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Versammlung beschlossen, sich Deutscher Handwerkerbund zu nennen. Am 1. Juli sollen in Ludwig»hafen und Pirmasens sran- zösische Handelskammern errichtet wrrden. Der „Generalaneiger für Wesel" ist auf die Dauer von acht Dogen verboten worden. Da» in Berlin erscheinende bolschewistische Blatt „Nowij Mir" hat vom S. April ab sein Erscheinen eingestellt. Die Ursachen de« Eingehens des sowjetrusfischen Organ», da« auch von der Berliner Sowjetvertretung materiell laufend unterstützt wurde, find in der Tatsache zu suchen, daß die Sowjelregierung dieser Zeitung, sowie einer ganzen Anzahl i» Reich erscheinenden deuischen kommunistischen Zeitungen die bisherigen Unterstützungen entzogen hat, Frankreich. Die französische Regierung hat dem Vorschlag Italiens zur Abhaltung einer Vorbesprechung vor der offiziellen Eröffnurg der Konferenz von Genua zugestimmt. Auf Wunsch Frankreichs will Amerika da» Verbleiben seiner Truppen am Rhein nochmal» erwägen. Lie französische Delegation sür Genua soll keine unbe schränkten Vollmachten erhalten. Jtaite«. ES verlautet, Papst Piu» Xl. beabsichtige, der Konferenz von Genua eine Note zuzusenden, in der auf die dringende Notwendigkeit einer allgemeinen Bölkerversöhnung hinge Viesen wird. Zur Sicherung des Weltsrieden« sei aber eine Einschränkung der Rüstungen und der Ausgaben erforderlich In Pari» kurfieren Gerüchte, die die Möglichkeit in E- Wägung ziehen, daß die Konferenz von Genua, da nun eine französische Delegation nach Genua geht, für die Regierung Poincarö den Anfang vom Ende bedemen kann. Man spricht in parlamentarischen Kreisen, die in Paris feiner ol» ei« Barometer reagieren, von der eventuellen Nochwlge Bar- thou» al« Ministerpräsident. Man denkt sich die Sache so, daß Barthou als Führer der französi'chen Delegation in den ersten Wochen in Genua starrfinnig jegliche Unterschrift vrr weigert und daß dann PoincaiL in den letzten entschei denden Momenten, um die völlige Isolierung Frankreich» zu vermeiden, mit allen möglichen Kamelen unterschreib-n wird, aber eben doch unterschreiben wird In diesem Falle aber wäre dann Barthou, der standfeste, der gegebene Monn. England. Die britische Regierung ha» Frankreich ausgefordert, seinen finanziellen Berpstichtungen an England hinsichtlich der Zini - und Kapitalzahlungen der Kriegsschulden nochzukommen Churchill erklärte im Nnterhause, daß vom 18. bis 26 März in Belfast öl Katholiken und 80 Protestanten ge tätet, 11S Kaiholikrn und 86 Protestanten verwundet wurden. Auf ein« Anfrage im Unterhaus« antwortete die Regierung, daß sich augenblitk-ich 82 Schiffe für die britische Krieg» flotte iw Biu befinden: 7 leichte Kreuzer, 8 Zerstörer, 8 U-Boote, 6 Küstenmotordoote, 1 Minenleger, 2 Flolillen führ« und 2 Flugzeugträger Bwlgarien. Die interalliierte Kommisston teilte der bulgarischen Regie rung mit, daß die diesjährige Rate der bulgarischen Ent schädigungSzahlungen von der Reparationskommisfion aul Tann von Scköllenback. Ein Börsenrowan von Barr-Runkel. 38) (Fortsetzung.) „Es wäre mir lieber. Sie kämen zu mir, Herr!" „Schön, werfen Sie ein etwas stärkeres Tau aus, als Sie für den Brief herablassen wollten, und ich bin im Handumdrehen oben!" „Aber wer garantiert mir dafür, daß nicht auch andere heraufklettern? „Zum Kuckuck! So bewaffnen Sie Ihre Leute doch mit Handbeilen und lassen Sie jeden herunterhauen, der es versucht! Aber lassen Sie mich nicht die ganze Nacht hier warten! Es wird gleich dunkel sein, und ich werde Ihre Zeit nicht länger als zehn Minuten in An spruch nehmen. Mir scheint, Sie möchten die Sache gern ausfechten, aber ich kann Ihnen da leider nicht dienen. Ich bin ein friedlicher Bürger, und ich schaudere, wenn Sie von Kanonen reden. Ich glaube wirklich, ich muß dem Seeamt Mitteilung davon machen, wie Sie sich