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4* Hl-'.«!» H «tt Taa» -re-ch Kvn«> -ans N»^«sm« aon J«rf«Lten für die erschwer' ^r««n«» b" «qchmiti-gü 4 tth,. Ä > 8tor>rt««Wtdpr<iS beträgt vi«rt«kjLhr< l-4 r M?. 35- Äk. 8«<«atr ?r- 8«!e 10 Hs., Lmgei. z > Lf. M ildenturL, Oiernafsc twl-). 'v Kz< ^.»crr» Ls»s«am, Orrs KSrftrr; in Heng --- Hrrrn Äoufma»r> Aod. HLttia. Aandelaafle m KochSdarg bei Herrn Paul Zehl; in Lunzenau öee Hrn. Bucht Sa?!e: L. Dietz«; m Dechse!burn bei Herrn Schmied L->. ; in Lichtenstein b. Hrn. Buchh. I. Wehimonu. ZMßhlM ßr hL^r Mdimih sä WkldmhZrß. Zugleich wett verbreitet in den Dtädkn Perrig, KsLzrKKW, Nchts«siem-Caü«berg und in dm Ortschaften der nachstehenden StandesamtSbezirte: Mst».dt-WLldenbuvg, BickiunSLorf, SLLenberg, St. Egidien, Ehrenhain, Frohnsdorf, Falken, KrumbaL Kaumnaen Lanaen-H^r^ <r- .Mda-Meder-am, LanF-nlenöa-Oberhain, Kieserwiera, Obergräfechain, Oberwiera, Oöerwintel, Oelsmtz i. E., Reichenbach,"Rems "Ro-ch^-^' ^uddorf, Lchlagwitz 'Hchsaven, stembach, Wechselburg, Wiederau, Wolkenburg und Ziegelheim " M AL6- Sonntag, den 15» September LL89. Witterungsanssichtcn für den 15. September. Vorherrschend heiteres nnd trockenes Wetter bei etwas wärmerer Taacstemperatur Barometerstand am 14 September, nackmiitaqs 3 Udr: 763 mm. Unverändert Feldverpachtung. j Künftigen Montag, den 23. September e., Nachmittags 3 Uhr sollen nachbezeichnete, der hiesigen Stadtgemeinde gehörige Feldparzellen, als: : 1 ., die an dem nach dem Forste führenden Wege oberhalb des ehemaligen Hosfmann'schen Teiches gelegene Feldparzelle Nr. 179 des Flur buchs, und 2 ., zirei hinter den Seminargebäuden auf der sogen. Stiegel gelegene Feldparzellen, Theile der Flurbuchsparzelle Nr. 36, anderweit auf 6 Jahre meistbietend, jedoch mit Vorbehalt der Auswahl unter den Licitanten, an Ort und Stelle verpachtet werden. Die Pachtbcdwgungen liegen zur Einsichtnahme an Rathsexpeditionsstelle bereit. Pachtliebhaber wollen sich zur angegebenen Zeit beim 'Armenhause versammeln. Waldenburg, den 12. September 1889. Der städtische WirLhschafts-Aus schütz. Hobusch, Stadtralh. "WalükvvArg, 14 September 188V. Daß ein Theil der itali-nischen Bevölkerung noch nicht ganz politisch reif ist, ist schon oft gesagt und jetzt von Neuem durch die Deputationen bewiesen, welche von der apenninischen Halbinsel zum Besuche der Welt ausstellung nach Paris gekommen sind. Ihr Führer Jmbriani, Mitglied ter italienischen Volksvertretung in Nom, hält jeden Tag seines Aufenthaltes an der Seine für einen verlorenen, an welchem er nickt gegen den „Pangerumuismus" red.» und die Franzosen zur Wiedergewinnung von Elsaß-Lothringen auffc-rderu kann. Signor Jmbriani erklärt das deutsch-italienische Bünd- niß für eine praktisch undurchführbare Thorheit, und seine Worts finden jubelnden Beifall bei seinen gleich gesinnten Landsleuten und bei den Franzosen. Herr Jmbriani ist nicht der einzige Italiener, der solche Gedanken hat, die aus dem unbesiegbaren Hasse gegen den engen Verbündeten Deutschlands, Oesterreich-Ungarn, entspringen; aber die Gesammtzahl der französischen Italiener ist doch nur gering im Vergleich zu jenen, welche einsehen, daß Italien nickt anders handeln kann, wie es geschieht, daß es auf Oesterreich-Ungarn und Deutschland angewiesen ist, wenn es seinen gegenwärtigen Besitzstand und seine Selbständigkeit behaupten will. Ein Bündnis; mit Frankreich würde Italien unbe dingt eine Rolle zuweisen, die des Königs Humbert wenig würdig wäre; die französische Regierung würde dann mit der allergrößten Ungenirtheit ihre bekannten Pläne, das mittelländische Meer zu einem