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He irgendein Lebenszeichen gegeben. Die Eltern nehmen an, bah de» Mädchen ein Leid zugestoßen, oder daß «» »er- schleppt ist. — »ach einer erst jetzt bei der Gendarmeriestation Plauen- Süd erstatteten Anzeige wurde am Abend de« 2». April auf Reßbacher Flur, unweit der Drefselschen Ziegelei ein Raub- überfall auf den 1» Jahr« alten Schlosser Spranger aus Paltitz verübt. Zwei Räuber, die mit einer grünen Blend laterne arbeiteten, entrissen dem jungen Manne da« Notizbuch mit einer Barschaft von 470 Mk. und entkamen dann uner kannt. — Der Strompreis für Licht ist in Auuaberg um 50 Prozent von 7 Ml. auf 10,50 Mk. für 1 Kilowatt erhöht worden. — Die „Bogtländischen Nachrichten" in Auerbach find durch Kauf in andere Hinde übergegange«. Sin früherer Mitarbeiter de« bisherigen Besitzer« Eichstädt, Herr Georg Gchlicke >nS Hamburg, hat das Blatt am 1. Rai kiuflich erworben. — Ein Einbruch ist in der Nacht zum Sonntag bei Strick Easchinenbefitzer Seyer in Auerbach auigeführt worden. Gestohlen wurde Garn in der Hauptsache auf graugelben Papphülsen. Der Wert beträgt 13 50S Mark. — Am 2S. April ist in Auerbach ein Bezirksverband der Deutschnationalen Bolklpartei für sämtliche i« Bezirke der Aal«Hauptmannschast Auerbach gelegenen Ortsgruppen ge gründet worden. Leiter de« Bezirkrverbande« ist Studienrat Schumann. — Ein Dieb hatte »ersucht, durch da« Waschhaus in da« Kaffee Döhnel in Sehma i. E. einzudringrn. Er kam aber au« dem Waschhaus nicht weiter. Al« er mit etlichen Wäsche stücken da« »aschhau« »erlassen wollte, mutzte er die Dünger grube passieren. Zu seinem Unglück brachen die Bohlen ein und »erhalsen ihm so zu einer näheren Bekanntschaft mit dem Inhalt dieser Grube. Unter Zurücklassung der Wäsch« gelang «« dem Diebe aber doch, zu entkommen. — Bei der Elternrat«wahl siegte in Kirchberg die Liste für die christliche Schule mit 22S Stimmen gegen die der weltlichen Schule mit 182 Stimmen; für die erstere ergaben sich 5, für die letztere 4 Bertreter. — In der Nacht zum 25. April ist in die Kirche in Thur« eingebrochen worden, wobei der Dieb an der nörd lichen Stirnseite «in bunte« Fenster eingedrückt hat und ein gestiegen ist. Gestohlen worden find zwei bronzene »erfilberte Altarleuchter i« Werte »on 3000 Mk, ein hölzerne« Kreuz mit »erfilbertem Kruzifix im Werte von 2000 Mk. und ein sechseckiges zinnere» Taufbecken i« Werte von 150» Mark. In letzterem befinden sich die Buchstaben N. S. 1812 ein graviert. — Bei de« Gewitter, da« Dien«tag nachmittag gegen 5 Ahr mit ziemlicher Heftigkeit über die Gegend von Krohburg niedrrging, fuhr ein Blitzstrahl in die große Esse der Schmitt scheu Kattunfabrik. Am Sockel der Esse sprang der Blitz von dem Ableiter in die dort befindlichen Eisend ander über «ud richtete erheblichen Schaden an, indem er ein große» Stück Mauerwerk herautritz. Sämtliche in der Nähe befind lichen Fensterscheiben zersprangen, ebenso eine Menge elektri scher Glühbirnen, Schalter usw. Menschen find glücklicher weise nicht zu Schaden gekommen. Ein Arbeiter wurde durch den Einschlag einige Zeit bewußtlos. Dieser Tage ist ein tschecho slowakischer Finanzbeamter, der im Walde oberhalb der Station Niedergruud bei Pirna einem Fremden seine Ausweispapiere abfoiderte, mit einem plötzlich au« der Rocktasche gezogenen Revolver in den Ar« geschossen worden. Bevoor sich der Grrnzbeamte schußfertig machen konnte, war der Fremde bereit« im Walde »erschwun- den. Man vermutet hinter ihm ein« Schmugglerbande, di« durch den Schutz grwarnt werden sollte. — Am vergangenen Sonntage