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II. Ui. Volksbildungskurse: IV. Müller. Teichmann. 4. 5. 6. 7. Harte Friedensbedmgungen für Deutsch-Oesterreich beweise überzeugend sein, so hätte niemand ein größeres zu hyzantinisch- (Sonnabend helleneisch-kdrthagische, römische und islamische Zeit): Dipl.-Hdlsl. Simm. Kurse erfolgt Montag, den '/s8 Uhr im Feslsaalc der Fried ¬ lichkeit am Kriege verweigert, weil dieser Bericht Dokument der inneren Angelegenheiten der Entente trachtet werde. Jede dieser drei Feststellungen ist mit Leichtigkeit als be- Arbeitsausschuh: Gewerbeschuldir. Müller. Oberl. Ing. Bazali. Oberl. l)r. Boericke. Gewerbelehrer Dünnebier. Dipl. Hdlsl Simm. Weblehrer Müller. Frau Günther. Die Eröffnung der 26. Mai 1919, Abends rich-August-Gewerbeschule. Die Leitung der Allgemein Hildende Borträge: 1. Frankreich: Land und Leute: Or. (Dienstag 7—9.) Ehrenausschuß: Bürgermeister Brink. Rektor Prof. vr. Berlet. Fabrikbes. Curt Ehret. San. Nt.Dr.msü.Gerhardt. Stadtv. Glück. Bezirksschulinspektor Schulrat Ur. Kraner. Schuldirektor Ostwald. Stadtverordn.-Vorst. Weber. Amtshauptm. Frhr. V. Welck. Volkskammerabgcvrd. Wilde. PolMildungsknrse an der König Friedrich- Angust-Gcwerbeschulc zu Glauchau. Boni 26. Mai bis 12. Juli 1919 werden an der König Friedrich Angust-Gewerbeschuk zu Glauchau Vortrags reihen von je 12 Stunden Dauer nach folgendem Plane veranstaltet: l. Technische Borträge: 1. Neuzeitliche Faserstoffe (Papiergarn, Kunstseide, Nessel saser, Typha, Ginster, Torsfaser, Stapelfaser) Web lehrer Müller. (Freitag 7 — 9.) 2. Prüfung von Faserstoffen (technische und chemische Prüfung) Wcblehrer Floß. (Mittwoch 7—v.) 3. Neuzeitliche Baukonstruktionen (Beton- und Eisens betonbauweisc) Ing. Oberl. Bazali. (Donnerstag 7 — 9.) 4. Kostenberechnungen: Oberl. Arch. Schrader. (Mitt woch 7—9.) 5. Algebra: Dir. Müller. (Donnerstag 7—9.) lichen Arbeiten vertraute Landarbeiter- Familie», Fabrikarbeiter, Erdarbeiter, Ziegeleiarbeiter und Bergarbeiter nach Westfalen, und Hauspersonal. Zum melden beim: Bezirksarbeitsnachweis der Amtshauptmannschaft Glauchau, Königstraße 3. Fernruf 33. H-olitische Rundschau. Deutsches Reich. Graf Brockdorff-Rantzau verlangte in einer Note an Clemenceau Fristverlängerung für eingehendere Dar legung der deutschen Gegenvorschläge. Die Tagesförderung der Zechen des Rheinisch-West fälischen JndustriebezirkS belief sich in der Vorwoche auf widerlegen. Mit dem Anerkenntnis der Verpflichtung zur Wiedergutmachung eines Schadens ist keineswegs ohne weitere» ein Schuldbekenntnis gegeben. Die deutsche Regierung hat sich schon im ersten KriegSmonat zweimal in aller Form erboten, den von den deutschen Heeren in Belgien angerichteten Schaden zu ersetzen. Dabei hat sie keineswegs die Ueberzeugung von einer Schuld ge- leitet, sondern sie hat offen mitgetetlt, daß sie nur die Rot des Verteidigung» kampfeS zwinge, in Belgien einzu rücken. In der Notwehr gibt eS keine Verschuldung. Auch die Note des Staatssekretärs Lansing vom 5. November 1918 kann nicht als Zeugnis dafür angerufen werden, daß Deutschland klar und stillschweigend seinen Krieg als Angriffskrieg anerkannt habe. Sie erklärte nur, daß von Deutschland Ersatz für den durch seinen Angriff entstandenen Schaden zu leisten sei, leitete aber keineswegs die Ersatzpfiicht aus der Schuld am Kriege ab. Die Feinde pressen jetzt einen Einzelausdruck in der Note LangstngS, während sie zahlreiche andere amerika nische Noten und selbst da» Friedensprogramm Wilsons nicht mehr