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auf 30 Proz. bei voller Verpflegung und 10 Proz. bei Woh nung, Heizung und Beleuchtung festgesetzt. Wegen Beide Haltung eine« eigenen Baukontrolleur« soll de» Landtag an gegangen »erden. Bon Abtretung de» unteren Siechen- Hause« in Lichtenstein T. soll abgesehen »erden. Für die besonderen Angelegenheiten der Mieleinigung»tmter und der Bezirkrkohlenstelle »urde ein Unterausschuß gewählt. Außer dem fanden noch « kleinere Angelegenheiten Erledigung; 12 weitere Punkte »erden für die nächste Sitzung zurückgeftelt * — Vom 1. Juli ab werden für den Brief entgegen unserer gestrigen Meldung im Ortsverkehr bi» 20 Gramm 4 Mk„ über 2» bi» 100 Tramm 2 «I. über 100 bi» 2S0 Tramm 3 Mk. im Fernverkehr bi« 20 Tramm S Mk. über 20 bi, 100 «ramm 4 Mk, über 100 bi» 250 Gramm b Mark erhoben. Ueber die »eiteren Tebührenerhöhungen soll «ach Pfingsten «eiterberaten »erden. * — Wegen eine« in Lichtenstein-Tallnberg getöteten toll vutkranken Hunde« ist u. a. für die Orte Callenberg, Eber« dach, Grumbach, Kuhschnappel, Langenberg, Lob-dori, Reichen bach, Reinhold«Hain und Tirschheim die Hundesperre di» 2K. August »erhängt. Wokkeuburg, 1. Juni. Freitag, den v. Juni, Rittag »/,1 Uhr findet in Rochlitz im Löwen ein Bezirk-tag statt. Mrts de« Gachse«la«de — I» sächsischen Landtag »urde am Mittwoch die Bor läge über die Umwandlung de« Seminar» Siollderg dem Rechtrausschuß überwiesen. AufeineAnsragerrklärte Ministerial rat » Löben, daß der Gemeinde Rodewisch zum Wiederauf bau de» Rathaus«» au« den für notleidende Gemeinden bereit gestellten Mitteln ein Darlehen zu billigem Zinsfüße ge»ährt «erden könne. Die Vorlage über den StaatSrechnungthos »urde in 3. Lesung mit 48 gegen 43 Stimmen angenommen. Der Entwurf über die Auswandrenischädigung der Landtag« Abgeordneten »urde gegen die Stimmen der Leutschnationalen angenommen. Ein Ausatzantrag de« AuSschusse» findet mit «iner Aenderung de« Abg. vr. Seyfert (Dem.) in folgender Fassung Annahme: „Die Regierung »ild ersucht, für den Fall einer Neuregelung der Aufwandsentschädigung der Reich« tagsabgeordneten eine Vorlage vorzulegen, die unter enlspre chender Kürzung der Sätze eine automatische Angleichung an die jeweilige Regelung sür die Reich«tag«abgeordneten vor skht.^ Da« Au»f«hrung«gesetz zum BesoldungSsperrgrsetz wird nach einem Bericht de« Abg. Claus (Dem ), den dieser i» Namen de» H«u»haltau»schufie» erstattet, ohne Au«- sprach« unverändert nach der Vorlage angenommen. Daraus »erden mehrere Rechenschaft,- und Hauthalt Angelegenheiten erledigt. E» handelt sich hierbei u. a. um die Hofapolheke, die „Leipziger Zeitung", die Akademie der bildenden Künste g« Dresden, sowie Ruhegehälter, Witwen- und Waisengelder. Rach Erledigung de» Kapitel» sür Kunst und Wissenschast «urde die Aorta,r über die Einstellung von Mitteln für dir Errichtung de« Hygienemuseum« dem Hauthaltautschuß X »derwiesen. Lie Vorlage über die Entschädigung an Minister für Führung doppelten Hau«halte« «urde vom Ministerpräsi denten Buck zurückgezogen. Die Zahlung eine» Teilbeträge« der bewilligten Staatsbrihllfe an die Ausstellungsleitung „Jahrerschau deutscher Arbeit Dresden 1S22" wurde ge «ehmigt. Alsdann wurde noch eine Aeußerung de« Wirt schast,Minister« Fellisch über Gewinne der