französischen See zu machen, zur Durchführung zu bringen versu- i chen. Was läge denn auch den der Popularität so § sehr bedürftigen Leitern der französischen Republik nä- ; her, als, sich als Mehrer Frankreichs zu zeigen? Durch ? seine Vertrauensseligkeit hat s. Z. Italien Tunis, in welchem sehr wichtige Interessen für Rom bestanden, ! au den Nachbar verloren gehen sehen; bet einer un- l bedingten Anschließung an Frankreich, die in Paris ; sofort als Abhängigkeit aufgefaßt werden würde, würde s auch Tripolis und die ganze Südküste des Mittelmeeres ? verloren gehen. Und bei allem Respekt vor der ita- ; lienischcn Wasfentüchligkeit, daran, daß Italien allein f jemals einen Krieg mit Frankreich glücklich führen s würde, ist doch absolut nicht zu denken. Noch viel ! ungemüthlicher würde aber eine gänzliche Jsolirung oder ein blindes Vertrauen auf Frankreich für Italien ' sein, wenn in Paris Boulanger, Philipp von Orleans - oder Victor Napoleon das Heft in die Hand bekäme. > Zur Auffrischung der „Gloire" würde ein Feldzug f nach Rom ganz zweifellos stattfinden, um den Zustand s vor 1870 wieder herzustellen. Das ist eS, was Frank- j reich Italien bieten würde, wenn dieses sich ihm in s die Arme würfe, und die Reden des Herrn Jmbriani in Paris sind deshalb für einen Italiener, der ein sichtig die Zukunft seines Vaterlandes ins Auge faßt, recht schwer begreiflich. Eine Zahl französischer Politiker schmeichelt sich im Stillen freilich immer noch mit der Hoffnung, Italien von Deutschland abzudräugen, es durch wirthschastliche und finanzielle Maßnahmen aller Art mürbe zu ma chen, wie der Volksausdruck laufet. Daraufhin zielt die Erscheinung der handelspolitischen Beziehungen, diesen Zweck haben die Schwierigkeiten, welche das französische Kapital italienischen Bänken und Finanz instituten bereitet. Italien hat eine nicht ganz ange nehme Krisis durchzumachen, und die französischen Nachbarn suchen dieselbe nach Möglichkeit zu verschär fen. Das Königreich Italien ist jung, in der Zeit seiner Gründung mar die Freundschaft mit Frankreich, mit dem die Verbindung schon von jeher eine recht enge gewesen war, haushoch; was war natürlicher, als daß der ganze wirtyschastlicke Verkehr sich vor Allem nach Nordwesten lenkte? Italien halte kolossalen Geldmangel, der Staat war geradezu arm; hauptsäch lich mit französischem Kapital hat man sich im Anfänge beholfen. Erst mit Beginn dieses Jahrzehntes began nen die StaatSfinanzcu sich zu befestigen, mau konnte sich auf eigene Füße stellen. Aber was für den Staat schneller ging, das vollzog sich nur langsam für Industrie, Handel und Wandel, und so sind die wirthschaftlichen Beziehungen bis zum Abbruch der Handelsvertragsverhandlungen enge ge blieben. Im jetzigen Conflick ist Italien zunächst der leidende Theil gewesen, jedenfalls war sein Schaden größer, als der Frankreichs. Nach und nach sieht man sich aber nach neuen Verbindungen um und dieser energisch- Anfang der wirthschaftlichen Selbständigkeit reizt in Paris doppelt. Daher die heimlichen Vorstöße von der Seine gegen den ehemaligen Freund. Die allgemeine Lags in Italien ist nicht rosig, die Lasten sind schwer, und nur die Ueberzeugung, daß eine große Nolle viel Geld erfordert, hält lautes Murren zurück. Wie schwer es ist, auf dem Weltmarkt eins Stellung zu gewinnen, wissen wir Deutschen am besten, und wir können deshalb nur der verbündeten Nation Glück zu ihren Bestrebungen wünschen. An Energie und Anstelligkeit fehlt es in Italien nicht, freilich sind die Geldmittel nicht allzureich bemessen. P o L MMe MLAz cha rr. Deutsches ReirÄ. Die große Kaiserparade des 10. Armeccorps