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kenpflege, ins Leben. Im Carolahaus in Dresden werden besonders auch Krankenpflegerinnen, Albertinerinnen geschult. Gott sei Dank! ist seit 1871 die Kriegsfurie fern« geblieben. Unser Vaterland hat sich seitdem unter König Alberts sichtlich gesegneter Regierung nach jeder Seite hin vortheilhaft entwickelt. Im Jubiläumsjahr 1889 kann der vorurthellsfreie Beobachter auf den großen Fortschritt wie im großen Reiche, so besonders in Sachsen mit Befriedigung schauen. Wohl hat das 19. Jahrhundert vieles aus alter Zeit Ererbte opfern müssen, es war aber auch vieles Unnützes, den Geist Fesselndes, das Leben Beschränkendes und Beschränktes dabei, und nicht immer war Frömmigkeit, was dafür galt. Erst unsere Zeit yat manchem grossem Aber glauben den Todesstoß versetzt, hat Verbesserungen in der Landwirthschaft, im Hauswesen, in Gewerben er möglicht, hat dem Geschäfts- und Gewerbsleben, den Handelsverhältnissen neue Gestalt gegeben und neue Bahnen gebrochen. Hoffen wir zum Guten! Wohl wird hier auf Erden nicht Alles gleich gemacht werden können, damit Streben und Leben in der Menschheit bleibe, aber jeder soll auf seinem Gebiete immer ar beiten, daß Friede und Freude sich im Lande begeg nen! Gott erhalte noch lange unseren tapferen, guten, geliebten König und sein Gemahl, Gott bewahre das Haus Wettin jetzt und immerdar in seinen Gnaden! L. L Vermischtes. Das Fremdwörterunwesen in der kaufmän nische Sprache. Wohl nirgends tritt das Fremd- Wörterunwesen dertlicher zu Tage, als in der kauf- Männischen Sprache. Der nicht kaufmännisch Gebil dete vermag oftmals der Unterhaltung von Personen, die sich dieses eigenthümlichen „Verkehrsdeutsch" bedie ¬ nen, gar nicht zu folgen, und an eine Beseitigung des Uebels ist nicht zu denken, so lange das junge kauf männische Geschlecht in der bisherigen Ueberladung mit Fremdwörtern herangebildct wird. Die Handelsschulen, > Lehrbücher und Unterrichtsbriefe u. s. w. legen gerade ! ein Hauptgewicht auf die Kenntniß dieser Handels- ! spräche, mit deren Beherrschen der Jünger Merkur's erst ein „perfekter" Kaufmann wird. Es ist ein tief i eingewurzeltes Uebel, dessen Ausrottung sehr schwer hal ten dürfte; dennoch aber hat der allgemeine deutsche Sprachverein versucht, auch hier die bessernde Hand anzu legen. Wir heben aus den Vorschlägen Folgendes hervor: Im Wechselverkehr sollen der Distanz- und Domizil wechsel durch Fern- und Zahlstellenwechsel ersetzt wer den, Prima- und Sekunda- durch Erst- und Zweit- ; wechsel. Der Wechsel wird nicht discontirt, sondern ge- kauft, nicht prolongirt, sondern verlängert, er trägt kein , Accept und Giro, sondern Annahme und Uebertragung, und die Zahlung ist nicht so und so lange L äato, sondern , nach heute zu leisten. Das Blanko-Accept heißt Leer- Annahme, das Falsifikat Fälschung oder Falschstück. Der Compagnon oder Associs des Kaufmanns wan delt sich in einen Theilhaber oder Gesellschafter um, der Commis in einen Gehilfen, der Korrespondent in einen Briefschreiber, die anstatt des Salärs Gehalt beziehen und nicht die Klienten, sondern die Kunden mit Zuvorkommenheit, anstatt mit Kulanz bedienen. Die schriftliche Arbeit wird nicht im Bureau oder Comptoir erledigt, sondern im Geschäftszimmer oder in der Schreibstube, und die Briefe werden nicht dem Copir-, sondern dem Briefbuch überliefert, von wo sie nicht der Frankatur, sondern zur Postgebühr über wiesen werden. Das Contobuch verwandelt sich in ein Rechnungsbuch, das Contocurrentbuch in ein Per sonen- oder Kundenbuch, und in diesem giebt es anstatt Folio oder Pagina nur noch Blatt und Seite, statt Latus Seitenbetrag. Factura und Nota werden zur deutschen Rechnung, die Quittung zum Empfangsschein, und die eingehenden Gelder werden nicht dem Tresor, sondern dem Geldschrank oder Kassengewölbe überwie sen, in denen statt der Depots die Einlagen ruhen. Statt der Spesen kennt der Kaufmann nur noch Un kosten, und statt der Manko beklagt er den Fehlbetrag oder Ausfall. Nicht eine Inventur, sondern eine Bestandauf nahme veranstaltet er, den Abschluß stellt er an die Stelle der Bilanz, und wenn diese einen zu großen Ausfall (Deficit) ergiebt, dem Bestand (Activa) zu viele Ver bindlichkeiten (Passiva) gegenüberstehen, so sucht er bei den Gläubigern eine Stundung (Moratorium) nach. Hier treten dann an die Stelle der Respecttage die Fristtage, die freilich nicht immer zur Befriedigung der Gläubiger ausreichen, und wenn diese nicht für den Vergleich (Akkord) zu gewinnen sind, ist die Zah lungseinstellung oder, wie das süddeutsche Wort für den Concurs lautet, die Gant, unvermeidlich. Aber nicht ein Kurator, sondern ein Verwalter wird dem Gemeinschuldner (Kridar) gesetzt, der anstatt der Liqui dation die Ausschüttung vorbereitet, und nicht die Sub- hastation, sondern die Zwangsversteigerung ist das Ende des traurigen Falles. Wir ersehen aus diesen Proben, wie leicht sich vielfach für die leidigen Fremd wörter gute Ausdrücke aus dem Schatze unserer Mutter sprache finden lassen. Nicht als ob alle vorgeschlagenen Verdeutschungen unanfechtbar wären. Sache der Kauf leute selbst wäre es, hier rathend und besser zur Hand zu gehen. Außer Frage steht es, daß eine große Menge der deutschen Ausdrücke sofort für die fremdländischen eingeführt werden könnte. Schon hierdurch würde die kaufmännische Sprache ungemein an Verständlichkeit gewinnen. 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