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Volksleben und Wirtschaft. - - Die Sachverständige« über die Aufwertungsfrage. Zm Aufwertungsausschuß des Reichstages wurde am Mon- rag die Vernehmung von Sachverständigen fortgesetzt. Ge heimrat Raven 6 als Vertreter des Großhandels stellte sick iur wesentlichen auf den auch vom Reichsverband der deut schen Industrie eingenommenen Standpunkt, daß nämlich Ser gegenwärtige Zeitpunkt für eine Aufwertung zu spät sei. Für den Zentralvorstand des deutschen Bank- und Bankier- gewerbes schloß sich Rechtsanwalt Dr. v. Karger dem Gutachten der Industrie und des Großhandels au. Geheim rat Schwarz vom Verband der Hypothekenbanken erklärte tzletchfalls, die Wirtschaft habe sich mit den durch die dritte ^teuernotverordnung geschaffenen Tatsachen abgefunden. An Den Sachverständigen wurden von Ausschußmitgliedern ver schiedene Fragen gerichtet. Er erklärte darauf, die Neu regelung der Aufwertung durch den Reichstag würde vor aussichtlich ein Jahr in Anspruch nehmen. Aber selbst bei einer schnelleren Neuregelung der Aufwertungsfrage würden die Gefahren für die Wirtschaft groß sein. Eine Aufwer tung würde auch den Wert der Grundstücke nicht steigern. - -- Herabsetzung der Zinssätze. Die Stempelveretnigung Hat entsprechend dem Vorgehen der Preußischen Staatsbank '««Handlung) beschlossen, die Habenzinsen für langfristige Gelder bis zu einem Zeitmonat von 15 auf 12 Prozent jährlich herabzusetzen. Auf der anderen Seite ist eine allgemeine Erleichterung in den Kreditbedingungen einge treten, so sind die Sollzinsen z. B. von 14 auf 12 Prozent jährlich ermäßigt worden. - --- Deutscher Genossenschaftstag. In Berlin findet zur zeit der 16. Genossenschaftstag des Reichsverbandes deut- icher Konsumvereine statt. Es wurden zwei Entschließungen aligenommen, die langfristige und billige Kredite fordern rrnd sich für Annahme des Gutachtens aussprechen. Dem Geschäftsbericht ist zu entnehmen, daß am 1. Januar rund LOO Genossenschaften mit über 800 000 Mitgliedern dem Verbände angehörten. Die Zahl der Warenabgabestellen ist im Betriebsjahre auf rund 2000 gestiegen. 32 Genossen schaften betrieben die Eigenproduktion auf den verschieden sten Gebieten der Lebensmittelversorgung. Die Unter- Mitzungskasse des Verbandes hat 1300 Mitglieder. Die im »origen Jahre gegründete Ruhegehaltskasse für leitende Ge- nossenschaftsangestellte erfreut sich einer guten Beteiligung, - Athen, 28. Juli. Saloniki wurde durch eine Kroße Feuersbrunst heimgesucht. Das ganze Stadt viertel Vadare ist niedergebrannt. Mehrere Tabak- ffabriken sind vernichtet. Der Schaden beträgt viels Millionen Dollar. Tokio, 29. Juli. Der Dampfer ,Tai Rai Naru", welcher der nordjapanischen Dampfschiff-Gesellschaft gehört, ist in der Nähe von Kap Notoro untergegangen. Man nimmt an, daß 138 Passagiere und 54 Mann der Be satzung den Tod in den Wellen gefunden haben. Kalkutta, 29. Juli. Durch Steigen des Wassers während der Nacht sind große Überschwemmungen einge- treten. Mehr als 1000 Häuser sollen