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sandten der Mächte sitzen inzwischen in Fez und warten mit Sehnsucht, daß der gegenwärtige nicht gerade hochinteressante Stand der Dinge sein Ende erreicht. Zwischen ihnen soll der Verkehr in streng höflicher, aber sonst ziemlich reservierter Weise gepflogen werden, und das trägt auch nicht gerade zum Zeitvertreib bei. Nun, einmal wird ja der Tag kommen, wo Alles perfekt sein wird. Oesterreich-Ungarn. König Eduard VII. von England trifft am heutigen Dienstag beim Kaiser Franz Joseph von Oesterreich ein, um den greisen Fürsten zu dessen 75. Geburtstage zu gra tulieren. Politische Bedeutung hat die Begegnung in keiner Weife, sein „staatsmännisches Genie" betätigt der König be kanntlich blos im westlichen Europa. Voriges Jahr war er in Kiel und sprach dort schöne Mahnworte des Friedens und der Freundschaft, leider ist die ausgestreute Saat unter die Disteln des englischen Neides gefallen und verkümmert. Und wenn. Eduard VII. jetzt oder später mit unserem Kaiser sich begegnen sollte, so wird es auch nicht anders werden. Rrrtztand. In Tiflis hat die russische Polizei ein Nihilisten-Neft aufgehoben und eine Anzahl Bomben und Dynamit be schlagnahmt. In Bialystock haben neue blutige Unruhen stattgefunden. Ter revolutionäre russische Bauernbund Hai einen allgemeinen Kongreß für das ganze Zarenreich be schlossen. Damit die Polizei kein vorbeugendes Verbot er lassen kann, wird der Zusammenkunftsort geheim gehalten. Schweden-Norwegen. Bei der Volksabstimmung am Sonntag in Norwegen wurden bisher 236,921 Stimmen mit Ja und 112 mir Nein abgegeben. Als Staatsminister Michelsen sich in seinem Wahlbezirke einfand, um seine Stimme abzugeben, wurde er von der Bevölkerung mit Hurrarufen empfangen. Auf eine an ihn gerichtete Ansprache antwortete der Slaatsminister mit einem Hoch aus das Vaterland. Spanien. Ein Land des Jammers kann das einst reiche Spanien fürwahr genannt werden, alle erlittenen Erfahrungen haben nicht dazu führen können, eine wirkliche durchgreifende Resormgesetzgebung herbeizuführen. Die wohlhabenden Kreise und Bezirke des Landes leben wohlgemut ihren Tag, es fällt ihnen gar nicht ein, für die Millionen von Mittellosen, denen allerdings oft genug auch die südliche Trägheit im Blute steckt, etwas zu tun. Daher besteht, gerade wie in Italien, die für die armen Voiksklassen so furchtbar drückende städtische Lebensmiitel-Accise weiter, aus der zum überwiegenden Teil die Kommune-Ausgaben gedeckt werden. Herrscht dann einmal eine Mißernte oder tritt sonst ein Notstand ein, dann ist der volle Jammer da und oft führt er zum blutigen Ausstand. Die leidenschaftlichen Waffen nehmen mit Ge walt, was sie im Guten nicht haben können, und der Staats- gewalt wird bewaffneter Widerstand entgegengesetzt. So ist jetzt ganz Südspanien wieder von gewalttätigen hungernden oder bettelnden Haufen erfüllt, die nicht wissen, wovon sie leben sollen. Die Regierung in Madrid will Mittel für die zeitweilige Beseitigung des Notstandes bewilligen, aber das ist auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Eine große Reform tut not, die nach der Leistungsfähigkeit die Abgaben auflegt, nicht die nötigsten Lebensmittel als Haupt- steuerquelle gelten läßt. Amerika. Tas Gewitterbild eines sofortigen Abbruches der Friedens- Verhandlungen im