benehmen! Sie sind ja geradezu eine Gefahr für die Schiffahrt mit Ihrem Eigensinn und Ihrem Schießen in den Maschinenraum und dergleichen schönen Dingen ! Also nun her mit dem Tau, und lassen Sie Ihre Leute scharf aufpassen, daß meine Jacht nicht an Bord Ihres Dampfers springt! Es ist wirklich kein Wunder, daß wir Deutsche wegen unserer schlechten Manieren miß- ltebtg find!" Bet diesen scherzenden Worten schien der Kapitän sich seiner bisherigen Befürchtungen zu schämen; auch hatten einige seiner Leute zu lachen angefangen, und La» brachte ihn noch mehr aus der Fassung. Ein Tau schlängelte sich durch die Luft und fiel wohlgezielt aus das Deck der Jacht. „Haltet fest da oben!" rief Tann, als er das Tau straff anzog, von seinem eigenen Boot absprang und mit affenartiger Behendigkeit an der hohen schwarzen Wand des „Rajah" emporkletterte. 7. Kapitel. Mürrisch schritt der Kapitän dem unwillkommenen Gast voran in die durchaus nicht wohlriechende Höhle, dsb er seine Kajüte nannte. Tann folgte ihm "die Treppe hinunter und ließ sich uni Tisch nieder. IS Millionen Goldfranken und die Rate im Jahre 1828 auf SS Millionen Goldfranken festgesetzt worden sei Nach dem heutigen Balutastand find 10 Millionen Goldfranken gleich 800 Millionen Papier Lews. Nach dem Friedentver trag hätte Bulgarien in diesem Jahre 4S Millionen Gold- franken und im Jahre 182» einen noch erheblich höheren Betrag zahlen. Griechenland. Die Regierung plant eine Zwangsanleihe. Der Wert der Banknoten soll um SO Prozent heiabgrsetzt «erden, «äh rend die andere Hälfte des Wertes der Noten in Obligationen ««gewandelt »erden kann. Amerika. Der zwischen den Bereinigten Staaten und der westafrika- nischen Negerrepublik Liberia abgeschloffene Staattvertrag gibt Amerika gegen Zahlung einer Summe von S Millionen Dollar das Recht, eine 20gl!edrigr Kontrollkommisfion zu un terhalten, die die Finanzen zu beausfichtigen und gegebenen- sall» die Gläubiger au» den Zöllen zu bezahlen hat. Fer ner stellt ste da» Budget auf, erteilt der Verwaltung Anlei tungen, verleiht Konzessionen und genehmigt die Anstellung oller Beamten. Die W hrmacht wird unter Leitung ameri kanischer Offiziere gestellt. deM *Waldent«rg, 6 April. E» ist während der furchtbaren Kriegtjahre eine schöne Sitte geblieben, die Kirchgemeinde, Eltern und Neukonfirmierlen in lauter und froher Gemein schaff de» Abends noch einmal zu sammeln. Auch da» Jahr wird der Jungwänner und Männerverein unter Hinzuziehung einiger Jungmädchen einen der beliebten Festabende im Schützenhaus veranstalten und damit einem gesegneten Ver lauf der Konfirmation dienen. Ein Teil de» Reingewinns soll dem uotleibrnden Alter zugeführt wrrden *— Der Evangelische Bund veranstaltet, in Gemeinschaft mit dem B. 8 B. und allen andern evangelischen Vereinen, morgen Freitag aberd einen Vortrag de« Gustav Adois Redner», H Koch au» Wien. Dieser, der selbst bolschewistischer Kam- Mandant gewesen ist, wird im Kirchgeweindesaal tief Erschüt ternde« und Selbsterlebte» erzählen au» dem Schrecken Rußland». *— Die Konfirmand! men der Stadtschule überraschten in ihrer letzten Stunde Herrn Pfarrer Flade mit einer au» eigenem Antrieb unternommenen Sammlung für den „Gustav- Adolf Verein" im Betrag von 30 Mark. *— Dir Annahme von Frochtgutwagenladungen nach Chem nitz Hlbert darf Ort und von solchen, die Lhemnitz Hilbersdorf im Durchlauf berühren, ist bi» auf weitere» verboten. *— Wie die „Telegraphen Union" erfährt, haben die mit den Postagentenverbänden über die Heraufsetzung der Post agentenvergütungen geführten Verhandlungen mit dem ReichS- finonzmtnisterium nunmehr zu einem Abschluß geführt E» steht zu erwarten, daß in naher Zeit die Neuregelung in Kraft gesetzt und die Zahlung der neuen Sätze, mit Wirkung vvm 1. Oktober 1821, angeordnet werden kann. *— Bom 1S März bi» 30. September ist rin Ausnahme tarif