fand am Freitag bei Hannover statt. Schon seit den frühesten Morgenstunden herrschte auf Straßen und Wegen das lebhafteste Treiben. Die Truppen rückten mit klingendem Spiel, nachdem sie die Fahnen und Standarten vom Residenzschlosse abgeholt, nach dem Paradefelde am KronSberge, wohin von allen Seiten Tausende von Menschen zusammcnströmten. Der Kai ser und die Kaiserin, die Prinzessin Albrecht, der rus sische Thronfolger, sowie die übrigen anwesenden Fürst lichkeiten, begaben sich vor neun Uhr nach dem Parade- selde und wurden auf der ganzen Fahrt von der Be völkerung enthusiastisch begrüßt. Bei der städtischen Brauerei, auf deren Hof ein prachtvolles Zelt für die kaiserlichen Majestäten errichtet war, wurde der Kai ser von dem Senator Breuns im Namen der Brauer- gilte, deren Mitglied der jedesmalige Landesherr als Besitzer des Nestdenzichlosses ist, begrüßt. Der Kaiser dankte freundlich und erkundigte sich eingehend nach den Verhältnissen, der 1472 errichteten Brauerei und trank dann auch herzhaft von dem t-argedrachten Ehrentrnnk. Bald darauf erschien die Kaiserin und nahm einen Blumenstrauß entgegen. Der Kaiser sprengte nun mehr mir seiner Begleitung dem Paradefelde zu, wäh rend die Kaiserin den Nesi des Weges im Wagen zu rücklegte. An der Grenze des Stadtgebietes fand da rauf die Begrüßung durch die Landgemeinde statt. Der Kaiser trug große General- Uniform mit dem Bande des Schwarzen Adlerord.ns, zu seiner Linken ritt Regierungspräsident Graf Bismarck Schönhausen, der jüngste Sohn des Reichskanzlers. Tann folgte Prinz Albrecht von Preußen, sowie der russische Thron folger in Husaren-Unisvrm. Auf dem Paradefelde stieg die Kaiserin zu Pferde. Der Großfürst hielt während der Parade rechts neben dem Kaiser, die Kaiserin etwas weiter zurück. Vor dem Corpecom« mankeur General von Caprivi sührle der General» Feldmarschatl Prinz Albrecht, nachdem die Front ab- geritten worden war, das Armeecorps vorüber in sei» i ner Eigenschaft als General-Jnspectenr. Weiter führte ; der Prinz bei beiden Vorbeimärschen feine braunschwei- s ger Truppen dem Kaiser vor. Das braunschweigisch« i Infanterie-Regiment Nr. 92 trug bei dieser Gelegen- s heil zum 1. Male die neue Uniform, den Heim mit i dem Todtenkops und einem W. unter der Krone auf s weißer Achselklappe. Ebenso sührle der Großherrog i von Oldenburg seine Truppen persönlich vorbei. Der Geueralstabschef Graf Waldersee rill an der Spitze der ersten hannovsr'fchm Ulanen vorüber. Um 12'/« Uhr war die Parade zu Ende. Die Haltung und die Leistungen der Regimenter waren ganz ausgezeichnet s und sprach sich der Kaiser wiederholt in diesem Sinne f aus. Nach der Parade ritt der Monarch die 7000 l Mann sten ken Kriegcrvereine ab. Unter brausendem Ju- s bei der Volksmcwie kehrten die Herrschaften nach Han- nover zurück und stiegen im Scklosse ab. Um 5 Uhr l fand in demselben große Paradetasel statt, bei welcher der russische Kronprinz zwischen dem Kaiserpaa.e saß. Gegenüber dem Kaiser saßen der Kriegsmuustcr und . Corpscommandeur. Der oberste Kriegsherr trank in kurzen Worten auf das Wohl seines 10. Armeccv'ps. Nack Schluß der Tafel gaben sich die Majestäten und die Fürstlichkeiten durch die festlich beleuchteten Straßen zum Hoftheater, um daselbst der Galavorstellung bei- zuwvlwen. Im festlich geschmückten Hause wurde das Kaiscrpaar und seine Gäste begeistert begrüßt. Euch Schluß der Aufführung folgte die Heimkehr nach dem Schlosse. Heute Sonnabend beginnen die Manöver. Der Kaiser ernannte sich selbst »ach der Parade bei Hannover zum Chef des 1. hannover'lchcn Ulanen- RegimentcS Nr. 13. Das hannover'fche Füsfilier Ne-