Marinc-Arsenal zu Portsmouth bei Ncw- Uork, welches zum Beschluß der vorigen ersten Konferenz- Woche von sensationslüsternen pessimistischen englischen und amerikanischen Zeitungs-Korrespondenten heraufbeschworen war, ist nicht so fürchterlich gewesen, wie es manchem be sorgten Gemüt erschienen sein mochte. Weder die russischen, noch die japanischen Diplomaten haben allzu tragisch drein geschaut, und am Montag ist denn auch richtig weiter verhandelt worden. Man geht um die bisherigen prinzipiellen Meinungsverschiedenheiten — Sachalin und Kriegskosten- Entschädigung — zunächst noch etwas herum und bespricht die ersten, selbstverständlichen japanischen Festsetzungen, das Protektorat über Korea, Erwerb von Port Arthur usw., gegen deren Bewilligung die russischen Vertreter nichts ein wenden. Wie es scheint, hat Japan in der Finanzfrage bereits formelle Konzessionen gemacht, sodaß sie nicht mehr nach der von den Ruffen als zu demütigend angesehenen Kriegskosten-Zahlung schmeckt. Auch scheinen die Japaner mit einer Entfestigung von Port Arthur einverstanden zu sein, wenn sie nur die Stadt überhaupt bekommen. Da gegen bleibt ihre Forderung auf Abtretung der bisherigen russischen Insel unverändert. Geben hier die Ruffen nicht schließlich nach, dann würde der Feldzug von Neuem beginnen müssen, zumal die Volksströmung in Japan die Milde ihrer Regierung gegen die Ruffen in keiner Weise billigt, sondern weit härtere, für Japan vorteilhaftere Friedensbedingungen verlangt. Tie ganze Presse sagt gerade heraus, nehme Ruß- land nicht einmal das jetzt von ihm Verlangte an, dann müsse bis zum Aeußersten weiter gekämpft werden. Aus dem Muldentale. *Waldeuburg, 15. August. Beim hiesigen Sladtrat ist eingegangen: Gesetz- und Verordnungsblatt für das König reich Sachsen, 13. Stück vom Jahre 1905, enthaltend: Ver- ordnung, die Verleihung des Enteignungsrechtes für den Bau einer neuen öffentlichen Straße zwischen Schwarzenberg und Konradswiese bei Bockau betr. Verordnung, die am 1. Dezember 1905 vorzunehmende Volkszählung betr. * — Die für heute früh 3 Uhr 39 Minuten angekündigte Mondfinsternis war, da der Himmel vollständig wolkenfrei war, gut zu beobachten. Ter ganze Verlauf der Verfinste rung, der 5 Uhr 43 Minuten endete, war leider nicht zu verfolgen, da der Mond bereits 4 Uhr 53 Minuten unter ging. Die Größe der Verfinsterung betrug nur etwas über den vierten Teil der Mondscheibe. * — Die Königlichen Ministerien des Innern und der Finanzen haben jetzt im Einvernehmen mit dem Königlichen Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrickts den Buch- und Zeitungshandel auf den Bahnhöfen der sächsischen Staatseisenbahnen an Sonn- und Feiertagen mit nachstehen den Einschränkungen allgemein freigegeben. Danach ist an Sonn- und Feiertagen bis zur Beendigung des Vormittags- gottesdienstes und, wenn ein Nachmittagsgottesdienst statt findet, auch während dessen, nur der Verkauf von Zeitungen und Kursbüchern und zwar nur innerhalb der Bahnsteig sperre gestattet. Im übrigen bewendet es bei der allge meinen Freigabe. Am Karfreitag, an den beiden Bußtagen und am Tolenfestsonntag dagegen ist nur der Verkauf von Zeitungen und Kursbüchern und zwar nur innerhalb der Bahnsteigsperre gestattet. Die Neuerung wird vielen Reisen den willkommen sein. * — Tie sächsische Staatsschuld betrug Ende 1899 abge rundet 