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Vorsitz führte der Bischof von Winchester. Vertreten waren 15 Länder Spanien. General Primo de Rivera erklärte in einem Inter view, daß die Haltung Spaniens gegenüber dem Völker bund unverändert sei; nach wie vor beanspruche Spanien einen ständigen Sih im Völkerbundsrat. Polen. Einige Warschauer Blätter lassen durchblicken, daß drei Minister demnächst aus der Regierung ausscheiden dürften, und zwar der Außenminister Zaleski, der Innenminister und der Minister für die öffentlichen Arbeiten. Rumänien. Die rumänische Regierung veröffentlicht eine Prokla mation, in der die Verdienste des verstorbenen Königs gewürdigt weiden. Ferdinand I. werde immer der König bleiben, der den Zusammenschluß des ganzen rumänischen Volkes und die großen Reformen durchgesührt habe, die Rumänien zu einem Staate des Rechts, der Macht und der Ordnung hätte werden lassen. Amerika. Nach einer nichtamtlichen, aber von maßgeben der Seite stammenden Mitteilung wird Her kanadische Unterstaatssekretär Mulvy im Herbst Europa besuchen, um eine Regelung der zwischen der deutschen und der kanadischen Regierung noch unerledigten Reparations fragen herbeizuführen. Die Verhandlungen mit Deutschland betreffen besonders die Verfügung über das von Kanada beschlagnahmte deutsche Eigentum. Au* de« Muldentale 'Waldenburg, 22. Juli 1927. Tägliches Frühfafien. Tägliches Frühfasten sollte sich jeder Mensch an- gewöhnen, besonders aber die, die einen schwachen Magen besitzen, denn es gehört zur naturgemäßen, die Gesundheit erhaltenden Lebensweise. Bei Körper pflege denkt man zumeist nur an die Pflege der Haut und der Muskeln durch Baden, Bewegen usw., und man vergißt nur zu oft, daß auch der Magen gepflegt werden muß, denn er ist eins der allerwichtigsten Organe. Ist der Magen krank, so ist's der ganze Mensch. Des Nachts entleert sich der Magen langsam, und er legt sich in Falten. Diesen Magenfalten haftet nun ein zäher Schleim an, der sie vor Druck schützt. Früh morgens, wenn wir aufgestanden sind, sieht der Magen innen wie ein mit Schleim ausgestatteter Raum aus. Deshalb sollte jeder ohne Ausnahme früh nüchtern erst reichlich frisches Wasser trinken, im Winter etwas temperiert, nie zu kalt; dadurch löst sich der Magen schleim, gelangt mit in den Zwölffingerdarm und von da weiter in die Dünndärme, aus die er abführend einwirkt, was wieder von besonderem Vorteil ist. Durch das Wassertrinken wird der Magen gereinigt, und dadurch wird wieder die Magensastabsonderung ge fördert. Das geschieht freilich nicht plötzlich; man warte deshalb mit dem ersten Frühstück, bis sich ein wirklicher Hunger einstellt, etwa eine halbe bis eine Stunde, die man jedoch ruhig mit Arbeiten ausfüllen kann. Ißt man aber sogleich nach dem Ausstehen, so mischen sich Schleim und Speisen durcheinander, und die Magensaftabsonderung wird zum Schaden einer geregelten Magenfunktion gehemmt. Versuche man also, sich das Frühfasten anzugewöhnen, und man wird stets auch Appetit haben, wenn man Hunger Lekommt, weil der Magen hübsch gesund ist. * '— Namhafte Spenden. Die Stadtverordneten von Erimmitschau bewilligten in ihrer letzten Sitzung 3000 Mark für die Nothilfe im Gotileubagebiet. — Die Ditters- dorfer Filz- und Krahentuchfablik spendete für die durch die Unwetterkatastrophe im östlichen Erzgebirge Geschädigten 5000 Mark. — Das Bürgervorsteherkollegium der Stadt Harburg-Wilhelmsburg bewilligte für die bei der Unwetter katastrophe in Sachsen Geschädigten 5000 Mk. — In der Gesamtsihung des Stadlrates zu Dresden wurde noch Entgegennahme eines weiteren Berichtes über die Fort setzung sachlicher Hilfeleistungen im Hochwassergebiet durch städtische Geschäftsstellen beschlossen, das hierfür bereitge stellte Berechnungsgeld von 10,000 Mk. aus 25,000 Mk. zu erhöhen. 