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frage mitteilt, ist das Rücktrittsgesuch des Ministers des Innern Dr. Dehne nunmehr eingegangen. Die Ent scheidung über dieses Gesuch ist jedoch erst in einigen Tagen zu erwarten. Graf Westarp hielt auf dem Parteitage der deutsch- nationalen Volkepartei Landesverband Grenzmark Posen- Westpreußen eine politische Rede, in welcher er betonte, daß der Kampf gegen die Kriegsschuldlüge ausgenommen und die Räumung des Rheinlandes, nachdem Deutsch land alle Forderungen des Versailler Versailler Vertrages erfüllt habe, gefordert werden müsse. Die Reichskorrespondenz des Reichsbanners faßte einstimmig einen Beschluß, in dem es heißt: „Das Reichs banner steht dieser Regierung, in der die Parteien der Rechten die Mehrheit haben, mit größtem und schärfstem Mißtrauen gegenüber. Das Reichsbanner wird jede Handlung der Regierung, wenn sie der Republik abträg lich ist, mit aller Schärfe bekämpfen." Die Zweigniederlassung der deutschen Verkehrsslie- gerschule in Hamburg hat auf Grund der Bestimmungen des Pariser Luftfahrtabkommens über die Ausbildung von Flugzeugführern ihren Betrieb eingestellt. Der Leiter der Fliegerschule, Graf Luckner, ist aus dem Be triebe ausgeschieden. Frankreich - Die Generalversammlung der Vereinigung der Garibaldianer und der italienischen Freiwilligen in Frankreich hat jetzt beschlossen, ihren Namen abzu- ündern irr „Bereinigung der Freiwilligen in der fran- röstschen Armee und Ueberlebenden der Argonnen". England. Aus Liverpool ist ein neuer Truppentransport von 4500 Schottländern nach Ostasien abgegongen. Rußland. Aus Moskau wird berichtet, daß der Artilleriegeneral Dodjonny vom Kriegs- und Revolutionsrat Befehl er halten hat, sich mit drei Artllleriedivisionen an die chinesische Grenze in der Mandschurei zu begeben. Der General hat bereits Moskau verlassen. Jugoslawien. In der Herzegowina und im südlichen Serbien ereig nete sich Montag früh 4 Uhr 45 Minuten ein kata strophales Erdbeben. In Mostar stürzten die meisten Gebäude ein. In DaimalieiDwurden viele Häuser zer stört In Serajewo ereignete sich ein riesiger Erdrutsch. 10 Häuser wurden verschüttet und 12 Personen getötet. Dis Zahl der Menschenopfer ist groß. Asien. Nach einer Meldung aus Tokio wird offiziell erklärt, die Regierung nehme die Abrüstungsvorschläge Coo lidges an und werde ihre Antwort wahrscheinlich nach dem am 15. Februar stattfindenden Kabinettsrat erteilen. Der*chinesische Gesandte Chavh Finchu, der ständige Delegierte im Völkerbund und Mitglied des Völker bundsrates, hat an die Pressevertreter eine schriftliche Mitteilung gegeben, in der er sagt, daß die Atmosphäre kriegerisch sei trotz allem Friedensgerede. Mein Man dat ist vollständig. Hinter mir stehen 400 Millionen Chinesen des Nordens und des Südens, die Jungen wie die Alten. Wir Chinesen mögen innerhalb unseres Volkes Differenzen haben, aber in der internationalen Frage, die jetzt unsere Souveränität und Unverletzlichkeit berührt, sind wir einig. Arm erstenmal seit dem Boreraufstand sind britische Truppen in Schanghai gelandet worden. Zwei englische Regimenter zogen mit Musik und Fahnen durch die Hauptstraßen von Schanghai. Der Marsch, der über eine Strecke von insgesamt fünf englischen Meilen Länge nach den vorgesehenen Quartieren ging, hatte riesige Menschenmassen angezogen. Die Truppen wurden von den Europäern nnt jubelnden Kund gebungen empfangen. Die chinesischen Kaufleute be grüßen ihr Erscheinen mit sichtlicher Erleichterung. Zwischenfalle sind nicht vorgekommen. Amerika. Der Ausschuß für auswärtige Angelegenheiten des Re präsentantenhauses hat den Gesetzentwurf, betreffend einen von Coolidge angesorderten 75,000 Dollar-Kredit für die weitere Teilnahme der Vereinigten Staaten an den Genfer Abrüstungsverhandlungen, gebilligt. Dos Repräsentantenhaus des