eingestürzt sein. Aus Bombay wird gemeldet, daß auf Malabar das Steigen der Flut ebenfalls gegen 1000 Häuser vernichtete. Neuyork, 29. Juli. In der Grube Gattes in Penn- fylvanien wurden durch schlagende Wetter 209 Arbeiter verschüttet. Bis jetzt konnten 19 Leichen geborgen werden. - - Entlassungen Sei den „Phönix-Werken". Der „Phö nix" ist für die Betriebe in Hörde die Verkürzung der Sperrfrist zugestanden worden. Somit werden schon in den nächsten Tagen mehrere Betriebe stiltgeiegt und über 2000 Arbeiter entlassen. Die Zahl der Feierschichten weaen Ab satzmangels hat in den letzten Tagen wieder starr zugenom men. Am Sonnabend waren auf 29 Zechen 21 840 Ar beiter zum Feiern gezwungen. " Zwllvau, 28. Juu. Scytachtvichmarkt. Ochsen 68, Bullen 36, Kalben und Kühe 144, Kälber 8?, Schafe 1bg, Schweine 1382, Ausland-schweine 00, insgesamt 1861. Preise in Gold-Mark für ein Pfund. Ochsen 0,-6-0,46 Mk., Bullen 0,24-0,42 Mk., Kalben und Kühe 0,88-0,46 Mark, Kälber 0,35—0,52 Mark, Schafe 0,35-0,52 Mk., Schweine 0,60-0,70 Mk. Geschäftsgang: Rinder mittel, Kälber langsam, Schafe mittel, Schweine schleppend. Ueberstand: Rinder 16, Ochsen 10, Bullen 3, Kühe 3, Kälber 14, Schweine 165, Schafe —. In den Verkaufspreisen sind die notwendigen Spesen, wie Fracht, Standgeld, Versicherung und Kommissionsgebühr, Umsatzsteuer, Gewichtsverlust, HSndlergewinn usw. enthaeltn. Berliner Bor,enberlchte vom 28. Zull. — Devisenmarkt. Am Devisenmarkt bleibt das Geschäft sehr still. Der Bedarf an ausländischen Zah lungsmitteln war sehr gering, dagegen lag heute eine größere Abgabeneigung vor. Kursveränderungen von Bedeutung waren nicht zu verzeichnen. — Effektenmarkt. Am Effektenmarkt konnte die Tendenz als befestigend bezeichnet werden. Der leid lich günstige Fortgang der Londoner Konferenz und die Aussicht auf Lockerung der Kreditsperre wirkten belebend. Besonders lebhaft ging es wieder auf dem Rentenmarkt zu. 3V-Prozentige preußische Konsols no tierten 615—725—680. 3Proz. preußische Konsols stie gen auf 730 und die 4Proz. erreichten einen Kurs von 700. Auch am Ma-kt der unnotiertsn Werte war der Verkehr lebhafter. — Produktenmarkt. Am Produktenmarkt war die feste Haltung auf die Hausse an den amerikanischen Märkten zurückzuführen. Die Nachfrage hat sich all gemein belebt. Die Notierungen zogen zum Teil scharf an. Wintergerste und Weizen wurden besonders für den Export vermehrt verlangt. Auch am Mehlmarkte hat das Geschäft wieder zugenommen. Der Stand der Mark. . 28. 7. 25. 7. (In Billionen Mark.) G. B. B. 100 holländische Gulden 160,00 160,80 161,00 100 belgische Franken 19,20 19,30 19,30 100 norwegische Kronen - 56,36 56,64 - 56,24 100 dänische Kronen 67,73 - 68,07 " 68,17 100 schwedische Kronen ck tz'1,47 . 112,03 ' 112,03 100 Danziger Gulden ,73,67 . 74,03 - . 74,15 100 italienische Lire ' 18,10 > 18,20 > v 18,20 1 englisches Pfund " 18,43 ' 18,52 - ! 18,54 1 Dollar 4,19 ' - 4,21 4,21 1 argentinischer Peso .' 1,34 ' . 1,35 . ' 1,35 100 französische Franken ' 21,40 i 21,50 ' 2>,60 100 schweizerische Franken 100 spanische Peseten 77,06 . 