4. Zwingerlotterie. Dem Landesoerein Sächsischer Heimatschuh ist die 4. Geldlotterie zur Erhaltung des Dresdner Zwingers mit 500,000 Losen zu je 1 Mark ge nehmigt worden Die Ziehung findet unwiderruflich am 8. und 10. Oktober d. I. statt. Die bisherigen drei Lotterien ergaben insgesamt 380,000 Mk. Reingewinn zur Erhaltung des weltberühmten Dresdner Zwingers. Der Landesverein Sächsischer Heimalschutz bittet auch diesmal um die Hilfe aller seiner Freunde und Mitglieder, damit der Dresdner Zwinger, dieses Meisterbauwerk aus der Barockzeit, bald in vollendeter Schönheit in allen seinen Teilen wieder erstehen möge. Der Leipziger Lehrerverein gegen den Reichs schulgesetzentwurf. Der Leipziger Lehrerverein hat die Nr. 25 vom 2l. Juli 1927 seines Organs, der »Leipziger Lehrerzeilung', dem Reichsschulgesetzentwurs gewidmet, gegen den u. a. auch Universitätsprofessor vr. Walter Goetz und Or. Kurt Löwenstein, M. d. R., Stellung nehmen. Außerdem haben der Leipziger Lehreroerein und der Lehrerverein Leipzig Land in einer außerordentlichen Sitzung zum Reichsschulgesetz Stellung genommen. Beide Vereine lehnen den Entwurf in seiner augenblicklichen Fassung ab, da er die allgemeine Staatsschule zerschlage und die staatliche Schulhoheit aufgehoben würde. Beide Vereine bekennen sich erneut zu einer für alle Volkskreise gemeinschaftlichen Volksschule, der Staatsschule auf wissen schaftlicher Grundlage, und sehen in der staatlichen Schul hoheit die sicherste Gewähr für die Zukunft unseres Bil- üungswesens und die Gestalmng einer wahren Volksge meinschaft. Waffengebrauch der Forstbeamten und Forst schutzangestellten Das Finanzministerium hat eine Ver ordnung an die Forstämter erlassen über den Waffenge brauch der Forstbeamten pp. in Verbindung mit dem der Polizei- und Gendarmeriebeomten und deren Verholten bei Unruhen. Die darin enthaltenen Bestimmungen finden auch aus die mit dem Schuhe der staatlichen Forsten, Jag den und Fischereien beauftragten Beamten und Angestell ten Anwendung. Dieselben sind daher befugt, bei Aus übung Ihres Dienstes auch von ihren Waffen Gebrauch zu machen, wenn sie nicht zugleich in Ausübung einer ihnen für den selbständigen Gutsbezirk des Reviers über tragenen allgemeinen Polizeiaufsicht tätig sind. '— Verbesserung der Bienenweide. Das Finanz- Ministerialblatt weist die Forstämter darauf hin, die Be strebungen des Landesverbandes Sächsischer Bienenzüchter vereine zur Hebung der Bienenweide soweit als möglich zu unterstützen L Leuchtende Insekte«. Wenn die Sommernacht mild und weich über der Landschaft liegt, blitzen plötz lich Feuerfunken, kleinen Sternschnuppen gleich, auf. Aller Orten funkeln diese leuchtenden Flämmchen, in der Luft, im Grase, im Gebüsch. Sie sind uns eine vertraute Erscheinung: es sind unsere Leuchtkäfercken oder Glühwürmchen, auch Johanniswürmchen genannt. In Deutschland unterscheiden wir zwei Arten, eine große und eine kleine, von denen die kleine lLamPiris splendidula) die verbreitetere ist, während das große Johanniswürmchen mehr im Süden Deutschlands und im westlichen Europa vorkommt. Was wir in der Luft blitzen sehen, sind die Männchen, die Weibchen sind die leuchtenden Punkte im Grase, sie sind flügellos und gleichen mehr Würmern als Käfern. Die Leucht kraft des Weibchens ist schwächer als die des Männ chens, doch leuchten selbst die von ihm abgelegten Eier noch kurze Zeit. Von seinen tropischen Verwandten wird unser Glühwürmchen an Größe sowohl wie an Leuchtkraft bedeutend übertroffen. Der Käfer besitzt eine selbständige, willkürlich zu handhabende Leucht kraft, deren Sitz und Ursprung in besonderen Drüsen zu liegen scheinen. Man führt das Licht auf einen Verbrennungsprozeß, eine