Kohlengrubenherren in einer Versammlung in Lugau zur Sprache gebracht Minister Fellisch nimmt für sich da« Recht zu diesen Aeu- ß«rungen in Anspruch. Präsident Fräßdorf »uß sich auf ü Wochen in ärztliche Behandlung begeben. Nächste Sitzung Donnerstag, den 15. Juni. — Am Mittwoch Mittag 1 Uhr wurde der neue KreiS- hauptmann vvn Chemnitz vr. Marcu« durch den Minister de« Innern Lipintli in sein Amt eingewiesen und durch Handschlag verpflichtet. Herr Kreis Hauptmann vr. Marcu« betonte in seiner Ansprache, daß da« Berufsbeamtentum an sich erhalten bleiben müsse, aber es müsse mit dem Herzen auf den neuen Staat eingestellt sein. Herr Geheimrat Roch brachte dem neuen Leiter den ersten Gruß im Name« der Beamten Die Einweisung des neuen Amtshauptwann» Ge werbekontrolleur Jungnickel findet nächsten Sonnabend durch Kreishauplmann vr Marcu» statt. — In ihr,r Sitzung am Freitag bewilligten die Stadtver ordneten in Limbach antra,»gemäß ein Berechnung»,,ld von 100,000 Mark zur Unterstützung von bedürftigen Sozial- und Kleinrentnern usw. Da« Geld soll zur Beschaffung von Kar toffeln, eventl. zu anderen Nahrungsmitteln Verwendung finden, welche dann an die genannten Personen nach dem Trade der Bedürftigkeit verteilt werden sollen — Die beim Detaillisten Verband Plane« beschäftigte» Schneiderinnen haben aus Grund von Lohndifferenzen be schlossen, dir Arbeit niederzulegen und sie nicht eher wieder aufzunehmen, bi« nicht ein ihren Wünschen entsprechender Lohntaris abgeschlossrn ist. — Ein Opfer der Zeit ist auch da« seit 32 Jahren in velsnitz i. B. erscheinende, gut redigierte „Tageblatt" ge worden. ES stellt mit heutiger Nummer sein Erscheinen ein, weil e« unmöglich ist, den bereit« gebrachten Opfern an Arbeitskraft und Geld noch »eitere hinzuzusügen. Die schier unglaubliche Steigerung der Papierpreise und alle anderen Kosten, die rin dem Zeitungswesen Fernstehender nicht er messen kann, werden noch weitere Opfer fordern. — In Wilischthal verunglückte am Montag der Kraft wagen de» Fabrikanten Bredtmann au» Einstedtl dadurch, daß bei einer Kurve die Steuerung versagte und der Wagen an einen Baum suhr. Herr Bredtmann wurde hierbei schwer und sein« Gattin leichter verletzt. Herr Bredtmann »urde sofort in» Chemnitzer Stadtkrankenhau» geschafft, wo er am Dienstag gestorben ist. — In Herrenhaide fuhr am Montag ein Chemnitzer Auto an einen Straßenbaum. Hierbei wurden 5 Personen leicht und «in 12jährig«» Mädchen schwer verletzt. Letzter« wurde nach Hartmannsdorf zum Arzt geschafft, der park beschädigte Wagen in ein nahe» Gut grsahren. — Trotz de» langen Nachwinter» tritt die Nonnenraupe in verschiedenen sächsischen Revieren in verheerender Menge auf. Sehr stark heimgesucht ist ein großer Teil de» Hinter- hermsdorfer Staat»re»ier», wo an den jungen Pflanzungen der Raupensraß schon sehr argen Schaden verursacht hat. Aber auch der Hochwald wird in gleicher Weise heimgesucht. Leider ist da» Absterben ganzer Abttilungen de« Revier» zu befürchten. In Hinterherm»dorf kommen die Nonnenfalter in Menge bi« in die Gärten und Häuser herein. — Heute am 1. Juni, wird die staatliche Krastwagenlinie Pir«a-Bast«i Rathewalde Hacksteinschllnt« bei Hohnstein (Stchs. Schweiz) dem Betriebe »ieder übergeben. — Durch Großseuer wurde am Sonntag nachmittag ein Teil der