al» vorhanden ansehen. Wenn sie sich schließlich weigern, die Forderung Brock dorff» zu erfüllen und da» Aktenstück herauszugeben, welcher ihre Untersuchungskommission über die angebliche Schuld Deutschlands am Kriege zusammengetragen hat, so beweist da» nur da» schlechte Gewissen der Entente. Würden die von feindlicher Seite beigebrachten Schuld "Waldenburg, 22. Mai 1919. In einer Antwortnote Clemenceaus auf die deutschen Gegenvorschläge stellt dieser die Behauptung auf, daß Deutschland mit der Annahme der Verpflichtung zur Wiedergutmachung seine Schuld am Ausbruche des Krie ges eingestanden habe. In dieser Antwortnote wird be hauptet, daß die deutsche Annahme der Verpflichtung zur Wiedergutmachung ohne weiteres das Schuldgeständnis des deutschen Volkes in sich schließe. ES wird weiter sestgestellt, daß Deutschland mit der Annahme der Note des Staatssekretärs Lansing vom 5. November 1918 den Angriff Deutschlands anerkannt habe. Und e» wird schließlich die verlangte Herausgabe deL Berichts der feindlichen Kommission zur Feststellung der Verantwort 2. Deutsche Geschichte des 1S. Jahrh.: Or. Schulze. (Mittwoch 7 — 9.) 3. Deutsche Literatur: Schiller und Goethe: Or. Boericke. (Freitag 7—9.) Deutschland hat 176 Uboote abgeliefert. Ein deutscher Bertreter in Spa wurde von Foch ge maßregelt. Die Frist zur Beantwortung des Friedensvertrags- Eutwnrfs ist um acht Tage verlängert worden. Ledebour gab in dem gegen ihn schwebenden Prozeß eine Schilderung des Ausbruchs der Revolution. Zn Kobleu; wurde ein alliierter Wirtschaftsrat ein gesetzt. Im Rnhrrevicr beträgt die Kohlcnfördernng täglich 215,000 Tonnen gegen L25.000 in Friedenszeiten. Wegen hoher Lohnfordernngen wrrden in Schwein furt und Kaltennordheim Großbetriebe stillgelegt. Hm Polenlager bestehen ernste Differenzen. Der Markkurs steigt weiter. Kaiser Karl wurde in der Schweiz ausgepfiffeu. Koch hofft, daß die Tculschen doch nnterzeichnen werden. Die Entente hat erwartet, daß eine Fristverlängerung erwartet würde. Die italienischen Delegierten drohen mit erdgültigem Abbruch ihrer Teilnahme an den Fricdensverhandlungen. Zn Sofia ist es zu blutigen Unruhen gekommen. Zn Kanada breiten sich die Streiks immer mehr aus. rund 215,000 Tonnen Kohlen täglich. Da die Einwir kungen des Streiks auf die Betriebsanlagen der Zechen als überwunden gelten können, scheint mit einer weiteren Stci gerung nicht mehr zu rechnen zu sein. Jedenfalls wird die in den letzten Kriegsmonaten erzielte Tagesleistung von 325,000 Tonnen vorläufig auch nicht annähernd erreicht werden. In Weimar sind die Präsidenten der thüringischen Land tage zur Beratung der großthüringischen Frage zu sammengetreten. In Frankreich wird fieberhaft daran gearbeitet, aus dem linksrheinischen Gebiet eine rheinische Repubik unter dem Protektorat Frankreichs zu errichten. In Schweinfurt hat nach Meldung des „Fränk. Kuriers" die Erste Automatische Gußstahlkugelfabrik von Schäfer allen ihren Arbeitern, etwa 2000, zum 31» Mai gekündigt und dies mit Kohlenmangel und ungenügender Arbeits leistung bei stetig zunehmender Lohnforderung begründet. Auch von anderen Werken werden gleiche Maßnahmen aus den gleichen Gründen als bevorstehend gemeldet, so hat in Kaltennordheini (Rhön) die Firma Leimbach Co. ihren Arbei tern gekündigt, da sie die geforderten Löhne nicht zahlen könne. Im Namen der Entente hat Clemenceau die Note Deutschlands über die Wiedergutmachung und über die Zurückweisung der Schuld der früheren deutschen Regierung am Ausbruch des Krieges