fand in der altehrwürdigen Btadtkirche zu Oschatz unter außerordentlich zahlreicher Be teiligung die feierliche Einweisung de« Herrn Superintendenten Michael au« Chemnitz durch Herrn Geh. Konfistorial-Rat Hempel au« Dre«den statt. Nutzer den Spitzen der staatlichen »ad städtischen Behörden nahmen 35 Geistliche der Ephorie i» Ornate sowie verschiedene Bereine ass der Feier teil. In Oschatz ist der 40j»hrige Baumeister Kahle au« Luppa aus der Rückfahrt von Oschatz durch Anfahren an «inen Chaufleebaum mit seinem Motorrad tödlich verunglückt. — Bei einem am Mittwoch Nachmittag austretenden kurzen schweren Gewitter hat ein Blitzstrahl den 21jährigen Wirt- schaft«g«hilfen- Reinert in Marbach bei Roßwein, der sich mit dem Geschirr aus dem Felde befand, getroffen und aus der Stelle getötet. Die beiden Pferde wurden vom Blitz zu Boden ge schlagen und betäubt, sie mußten getötet werdrn. — In einer unter dem Vorsitz de« Bürgermeister« Freyer in Mittweida abgehaltenen Besprechung wurde die Theater ürwrinde Mittweida zu dem Zwecke gegründet, die Sächsische ^ndesbühne für Mittweida al« Gründung»ftadt zu gewinnen. Vereinigung wird nun an dje Stadt herantreten und ihr einen jährlichen Beitrag von 30,000 Mk. für die ,hghne erbitten. Die Bewilligung seiten» der Stadt dürfte fraglich sein; wenigsten- haben zwei matz stabend, Vertreter der Sozialdemokratie gegen di« Gründung " Thratergemeinde gestimmt. Die 48. Kreistagung der Verbände sächsischer Feuer- so n ^,1 am 20 und 21. d. in Limbach statt. Am -, Nachmittag« treffen von allen beteiligten Wehren die (gegen 300 Hauptleute oder Vertreter derselben) n ^inem Schneidermeister in »Utzdorf wurden in der Mchl rum Montag durch Einbruchidiebstahl 32,000 Mk., ^.voo Mk. in Tausendmarlscheinen, der andere Teil in Hundertmarkscheinen, gestohlen. Die Diebe find vom Hofe rollt«-Vertrage» 102000 flo;cli i nsrigsv/stve isrs 26000 l"1men-r- Orona/werfei" Fö Millionen ' 31,0Millionen Kilo Pulver 4 102OOS - AbgeUeferfes und Zerstörtes Kriegsmaterial LZ 000 OssLiiü^s u. kolire VentsthlanAck Lntwafftiuns ReiSsväiAj Z1 Hillionien Artillerie-ilunilion u leinen .14 tliüionen rion6-u 6ev/etirgk00otsN Lsooooo «Demgegenüber (d. h. gegenüber diesen Ziffern der deut schen Abrüstung) ist die Behauptung eine Vermessenheit, daß Deutschland zur Abrüstung nicht« getan habe. Die deutsche Abrüstung ist eine Leistung »on unerhörtrr Größe." Reichsminister vr. Rathenau (NeichrtagSrede »»« 29. März d. I.) au» durch da« Fenster in die Parterrewohnung de« Bestohlenen eiugestiegen und haben da« Schreibpult erbrochen, in de« da« Geld aufbewahrt lag. — Auf dem Bahnhofe zu Leuch« war Dienrtag Abend ein Güterwagen, der mit gepreßter Holzwolle beladen war, durch Lokomotivfunken in Brand gesetzt worden. Mächtige Flammen schlugen von ihm empor und gefährdeten die an ihm vorbeifahrenden Personenzüge. Der Schaden ist beträcht lich, denn auch der Eisenbahnwagen ist dabei völlig mit ver brannt. — Die bäuerliche Jagd zu Sohlhause«, welche bisher einen jährlichen Pachtertrag von 400 Mk. brachte, erzielte bei der jüngst vorgenommenen Reuverpachtung beinahe die 40- fache Höh«; ein Erlbacher Mufikinstruwentenfabrikant zahlt künftig jährlich 15,000 Mark. Zu dieser Summe kommen noch 40 Prozent Lvxulsteuer, sowie die beträchtliche Stempel steuer. Der neue Jagdpächter hat für die kommenden Ü Jahre etwa 120,000 Mark zu entrichten. Ein teure» Ber gnügen und teure Hasen. - Für die Ergreifung des Titer» sowie für Mitteilungen, di« zur Ermittlung de» Mörder» führen, der am Abend de» 2S. April den 44jährigen Hüttenarbeiter Karl Oswald Brunner