» auf weitere« 10 Prozent de» Elstattungobetrage», mindesten« jedoch 5 Mk., in Abzug gebracht. Kall« der verbleibende Restbetrag sich auf weniger al« b Mk. beläuft, findet überhaupt leine Erstattung statt. Hiernach ist di« Stillung von Anträgen zwrcklo«, wenn der Erstattungöbetrag weniger »l« 10 Mk. betragen würde. * — In diesem Sommer wird ein» größere Anzahl von konderzügen nach der Ostsee eingelegt, und zwar ab Dresden am 17. Juni, 8 , 15., /16., 29. Jnli und 1S. August, ab Chemnitz am 16 Juli. Auch nach München verkehre« im Juni, Juli und August Sonderzüge. Die Fahrkarten berech tigen zur Rückfahrt mit jede« Eil- und Personenzug«. Bei Benutzung von Schnellzügen Ist der tarifmäßig« Zuschlag zu zahlen. ' * — Einzeln«» Fernsprechteilnehmern* ist von einem Au«- länder rin Apparat zum Kaus angebotr» worden, der »ine Verstärkung der Lautwirkung erzielen soll. Ler Apparat wird aus den Fernsprrchtrichter ausgesetzt und besteht au« einer schwarz polierten hölzernen Muschel mit eingelegter roter Seide Er erfüllt den ihm beigrlegten Zweck nicht und hat bereit« Störungen verursacht. Stine Anbringung gn den Sprech apparaten der Fernsprechteilnehmer ist verboten,- etwa bereit» angebrachte derartige Apparate müßten wieder entfernt wer den. Bor einem Ankauf de« beschriebenen Apparate« zu dem betreffenden Zweck wird gewarnt. Kalke«, 6 Juni. «« ,1. Mai feierte der Werkmeister Fritz Groschupp au« Falken bei der Firma Juliu«^t»hler in Limbach sein 2öjährige« «ibrii«jubiläum. Ler Jubilar wurde an seinem Ehrentage durch «in namhafte« Geschenk seine« Ehej« au»gez»ichnet. Ebenso erfreute« ihn sein« Mitarbeit«» mit Glückwünschen und Geschenk««. Wallenburg, 6 Juni. In der letzten Sitzung de« B» zirl«au»schuffe« der Amt«hauptmannschast Rochlitz am 1-Juni wurden 40 Angelegenheiten behandelt. Larau« sei hervor- g'hoben: Die Tagesverpflegsätze für Selbftzahler in der Be zirkeanstalt Miitweida werden vom 1. Juni ab aus 30 Mk erhöht. Den Entwürfe« einer Gebührenordnung und eine» Nachtrage« zur Bergnügungssttuerordnung wird zugestimmt. Die Gebühren für Revision der Bierdruckapparate »erden erhöht. Au« Vezirktmitteln »erden vegedaubrihilfen »erteilt. Ler Bezirk«versam«lung wird für Baukostenzuschüsse au« Vezirkswittrln ein Kredit bi« zu 6,000,000 Mark vorge schlogen, davon sollen für eine Wohnung 120,000 Ml. «u» Bezirk«mitteln an Gemeinden und an Privat« unter Bedin gungen gewährt werden. Spar-, Kredit- und Vezug«perein Wolkenburg wird zum Kohlenhandel zugelaffen. Bor weiterer Erhöhung der Essenkehrlöhne sollen zunächst »nterlagen her- beigezogen werden. Bei 6 Grundstücköverltufen wird vom Vorkaufsrecht abgesehen. — In Glaucha« wurde am Sonnabend die im Erdgeschoß der Bürgelschule untergebrachte Etadtbücherei, die gegen 15,000 Bänd« umfaßt, eröffnet. Büchereiverwalter ist Herr Lehrer Hieke, der sich um di» Einrichtung große Verdienste erworben hat. Große Verdienst« um die Bücherei hatte sich auch Herr Professor Hofmann ei worben, der später nach Zwickau übersiedelte. Die Bücherei ist vorläufig Mittwoch» und Sonnabend» von 6 — 10 Uhr geöffnet. Von 6—7 Uhr findet Bücherau-gabe