Staates Arkansas ge nehmigte mit 50 gegen 47 Stimmen ein Gesetz, das den Unterricht in der Darwinschen Theorie in allen öffent lichen Schulen verbietet. Au» der« Muldentsle 'Waldenburg, 15 Februar 1927. VerbotenessSchlachien Die Amtehauptmannschast sieht sich veranlaßt, darauf htnzuweisen, daß das gewerbs mäßige Schlachten und Verpfänden von Vieh durch Per sonen, die weder im Besitze einer genehmigten Schläch teranlage sind, noch den Schlächtereibetrieb als Gewerbe angemeldet haben, verboten ist. 1. Bekämpfung der Leberegckfeuche. Die Leber egeiseuche. die den Besitzern der von der Krankheit be fallenen Viehbestände empfindlichen Schaden veursacht, kann mit Erfolg bekämpft und beim Schaf fast mit Sicherheit, beim Rind in vieren Fällen geheilt werden. Der Direktor des Instituts für Parasitenkunde und der Tierärztlichen Hochschule in Berlin hat ein Merkblatt ausgearbeitet, das im Druck erschienen ist und in Gegen den, in denen die Seuche in bedrohlichem Umfange auftritt, der Bevölkerung zum Zwecke der Aufklärung über Wesen und Behandlung der Seuche zugänglich ge macht werden soll. Gegen den Tanztaumel. Die Sächsische Evan gelische Korrespondenz schreibt: Neben der berechtigten Pflege einer harmlos fröhlichen Geselligkeit nehmen in Großstädten, aber auch bis hinaus aufs Land immer mehr Veranstaltungen überhand, die ihrer ganzen Gestaltung nach geeignet scheinen, fremde Begriffe von schrankenlo sem Ausleben und rücksichtslosem Sinnengenuß mehr und mehr in unser Volk hineinzutragen. Demgegenüber ver dient gerade jetzt zu Beginn der Faschingszeit ein ernster Warnungsruf Beachtung, den die Leitung unserer Landes kirche an olle diejenigen richtet, die sich noch zur Kirche zugehörig fühlen, sich in ihrer ganzen Lebenshaltung und besonders in der Art der Geselligkeit dem Ernst der Zeit anzupossen. '— Gegen die Todesstrafe Der Bund entschiedener Schulreformer, die Arbeitsgemeinschaft entschiedener Repu blikaner und eine Anzahl Einzelpersonen nehmen In einem Aufrufe Stellung gegen die Todesstrafe Es heißt darin: Die Unterzeichneten nehmen das rein formalistische, aber nicht einmal das sormaljuiistisch haltbare Todesurteil gegen die Attentäter von Leiferde zum Anlaß empörten Einspruch gegen dies Urteil und gegen die Todesstrafe überhaupt zu erheben! Die Todesstrafe schreckt nicht ab, sie er leichtert nur das schlechte Gewissen der Gesellschaft, wäh rend sie auf die von ihr Bedrohten und auf die sie Aus führenden und sie Erlebenden gleich verrohend wirkt Die Todesstrafe ist zu beseitigen: Die Gesellschaft muß ge zwungen werden, die volle Verantwortung für ihre Zu stände zu übernehmen! Erziehung, nicht Rache (für die eigene Verderbtheit)! Neugestaltung nicht Herumkurieren am Symptom! Wir verlangen, daß aus Selbstachtung und um der menschheitlichen Würde unseres Volkes willen die Neichsinstanzen alsbald die Tode-strafe abschoffen, wozu die Strafrechtsreform die beste Gelegenheit bietet. Wir fordern, daß inzwischen schon olle Opfer unserer gegenwärtigen wirtschaftlichen und sozialen Wirrsale, wenn diese sie im Zusammenstöße mit dem Strafgesetze bringen, nicht formell .bestraft", sondern daß sie der Erziehung zu produktivem Menschentum teilhaftig werden Die Atten täter von Leiferde, sind nicht zu köpfen, sondern durch menschenwürdiges Leben dahin zu bringen, daß sie wieder ihr menschliches Verbundensetn bejahen! Weg mit dem Urteil von Leiferde, weg mit der Todesstrafe! (In dem Aufrufe bekundet sich ein sehr einseitiger Standpunkt.) Wü-uMMMMsiiMM. 3m ietrkn inMüt.: <v> 4-t.l Zclmeir b.s ZonLlige N5 Verkäsen » 1b5.L l7SslK«M 43.5 57.2 iisnsös 7.r Oeusältiisnö ' Kaufungen. Am Sonntag Vormittag ^11 Uhr wurde in der Ritterburg eine Gemeindeverordnetensihung obgehalten. Das Kollegium war vollzählig anwesend. Im Anschluß an die Bezirkstagswahl erfolgte die Wahl der Ausschüsse. Das Ergebnis war folgendes: 1. Schul- ausschuß: Otto Hubricht, Friedrich Heinig, Richard Riedel und Hugo Köhler als Gemeindevertreter, Paul Pausch und Kurt Schnabel als Elternvertreter, vr. Krampe in Niederfrohna als Schularzt. 