829,8 Mill. Mk., Ende 1901 abgerundet 980,1 Mill. Mk., Ende 1903 abgerundet 961,8 Mill. Mk. In- zwischen ist die sächsische Staatsschuld, wie die „Sächs. Polit. Nachr." milteilen, weiter bis auf rund 945,2 Mill. Mk. zurückgegangen. Dieselbe ist also in drei Jahren, von Ende 1901 bis Ende 1904, um rund 35 Millionen Mark ge sunken! Das ist ein höchst erfreuliches Resultat der Ver waltung unseres Herrn Finanzministers Or Rüger. Außer dem ist darauf hinzuweisen, daß die noch unter dem Mini sterium Watzdorf bewilligte 100 Millionen-Anleihe heute noch unberührt in der Finanzhauptkasse ruht, und daß man die Absicht hat, diesen Posten überhaupt zurückzuhalten. Tas sind Tatsachen, die denen, die fortwährend über die sächsische Finanzmisere schreiben und zetern, allerdings nicht angenehm sein mögen, weil sie auf das deutlichste beweisen, daß unsere sächsische Finanzwirtschaft eine durchaus gesunde ist und in aufsteigender Richtung sich bewegt! * — Den Ansichtspostkarten-Rekord hat nach Veröffent- lichung des Weltpostvereins im Jahre 1903 Deutschland erreicht mit 1161 Millionen Karten. Die Union folgt mit 7701/2 Millionen, und als dritter schließt sich England mit 613 Millionen an. * — In Sachsen fanden sich am Schluffe des vergangenen Jahres 30 Gewerbegerichte, 25 Jnnungsschiedsgerichte und 5 Bergschiedsgerichte. Bei diesen Gerichten waren insgesamt 13,048 Klagen anhängig. Davon hatten 11,856 Klagen die Arbeiter, 1148 die Arbeitgeber angestrengt. Von den Klagen wurden 6436 durch Vergleich, 211 durch Verzicht im Sinne des Z 306 der Zivilprozeßordnung, 306 durch Anerkenntnis, 1386 durch Versäumnisurteil und 825 durch andere Endurteile erledigt. Ter Wert des Streitgegenstandes betrug bei 6090 Klagen bis 20 Mk., bei 3751 Klagen von 21 bis 50 Mk. bei 1305 Klagen von 50 bis 100 Mk. und bei 635 Klagen mehr als 100 Mk. In 38 Fäl- len wurde Berufung eingelegt. Einigungsämter sind 29 mal angerusen worden, in 18 Fällen nur von einer Seite. In 13 Fällen wurden Vereinbarungen getroffen, in einem Falle cesolgte ein Schiedsspruch, dem sich aber der Arbeitgeber nicht unterwarf; in 5 Fällen waren die Einigungsversuche erfolglos. *—- Die deutsche Turnerschaft besitzt eine Stiftung für Errichtung deutscher Turnstätten, die gegenwärtig ein Ver mögen von 53,677 Mk. umfaßt. Aus dieser Stiftung wurden vom Ausschuß der deutschen Turnerschast 8600 Mk. zur Unterstützung von Turnhallenbaulen verteilt, darunter im Königreich Sachsen an die Turnvereine zu Berbisdorf 300 Mk., zu Dölitz 300 Mk., zu Collenberg 500 Mk., zu Reußdorf 400 Mk. und zu Schlettau 500 Mk. Im benachbarten Thüringen erhielten die Turnvereine zu Weida 350 Mk., zu Kreuzberg 300 Mk. und zu Eisleben 500 Mk. Altstadtwaldenburg, 15. August. Der gestrige Abend gestaltete sich für den hiesigen König!. Sächs. Militärvcrein im Vereinslokal (Schneiders Restaurant) zu einem erheben den Festabende, indem genanntem Verein durch den Bezirks- Vorsteher Herrn Merres aus Glauchau das längst ersehnte Kaiserliche Fahnenband und Fahnennagel unter markigen Worten feierlich überreicht wurde. Kamerad Herrmann, als Vorsteher des Vereins, dankte hocherfreut dem Ueberbringer dieses hohen Geschenkes und schloß mit einem dreimaligen Hurra auf Se. Majestät den Kaiser, sowie auf Se. Maj. den König Friedrich August von Sachsen, welches stürmisch erwidert wurde. Kamerad