beantwortet. Er behauptet, Deutschland habe seine Schuld bereits dadurch einge- ftanden, daß es sich verpflichtete, die von ihm angerichteten Schäden zu vergüten; außerdem sei in Lansings Note vom 5. November, die Deutschland gutgchelßen habe, die Ver pflichtung Deutschlands zum Schadenersatz aus seinem Angriff bereits festgelegt worden. Major Papst v. Ohein, der Vorsitzende der deutschen Gefangenen-Kvmmission in Spaa, hat auf Befehl des Marschalls Foch Spaa verlassen müssen.' Die zehn Abgeordneten des Saargebietes haben an die deutsche Friedensdelegation in Versailles eine Erklärung' gerichtet, in der sie gegen die Loslösung des Saarbecken» vom Mutterlande Verwahrung einlegen. Prinz Max von Baden äußerte sich über den Friedens vorschlag unserer Feinde, daß die Friedensbedmgungen, wie sie vorgelegt sind, nicht angenommen werden können. Es sei nicht allein Deutschlands Schicksalsstunde, sondern die gesamte Menschheit macht die schwerste Krise durch. Der Prozeß Ledebour brachte bei der Vernehmung des Angeklagten eine eingehende Schilderung des Ausbruchs der Revolution, wobei Ledebour heftige Angriffe gegen die jetzige „unfähige" Regierung und die Mehrhcitsparteien richtete. Die ganzen Januar-Vorgänge und seine Beteiligung daran seien nur zu verstehen, wenn man davon ausgehe, daß sie ein Teil der revolutionären Bewegung, eine logische Folge jener Bewegung sei, die auch heute noch nicht abge schlossen sei. Der Angeklagte ging dann auf die ersten Regungen der Revolution im Jahre 1917 ein, die zur Bildung eines vorbereitenden Revolutionsausschusses gefühn hätten. Vor Ausbruch des geplanten MunitionSarbeiterstreikes im Januar 1918 habe die Regierung die Bewegung unter drückt, indem sie eine ganze Reihe tüchtiger und erfahrener Agitatoren und Führer in das Heer geschickt und dadurch erreicht habe, daß ein halbes Jahr später das ganze Heer sozialistisch war. Bei der Schilderung der ersten Revolutions- tage beschuldigte der Angeklagte die Herren Ebert, Scheide mann und Genossen des Doppelspiel»; sie hätten unter allen Umständen dabei sein wollen, wenn es an die Verteilung der Armier gehe. Als er am 9. November vom Schlöffe revolutionäre Ansprachen hielt, wie eS auch Liebknecht tat. habe Scheidemann, „der immer dabei sei, wo eS etwas zu ergattern gebe", schleunigst vom Reichstage aus die Republik erklärt. Seitdem renommiere Scheidemann immer, daß er der Mann sei, der die deutsche Revolution gemacht habe Diese „gerissene Schiebertaktik der Herren Ebert und Pas Werden der neueren Literatur: Gewerbelehrer Dünnebier. sFreitag 7—9.) Graphisches Rechnen und graphische Darstellungen: Dir. Müller. (Dienstag 7—9.) Kindererziehung in Fröbels Geist: Frl. Schubert. Mittwoch 7—9.) Säuglingspflege: Frau Günther. (Montag 7—9.) Technische Hebungen: Konstruktives Fachzeichnen: Oberl. .Baumstr. Arch. John. (Mittwoch 7—9.) Handelöwiffenschaftliche Vorträge: 1. Bilanzkunde: Dipl.-Hdlsl. Schulz. (Montag 7—9.) 2. Volkswirtschaftslehre (Grundbegriffe): Dipl.-Hdlsl. Schulz. (Freitag 7—9.) 3. Wechsel- und Handelsrecht (Wcchselrecht, Personen des Handels): Dipl. Hdlsl. Simm. (Donnerstag 7 — 9.) 