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des Staalsministeriums galt der Berggesctznovelle. Ter Reichstag, der sich ja auf Grund der ihm zugegangenen Anträge gleichfalls mit der Berggesetzfrqze beschäftigt, bleibt so lange in Berlin versammelt, bis die endgiltige Entscheidung des preußischen Abgeordnetenhauses über die Regierungs vorlage gefallen ist. Es ist dann immer die Möglichkeit vorhanden, die Angelegenheit auf dem Wege der Reichsgesetz- gebung zu erledigen, wenn es auch durchaus nicht wahr scheinlich ist, daß dieser Weg beschritten werden wird. Zu den Vorschlägen zur Zusammenlegung der Arbeitersersicherungssetze hat sich ein von sozialdemo kratischer Seite ausgegangcner neuer gesellt, der dem Reichs- tage und dem Bundesrate als Eingabe zugestellt worden ist. Wir brauchen auf den Inhalt dieses Vorschlages, der im Wesentlichen die Pflichten der Unternehmer, die Rechte den Arbeitern überwiesen wissen will, nicht näher einzugehen; auf seiner Grundlage wird die Zusammenlegung der be treffenden Gesetze nicht vollzogen werden. Ter sozialdemokratische Gewerkschaftskongreß in Köln hat sich mit der Streik- und der Unterstützungsfrage beschäftigt. Man war im allgemeinen darüber einig, daß der Wiederholung von Ausständen wie in Crimmitschau und im Ruhrgebiet möglichst vorgebeugt werden müsse, und mußie zugeben, daß der Zusammenschluß der Arbeitgeber und die Anssperrungstaktik die Lage wesentlich verändert habe. Bemerkenswert ist auch, daß ein Redner, der unter Bezugnahme aus den Bergarbeilerstreik Einspruch gegen die Art des Eingreifens der politischen Sozialdemokratie in rein wirtschaftliche Kämpfe erhob, lebhaften Beifall fand. Die preußisch.hessischen Staatsbahnen erzielten auch im letzten Monat einen erheblichen Ueberschuß. Tie Einnahmen betrugen 128,6 Mill. Mk. gegen 120,3 Mill, im April 1904. An der Mehreinnahme war vor allem der Personenverkehr beteiligt, aber auch der Güterverkehr lieferte einen großen Ueberschuß. Das rheinisch-westfälische Baugewerbe scheint einer schweren Krisis entgegenzugehen. Weil an einigen Orten Streiks statlfinden, sollen etwa 40,000 organisierte Bau- arbeiter ausgesperrt werden. Lesterreich-Ungarn. In Ungarn herrscht Anarchie. Ta eine Verständigung mit der Krone unmöglich war, so soll Graf Tisza in der kommenden Woche seines Amtes enthoben und ein Beamten- Ministerium eingesetzt werden. Tie vereinigte Opposition wendet sich schon heute gegen den Gedanken einer Vertagung des Parlaments. Sie will vor allem erst einen autonomen Zolltarif schaffen, der auf handelspolitischem Gebiete jede Vereinbarung nicht nur mit dem Auslande, sondern auch mit Oesterreich verhindert. Krantreich. Ter König von Spanien trifft am Tienstag kommender Woche in Paris ein, wo er im Ministerium des Aeußercn wohnen wird. Ihm zu Ehren werden glänzende militärische und sonstige Feste veranstaltet, am l. Juni findet die Truppen schau in Chalons statt. Tie sozialistischen Arbeiter haben dem Könige einen bösen Empfang zugcdacht und wollen ihn auspseisen. Nutzlanv. Im Innern Rußlands wütet der „Terror", es vergeht kaum noch ein Tag ohne ein blutiges Attentat. Ter Ermordung deS Poltzeimeisters von Siedler folgte die des Gouverneurs von Baku Fürsten Nakaschidsche auf dem Fuße nach. Mit geringen Ausnahmen entkommen die Attentäier. Daraus ist ersichtlich, daß sie