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Schönburger Tageblatt Irfch tägllch mit Aurnahme der Tage na- Sona- and 4. Ziagen. Annahme von Inseraten bi» Borm.» Uhr d» «»«rooetager. Bezugspreis monatüch 9 Mi., im vor- Mk» mhlbar, durch die Post bezogen monatlich » Mk. Ebytln« Brn. 40 Pfg. Conntags-Nr. 50 Pfg. 2nse- ««Äprel» 1 Zeile 1.KV Ml., RellamezeUe 88 mm breit 4 ifiark, die dreigelpaltene Zeile im amtlichen Teile >.VV Ml. Hinwege aus Anzeigen und Eingesandt« I Petit-Zeile SO Pfg. NachweijungsgebShr SO Pfg. Gegründet 1878. Fernsprecher Nr. 9. PostschNeh- sach Nr. 8. Postscheckkonto Amt Leipzig Rr. 44S6. DMRöLqer Liyeißer. Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekarmtmachusgek de« Amtsgerichts und des Stadtrat- zu Waldenburg. Verantwortlich für Redaktion, Druck und Vertag L. Kästner m Waldenburg. Anzeigenannahmeschlutz Borm. 9 Uhr am Ausgabrroß kvrschZftsstelle in Waldenburg Sachsen, Obergasfi HS« ErschSstszeit: Bormittag 7—1, Nachm. 2—8 Uhe. 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Daneben können aber auch MLd chen in die HandelSabteilüng ausgenommen werden Weist nähen gilt für diese dann al, freiwillige, Wahlfach. Durch weitgehende Hilfen, zu denen in diesem Jahre die Anter stützungen der Handelskammer und der Gewerbekammer xe treten find, sowie durch den streng kaufmännischen Geist in der Verwaltung, ist e, in dieser für die Schulen so schweren Zeit doch möglich geworden, den weiteren Autbau der Schule und dau it eine reichere Gliederung, sowie einen vollkommeneren Unterricht durchzuführen Da, Wirtschaft,Ministerium hat weiter seine Beihilfe zu einem Sprachunterricht von 4 Wochen stunden gegeben. Tiefem Unterricht kann jeder Schüler bei einer g«nz mäßigen Erhöhung de, Schulgelde» beiwohnen An diesem Sprachunterricht, sowie an allen anderen Fächern, wie Weistnähen, Schneidern, Wirken, Stenographie, Maschinen schreiben, vuchführung usw können, wie bither, ««ch -Here Lchüker teilnehmen Der Maschinenbtstand ist durch wert volle R«uausstellung«n bedeutend erweitert worden Auch die gewerbliche Abteilung hat in diesem Jahre reiche Zuwendungen an Lehrmitteln und Modellen erhalten, so daß auch hier die BerusSau,bildung immer mehr vervollkowmntt werden konnte Zu Autkünften und Beratungen ist die Schulleitung jeder zeit gern bereit, »er Tag der Aufnahme der Schüler wird noch bekannt gegeben werden. »trk-, P»f«me«ti<r- ww» Gewerbeschule «alAewjbwrg. Erich Leonhardt, Oberlehrer Görner, Vorsitzender. Schulleiter. Einigung Liber die Höhe der Beamtengehälter. 8« Reichstag begannt« die Weratnngen Aber da« Siener- Programm nnd bie Zwa«,»««leihe. A«f der Reichseisendahn ist ein NnSnahmeiarif fstr Kartoffel« in Kraft getreten. »eneral Rollet »erlangt vollstiindige Dezentralisation der Schntzpolizti. Der «olschafterrat will die Militstrkoutrolle »der Dentsch. land «och weitere 8 Jahre aufrecht erhalte«. Deutschland befindet sich ans dem Wege znr Katastrophe. Di« «enzolv Wirtschaft««- ist anfgehobe«. Der sächsische Landtag genehmigte die WirlschaftSvei- Hilfe« an Beamt«. Die italievischen Trnppen i« Dberschlefien werde« in die Heimat znrückbesärdert. Ungarisch« Magnaten haben de« Exkaiser Karl r Mil- lionen «ro»,n übermittelt Au Spanien ist ein grober Wettersturz eiugetrete«. Das neue spanische Kabiuett stellt» sich deu LorteS vor. Slohd George wird vo« de» englische« Konser»ative« falle» gelaffen. I« Marsch,« politische« Gefangenen i» de« -««gerftrei? getreten. Die Aufständische« j« Südafrika habe« eine« Direktor «nd zwei Lirwaltrr vo« hinten erschaffe«. Amerika bleibt in der »rage der «rsatznngSkost«« fest. Lie Rilitärattachees Amerika- in Wie«, Prag «nd vndapcst werd«« abbernfe«. *W«lde«bttrs, März 1928. Ja Weimar haben vergangenen Montag die deutschen MungSverlegrr einen Hilferuf