4. Handelsgeschichtliche Vorträge (Ursprung, Wesen, Aufgabe und Gang des Handels. Altorientalische, Interesse an der Bekanntgabe des Inhalts, al» die Ur heber dieses Aktenstückes. Clemenceau behauptet, eS sei ein Dokument der inneren Angelegenheiten der Entente; aber niemand wird sich durch diese Ausrede darüber täuschen lassen, daß die im Aktenstück Angeklagten ein natürliches Recht haben, die gegen sie erhobenen Be schuldigungen kennen zu lernen. Selbst dem verruchte sten Schwerverbrecher wird die Kenntnis der gegen ihn erhobenen Anklage nicht vorenthalten So stellt sich die ganze polemische Antwortnote Clemen ceaus al» eine verfehlte sophistische Begründung für die Nichtherausgabe d^r feindlichen Beschuldigungsakten dar. Mit der Weigerung, das Material der Oeffentlichkeit zu übergeben, gestehen sie zugleich die Unhaltbarkeit der Grundlage ihres ganzen sogenannten Friedensvertrages zu, der sich ja bekanntlich auf der Schuldfrage ausbaut Die Ententeaniwort hat sich mit einer neuen Note des Grafen Brockdorff gekreuzt, worin die deutsche Delega tion um FriedenSverlängerung für die Ueberreichung der zusammenfafsenden Gesamtantwort auf die feindlichen Friedensvorschläge ersucht. Die Frist wäre am 22. Mai Nachmittags 3 Uhr abgelausen. In den maßgebenden deutschen Regierungskreisen hatte man angenommen, daß die Frist trotz ihrer verhängnisvollen Kürze genau inne gehalten werden könnte. Alle Vorarbeiten dazu waren rechtzeitig beendet worden, ES hat sich aber nun offen bar ergeben, daß die technischen Schwierigkeiten der Uebersetzung des deutschen Textes doch nicht rechtzeitig überwunden werden können. Die nachgesuchte Verlänge rung der Frist wird sich daher nur auf wenige Tage er strecken. Die Entscheidung ist dadurch nur für kurze Zeit verschoben. Vier Jahre lang hat der Vielverbund behauptet, daß er für Freiheit und Recht der unterdrückten Völker kämpfe. Wir sehen heute, wie diese Freiheit und dieses Recht be schaffen sind. Deutschland soll zerstückelt, seine Grenzen zerrissen werden, ohne daß es dem Vielverband einfällt, daß Selbstbestimmungsrecht der Bevölkerung anzuerken nen In seiner ganzen Größe zeigt sich der Raubver band hinsichtlich des Schicksal» der Türkei. Kein Volk wird befreit, sondern alle, die ehemals zum Bestand des osmanischen Reiches gehörten, werden ohne weiteres einer neuen Herrschaft unterworfen. Kleinasien wird wie ein Tuch zerschnitten, aber die Beute ist leichter aufgeteilt als verteilt. Wenn das letzte Wort über das Schicksal der Türkei noch nicht gesprochen ist, so liegt das offen bar daran, daß die Erben sich schwer oder gar nicht zufrieden stellen lassen. Jeder hat mehr erwartet, jeder verlangt für sich de« fettesten Biffen. ES fragt sich, ob die Osmanen sich ruhig und geduldig vom Viererrat in Versailles staatlich vernichten lassen Von Enver Pascha ist wenigstens bekannt, daß er in Nordarmenien Streit kräfte sammelt, um wenigstens Leben und Freiheit zu verteidigen. Aber auch sonst gärt es Südosteuropa. Die Rumänen sind unzufrieden, die Serben und die Bul garen begehren auf und die Griechen denken nicht daran, sich die Nachbarschaft Italiens in der Levante und in Albanien gefallen zu lassen. Die Italiener drohen mit dem endgültigen Abruch ihrer Teilnahme am Friedens werke. Man sieht, daß der Friede von Versailles noch keine Ruhe in Europa bringen wird. s. Deutsches Arbeitsrecht: Stadtrat vr Schimmel. (Sonnabend 7—9.) Zur Teilnahme find alle über 17 Jahre alten Personen weiblichen und männlichen Geschlechtes berechtigt. Einschreibe gebühr: 1.— Mk. Teilnehmergebühr für jede Vortrags reihe: 2.— Mk. Für vervielfältigte Vortragshefte ist eine Sondergebühr zu entrichten. In Fällen der Bedürftigkeit, sowie für Arbciislose, kann Befreiung von diesen Gebühren auf Ansuchen gewährt werden. Anmeldungen schriftlich oder mündlich bei der Leitung der Kurse (Friedrich-August- Gewerbeschule, Zimmer Nr. 14).