Scharschuh gedachte auch des hohen Geburtstagskindes Prinzen Heinrich von Preußen durch ein kräftiges Hoch. Kamerad Uhlig widmete Dank dem Vorsteher für seine steten Bemühungen um das Wohl des Vereins. Nach Erledigung von verschiedenen Vereinsgeschäf ten vereinigte man sich noch lange in echter kameradschaft licher Geselligkeit. — Tas 14. Bundesfest des Sächsischen Radfahrer-Bundes in Zwickau nahm einen glänzenden Verlauf. Ueber 600 Radler und Radlerinnen aus allen Teilen Sachsens waren dazu eingetroffen. Ter Bundeshauptversammlung unter Vor sitz des Bundespräsidenten Baumann-Leipzig lag eine große Zahl wichtiger Anträge vor. Hervorgehoben sei ein Antrag, welcher bestimmte, daß die Bezirksvertreter nicht gleichzeitig Bundesbeisitzer sein dürften, ein weiterer, daß die bisherige Mitgliedskarte beibehaltcn werden solle. Diese Anträge, sowie ein dritter, die Bezirkshauptversammlungen im Oktober jedes Jahres vorzunehmcn, wurden angenommen; abgelehnt wurde dagegen der Antrag des Bezirks Dresden, die Bundes satzungen dahin abzuänderst, daß das Wort „arischer Ab stammung" fortfalle, damit in Zukunft Mitglieder aller Ab stammungen Aufnahme finden. Die Debatten waren teil weise sehr erregte. An die Hauptversammlung schloß sich ein Kommers im „Deutschen Kaiser", bei welchem ein Hul digungstelegramm an den König abgesandt wurde, das herz liche Beantwortung fand. Oberbürgermeister Keil brachte einen schwungvollen Trinkspruch auf den Radfahrsport aus. Ein glänzender Festzug, an welchem etwa 600 Fahrer und Fahrerinnen in teilweise sehr originellen und geschmackvollen Kostümen teilnahmen, bildete am Sonntag Vormittag ein von Tausenden bewundertes Schauspiel. Taran schloffen sich in der „Neuen Welt" das Festmahl und ein Galasportfest mit Kunst- und Reigenfahren usw., das interessante sportliche Momente bot. Der Montag war für Ausflüge und Ver anstaltungen in kleinerem Zirkel reserviert. — Ueber das Vermögen des aus Grimma verschwun denen Restaurateurs Riese ist der Konkurs verhängt worden. Jedenfalls wird nunmehr die Staatsanwaltschaft sich der Sache annehmen, da Riese offenbar nur in der Absicht sich von Grimma entfernt hat, seinen Gläubigern das noch in feinem Besitze befindliche Bargeld zu entziehen. Einzelne Geschäftsleute büßen beirächtliche Summen ein. Allein an Bierschulden sind 5000 Mk. vorhanden. Aus -em Sachsenlan-e. — Tas Organ des Konservativen Landesvereins im Königreich Sachsen „Das Vaterland" wird voraussichtlich demnächst sein Domizil von Leipzig nach Dresden verlegen. Die Redaktion des Blattes wurde schon seit längerer Zeit von Dresden aus besorgt, während sich die Expedition und Druckerei in Leipzig befinden. Die im September in Dresden stattfindende Generalversammlung des Landesvercins wird sich mit dieser Angelegenheit beschäftigen. — Um etwa 5000 Mk. geschädigt wurde der Inhaber eines Leipziger Teilzahlungsgeschäfts, für den eine 42 Jahre alte Näherin aus Meerane als Reisende beschäftigt war. Innerhalb der letzten 10 Monate gab diese über 2u0 fingierte Aufträge auf und fälschte die Unterschriften der an geblichen Besteller. Dadurch erlangte sie Provisionen und Waren. Die letzteren machte sie sofort durch Versatz zu Gelde. Die Schwindeleien wußte sie längere Zeit dadurch zu verdecken, daß sie Teilzahlungen für die fingierten Kunden leistete. Außerdem unterschlug