für frische Kartoffeln bei Ausgabe al» Frachtgut in Ladungen von 10 Tonnen ringesührt worden. Die Tcmäßi gung beträgt insgesamt 27 Prozent. „Nun, Kapitän," begann er, „kann inan Hore», was I wir hier verhandeln?" . „Nein, Herr!" „Also, wie ich Ihnen bereits sagte, ich komme als Freund zu Ihnen. Ich möchte Sie retten, wenn es möglich ist." „Mich retten?" „Jawohl!" „Mich braucht niemand zu retten I* „Ich glaube doch, daß das sehr nötig ist. Ich hielt allerdings zuerst Lipschütz fikr den einzigen Schuldigen und glaubte. Sie seien nur ein unschuldiges Opfer. Heut habe ich erfahren, daß dies nicht der Fall ist; ge ahnt habe ich es allerdings, seitdem ich sah, wie Sie halsen, die schwimmenden Minen zu legen. Sie müssen doch gewußt haben, daß Sie sich damit eines Verbrechens fchutbig machten!" „Aha, es war also kein Zufall? Sie haben die Stämme mit Absicht tu den Fluß geworfen?" „Allerdings hab' ich das!" „Sie haben uns also beobachtet, seit wir dort an- ! kamen?" „Selbstverständlich! Ich bin nur zu diesem Zweck herübergekommen. Ich fuhr ungefähr eine Woche nach > Ihnen ab und war eine Woche früher da. Mein In- j genieur Keller, der an Bord Ihres Dampfers überfallen wurde „Das ivar ich nicht, Herr, das war der Geschäfts führer." „Oh, ich weiß alles. Keller ist auf meiner Jacht, f nicht viel mehr als fünfhundert Meter von Ihnen ent fernt. Er war mit einem Teleskop auf dem höchsten Hügelkopf dort und hat jede Ihrer Bewegungen ver folgt, von dem Augenblick an, wo Sie landeten." „Aber ick> muß doch die Befehle ausführen, die mir erteilt worden sind I" „Nein, das müssen Sie nicht! Wenn man Ihnen befiehlt, eine verbrecherische Handlung zu begehen, so haben Sie nicht nur die Pflicht, die Aussührung zu verweigern, Sie müssen sogar die Sache der Behörde anzeigen k" „Ich hatte nichts mit Kellers Einsperrung im Schiffs raum zu tun. Lipschütz hat ihn ohne mein Wissen her- untergestoßen. Ich erfuhr es erst, als wir schon einen Tag unterwegs waren, und i ch bestand darauf, daher mit dem Lotsen ans Land gesetzt wurde. Lipschütz hatte die Absicht, ihn mit hierher zu nehmen." „Das ändert gar nichts an der Sache, Kapitän ! Es *— V,m R«ich»wirtschast»minister wird beabsichtigt, da« Au»fuhrverbvt für Textilerzeugnisse auch aus Spitzenftickerri« und Posamentlerwaren au»zudehnen. Die Plauener HandeE- kammer hat hiergegen beim sächsischen Wirtschaft-Ministerium nachdrücklichen Einspruch erhoben und unter eingehender Dar legung der schwierigen Verhältnisse der voztländischrn Spitzen- und Stickereiindustrie gefordert, daß diese Waren auifuhisrii bleiben. E» wird dabei auch auf di« Bedeutung gerade dieser Industrie für den Export hingewiesen. Ein Au-suhrverbvt würde zu großen BetnebSeinschrtnkungen in der voglländt- scheu Textilindustrie führen. rangenchurSdorf, 6. April. Am 26 März wurden salzende Hnren in die Kirchgemeindevrrtretung für Langei churSdovf mit Falken gewählt: Friedrich Siiegler, Feodor Ebert, Paul Molk, Ernst Hippe, Max Rudolph, Richard Roscher, Friedrich Parthum, Ludwig Parlhum. Berufen wurden die Herren Paul Schreier, Linus Fritzsche, Ernst Selbmann und Bruno Wagner (Niedergemeinde) Für Falken wurdcn gewählt die Herren Paul Schubert, Theodor Koch, Ma» Georgi, Gerhard Hoppe, berufen wurden die Herren Max Weber und Rudolf Handrick Dem Kirchenvorstand gehören nach der am ver gangenen Sonntag erfolgten Neuwahl an die Herren Frie drich Stiegler, Feodor Ebert, Paul Wolf, Richard Roscher. Paul Schreier, Friedrich Partbum für Langenchurtdorß Paul Schubert, Theodor Koch und Max Georgi für Falken. Di« Verpflichtung und feierliche Einweisung der vorgenannt«« Herren erfolgt am 1. Osterfeiertag im Anschluß an den Fest- gottetdienst vor »ersommeller Gemeinde. Oberwiera, 6. April Am vergangeneu Sonnabend fand die zweite Gemeinderatrfitzung statt. Gemeindevorstand Herbst eröffnete sie