mit einem Teile des Publikums im Einvernehmen stehen. Andernfalls wäre jedes Entkommen von vornherein ausgeschlossen. Seitdem sich der Zar seinen reaktionären Beratern wieder zugewendet und der Einführung wirksamer Reformen seine fördernde Hand entzogen hat, mehren sich die Attentate in erschreckender Weise. ES ist auch keine Aussicht vorhanden, daß sie ohne den Erlaß wirklicher Reformen aufhören werden. Ueber einen Kampf der Resrrvistrnfrauen gegen eine Stadtverordnetenversammlung wird aus Scbastopol in er götzlicher Weise berichtet. Tie Regierung halte den Frauen dafür, daß ihre Männer als Reservisten in den Krieg ge schickt wurden, ein monatliche- Unterstützungsgeld von 2 Rubeln bewilligt. Die Duma, d. i. die Stadtverordneten- Lersammlung, von Sedastopol versuchte nun, den Frauen die UnlerftützungSsumme vorzuenthalten. Tie Reservistenfrauen, etwa 700 an der Zahl, versammelten sich darauf vor dem Rathaus, das sie mit Steinen, dir sie in Tragkörben mit gebracht hatten, zu bombardieren begannen. Tie Siadtver- ordneten bequemten sich dann zur Bewilligung von einem Rubel pro Monat. AlS Erwiderung eröffneten die tapferen Reservistensrauen ein neues Bombardement und ergossen einen Hagel von Steinen über das Rathaus. Tie Polizei war diesen Amazonen gegenüber machtlos und ergriff vor ihnen daS Hasenpanier. Truppen wurden requiriert. Unter diesen befanden sich jedoch zahlreiche Reservisten, die sich selbstver ständlich weigerten, auf di« Frauen zu schießen. Darauf blieb der Duma nichts anderes übrig, als zu kapitulieren und den trotzigen Weibirn, die sich in ihrem vollen Rechte befanden, das ihnen zukommende Geld auszahlen zu lassen. Tie siegreichen Frauen kehrten im Triumphzuge heim. Amerika. Die nordamerikanische Union sucht fortgesetzt nach Mitteln, um die Einwanderung unliebsamer Elemente ein zuschränken. Sie beabsichtigt zu diesem Zwecke, jedem Einwanderer eine Art Zoll in Höhe von 40 Mark aufzu erlegen. Tie Unionsregicrung erklärt, sie sehe sich nament lich deshalb zu strengen Maßregeln genötigt, weil die Ein wanderung von erwünschten Bürgern aus Teutschland, Eng land, Skandinavien und Täncmark fortwährend zurückgche, dagegen Horden nichtsnutziger Fremden aus Ungarn, Rußland und den Balkanstaaten einträfen. ?Mus dem Mul-entttte^ «Waldenburg, 26. Mai. Ter hiesige Kgl. Sächs. Militär- verein Deutscher Kriegerverein beging gestern Abend Königs Geburtstag im Philippschen Saale in Kertzsch. Der Ber- einsvorstcher Herr Seminarhausmeister Bürger begrüßte die Festteilnehmer mit herzlichen Worten. Die Festansprache hielt Herr Pastor Walter, welcher auf die Herrschertugenden des Königs hinwies, dessen Streben dahin ging, des Landes und Volkes Wohl zu fördern. Die Ansprache endete mit einem Hoch auf Se. Majestät den König, in welches die Anwesenden begeistert einstimmten und den Gesang der Sachsenhymne daran knüpften. Im weiteren Verlaufe des Abends teilte der Vorsteher mit, daß von den Gründern des Vereins noch 3 Mitglieder aktiv seien, und zwar die Herren Restaurateur Hermann Ahnert, Sattlermeister Julius F«ust und Klempnermeister Schubert; 25 und mehr Jahre gehörten dem Vereine an die Herren Steueraufseher Ernst Crasselt, Sanitätsrat vr. Funkhänel, Kaufmann Heinrich Härtel, Fabrikant und Stadlrat Max Härtel, Fleischermeister Hermann Jäh, Barbier Wilhelm Kühn, Baumeister