statt. Die Bücherei de» Gewerbeverein» wurde mit der Stadtbücherei vereinigt. — Die Eisenbahn-Generaldirrktion beabsichtigt, in Glau cha» 14 Beamtenwohnungen zu errichten, und hat dafür 3'/, Millionen Mark vorgesehen. — Der Bi»marckturm bei Glaucha« ist seit dem 1. Pfingst feiertag der Besteigung wieder sreigrg«ben. Auch ist ein große« Fernrohr aufgestellt worden, da« gegen geringe Ge bühr benutzt werde« kann. Eine Ort«richtung«tafel soll noch angebracht werden Line Mauerung im öeruß der Sckündurger Tageblattes kökren wir Uured äie Linricktunx vp« OvlLSNltarlS» ein. Wir geben nur in unserer iisupt-Qescküftostelle >Vockenk»rten kür 6 H^ebluttnummern rum Preise von 5 »US. Diese Karten bereebtigen rur ^bboluux 6er je- weilix »urxexebeneü Kummer in unserer Oescküktsstelle ru 6en keotxesetrten Oerekültsstuncken dis Kackmittsx 5 Okr. Dieser Lerne Bann jeäeo lax begonnen wercken. V«rI»L «le, „8ckSnbur§er UzeblLttes". — Lie Kirchgemeinde Pe«ig hat Herrn Pastor Müller am Kltitag zum 2. Pfarrer einstimmig gewählt. — Bei den Elt«rnrat»»ahlen in W«rz«« hat di« Liste de« Verein« christlicher Eltern und Schulfreunde 8 und di« List« de« Oltsausschuffe» der Frei»» Gewrrlschaften 6 Titze erhalten. -e» Gackse«la»de. — Am Sonnabend fand in Lh»««itz die diesjährig» Hauptversammlung de« Verbände« der Landwirte im Erzge birge statt. In dem Jahresbericht de« Vorsitzenden wurde Stellung gegen die Getreideumlage genommen. Weiter wurde die Steuerfrag« und di« Arbeitrrnot berührt. Der Kassen bericht wurde vorgetragen und der Abschluß g«nehmigt. Landtagsabg. Gutsbesitzer Schreiber-Mischwitz sprach dann über di« sächsisch« Landwirtschaft im wirtschaftspolitischen Kampf«. Lirrktor Burgrr von drr deutschnationalen Bolk«- partei betonte, daß die Landwirtschaft in nationalen Lingen mit drr Industrie Hand in Hand gehen müsse. Justizrat Dr. Wilde erläuterte da« neue Semeind»»rdnu«g«grsetz und da« neue Reich«mietengesetz, Herr Anding besprach die Elter« rat««ahl»n. — I« einer vberl««g»itzer Strumpffabrik entwendet» ein Angestellter für über 30,000 Mark Seid» und »erkaufte sie an einen Fabrikanten au« Lang»nchur«dorf, der st« wiederum in Chemnitz an de« Man« zu bringen versuchte. Hierbei wurde er aber vo« der Polizei abgefaßt und di« S«id« b»- schlagnahmt. I« der Wohnung de« Liebe« wurden bei einer Durchsuchung auch noch eine Anzahl Strümpfe gefunden, die er ebenfall« in der Fabrik gestohlen hatt». — Ein Jugendtag der arbeitende» Jugend für ganz Sachsen fand am 1. und 2. Pfingstfeiertage in M»iH<« statt 8« 2. Feiertage wurde auf d«m Marktplatz» »in« groß« Demonstration abgrhalten, b«i der Ministerpräsident Buck die Hauptrede hielt. Auf Beschluß der Stadtverwaltung wurde die Stadt beflaggt. In sech« Extraschiffen fuhren die aus- «ärtigen Teilnehmer von Dre«den nach Meißen. — Lie Gemeinde Erlbach hat in einer Arabstimmung di« Vereinigung mit Luga« mit 350 gegen 24b Stimmen ab gelehnt. — Herr Fabrikbesitzer Hugo Koch in Altenburg hat sein gesamte« hinterlassene« Vermöge» in »iner Stiftung, di« d«n Nam«n seiner wenig» Tage »or d«r Brrmählung g»storb»n»n Sohn.» Dr. Han« Koch tragen soll, der