aus Neuberthelsdorf aus der von Niederbobritzsch nach Weißenborn führenden Straße erschossen hat, werden »on der Staatsanwaltschaft in Freiberg 5000 Mk. Belohnung aus gesetzt. — In Heide«»« find beim Bau der Eisenbahuunterfüh- rung zwei Arbeiter durch eine hereinbrechende Wand verschüttet worden. Während der eine nur eine leichte Kopfverletzung davongetragen hat, waren die Verletzungen des anderen, des in den 40er Jahren stehenden Arbeiter» Hille von dort, so schwer, daß er bald nach der Einlieferung in» Krankenhaus gestorben ist. — Der thüringische Landtag hat «it den Stimmen der sozialistischen Parteien, eine» Teil» der Demokraten und der Landbündler einen Gesetzentwurf angenommen, nach dem die Fideikommisse in Thüringen aufzulösen find. Al« Fawilien- güter gelten die vormal» l«nd«»herrlichen und standeöherrlichen Haurvermögen, Fideikommisse, Lehen-, Erb- und Stammgüter, sowie gebundene Güter. Im Gegensatz zu Bayern und Preußen sieht da» thüringische Gesetz nicht die Auslösung, sondern die Aushebung der Kamiliengüter vor, wodurch die unmittelbare Uebersührnng dieser Güter in da» freie Eigentum de» Besitzer» erreicht wird. Die Auflösung soll in spätesten» drei Jahren durchgesührt »erden. — In körperlicher und geistiger Frische konnte in Sera da« Scherer Karl Heyersche Ehepaar da« seltene Fest der diamantenen Hochzeit feiern. Ber»ischteG. Allerlei. In einer der letzten Nächte drangen Räuber in di« Postagrntur Zweibrücken ein und raubten au» dem Postschrank etwa V, Million Mark und Franken in bar Di« Tat darf nicht verwundtrn, da diese Postagentur, trotz ihrer Eigenschaft al« Grenzstation, mit einem sehr bedeuten den Geldumsatz, statt eine« eisernen Kaffenschranke« nur einen au« schlichtem einfachen Holz gefertigten Schrank besitzt. — Nacht« drangen Banditen in da« Gasthau« von Lesch iw Hindenburg ein, raubten 3000 Mirk und erschossen ei«, Grubenbesitzer, der sich im Keller versteckt hatte. Ein zu Hkf« gerufener Wachtmeister wurde verwundet. — Bei einem Kampf mit einer Räumung«ko«wission, die zwei Zimmer de« Gast wirt« Schmallenberg in Reetz auf Grund eine« Gerichts beschlusse« räumen sollte, wurde Schmallenberg durch ein«» Polizisten erschossen. — In der Nacht zum 3. Mai hat stch auf der Strecke Schifferstadt-Böhl ein Eisenbahnunglück durch Entgleisung eines Süterzuge» ereignet. Mehrere Wage« find schwer beschädigt worden. Ein Toter und ein Schwer verletzter sind zu beklagen. — In einem bei Duisburg gelegenen Hochofenwerk ist «in Hochofendurchbruch erfolgt, der von sieben Erplosionen begleitet war. Di« Arbeit«! konuten sich noch rrchtzeitig in Sicherheit bringen. Berlin, 8. Mai. Auf der Betriebsräte Konferenz d«S Zeitz Weißenfelser Braunkohlenrevier» wurde eine Entschlie ßung angenommen, die für Mai eine 75prozentige Lohner höhung fordert und den geschloffenen Kampf der Bergarbeiter ganz Mitteldeutschland» ankündigt, falls die Zustimmung der Unternehmer bi» zum 10. Mai nicht erfolgt sei. Wien, S. Mai. Die hiesige „Rote Fahne" erhielt a«S zuverlässiger Quelle zwei Nachrichten, au» denen hervorgeht, daß die Organisierung der Wrangel Armee in Jugo-Elawie» nicht nur weitgehend unterstützt, sondern al» Grundlage einer jugoslawischen Aktion gegen Sowjetrußland angesehen wkd, on der Jugoslawien und Rumänien gleichzeitig teilnehme« wollen. Row, » Mai. In der Stadt Tarrato in der Provinz Bari ist am Donnerstag ein Block von dreißig Häuser« im- folg« Unterwaschung des Bodens zusammengestürzt. Menschen leben find nicht zu beklagen, da die Katastrophe vorauSge- sehen war. Der Präfekt hat Truppen mit Zelten zur Unter