langsame Verbrennung von Fettsubstanz zurück. Darauf weist auch der Umstand hin, daß manche Leuchttiere im Sauerstofsgase stärker leuchten, während ihr Schimmer im Wasserstoff- und Stickstoffgase bald erlischt. hem «WM««»» äen Opfern aer UnMNer-lismiropbe im kotlleuba- u. MWlrtaü Wer schnell gibt, gibt doppelt! Auch der kleinste Beitrag ist erwünscht! Spenäen erbitten äie Lezcbättrztelle äes „Schönburger Tageblatt" uuä alle anäeren Sammelrtetten. Der Umfang der Arbeitgeberverbände. Die Geschäftsführung der Vereinigung der Deuischcn Arbeit- geberveibände in Berlin erstattete soeben ihren Geschäfts bericht 1925 und l926 lieber den Umsang der Ver einigung heißt es, daß bis aus wenige Ausnahmen die reinen Arbeitgeberverbände in der Vereinigung zusammen geschlossen sind. Als nennenswert stehen noch außerhalb der Vereinigung einzelne Verbände aus der Gruppe der Steine und Erden, der Bekleidungsindustrie und des Ver kehrs. Mit verschiedenen Verbänden dieser Gruppen schweben bereits Verhandlungen, die aller Voraussicht nach zu einem Anschluß an die Vereinigung führen dürften. Bei der Gründung der Vereinigung 1913 waren ihr 61 Verbände angeschlossen, 1926 sind es 2452, davon 181 unmittelbar angeschlossene Verbände. Nach der beruflichen Gliederung sind das Baugewerbe, die Textilindustrie, die Eisen- und Metallindustrie und das Holzgewerbe am stärksten in der Vereinigung der Deutschen Arbeitgeber verbände vertreten. ' Altwaldenburg Die 7. Gemeindeoerordnetensitzung wurde 8 Uhr eröffnet Vor Eintritt in die Tagesordnung gedachte der Vorsitzende der im östlichen Erzgebirge durch die Unwetterkatastrophe um ihr Leben gekommenen Ein wohner. Die Anwesenden erhoben sich von den Plätzen. Daran anschließend wurde aussühltch Bericht erstattet über das in hiesiger Gemeinde erfolgte Unwetter und die dadurch entstandenen Schäden. Die festgesetzten Schäden am Privat- bcsitz belaufen sich aus 27,000 RM und an Straßen und Wegen auf 20,000 RM. Es wurde dankend Kenntnis genommen von den überwiesenen Spenden für bedürftige Geschädigte unserer Gemeinde und zwar anläßlich des Eratonen-Kommerses 88 RM-, von der Freiw Feuer wehr Waldenburg 30 RM, Albertzweigverein 100 RM, Frauenoerein 50 RM, Kirchenvorstand Waldenburg 150 RM., Oberlehrer Woost-Jöhstadt 40 RM. sowie verschie dene kleinere Beträge. Der Dank an allen den sreund- lichen Spendern wurde zum Ausdruck gebracht. Zur Ver teilung dieser Gelder wurde ein Ausschuß gewählt. Mit der Wahl der Frau Elisabeth Thoß als Heimbürgin für den Bezirk der Parochie Waldenburg erklärt man sich einverstanden. Die Abtretung eines kleinen Flurstückteiles des Grünfelder Parkes an die Gemeinde Altstadt Walden burg wird einstimmig beschlossen. Der genehmigte erste Nachtrag zur Feuerlöschordnung kommt zur Kenntnis. Der ablehnende Bescheid der Amtshauptmannschaft be treffend Wegebauhilfen für 1927 wurde verlesen und wettere Beschlußfassung bis zur nächsten Sitzung zurück- Ferner soll die Fürstliche Herrschaft gebeten werden, die Eichlaider Felder, welche von den Besitzern nicht mehr bewirtschaftet worden sind, wieder zurückzunehmen Die Entrichtung der Pachtgelder muß aber bis zum gegebenen Zeitpunkt erfolgen. Für das Kinderheim Barkenhoff sind lO RM. bewilligt worden. Die Anschaffung eines For mularschrankes wurde einstimmig gutgeheißen. Zu der in den nächsten Tagen stattfindenden Nachpiüfung der Un wetterschäden seitens der Amlshauptmannschafl wird hier- selbst die Teilnahme einiger Gemeindeoerordneten be schlossen. Ein Beschwerdeschreiben eines Einwohners auf der oberen Reihe wurde nach Aussprache dem Bauaus schuß zur Untersuchung überwiesen. Ferner ist beschlossen worden, einen Plan über die Rachregulierung im Himmel reichstale auszuarbeiten. Die Standesamtsangelegenheit wird