55,61 ' 77,44 ' 55,89 ' " 77,44 ' ' 55,89 100 tschechische Kronen 12,44 ' 12 50 12,51 100 000 österreichische Kronen 5,91 5,93 ' - 5,93 ! L > Warenmarkt. l MfttagSbörse. (Amtlich.) Getreide und Oelsaaten per 1000 Kilo, sonst per 100 Kilo in Goldmark ab Station: Weizen Märk. 185—190. Roggen Märk. 135—143, Westpr. 134. Braugerste 162—171. Futtergerste 157—162. Hafer Märk. 147—153. Weizenmehl 25—28,25. Roggenmehl 21,25 bis 23. Weizenkleie 10,30. Roggenkleie 10.20. Raps 236 bis 235. Leinsaat 370. Viktoriaerbsen 21—22. Kleine Speiseerbsen 14,50—15,50. Futtererbsen 14,50. Peluschken 14. Ackerbohnen 14—15. Wicken 14—16. Luvinen blaue 9,20—10. Rapskuchen 10,50—10,60. Leinkuchen 20 Trock-nschnitzel 9,10—9,30. Vollwertige Znckerschnst-el 19 bis 20. Kartoffelflocken 21,50—23. Vom Getteidemarft. Seit einer Reihe von Tagen haben wir im An schluß an sehr starke Gewitterregen unbeständige Wit terung bekommen, welche für die im Zuge besindliche ^Roggenernte nicht gerade willkommen war. Die Hoff nung auf schnelle neue Zufuhren ist dadurch hinaus- gefchoben, und die Neigung, größere Mengen auf Lie ferung aus neuer Ernte abzuschließen, hält angesichts der gegenwärtigen Ungewißheit über die zu erwarten den Qualitäten zurück. Von alter Ware sind manche Partien, deren Gesamtheit nicht ganz unbeträchtlich ist, nach dem Auslande verkauft, da bei uns infolge des außerordentlich schlechten Mehlgeschäftes die Müh len nur vereinzelt Käufer waren und sonstige Unter nehmungslust für den alten Roggen fehlte. Im Ge gensatz zu den hohen Auslandsforderungen für rus sischen und amerikanischen Roggen zeigte sich manches Angebot von Polen zu Preisen, die trotz der dortigen Ausfuhrzölle noch nach Deutschland rentierten. Für Weizen lag die Situation demgegenüber merklich fester. Ein regelmäßiger Begehr nach Weizen frer Wasserstation gewann sowohl nach der Tschechoslowakei als auch nach den nordischen Gebieten etwas mehr Aus dehnung. Im Gegensatz hierzu blieb das inländische Konsumgeschäft außerordentlich ruhig. Für Gerste ist an den deutschen Märkten die neue Wintergerste diesmal kräftiger zum Angebot gelangt, und nach und nach entwickelte sich auch vermehrtes Geschäft. Im übrigen lag der Artikel sehr ruhig. Die Haserpreise haben sich unter leichten Schwankungen ziemlich be hauptet. , , Preisuotierungsn. Getrcidenotieruugen in Mark je Tenne. Weltmarkt preise umgerechnet in Rentenmark. Chicago, 24. Julir Weizen Juli 202,10, Weizen September 198,20, Weizen Dezember 202,50. Mais Juli 178,10, Mais September 171,30, Mais Dezember 150,50. Berlin, 25. Julir Weizen Märk. 176—183, Roggen Märk. 129-136, Brau- gerste 155—165, Futtergerste 148-155, Hafer Märk. 140 bis 145. ' . i Witterungsbericht. Waldenburg, 29. Juli. Mittags 12 Uhl -i- 23 Grad C. mor gens 8 Uhr 18 Grad C., tiefste Nochttemperatur -j- 12,» Grad T. Feuchtigkeitsgehalt der Lust 46 Prozent. Barometerstand 753 mm. Windrichtung Südost. Niederschlagsmenge in den letzten 24 Stunden O,- mm. Witteiungsaussicht: Unbeständig. ^el-tbe8tän6i§! Ansen 15 bis 22°/o je nack KünciigunZ. VereivsduiijL 211 Ooläit^ Filiale IVaickenburg i. 8a. Prima Magdeburger Gpeisekartoffeln, vorzüglich kochend, 10 Pfund 65 Psg., in Zentnern billiger, große frische Einlege gurke«, das Schock 2 Mk. 50 und 3 Mk. 50 Psg., große frische Salatgnrke«, 10 bis 12 Stück 1 Mk., prima neue saure Gurken, 4 und 5 Stück 50 Psg., frischen Blumenkohl, frisches Gemüse, neue Matjesheringe, sowie feinste italienische Tomaten, das Psund nur 35 Psg. Oskar SükUnK, ^larklßallv. Da mein Geschäft Mittwoch bis 2 Ahr geschlossen ist, bitte ich den Bedarf heute zu decken. iMMmildl ill Oil WlillM MM Anmeldungen zu dem am Sonntag, den 3. August beginnenden l'snrkursus, auch für »eneste Tiinze und Eontre, nehme ich ab 8 Uhr entgegen. Hochachtungsvoll blsx Tanzlehrer, und Tochter. Glauchau, Leipziger Straße 34. Hammelfleisch L a. 1 L «»II Dkl», »»> "" 2"« »°* -bl»--««» Altstadt Waldenb., T-leson LS. Ernst Schmiedel. Milins Wkrüenfetser Munx! llkiWSl MkbWiKllw LSMlMstkl» vir. Lei. Leknberglsr Heute Dienstag aus vielseitigen Wunsch: „Das Glück vom Rieökof." Vollsstück in 3 Akten. Mittwoch: Abschiedsvorstellung. DM" „Mutterliebe." "HW Vollsstück in 4 Men. Es ladet höflichst ein «Hs virektian. Inngdeutscher Orden — Gefolgschaft Waldenburg Sa. —> Mittwoch, den 30. Juli abends */,9 Uhr im Ratskeller Bruder- und Gäste-Abend. ^leklsplvls Wslrlsnburs. Mittwoch im Gasthof zum Hirsch grobes Sensation» Programm mit guter Äiustk. 1. Aus der neuesten Lustspiel-Serie: „rix Ututt ksx uns «les IVellverketH»." Groteske In 2 Akten. 2 „ver dlorU iu «ker Pireeaslreel." Kriminaldrama in 5 Akten. Vie Deeräigung kincket Donnerstag 1 vtir >n cker kwieckkokskslle aus statt. von Gestern zPtwA entscdliek sankt unck rukig unsere liebe butter sksli llsciö MV. Ilsiliii xeb. Blixen in ikrsm 73. bebensjakre. IValckenburg, cken 29. suli 1924. Die trauerncke Familie kitterlick. «Ä8tU<»ll ««MSV. Wit MM großer Extra-Sondertag WM" mit Konzert und Ball. EMG Ansang 1/28 Uhr. Musik: Saionorchester Strehle-Waldenburg. Ergebenst ladet ein Oskar Lindner. Deutsche Eiche, Altwaldenburg. Heule Mittwoch Schlachtfest. Vormittag 10 Uhr Wellfleisch, später das Uebliche. Ergebenst ladet ein Max Metzner. Is. W88IM. st. foilstMemeill, eingetrossen und empfiehlt I Ernst Schmiedei, Fernruf 268. We WM 4 Stück 1 — WIMMll glattfrüchtig, sthchogepflückt Bohnen Pfund 0,20 Kohlrabi Stück 0,10 Weißkraut — große feste Köpse — Stück 0,50 empsiehlt Q. Klipp, Oartenbaubetrieb, HckloM iValävudurF. bernsprecder dir. 50. Mts WiisnsM empfiehlt Max Ahnert. LMIÄ6 kNIkL WM OKMML 80^16 säwtlieds öekslrriMl stets krisob ru Orixinolxreissn bei kirm U Kimm, Mmlr. 3. Speisekartoffeln hat noch abzugeben Ernst Schmiedei. Sillimwn — aus eigenem Werk — in Eigentums- und Leihstasch m liefert jederzeit 0. IIvürLvk, Wehrgarten. Verloren wurde am Montag Abend in Hinteruhlmannrdors eine Brieftasche. Abzugeben bei Louis Helbig in HInteruhl- mannsdors. ^ivt-iLonli'akto hält vorrätig die Buchdruckerei Vt. LiLsbues.