Trikotagensabrik von Sach» in Bbhrige« bei Roß wein zerstört. Niedergebrannt sind drei ältere Gebäude, in denen die Näherei und da« Lager untergebracht waren, »ährend die anderen Fabrikgrundftücke durch Hilfeleistung der zahlreich ersch «nrnen Feuerwehren au« der Umgebung und dem Orte gerettet wurden. Der Fabrikation»belrieb erleidet durch den Brandschaden keine Untelbrechung. Die Entstehungsursache de» Feuer« ist noch nicht aufgeklärt — Au« einer am Gasthof in Rottlnff ausgestellten ameri anischen Luftschaukel stürzte ein« 17jährig« Fabrikarbtiterin ab und »ar sofort tot. — Ein tödlicher Unglücktsall ereignete sich am Sonntag Nachmittag auf der Neusalzaer Straße in Bantze«. Ein dortiger Einwohner, der auf einem leichten Motorrad« stadt- einwärl« fuhr, stürzt« dort kopfüber vom Rade, al« «in Hund unt«r diese« geraten »ar Der Bruder de« Gestürzten brachte den Schwerverletzten mit einem vorbeikosmenden Personen rastwagen in seine Wohnung, wo der Verunglückte, Werk meister Hermann Scholz, den erlittenen Verletzungen erlegen ist. Deutscher -Reichstag. Sitzung vom 31. Mai 1S22. Nach Erledigung einiger kleiner GeschäftSordnunglvorlagen berichtet Abg. ». Richthofen über den deutsch dänischen Brr rag zur Regelung der durch den Verlust Nordschleswig» an Dänemark entstandenen Fragen. Hierzu erklärt der Reichskanzler, daß dieser Vertrag am besten zu einer Verständigung führe. Er »erde hoffentlich dazu dienru, di« beiden Völker in absehbarer Zeit näherzu dringen. Ler Gedanke, daß unsere Volksgenossen im germa nischen Kulturkrei» verblieben, hab« rt»a« Tröstliche« für un«, auch jenseit« der Grenze hätten diese die Möglichkeit, den Gedanken des Deutschtum« zu pflegen und treue Anhänger dir deutschen Kultur zu sein. Der Kanzler dankt im Namen der Regierung denen, di« an den Verhandlungen »itgewirkt faben, er bittet schließlich da» Hau« den Vertrag anzunehmen. Nach kurzen Erklärungen der Parteien wird der Ver trag gegen die Deutschnationalen in 2. und 8. Lesung ge nehmigt. Eine längere GeschästSordnungrdebatte entspinnt sich dann darüber, ob, wie Abg. Becker Hessen (D. Bp.) wünscht, die neue Reparation»note noch heute besprochen «erden soll. Vie Frage wird schließlich dem sofort zusa«mentretenden Ael- trftenrat «bergeben. Ohne Debatte »ird die Erweiterung der Einkommen»-Höchst- grenz« sür die Krankenkassen BerficherungSpflicht aus 72,000 Rark (die Regierung hatte 60,000 Mark, vorgeschlagen) beschlossen. Die Versicherung»Pflicht der Angestellten geht jetzt — nach einem gltichsall» angeno«»enen Antrag — bi« zu einem Ein- ommen von 100,000 Mark. Angenommen wird ferner ein Antrag, der die Regierung ermächtigt, fortab mit Zustimmung de« Reichirat» und de» Sozialautschufle« d«» Reich«tage«, die Grenze der VerficheruneS- flicht, Beitrag« und Unterstützung-Höhe in allen sozial«, Ver lcherungen selbständig zu ändern. Da« Soldatenversicherung«gesetz wird in zweiter und dritter Lesung angenommen. Desgleichen der Gesetzentwurf über die Erhöhung der Lerwaltung»kostenbeiträge bei Tilgung«- darlehen. E« folgt dann die Abstimmung über da« Miß«rauen«votum der D«ulschn,tional«n. E« wird gegen die Stimmen der Deutschnationalen und der Deutschen Bolk«partei sowie der kommunisten abgelehnt. Dann vertagt sich da« Hau« über Pfingsten auf Dienstag, den 