sie einkassierte Gelder. Das selbe tat ihr Ehemann, der für dasselbe Geschäft reiste. Beide wurden verhaftet. — In einer Versammlung der Hartgummiarbeiter in Leipzig, die in einer Lohnbewegung stehen, wurde die Ant wort der Prinzipale auf die Forderungen der Gehilfen be kannt gegeben. Die Prinzipale lehnen es ab, mit der Tarif kommission, die in der Hauptsache aus den dortigen Vor standsmitgliedern des Deutschen Holzarbeilerverbandes besteht, zu verhandeln; sie sind aber bereit, die Lohnfrage durch den Verband der Arbeitgeber zu regeln. Es soll deshalb noch eine Sonderkommission gewählt werden, die mit den einzelnen Fabriken verhandeln soll. Für Sonntag war eine abermalige Versammlung einberufcn. — Die Milgliederzahl des Landesverbandes der Saalin haber im Königreich Sachsen, der in Leipzig am 15., 16. und 17. August seinen Verbandstag adhält, beläuft sich gegenwärtig für Dresden auf rund 550, dann folgt Leipzig mit rund 400, Chemnitz mit 350, Zwickau mit 240 und Bautzen mit 185 Mitgliedern. — Der derzeitige Vorsteher der König!. Gcwerbeinspektion in Chemnitz, Herr Gewerberat Westphal, wird am 1. Okt. nach Dresden versetzt. Seine Stelle ist Herrn Gewerberat Tetzner-Bautzen, der früher bereits als Assidenl au der dorti gen Gcwerbeinspektion tätig war, übertragen worden. — Rat und Stadtverordnete in Chemnitz haben ihren Volksschullehrcrn eine besondere Freude dadurch bereitet, daß sie, ohne daß eine Petition vorlag, ihre Gehälter der Großstadt entsprechend erhöhten. Tas Anfangsgehalt des Hilfslehrers, das bisher 1500 Mk. betrug, beläuft sich jetzt auf 1600 Mk.; das Anfangsgchalt der ständigen Lehrer wurde dem entsprechend von 1700 Mk. auf 1800 Mk. erhöht. Bisher gab es nur drei zweijährige Ausrückungen, jetzt erfolgt das Aufrücken sechsmal nach zwei Jahren, so daß nach 12 stän digen Tienstjahren bereits 3000 Mk. erreicht werden, dann folgen nach je drei Dienstjahren noch fünf Ausrückungen von je 200 Mk.; demnach wird das Höchstgehalt von 4000 Mk. nach 27 ständigen Tienstjahren erreicht. — Das Stadlparkfest in Limbach war am Sonntag von 30,000 Menschen besucht. Um Mitternacht war in allen öffentlichen Lokalen weder Speise noch Trank zu haben. — Das Erzgebirgische Volksfest in Hohenstein-Ernstthal am Sonntag und Montag nahm einen glänzenden Verlauf. Ueber 10,000 Menschen bewegten sich auf dem Festplatze, welcher abwcchselungsreicbe Unterhaltung bot. Abends war der Festplatz und die Schützenstraße illuminiert. — Die sozialistische Partei ist in Hohenstein-Ernstthal bereits in die Agitation für die demnächst stattfindende Landtagswahl im 14. städtischen Landtagswahlkreise eingetrete». Beschlossen wurde, sich an den Wahlmännerwahlen in der 2. und 3. Abteilung zu beteiligen. In jeder Abteilung wurden bereits je 9 Wahlmänner aufgestellt. — Vermißt wird seit vorigen Freitag der 62 Jahre alte Fleischer Gottlieb Trommer in Lichtenstein. Es wird be fürchtet, daß sich T. ein Leid angetan hat. Eventuelle Wahr nehmungen wolle man sofort den Anverwandten mitteilcn. — In Mülsen St. Jacob sind zwei Kinder nach dem Genüsse von Pilzen schwer erkrankt und gestorben, und im Nachbarorte Ortmannsdorf sind zwei erwachsene Personen an Pilzvergiftung erkrankt, aber gerettet worden. — Schwer verletzt wurde vor einigen Tagen Nachts in der 12. Stunde der Strumpfwirker Thümpler in St. Egidieu,