Stadtgemeinv« ver macht. Li« Zinsen der Stistung, die Milli«n»nw»rtr «luschließt, sollen zum Teil an Arme und Kranke verteilt und zum Teil so lange ausg»sp»ichert werd««, bi« der Grundstock stark genug ist, um hier ein Reichswaisrnhaus bauen und b»tr«ib«n zu können. — Dem Bürgermeister Dr. Gottschling in Gbtzuitz, der vor einiger Zeit sein „Eiserne« Kreuz" und sein» „Sltrn- burgische Taps»rk»it»«edaill»" zum Verkauf «u»bot, wurd» nach der „Hamburger Warte" folgende« Gebot von »ine« Herrn Adolf Hansen gemacht: „von berufener Seite erfahr» ich, daß Sie im „Gößnitzer Wochenblatt" den Berkaus »in»« E. K. 2 und der Altenburgischen Tapserkeit»«edaille anzeigen. La »« Ihnen b»i Ihr»« Einkommen al« Bürgrr««ist»r nicht um den Erlös zu tun sein kann, sondern nur di« verächtlich- machung »in»r Auszeichnung, di« wir all«, di« wir st« vor de» Ftind« «rworbrn, st«t» in Ehren halten «erden, vo» Ihnen beabsichtigt sei« kann, möchte ich Ihnen auf diese» vrge meine grenzenlos« Verachtung für Ihr« national« Wür- delostgktit aussprechrn. Leider ist es mir nicht vergönnt» Ihn«» die richtig« Antwort in Form «inrr Ohrfeigt zu vrrab- folg»«, um Ihnen hirrwit zu dewtisen, daß t« in Deutsch- land gottlob noch Männer gibt, die noch nicht auf dem Mora» Ihrer moralischen Verkommenheit «ngelangt sind. Ich bemerki au»drücklich, daß wir Ihr» Parteizugehörigkeit gkichgültig iß, da ich in jeder Partei Männer kennen lernte, di« mein« Ansicht in drr Beurttilung Ihrer Handlungsweise teile« werden." Vermischte». ASerlei. Von dem ersten au» Leutschland nach Amerika zurückgrkehrten Kontingent amerikanischer Truppen, be stehend au» 11 Olfizieren und 600 Mann, brachten, wie der „Auslanddeutsche" au« amerikanischer Quell« berichtet, Oifi- zier« und Soldaten 78 deutsche Frauen und 46 Säuglinge mit nach ihrer Heimat — Der Chefpilot der Flitgerschule Aero in Lausanne, Emil Johner, stürzte auf d«m Lausanner Flugplatz mit »ine» Passagier ab. Der Passagier war sofort tot. Johner »ar so schwer vrrletzt, daß er kurz nach feiner Einlieferung in« Krankenhau« gestorben ist. — Di« Ab schätzung d«r Schäden, di« da« schwere Hagelwetter in den Kreisen Rheinbach, Eu»kirch«n verursacht hat, hat ergeben, daß diese Schäden allein in Euchenheia, Arloff und Kirspenisch sich auf «tw» 50 Millionen Marl belaufe« — Der Magist rat in Hannov«r beschloß am 1. Juli den Zoologischen Garten Hannov«r eingehen zu lassen, die Tier« zu verkaufen und den Betrieb einzust«ll«n. — Au» Anlaß de« Unglück« in Blumau hat der Verband der österreichische« Banken dem Bunde»präfidenten hl) Millionen Kronen für di« eingeleitete Hilfsaktion zur Verfügung gestellt. — Di« Hilfsaktion für dir Besatzung de« Dampfer« „Wiltshir«", der nahe der Kast« Neuseeland» strandet«, schreitet langsam vor. Man hofft, ds. ganz« Besatzung von ungefähr 100 Mann an Land setze» zu können. LelegIG««e. Leipzig, 6. Juni. Aus der Eisenbah» herrschte die«mal ein Pfingstverkehr, wie er noch nicht da «ar, trotz der hohen Fahrpreise. Zur Bewältigung wurden auf sächsischer Seite 184 und auf prrußischer 66 Sonderzüg« eingelegt. Allein auf sächsischer Seite wurden 21,160 