2. Verfassungsausschuß: Otto Hubricht, Friedrich Heinig, Arthur Aurich, Hugo Forkmann, Albin Landgraf. 3. Finanzausschuß: Otto Hubricht, Fried rich Heinig, Arthur Aurich, Alfred Aurich, Albin Landgraf. 4. Bauausschuß: Alfred Aurich, Emil Mehnert, Hugo Forkmann, Albin Landgraf, Ernst Kühnrich. 5. Fürsorge- ausschuß: Otto Hubricht, Emil Mehnert, Albin Landgraf, Ernst Kühnrich, Hugo Forkmann. 6. Kontrollausschuß: Paul Vogel, Arthur Aurich, Alfred Aurich, Hugo Fork mann, Emil Mehnert 7. Schulbezirksvorstand und Schul- ausschuß Uhlsdorf: Otto Hubricht. 8. Fortbildungsschul- verband Wolkenburg: Paul Vogel, Karl Winkler, Otto Hubricht. Als Sachverständige zur Schlachtviehoersiche rung wurden die Herren Friedrich Heinig, Hugo Heilmann und Alfred Aurich wieder- und Herr Friedrich Weise neu gewählt. Ein Nachtrag zum Ortsgesetz über Hebammen- Ruhestandsunterstühung wurde angenommen. An der Niederfrohnaer Flurgrenze sollen einige Pappeln aufge pflanzt werden. Der Arbeitersamariterkolonne wurden 30 RM. bewilligt Für den Leichenwagen soll ein Hemm schuh beschafft werden. Herr Richard Riedel hatte am Biertisch geäußert, die Gemeindeverordneten hätten das Wohnhaus 4000 RM. billiger bauen könne«, wenn sie den billigsten Anschlag angenommen hätten. Er wird hierüber vom Bürgermeister zur Rede gestellt und gibt seinen „Irrtum" zu Das Haus hatte nämlich nicht 4000 wohl aber 895 RM. billiger gebaut werden können. Hierauf geheime Sitzung. Schluß derselben 2 Uhr Nach mittags. Lobsdorf. Als hier Freitag die Zuglokomobile des Sandgrubenbesitzsrs Schmidt mit einem Anhänger, der mit Steinen beladen war, die Dorfstraße passierte, kam in der Nähe des Pfarrhauses der Anhänger ins Rut chen und stürzte den hier großen Abhang 3 Meter tief hinab. Die Lokomobile wurde dabet quer über die Straße gesetzt. Menschen kamen bei dem Unfall nicht zu Schaden Remse. Der stellv. Vorsitzende Schulleiter Meiner eröffnete die letzte öff ntiiche Schuiausschußsihung mit Be grüßung. Vor Eintritt in die Tagesordnung verpflichtete er durch Handschlag das neueingetretene Schulausschuß mitglied Herrn Lehrer Bill. Nach Bekanntgabe der Eingänge schritt man zur Wahl des 1. Vorsitzenden. Vorgeschlogen werden Herr Schulleiter Meiner und Herr Listner. Da beide gleichviel Stimmen erhalten, entschied das Los für Herrn Listner. Des weiteren beschäftigte man sich mit der Einführung des Kochunterrichts in der Mädchenfortbildungsschule. Die durch Weggang eines Lehrers erledigte ständige Lehrerstelle soll in den nächsten Tagen zur Ausschreibung gelangen. Unter dem Punkte „Verschiedenes" wurden noch einige schulische Angelegen heiten erledigt Die Schule erhält, einem dringenden Be dürfnis zufolge, Telephonanschluß. Die Heizungsanlage soll einer gründlichen Reparatur unterzogen werden. Zwei Nachbargrundstücken gewählte man die Anbringung von Hochantennen am Schulgebäude. Die Haftpflichtversiche rung für die Schulkinder wurden erörtert u. a m. Zum Schlüsse der Sitzung ladet Herr Schulleiter Meiner die Mitglieder des Schulausschusses zur Teilnahme an der Pestalozzifeier ein. Hieran schloß sich eine nichtöffentliche Sitzung an. ' Ziegelheim. Am vorigen Freitag, den 11. Februar, hielt der landwirtschaftliche Verein Ziegelheim seine Haupt versammlung ab. Mit begrüßenden Worten eröffnete der Vorsitzende Herr Börnichen, die Versammlung und gab ver schiedene wichtige Schreiben der Lanbwtrtschaftskammer, des Landbundes und anderer Organisationen bekannt. Die Jahresrechnung wurde verlesen, geprüft und dem Rechnungsführer Entlastung erteilt. In der Aussprache gab der Bürgermeister Aufklärungen über