bringung der Obdachlosen abgesandt. Genua, 6. Mai. Ler Reichskanzler hat sich damit ein verstanden erklärt, daß der Reichstag noch während der Ta gung der Konferenz von Genua zusammentritt. Er beabsich tigt, Anfang der kommenden Woche für einige Tag« «ach Berlin zu reisen. In Berlin soll dann der Auswärtige Aus schuß zusammentreten, in dessen vertraulicher Sitzung der Reichskanzler berichten will. Ör. Wirth wollte diese Reife schon am heutigen Sonnabend antreten, hat sie aber auf de« Wunsch L»yd Georger, der in der Donn«rStagunterred«»g geäußert wurde, verschoben. Der Aufenthalt des Kanzler« in Berlin wird nur wenige Tage dauern. Ende nächst« Woche will Or. Wirth nach Genua zurückreisen. Genu«, S Rai. In der Umgebung der russischen Dele gation kündet «an die Abreise Litwinoss» und Joffe« «it den russischen Sachverständigen al« sicher an. Tschitscherin Krassin und Rakowky würden allein in Genua zurückbleibe». Brüssel, 6. Mai. Der belgische Jägerleutnant Brenne wurde am Freitag in Homberg von zwei bewaffneten deut schen Zivilisten angegriffen und durch einen Pistolenschuß am Bein verwundet. Pari«, 8. Rai. Das „Journal de D6bat<" «eist Frei- tag Abend daraufhin, daß man sich in Genua merken wüst«, daß e« weniger die Verhandlungen zwischen de« englische« Petroleumtrust und der russischen Regierung sind, die die französische Regierung beunruhigen, sondern daß diese vor allen Dingen auf die Theorie der Respektierung de» Privat eigentum» Wert lege, die eine Hauptstütze der moderne« Zivilisation sei. „Nach den letzten Nachrichten", so schreibt da» Blatt, „beabsichtigen die Italiener und England, ohne Frankreich und Belgien die rechtmäßige Anerkennung d« Sowjekt» vorzunehmen. Wir wollen glauben, daß e» in Eng land und Italien noch vernünftige Leute gibt, die ihre Re gierung zurückhalten werden, diese Unklugheit zu begehe«. Wir legen der Unterschrift der Bolschewisten keinerlei Bedeu tung bei." Warschau 6. Mai. Bo« alle» dene«, die a« reu« ruhige« wirtschaftliche« Entwickln«« i«teresfiert si«d, Wied «it Sorge u«d Unr«he, vo« de« chauvinistische» Hitzköpfe» «it gröhter Befriedig««- jede« Lag ««fgeziihlt, »os alles a»f eine «ögliche kriegerische Verwicklung «it R«H- land oder «it Deutschla«d oder «it Beide« hinwetst. Maa «e««t dabei die Aeutzerunge«. der Nationalistische» Presse, denea Skir«««t in Senna gesagt hat, der Vertrag von Rapallo bedente keine nn«ittelbare Bedrohnng Polen». Ra« «e«ut weiter eine sehr geheime Sitzung des Sene- ralstabSchefS «it den Parteiführern, sowie die eilige Reise des Moskauer poluische« Gesandten nach Warschau. Durchweg fleht aber Jeder fchlietzlich «it seine« eigne« Auge die Züge der Reservisten in de« Ab«udftn«de» z» de« Kaserne« einrücke« Kei« Wunder als-, wen« «au- cher ruhige Mann sich sagt, weun «a« Wege« des Bo» träges vaa Rapallo stch i« hitziger Nerv-fitüt vis an di« ZSHne bewaffnet (die füllige Enttaffung eines Jahrganges ist auch u« «ehrere Monate verzögert «orde«), so köunte leicht auch eines der viele« Gewehre irgendwo loSgehe«. Unter diese« Uwstünde« ist es be«erkr«Swert, datz anch ei«e «ene schwere SabixettSkrise sich i« nächster Nähe zeigt. Warschau, ». Mai. Der Ministerrat hat die mit Frank reich geschloffenen Verträge ratifiziert und zwar da» polnisch- französische Uebereinkommen vom 9. Februar 1921, ferner die gegenseitige polnisch französische Konvention vom 8. Febr. 1922, und den Handelsvertrag mit Frankreich. London, S. Mai. Nach der „Daily Mail" wird da» Königrpaar am Montag nach Brüssel zum Besuch de» Schlacht feldes abreisen, wo stch die englische Armee auSzeichnete.