der deutschen Presse in die Oeffentlichkrit gesandt, der nicht unbeachtet bleiben darf. E» wird darin geschildert, wie allmählich das Sterben im deutschen Blätterwald« begann, erst kleine, dann mittlere, zuletzt auch große Blätter ihr Erscheinen etnstellen mußten. Jetzt schreitet d,e Krise weiter. .Die Beratungen', so heißt e» in der Kundgebung, „die zwischen einer große« Anzahl von Vertretern zum Teil sehr bekannter und alter deutscher Zettung-n und ihrer Beruf«,rgamsationen not- »endig gewesen sind, erbrachten die Gewißheit, daß Z-i tungen aller Art in kurzer Zeit zur Stillegung oder min destens zu weitgehenden Betriebseinschränkungen gezwungen sein werden.» Die Schuld für diese Zustände trägt die rücksichtslose P»erkdiktatur der Syndikate. Der Papier- prei» soll auf »az SOfache gesteuert werden unbeschadet der ungeheuren Grwmne, die schon jetzt für die Papier- fabrikantcn aus Holzstoff, Zetist-ss und Papier heran,ge wirtschaftet werden. Alle anderen Materialien find in, Angemessene gestiegen, Regierung und Parlament stimmen immer schälen Besteuerungen der Presse zu, kurz e» kann nicht mehr so we tergehen. Zum letzten Male wollen die Zeitungsverleger ihre warnende Stimme erheben, bevor die ZeilungSbrtriebe «affenartig ihr» Pforte« schließen: „In letzter Stund« erheben sie ihre warnende Stimme angesichts einer Gefahr, die nicht nur eine große Gcupp- von Privatunternrh mungen bedroht, sondern eine Einrichtung de, öffentlichen Lebe«», von deren Unentbehrlichkeit und dringender Not wendigkeit man sich vielleicht leider erst überzeug«« wird, wenn es zu spät ist. Schon vermag die Presse fast l«in« Auslandsvertreter zu unterhalte». Schon reisen geschäftig« Agenten von Ort zu Ort, um nicht nur große, sondern selbst mittlere und kleinere Zeitungen zu „retten' auf eine Weise, die sie in die Hörigkeit unbekannter Mächte und fremdländischen Kapital» bringen wird.' Roch einmal fassen die Verleger ihre so oft erhobenen Forderungen zusammen, die bisher immer taube Ohren gesunden haben: „Air fordern strengste Maßregeln dagegen, daß di« deutsche Presse gebunden auSgeliefcrt wird einer grenzenlosen Preistreiberei und Monopolwirtschaft aus dem Gebiete deS Holzes, der Kohle, aller Vorprodukte deS Papiers. Mir fordern die Sperrung der Ausfuhr von Papier und Zell stoff, so lange nicht da» Papier für die deutsche Presse zu erträglichen Preisen fichergestellt ist. Wir fordern ferner die Aushebung und künftige Unterlassung jeder Sonderbe steuerung der Presse.' Ob der Weimarer Notschrei den Erfolg, der im Interesse de» Kulturlebens eines Millionenvolke» erforderlich ist, haben wird, steht noch dahin. Die Hoffnung auf groß zügige Hilfe für die deutsche Presse ist zu sehr geschwunden. Da» eine sei jedoch noch besonders betont, daß die deutsche Presse «S feierlich vor aller Welt ablehne« muß, für die Unübersehbaren Folgen ihres Zusammenbruch» verantwort lich gemacht zu werden. Sie ist nicht schuldig an der Verfluchung und Beraubung wichtiger Kulturgüter und sie ist nicht schuldig an der Vernichtung dr» deutsche« An sehens in der Welt, wenn fie zugrunde geht. Krieg, Revolution «nd der Schmachvertrag von Ver sailles haben Unendliche» an drutschen Wirtschaft»- und Kulturgütern zerschlagen. Eine Tatsache, die bei der Be wertung unserer allgemeinen Verelendung nicht au» dem Auge gelassen werde« darf und mildernd für manche Er scheinung unferet Zeitläufte i« Betracht gezogen werden Muß. Menn es sich jedoch um die höchsten Güter einer Ration handelt, müssen die entschuldigenden Stimmen schweigen und nur de Tat muß das Wollen de» Volke» und der Regierung beweisen, wertvolles Volk-gut vor der Verelendung zu bewahren. Die Rot der deutschen Presse, die Formen angenommen hat, die einen Stillstand unsere» ganzen kulturellen Seins befürchten