Otto Schäfer, Privatier Ernst Schlegel und Fleischcrmeister Ernst Wilhelm. Sämtliche Jubilare, denen hierbei ein Hoch gewidmet wurde, erhielten eine entsprechende Auszeichnung. Sehr sinnig war ein lebendes Bild, eine Huldigung des Königs seitens des Gewerbes, der Landwirtschaft, der Industrie, der Kunst und Wissenschaft, des Wehrstandes, der Arbeiter und der Jugend darstellend. Vorträge der Stadlkapelle und verschiedene Soloszenen füllten den übrigen Teil des Abends, der mit einem fröhlichen Ball endete. Auch der Königl. Sächs. Mililärverein lierselbst feierte Königs Geburtstag in Gestalt einer musikalisch-theatralischen Abendunterhaltung im Schön burger Hofe mit nachfolgendem Ball. Herr Vorsteher Lutz begrüßte hierbei die Anwesenden und gedachte des hohen Protektors und Geburtstagskindes in herzlichen Worten, ihm ein dreimaliges Hoch widmend. Herr Kassierer Börnigen brachte ein Hoch auf Se. Majestät unsern Kaiser aus, in welches die Festversammlung begeistert einstimmte. *— Ueber Maienschnee, Kälterückschlag und Hagelwetter wird noch aus verschiedenen Gegenden Deutschlands und aus dem Auslande berichtet. Großer Schaden ist in Weinbergen und an Obstbäumen angerichtet worden. Es herrschten bis zu 4 Grad Kälte. In den Bergen liegt viel Schnee. «— Ein schönes Silberhochzeitsfest feierte in Langen chursdorf am 22. d. der Strumpfwaren-Fabrikant Herr Emil Welker mit seiner Frau im Jllingschen Gasthof. Im festlich mit Maiengrün geschmückten Saal versammelten sich Nach- mittags 3 Uhr alle Arbeiter seiner Fabrik, sowie die Ver wandtschaft, Nachbarn und Freunde nebst Frauen zum Tanz und Spiel und sinnreiche Toaste, Vorträge und Konzert der Schubert'schcn Kapelle wechselten während der Tafel in an genehmster Weise. Tie Feier legte Zeugnis ab von dem harmonischen Verhältnisse, das zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer herrscht. *— Vom praktischen Ratgeber war kürzlich eine Preis frage gestellt worden, wie man Blattläuse am sichersten praktisch bekämpft. Es haben sich 58 Gärtner und Garten freunde an der Lösung dieser Aufgabe beteiligt. Die preis gekrönte Lösung ist folgende: 2^/, Pfund Quassiaholz wer- den eine Nacht IN 10 Liter Wasser eingeweicht und am anderen Morgen tüchtig gekocht. Nun gieße man 100 Liter Wasser in ein Pelroleumfaß, legt ein Stück Packtuch darüber und schüttet das Quassiaholz darauf. Ist die abgekochle Brühe in das Faß gelaufen, so entfernt man das Quassiaholz, da es jetzt unbrauchbar ist. NlSdann rührt man 5 Pfund Schmierseife unter die Mischung, die nun zum Spritzen fertig ist. Die Blühe kann zu jeder Zeit Verwen dung finden. Sie ist ein Radikalmittel gegen das lästige Ungeziefer, ohne den damit befallenen Blättern irgendwelchen Schaden zu tun. Sogar beim Pfirsichbaum kann man sie ohne Bedenken gebrauchen. Tie Quassiabrühc kann Vom Frühjahr bis zum Herbst zugcdeckt in dem Faß stehen bleiben, ohne ihre Vertilgungskraft zu verlieren. Man beginnt mit dem Bespritzen der Blätter, sobald sich die LauS zeigt. Wiederholt man diese Arbeit mehrmals, so wird die LauS endlich ganz verschwinden. Ein Pfund Quassiaholz kostet in der Apotheke oder Trogenhandlung 75 Pfennig und die Schmierseife 26 Pfennig. Tie 100 Liter Mischung stellen sich demnach auf 3,18 Mark." Tie Einsendungen zum Preisbewerb haben übrigens manche wissenswerte Mit teilungen über