13. Juni. Turne« und Sport. Kuhballsport Remse, lieber die vergangenen Spiele de« Sportklub» Remse läßt sich nur wenig sagen. Am Himmel- ahrt«tag spielte die 1. Elf gegen Troffen 1 auf deren Platz und mußte sich mit 5 : 0 geschlagen bekennen, trotzdem da« Spiel von Remse dauernd überlegen geführt wurde. Troffen, aus dem kaum 60 Meter langen Platz gut eingespielt, war nur auf Durchbrüche angewiesen, die aber saft sämtlich Er olge einbrachten. Daß Remse keine Zähler machen konnte, lag an der vielbeinigen Verteidigung. Troffen verteidigt, mit nicht weniger al» 6 Mann. — Am 1. Pfingstfeiertag findet ein sportliche» Ereigni» aus dem Remser Sportplatz statt. Die äußerst spielstarke Ligareserve de» bekannten Sportklub- Zwickau «ird ein Propagandaspiel gegen unsere 1. Elf au« ragen. Der Verein hat keine Mühen und Kosten gescheut, diesen hochklassigen Gegner nach Remse zu verpflichten und verspricht diese- Spiel eine selten« Delikatesse für alle Sport ¬ anhänger und Interessenten zu werden. Die Ligareserve Zwickau hat in ihren Reihen eine ganze Anzahl ehemaliger Liga Kanonen, unter anderen die bekannten Spieler Siiezel, Lauge, Fläger und vor allen Lingen den Sportler Scherzer, der noch im Vorjahre al- Torhüter in der Ligaelf Zwickau tätig war. Remse wird alle- au- sich heraus geben müssen, um nur einigermaßen gut gegen den äußerst starken Gegner abzuschneiden. Anspiel erfolgt */,4 Uhr. Vorher spielt Rems« 3 gegen Spielvereinigung Mylau Thur-dors 2, An spiel '/.2 Uhr. Ferner Remse S. Jgd. gegen B. f. L Hohen stein 2. Jgd. Anstoß */,1 Uhr. Die 2. Herrenmannschaft fährt zum Rückspiel nach Reichenbrand gegen dessen 1. Elf. Die 1. Jgd.-Mannschaft trägt in Luntdorf gegen Sturm L Jgd. ein Kranzwettspiel au«. — Am 2. Feiertag findet auf dem Remser Sportplatz ein BereinSwettkampf gegen den Sportklub Lugau statt mit je 5 Mannschaften. Diese spielen wie folgt an: Remse 1. Jgd. gegen Luga« 1. Jgd. Anspiel */,10 Uhr Borm, Remse 2. Jgd. gegen Lugau 2. Jgd^ Anspiel '-.11 Uhr; Remse 3. Elf Lugau 3, Anstoß um 12 Uhr; die 2. Mannschaften beginnen '/.2 Uhr, und um */,4 Uhr stehen sich die ersten Mannschaften gegenüber. Auf letztere» Spiel darf «an gespannt sein, da da» 1. Treffe« von Lugau auf eigenem Platz mit 2:1 gewonnen wurde. Lugau gibt eine» starken Gegner ab, der zäh und doch äußerst schnell ist. Air »erden nächste Woche berichten, wie der Sportklub Re»se in diesen 10 Spielen abgeschnitten hat. j. K. Ber«ischte». I« üchtzig Gtnnde« «Snchen-Chieago. Direktor Dörr von den Zeppelinwerken in Friedrichshafen hat in der Bor- tragäwoche zugunsten der „Oberbayrischen Flugspende" vor einer dichtgedrängten Zuhörerschaft in der Technischen Hoch» chule in München die Ansicht vertreten, daß Luftschiffe von zirka 3000 Pferdestärken und 100 Kubikmeter Fassungsver mögen den Passagier-,Gepäck- und Postscheckverkehr zwischen Europa und Aebersee durchführen können, sobald das Bau verbot der Entente aufgehoben »erde, neue Flughäfen ange- egt seien und der nötige Funken- und Wetternachrichtdienst eingerichtet ist. Drei Tage nach ihrem Erscheinen werden europäische Zeitungen in Amerika und amerikanische in Europa gtlesen werden können. Bon München »ird man in achtzig Stunden nach Lhioago reisen und ein Brief von Bueno« Aires nach Europa »ird statt 18 nur sech» Tage