zur endgültigen Beschlußfassung bis zur nächsten Sitzung vertagt. Der Jahresbericht der Fürstl. Schönb. Deutschen Ober- mit Ausbauschule, sowie die Festschrift der Städtischen Sparkasse in Meerane wurde durch Umlauf zur Kenntnis gebracht Ferner kamen verschiedene Ange bote, Dankschreiben und Verfügungen zur Vorlesung. ' Altstadt Waldenburg. Wie uns mttgetetlt wird, ist nach gewissenhafter Untersuchung die ursprüngliche An nahme, daß bei dem Brand im Bäckeieigrundstück des Herrn Partzsch, Inhaber Herr Schuster, ein Essendesekt die Ursache war, nicht zutreffend. Die Brandursache konnte noch nicht festgestellt werden. — Glauchau. Der Turmknopf der St. Georgenkirche, der Mitte Mai d. I. herunlergenommen werden mußte, ist jetzt wieder angebracht worden. Er war das letztemal am 19 Oktober 1828 geöffnet worden. Außer den darin gefundenen Gegenständen, wie Urkunden über geschicht liche Begebenheiten (bis ins Jahr 1647 zurückreichend), Jndustlieerzeugnlsse usw. sind jetzt wiederum verschiedene Sachen in die Kapsel eingelegt worden, z B. die neuesten Muster von Stoffen hiesiger Webereien, Erinnerungen aus Deutschlands tiejster Notzeit 1914 bis 1925 lDrolkarten und andere Nahrungsmittelkarten), Zeitgeschichtliches von Glauchau aus dem Jahre 1927, ein Führer von Glauchau und ein dazugehöriger Studtplan, ein Bericht über den Wohnungsbau in Glauchau usw — Aus dem Konsularwesen. Das Wirtschaftsmini sterium gibt bekannt: Der zum Chilenischen Honorarkonsul in Dresden ernannte Artemioe Zanattu wird in dieser Eigenschaft vorläufig anerkannt und zugelassen. — Dresden. In das Beratungszimmer des Landge richts Dresden drang während einer Verhandlung ein Spitzbube ein und stahl eine dort liegende Damenhand- tasche, die einer bei der Verhandlung tätigen Schöffin aus Meißen gehörte. Der dreiste Spitzbube ist unerkannt entkommen. — Dresden. Vor einiger Zelt war bekanntlich der sächsische Bauernbund in Meißen in Konkurs geraten in folge schwerer Verfehlungen seines damaligen Geschäfts führers. Jetzt hat der Konkursverwalter die Einstellung des Konkursverfahrens wegen Mangels an Masse bean tragt. — Hohenstein-Ernstthal. Festgenommen wurde am Montag Abend in der 11. Stunde ein etwa I8jährlger stellungsloser Arbeiter aus Zwickau, der wegen begangener Schwindeleien von der Kriminalpolizei seiner Heimatbe- hörde gesucht wurde. Der junge Betrüger hat in der Umgegend Gelder für eine Firma elnkassiert, bei welcher er früher in Stellung war. Hier suchte er gleichfalls auf unrechtmäßige Weise zu Gelbe zu kommen, wurde aber rechtzeitig festgenommen und in das hiesige Amtsgericht eingeliefert — Lichtenstein-C. Im neuen Sommerbad erlitt am Montag Abend ein des Schwimmens kundiges Mädchen einen Krampfanfall, sodaß es in Lebensgefahr schwebte. Herr Bademeister Schädlich brachte ihm sofort Hilfe und rettete es aus dem nassen Element. — Neu-Oelsnitz i. E. Tödlich verunglückt ist in der Grube des Kaiferin-Augusta-Schachtes der in Nieder würschnitz wohnende Bergarbeiter Held. Er wurde von hereinbrechenden Gesteinsmassen verschüttet und konnte nur als Leiche geborgen werden. H. ist jung verheiratet und Vater eines Kindes. — Frankenberg Die Stadt beabsichtigt, zu Zwecken des Neubaues ihres Rathauses und einer Volksschule eine Anleihe von 2 Millionen Mark aufzunehmen. Die Stadtverordneten erteilten ihre Zusage zu den erforderlichen Vorarbeiten. — Freiberg. Mit Rücksicht auf die wenig günstige finanzielle Lage der Stadt hat das Ratskollegium mit 8 gegen 3 Stimmen die Anstellung eines Stadtarztes abgelehnt. — Wilsdruff Ein Wahrzeichen in unserer Umgebung Ist der sogenannte Schasstall, der bald verschwinden wird. Die im Klipphausener Walde stehende, zum dortigen Rit tergut gehörige Feldscheune wird abgetragen. Von histori-