Blattlausbekämpfung gebracht, die im prak- tischen Ratgeber veröffentlicht worden sind. Die Nummer, welche diese Mitteilungen enthält, wird auf Verlangen kosten frei an jeden Gartenfreund geschickt durch das GeschäslSamt des praktischen Ratgeber« in Frankfurt a. Oder. *— In den Gerichtsverhandlungen tritt oft zu Tage, daß viele, besonders kleinere Arbeitgeber der Meinung sind, sie hätten, wenn eine bei ihnen beschäftigte Person plötzlich ohne Kündigung wegbleibt, das Recht, neben anderen Papieren auch die Jnvalidenkarte einzubehalten. Tie Arbeitgeber seien daher darauf hingewiesen, daß die Jnvalidenkarte unter keinen Umständen zurückbehalten werden darf, daß dieselbe vielmehr stets sofort, auf Verlangen sogar mitten in der Arbeitszeit, herausgegeben werden muß. *—- Tie Betriebseinnahmen der sächsischen Staat-cisen- bahnen haben im April nur im Personenverkehr ein günstiges Ergebnis geliefert, dagegen im Güterverkehr einen Rückgang gezeigt. Nach vorläufiger Feststellung wurden vereinnahmt: 3,887,6000 Mk. im Personenverkehre (-s- 178,920 Mk. gegen den gleichen Monat im Jahre 1904), 6,487,000 Mk. im Güterverkehre (— 169,150 Mk.), 10,374,600 Mk. im ganzen (-f- 9820 Mk.). In der Zeit vom 1. Januar bis 30. April d. I. beträgt die Einnahme: 12,540,545 Mk. im Personenverkehr (f- 290,450 Mk. gegen den gleichen Zeitraum des Vorjahres), 26,681,233 Mk. im Güterverkehr (4- 497,416 Mk.), 39,221,778 Mk. im ganzen (-s- 787,866 Mark) — 248 Mk. durchschnittlich auf 1 Kilometer Bahn- längc. *— Der Bezirksausschuß genehmigte am Mittwoch das Gesuch des Strumpffabrikanten Hermann Richter in Callen berg um Erlaubnis zur Errichtung einer Sauggeneratorgas- moloranlage, die Schankerlaubnisgesuche Gustav Goldschmidts in Callenberg (Kaffeeschank für einen Anbau) und Paul Emil Gruners in Falken (Uebcrtragung unter Ablehnung der mit erbetenen Erlaubnis zur Veranstaltung von Singspielen). Dagegen wurde der Rekurs der Inhaber der Firma Heinrich Christoph Härtel in Waldenburg gegen ihre Einschätzung zu den Gemeindeanlagcn in Altstadlwaidenburg als unbegründet zurückgewicsen. Weiter beschloß der Bezirksausschuß eine Verringerung der Ausnahmetage von der Vorschrift des Neun-Uhr-Ladenschlusses in offenen Verkaufsstellen den Vor schlägen der Königlichen Amlshauplmannschast gemäß festzu setzen, dem germanischen Nationalmuseum zu Nürnberg für dieses Jahr einen Beitrag zu gewähren, sowie der Bezirks versammlung die Genehmigung des für das für den Bezirks- verband der Königl. Amtshauptmannschaft Glauchau zu er richtende Kaufmannsgericht ausgestellten Statuts und die Wahl des Gutsbesitzers und Gastwirts Ernst Oehmigen in Ziegel heim zum stellvertretenden Taxator für die Pferdeaushebung vorzuschlagen, während die vorliegenden Gesuche mehrerer Gemeinden um Genehmigung wegen Uebernahme von Zins garantien im Falle der Erbauung der elektrischen Bahn Limbach-Waldenburg-Gößnitz zurzeit abgelehnt wurden. Nach Absetzung mehrerer Punkte von der Tagesordnung wegen vorgeschrittener Zeit wurde die Sitzung gegen */z3 Uhr ge schlossen. Ziegelheim. Daß die Bestrebungen des hiesigen Spar vereins immer mehr erkannt werden, beweist am deutlichsten die starke Vermehrung der Mitglicderzahl, welche gegenwärtig 102 beträgt. Turch die Erhöhung der Mitgliederzahl ver ringern sich die Verwaltungskosten, für welche die Spar beträge