brauchen, »bald da« Zepprlin Bauverbot der Entent«michte fällt. Allerlei. Die Kasseler Disziplinarkammer verurteilte den Eisenbahnsekrettr Balthasar Mihm in Fulda zur Lienstrnt- lassung Zwei Jahre soll Mihm vier Fünftel seine« Gehal te« erhalten. Die Dienstentlassung «rfolgte wegen Beteiligung am Eisenbahnerstreik im Februar. — Ein Wolkenbruch von weistündigrr Dauer hat in der Elster aue bei Halle di« selber vollkommen verwüstet. In den Stallungen sind viele Tiere um,«kommen. Auf einem Rittergut find allein 70 Schafe ertrunken. Auch zahlreiche Stallungen und Scheunen lnd eingestürzt. — I« Ober- und Unterharz hat sich ein vilder Bergarteiterstreik «nlwickelt. Die firkalischen Betrieb« m Unterhalt ruhen vollständig, und auch i« Oberhirz arbeitet nur noch eine Berginspektion. — Der Straßenbahnschaffner Stolz au» Mainz »urde vom französischen Militärpolizei- gericht daselbst wegen angeblicher Beleidigung eine« Major« u 2000 Mark Geldstrafe verurteilt, die innerhalb 14 Tage« ahlbar sind. Sm 18. März bestieg der französische Offizier den Straßenbahnwagen. In dem Augenblick, al» er dem Schaffner seine Knipskarte zeigte, fuhr der Wagen um ein« Straßenbiegung. Lei dem stark«» Schlingern kam d«r Schaff ner in» Wanken und bei dieser Bewegung nahm er dem Offi zier di« Karte mit scharfem Zugreifen au« der Hand. Der M«jor sah darin eine Beleidigung. — Ein Einwohner au« Kalbe a. S., der vor dem Kriege nach Amerika auggewan dert war und seitdem nicht» »ieder vvn sich hören ließ, sandl« einer Ehefrau in Kalbe ein eingerahmte« Bild. Erbost dar- tber, daß der Brief »eiter nicht» enthielt, warf die Frau da« Bild in» Feuer. Al» aber tag» darauf ein Brief de« „schlechten" Gatten eintraf, mit der Mitteilung, daß im Bilde ech« Hundertdollarnoten (160,000 Mark) eingeschlossen seien, erhängte sich di« Frau. Telegr«Wt»e. Berlin, 1. Juni. In der Mittwoch»sitzung de» Nettesten- AuSschuffe« hat die Deutsche Bolkspartei eine sehr schwerwie gende Erklärung gegen den Minister Or. Herme» abgegeben. Die Abgeordneten der Deutschen Volkspartei find der Ueber- zeugung, daß sie bei den Verhandlungen im Auswärtigen luSschuß mit den Parteiführern über den Inhalt der Not« durch die Reichsregierung irregeführt worden find. Die Deutsche Bolkspartei ist dadurch in schärfste Opposition zur Regierung getreten. Infolgedessen gilt zurzeit di« Stellung de» Reichsfinanzminister» auch in anderen parlamentarischen kreisen al» nicht sehr fest. Die Regierung wird während der ßarlawentSferien bi» zum 13. Juni versuchen müssen, eine neue parlamentarische Basis zu finden. In vereinzelten par lamentarischen Kreisen wird dabei mit der Möglichkeit gerechnet, daß die» durch eine gewisse Umbildung de» Kabinett« erreicht wrrden kann. Halle, a. S., 1. Juni. Der Streik auf den staatlichen harzer Berg und Hüttenwerken hat insofern eine Berschär- ung erfahren, al« in Iuliu« Hütte und in Ober die Hoch öfen aurgeblasen »erden wußten, «eil sich die Streikenden weigerten, die Notstandtarbriten zu verrichten. München, 1. Juni. Am gestrigen Mittwoch, dem zweite« Tage, erstattete zunächst der Präsident der Landwirtschaft«- ammer der Provinz Hannover von Reden ein Referat über den gegenwärtigen Stand der Landarbeiterfrage. Er faßte seine Audführungen zusammen in Leitsätze«, die «. a. fordern