Ernteschäden; der Pfarrer sprach über Kirchensteuern. Anschließend hielt der Schulleiter der landwirtschaftlichen Schule Waldenburg, Herr Or. Fritzsching, einen Vortrag über das Thema: „Die Gräser auf unseren Wiesen und Weiden". Zunächst wurde die Bedeutung, Düngung und Bearbeitung der grünen Flächen hervorgehoben, im zweiten Teile kamen an Hand von gepreßten Exemplaren die einzelnen Gräser zur Be sprechung. Auf Anregung des Redners wurde eine Flur begehung im nächsten Sommer beschlossen. In der nächsten Versammlung soll Herr vr. Fritzsching über die Getreide- Krankheiten und ihre Bekämpsung und später Herr Tier- zuchtinspeklor vr. Hohenleitner über ein tierzüchterisches Thema sprechen. — Glauchau. In der letzten Sitzung der Stadtverord neten hat der Kommunist Lorenz eine Erklärung abgeben, daß er als der einzige Vertreter der KPD. zu gelten habe, da sich die übrigen kommunistischen Stadtverordneten Esche, Engert, Kleindienst und Stadtrat Wiegand außer halb der Partei gestellt hätten. Daraufhin erklärte Stadt verordneter Esche, daß Stadtverordneter Lorenz allein die Politik der Kommunistischen Partei in Reinkultur vertre ten werde. Er und seine Gesinnungsgenossen hätten sich unter dem Titel „Kommunistische Fraktion" zusammge- schlossen und würden sachliche Arbeit leisten. In der gleichen Sitzung der Stadtverordneten sind 1500 Mk. als Konfirmandenbeihilse bewilligt worden. — Penig. Hier ist ein Zweigverein des deutschen Sprachvereins neu gegründet worden. — Penig. In der Nacht zum Montag ist der in weiten Kreisen bekannt gewordene Peniger Heimatdichter Obermeister Ernst Scheffler plötzlich gestorben. Er erfreute oft seine Freunde und Bekannten mit passenden Gedichten und so war es auch noch am Sonnabend, wo er ein Geburtstagsgedicht verfaßt hatte, dessen Endzeilen lauteten: Auf daß Du durch Gottes Gnade Wandelst nur aus Deinem Pfade Stets in voller Rüstigkeit Bis zum letzten Tag im Leben, Wenn Gott wirds Kommando geben Aus zur Fahrt zur Ewigkeit! Er hat dabei nicht geahnt, daß seine Fahrt zur Ewigkeit so nahe bevorstand. Aus dem Sachsenlan-e. — Landessynode. Die Synode ersuchte in ihrer Mon- tagssitzung zunächst in Verbindung mit einem Gesuche des Landesverbandes der christlichen Elternvereine Sachsens, die Einrichtung von Kinderchören betreffend, das Landes- honsistorium einstimmig, beim Volksbilhungsministerlum dahin vorstellig zu werden, daß im Gesangsunterricht der Volksschulen die Choräle als wertvolles Kulturgut des deutschen Volkes mehr eingeübt werden, und überwies das Gesuch selbst, soweit es sich aus Einrichtung und Un terstützung von geistlichen Singestunden in den und seitens der Kirchgemeinden zum Zwecke der Bildung von Kirchen chören erstreckte, dem Konsistorium zur Kenntnisnahme. Ein weiteres Gesuch, das dem Landeskonsistorium als Material für die künftige Neubearbeitung der Tauford nung überwiesen wurde, betraf die allgemeine Einführung der Einsegnung der Wöchnerinnen bei der Taufe. Diese Übung besteht bereits jetzt sehr viel im Lande; ihre all gemeine Durchführung und auch Erstreckung auf die un ehelichen Mütter wurde einstimmig von der Synode be fürwortet. Dann trat die Synode in die erste Beratung des kirchlichen Haushaltplanes ein. Die Einnahmen der Kirche aus Staatsmitteln betragen insgesamt 1,207,500 RM Höh! gebe Aus und rtum den RM der ' Kirä Lesu bune Fort Näck band Son samr Fort hono Prof die den « zu n der H übrik Kran in S legte Kasse ausg wäre hinai Leipz zu i Komi sich ! die f Zustl ßung in D Nach «thisc gegei land, den und Jam sich i einer um mäßi Sch« zig < Wert Sach sich di Habei erfaß! Werl Uber mit ( bei t wurd nen f bene. Zur überk und natlo faßt- Rat«' Forts orgai dehn' Be-i' 2 Vc vollst Vorst war der i volle« des - Arbei det ti werk« Einv ständ zum Leun lose , Binn 2000 seit e bei ! einen bei eines Schn decke meld!