abgeholt und zinsbar angelegt werden. — Gegen den Papiersabrikarbeiler Ernst Hermann Gump recht in Remse findet heute Freilag Verhandlung vor dem kgl. Schwurgericht in Zwickau wegen Verbrechens aus Z 177 des Strafgesetzbuchs statt. — In das Zwickauer Kreiskrankenstift ist der Hand arbeiter Petzold aus Wilkau eingeliefert worden, von dem angenommen wurde, daß er an Genickstarre erkrankt sei. Wie die Direktion des Kreiskrankenstiftes jetzt bekannt gibt, handelt cs sich bei dem Manne tatsächlich um einen Fall von epidemischer Genickstarre. Petzold war Mitglied einer Seilkünstlertruppe und hat sich in der letzten Zeit an ver schiedenen Orten Sachsens und Altenburgs aufgehalten. Aus vem Sachsenlande. — Vow 10 Uhr ab fanden am Donnerstag bei Sr. Maj. dem Könige Gratulalions-Conren statt. Er empfing zunächst den Bischof mit der katholischen Geistlichkeit und nahm dann die Glückwünsche der" Herren des Königl. großen Dienstes, sowie der Kavaliere der Königin-Witwe und der Prinzlichen Hofstaaten, der ehemaligen Adjutanten des Königs, des Ministerialrats im Königl. Hausministerium und deS Königs. Leibarztes entgegen. Hierauf folgten die Staatsminister, die kommandierenden Generale der beiden Sächs. Armeekorps, die aktive Generalität der Garnison Dresden und die Kom mandeure des Leid-Grenadier-, des Gardereiter- und des 12. Frldarlillerie-RegimrntS. Weiter empfing der Monarch die Mitglieder des Fürstlichen und der Gräflich Schönburgischen Häuser, sowie des Gräflich Solms-Wildenselsschen Hauses, von denen der Graf zu Solms-Wildenfels, die Prinzen Ernst und Ullrich von Schönburg-Waldenburg und Graf Otto zu Solms-Wildenfels erschienen waren. Ten Schluß der Bralulations-Couren bildete eine Abordnung des Rates und der Stadtverordneten der Residenz, bestehend aus den Herren Oberbürgermeister Geh. Finanzrat a. D. Beutler, Stadträten Kaufmann Leutemann und Kaufmann Dietz, Stadtverordneten- Vorsteher Justizrat Or. Stöckel, Stadtverordnete Kaufmann Hantke und Fabrikbesitzer Hoflieferant Krause, die dem Könige die Glückwünsche der Königl. Haupt- und Residenz stadt überbrachten. Dem König sind anläßlich seines Geburts- tageS von Kaiser Wilhelm, Kaiser Franz Joseph und zahl reichen anderen Fürsten Glückwunlcbschreiden zugegangen. In der Villa Wachwitz fand Donnerstag Nachmittag beim König Familientafel stall. Gleichzeitig war im Schloß Marschall- täfel. Ter König begab sich nach der Parade durch die Dresdner Heide nach Wachwitz. — Der Arbeitgeberverband der Dresdner Zigaretten industrie, der 24 Fabriken umfaßt, wird allen Arbeitern kündigen, die sich nicht bi» Sonnabend bereit erklären, aus dem Tabakarbeiler-Verband auszuscheiden. — Frau Marie Louise vcrw. Lesser geb. Henoch in Dresden hat den Verein gegen Armennot und Bettelei mit einem Vermächtnis von 10,000 Mk., den Verein zur Spei sung bedürftiger Schulkinder mit einem solchen von 6000 Mark bedacht. — Unter der Selbstbeschuldigung, größere Wechscl- sälschungen betrieben zu haben, hat sich, wie das „Leipz. Tgbl." meldet, der 42 Jahre alte Flcischermeister Alban Müller in Meerane dem Königl. Amtsgericht daselbst frei willig gestellt. Dem Vernehmen nach ist durch die Fälschungen ein dortiges Bankhaus, bei dem Müller die gefälschten Wechsel diskontieren ließ, empfindlich geschädigt worden. — Am Mittwoch Abend wurde in Mettzen der Aussetzer