Abend» 8 Uhr und gab bekannt, daß dl« Herre« Wilhelm Pomper al» 1. und Franz Müller al» 2. Gemeinde ältester von der Amtlhauptmanuschast verpflichtet worden find. Dann wurden die Herren Linus Graichen und Linu» Höste« al» Gemeindevertreter ringewiesen. Weiter nahm man Kennt nis von dem gebildete« Unterbezirk sür Wohlfahrtspflege, van der Ueberweisung de» 10. Rcich-einkommensteueronteil», von dem Ergebnis der Haussammlung für di« AilerShilfe und von dem verübten Unfug und Diebstahl im Spritzenhauie. Di« Geweinberechnungen für 1820/21 wurden nach erfolgter Prüfung richiig gesprochen. Zur staatlichen Geiverde und Grundsteuer fall erhoben »erden ein Gemeindezuschlag dir zu 2ä Prozent. In die Wegebaukommisfion wurden gewähll außer dem Vorsitzenden die Herren Alvrut Heimer, Guid» Resche und Arn, Weber. Al« Mitglieder ve« künftigen Schulbezirk-vorstande« wurden gewählt für Oberwiera: Ge» wemdeoorstand Herbst, Wilhelm Pomper, Floru» Heimer, Kantor Müller und Hugo Götz. In den Schulau»schuß wur den gewählt: Herren Ewald Kühn und Guido Piöhl, al» Vertreter der Elternschaft Herren Arno Mehlhorn und Guidv Friedrich, außerdem gehören der Schulleiler H-rr Kantor Müller und al« Vertreter der Lehrerschaft Herr Lrhrcr Riedel diesem Ausschuß gesetzlich an. Ferner wurde ei» Vertrag betreff» Einbezirkung de» hiesigen Rittergutes vorgslragen. Nach eingehender Aussprache wurde eine Entschließung nicht gefaßt, da erst noch genaue Unterlagen betreff» der lieber» nähme und der Unterhaltung-Pflicht der betreffenden Wege brizuziehen find, hierauf wird der Gemeind.rat einen Vertrag in einfacherer For« aufftellen. Unte Allg meinem wurde die ! ist doch vollkommen klar, wie Sie sich zu benehme« batten, sobald Sie erfuhren, daß man einen Mensctr«« hinterlistig seiner Freiheit beraubte, und daß er sich i» Naum Ihres Schiffes befand I Der einzig ehrenhafte Weg, der Ihnen ofienstand, war, sofort zurückzudampsen und die Geschichte an zuständiger Stelle zu melden. Aber selbst wenn Ihnen die Affäre nicht verdächtig »orkam, so mußten Sie doch wissen, was Sie täte«, als Sie die Minen legten I Sie haben sie doch wohl nicht für Luftballons gehalten, die Kindern zum Spiele« dienen sollten! Nein, nein, es ist jetzt zu spat, Unschuld zu heucheln! Man hat Sie bestochen, um eine ver brecherische Handlung zu begehen!" „Die schwimmendknMinen wurden nicht in deutsche« Gewässern gelegt!" „Lieber Herr, Sie haben nicht gegen das deutsche, sondern gegen das internationale Gesetz verstoße»! Niemand hat das Recht. schwimmende Minen in einen Strom zu legen, den jeden Tag ein deutscher oder em anderer Dampfer hmauffahren kann. Und überdies sind sie erwiesenermaßen zu dem Zweck gelegt worden, um einen deutschen Dampfer zu vernichten. Und St« sind in diesem Augeublia Kapitän eines Piratenschiff», das mit gestohlenem urz beladen ist!" „Davon weiß ich nicht-:, Herr!" jagte der Kapitä». „Dieses Schiff ist gecharterr, und meine Reeder habe« mich beauftragt, den Befehlen der Leute zu gehorchen, die es gechartert haben; und das ist der alte Schwarz und seine Gesellschaft!" „Wir verlieren nur Zeit, Kapitän! Sie sprechen von Ihren Reedern Nun, Ihr Reeder bin ich: ich habe das Schiff gekauft! „Das jagen Sie! Ader das geht mich gar nicht» an! Und s.-lbst, wenn Sie das Schiff gekauft habe«, so sind Sie eben in den Kontrakt mit Schwarz ein- getreten und müssen ihn halten. Solange der Ver trag läuft, ist der Eigentümer ganz machtlos. Ick muß also meine Befehle weiter von der Gesellschaft entgegennehmen, und solange ich diese Befehle aus führe, tue ich nichts Unrechtes " „Wozu das alles, Kapitän! Sie wissen sehr genau, was Sie tu», davon bin ich überzeugt. Sie sind nicht von gestern. Ader es kann Ihnen passieren, daß Sie. anstatt nach Portugal, der Polizei in die Arme fahren, und davor möchte ich Sie bewahren!" (Formung folgt.)