lassen, schreit zum Himmel. Aber keine Hand hat sich bisher gerührt, um Hilfe zu bringen. Wer will eS daher verargen, wenn die Presse, die für alle Stände und Berufe eingetreten und Hilse sür Bedrängte gefordert hat, nun auch in deutlicher Sprache dem ganzen deutschen Volke ihre eigene Not vor Augen führt? Politische Rundschau. Deutsches Reich. Freiherr v. Ler»ner, der ehemalige Präsident der deutschen Friedenrdelegation, bezeichnete in einer Versammlung der Deutschen Bolk-partci in München da» Versailler Diktat al» dir Ursache sür unser wirtschaftliche» Elend, für alle Putsche, wie für alle «»»blüche de» Bolschewismus. Die Reich»«gierurg und die der einzelnen Länder müssen amtlich die Schuldfrage aufrollen und auch bewrisen, daß uns mist« Feinde mit Grausamkeit überschütten. Heraus auch mit der ärmlichen Gegenliste der Kri«g»verbrechrrl Urber die in Au»ficht genommenen abermaligen Pr«iS- erhöhungen bei der Eisenbahn wird nunmehr amtlich folgende» mitgeteili: Die Prei»welle, die durch Deutschland geht, läßt auch die Reichtbahn nicht unberührt. Die starke Steigerung der Kohlenpreise und damit aller Materialprtif« wird nach den bitherigen Schätzungen allem die sachlichen Kosten der Reichsbahn für das Rrchnungtjahr 1922 um rund 13 Milliarden erhöhen. Die in Autficht genommene Er höhung der Gehälter und Löhne wird eine der Höh« nach noch nicht feststehende Verwehrung der persönlichen Koste« im Gesolg« haben. Die Reichsbahn Muß daher, wie jeder Wirtschastrbttrieb, demnächst zu Tariferhöhungen übergrhe«. Tie Angelegenheit befindet sich noch im Stadium der Vor bereitung. Bindende Beschlüsse konnten schon derhalb noch nicht gefaßt werden, weil die B«ratungen über die Erhöhung der Arbeiterlöhne erst am Mittwoch zu Ende gingen. In einer svtben dem Reichstag zugrgangenen Denkschrift, warnt der jüngst begründete Reich»verbanb evangelischer Elter« und BolkSbünde (RrichSelternbund), in Gemeinschaft mit de» Evangelischen Schulkartell, hinter dem bereit» 1*/« Millionen Mitglieder stthen, au» Anlaß brr beginnenden Ausschuß- beratungen üb«r den Reich»schulgesetzent»urf vor bei» in letzter Zeit aufgetauchten Gedanken, die Beseitigung der unhaltbar geworbenen Zustände im Schulwesen auf dem Weg« einer vorläufigen Regelung zu versuchen, und fordert bi« nü«- mehrige ungesäumte Verabschiedung de» in der Verfassung vorgesehenen endgültigen ReichSschulgesetze». Für die Neu ordnung wird die Sicherstellung der »ollen Gleichberechtigung und Emfaltungtfrejheit der bitherigen tvangelischen Schule verlangt. General Rollet stellt immer neu« Forderungen. Jetzt verlangt er die vollständig« D«z«ntralisation der Schutz polizei, Aufhebung de» Kasernement», Aufhebung dir Btt- staailichung dort, wo fie nicht schon 1S14 bestanden hat usw. Für die neue Aufbesserung der Beamtengehälter uüd Arbeiterlöhne im Reich und Staat find 3S Milliarden Mark angesetzt, aber verfügbar« Einnahmen für dies« Summe sind bi» zur Stunde nicht vorhanden. Ler neu zu berusrnb« Reichrsparwinister wird keine leichte Tätigkeit haben, voraus gesetzt, daß er überhaupt zu ernster Arbeit gelangen wirb. Bon parlamentarischer Seite wird mitgetrilt, daß Deutsch land einer neuen Krise entgrgengtht, die eintretrn muß durch die dauernde Geldentwertung der Mark und die zu nehmende Teuerung. Man sieht in der Regierung kein Mittel, den Marksturz auszuhalten und der Truerung zu steuern. Au» den Kreisen der Recht-parteien wird die An sicht verbreitet, daß diese Krise unbedingt den Rücktritt d«» Kabinett» zur Folge haben müsse. Aber nicht nur die Rechts parteien, sondern auch in den R«,ierun,»Parteien herrscht Heuke di« «instimmig« Auffassung, daß b«t der W«iter«nt»ick» lung d«r augenblicklichen Lage «in« Katastrophe unvermeid lich sei. Auf den Reich-bahnprecken ist «in Au»n«h«etarif für