Sonntagökarten au»- gtgeben, Berlin, 6. Junj. Ler Vorstand der v. P. D. richtet» an Scheidemann folgende« Telegramm: „Kür d«n Partei vorstand und für die gesamte Partei spreche ich Dir unser« Freud« über da» Mißlingen de« niederträchtige« Attentats au«." (gez.) Otto Wel». Raffel, 8. Juni. Atts de« vberbsirgermeißer von Kassel, de« sozialdemokratische« Kllhrrr Scheidema», würde ei» vla»sä»re Attentat verübt. Scheidema«« setzte sich gege« de« Täter sofort z»r Wehr uud feuerte mehrer« Revolver- schösse ab, wora»f dieser «lffoh. Scheide»««» w«rde bewußtlos. Ler Polizei iß,0 bisher «icht -<l««ge», des Täters habhaft zu »erde«. Kassel, 6 Juni. leber das Attentat, da« am Pfingst sonntag Rachmittag auf Scheidemann verübt wurde, werden jetzt folgende Einzelheiten bekannt: Scheidemann ging mit seiner Tochter und mit seine» Enkelkind» t« Wald» b»i Wilhrlmshöhr spazieren. Plötzlich trat »in Marm auf ihn zu und warf ihm ein«« Gummiball in« Gesicht, der mit «in»r zunächst nicht feststellbaren Flüssigkeit gefüllt war. Der Man« ergriff dann sofort di« Flucht. Auf Zuruf sriner Tocht«r frurrt« Scheid»mann «rst »in««, dann rin«« zweiten Revolver- schuß hinter ihm ab und brach dann br««ßtlo« zusammen; kam aber durch di« Btmühnngen «inr« zufällig im Wald« spazier«» grh«nd«u Arzte« wird« zur Besinnung. Der Arzt stellt» f»st, daß der Inhalt de« Suamiballe» nur Blausäure sein konnte, da irgend ein« ätzend« Wirkung nicht anftrat, sondern lediglich 8»rgiftu«g»«rsch»inunge» sich zeigte«. Das g«nau» Ergeini« der chemischen Untersuchung, die in Kassel vorgenomm»» wird, steht noch aus Li« Spur des Täters wurde durch Polizeihund» sofort ausgenommen, ti«her jedoch ohne Erfolg. Rach den Beschreibungen Scheidemann« und seiner Angehörigen gehörte »r dem Aeußeren nach den besseren Ständen an. Am Orte der Tat hat er einen schweren Eichen- bergstock zurückgelaffen. E« ist «eiter festgestellt wrrden, daß er am Bahnhof Wilhelaöhöhe sich eine Fahrkarte nach Wa bern gelöst hat. Ob «r wirklich den Zug benutzte, ließ sich bi«h»r nicht ermitteln. Der Polizeipräsident hat zunächst ein« Belohnung von SOOO Marl auf seine Ermittlung auügesetzt. Al« gtwiß und den Umständen nach wohl auch mit Rrcht nimmt man an, daß der Täter au« politischen Gründen gehandelt hat. Lie sozialdemokratischen Parteien haben für Mittwoch bereit« große Demonstrati»n«versa«mlung»u angesetzt. Kassel, 6. Juni. Zu dem Attentat auf Scheidemann wird noch folgende« g«melv»t: Nachdem Scheidemann auf einer Tragbahre in seine Wohnung gebracht worden «ar, erholte er sich bald und »rstatteie bei der Kriminalpolizei aulführliche» Bericht über seine Eindrücke während de» Attentat». Darauf hin wurde ei« junger Mann, auf den die Beschreibung paßt», frstgenommen; jedoch «rwie» sich die Verhaftung al» irrig und der Festgenommene wußte wieder auf freßn Fuß gesetzt »erden. Rach Mitteilungen der Aerzte ist di« Verletzung d»« Oberbürgermeister» Scheidemann ungefährlich und sein Zusammenbruch, der »ine tiefe Ohnmacht im Gefolge hatte, ist wehr auf »inen Nervenchok al» auf die Einwirkung der aller- ding» stark narkotisterrnden Blausäur» zurückzuführ»n.