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teur Dörfler vom Werk aus den Anschluß einer Leitung bald hergestellt hatte, brach plötzlich der Mast und der Monteur stürzte seitlich auf einen Gartenzaun. Schwer verletzt wurde er vom Platze getragen. — Neugersdorf. Durch den Brand eines Güterwagens wurden auf dem hiesigen Bahnhof am Sonnabend Baum- wollkopse im Werte von etwa 40,000 Mark, die für ver schiedene hiesige Firmen bestimmt waren, vernichtet. — Eppendorf. Hier brannte am Freitag mittag gegen */,1 Uhr das Wohnhaus des Gutsbesitzers Max Rehwagen nieder. Durch das schnelle Hinzukommen der Feuerwehren des Ortes und der Umgegend gelang es, den Feuerherd einzudämmen und die Scheunen und anderen Gebäude zu retten. Vieh ist nicht umgekommen. — Rositz. Am 29. Juni können die Rositzer Braun kohlenwerke A. G., die zum Konzern der Deutschen Erdöl- A. G., Berlin, gehört, und deren gesamte Werke von dieser Gesellschaft pachtweise betrieben werden, auf ein 50- jähriges Bestehen zurückblicken. Aus kleinen Anfängen heraus hat sich die Gesellschaft allmählich zu dem größten Braunkohlenunternehmen Thüringens entwickelt. — Köditz bei Hof. Ein furchtbares Unglück ereignete sich am Mittwoch Nachmittag dadurch, daß der 10jährige Sohn des Tagelöhners Gemeinhardt hier beim Hantieren mit einer Eierhandgranate, die explodierte, sofort getötet umrde. » Friedrich Gottlieb Kopflos. Geboren am 2. Juli 1724. Zum 200. Male jährt sich am 2. Juli der Ge. Lurtstag Friedrich Gottlieb Kloppstocks, der noch heute als einer der größten deutschen Dichter gilt, und der doch schon zu seiner Zeit mit seinen Werken nicht tiefer in das deutsche Volk eingedrungen ist. Schon vor etwa 100 Jahren konnte Lessing jenes bekannte Wort aus ihn prägen, das auch heute noch seine Geltung bHalten hat: Wer wird nicht einen Klopstock loben? Doch, wird ihn jeder lesen? — Nein! Wir wollen weniger gehoben Und mehr gelesen sein! So wissen wir von Klopstock heute eigentlich nur ein paar Daten, die wir in der Schule gelernt hab^r, oor allem den Titel seines Hauptwerkes, des „Mes sias", an dem er 30 Jahre gearbeitet hat. Ueber seinen äußeren Lebenslauf ist zu berichten, daß Friedrich Gottlieb Kloppstock am 2. Juli 1724 als ältestes der 17 Kinder eines Advokaten zu Quedlinburg geboren wurde — das alte Haus steht noch heute, mit Hellen Fensterscheiben, mit zwei schlichten Holzsäulen vor der grünen Tür, unter alten Linden, gegenüber dem Dom der Kaiserpfalz — und daß er am 14. März 1803 zn Hamburg starb und mit fürstlichen Ehren zu Ottensen begraben wurde. Die Schule zu Pforta hatte er, loser Streiche wegen, vor der Zeit verlassen müssen Er studierte dann in Jena und Leipzig Theologie. Schon früh entstand in ihm der Plan ein nationa les Heldengedicht zu schaffen, und unter dem Ein druck von Miltons „Verlorenem Paradies" begann er dann den „Messias", den er in 30 jähriger Arbeit voll endete. Die letzten 28 Jahre seines Lebens verbrachte er in größter Zurückgezogenheit, mit der Welt zerfal len, die er nicht mehr verstand, und die ihn nicht verstand. Sport. In Hinsicht auf die Anlage des neuen Sportplatzes auf der Aue weiden wir zur sportlichen Anregung um Aufnahme folgenden Berichts gebeten: Günstiges Abschneider« der Leichtathletik-Abteilung des V. f. B. Glauchau beim Nationalen Jubiläums-Sportfest der B-A. Sachse« 09 rm C. B. E. Diese Veranstaltung, die schon immer den Glanzpunkt in der Chem nitzer Sportsaison bildete, war auch in diesem Jahre glänzend be schickt. Unter den Teilnehmern befand sich eine große Zahl deutscher und mitteldeutscher Meister. Um so höher sind deshalb die Erfolge da» B. f. B. zu bewerten. Ueber 800 wir gelang es Vetter bet stärkster Konkurrenz In der sehr guten Zeit von 2 Min. 10 Sek. einen blendenden Sieg herauszuholen. Ebenso^landete Vetter über 400 wt r an 2. Stelle mit 10 Sekunden Unterschied hinter dem Sieger. Kirsch konnte im 1500 mtr Lauf für Jungmannen einen schönen 4. Platz be haupten, dergleichen hielt sich Thomas im Speerwerfen gegen beste Klajsr a« 4. Stelle. Neußerst spannend verlief di« Olympische Staffel, bei der der B. f. B. hinter dem S. C. Marathon Leipzig und dem Chemnitzer Ballspielllub mit einem sehr schönen S. Platz aufwartete. Zu diesem Erfolge verhalfen folgende Leute: Hallensleben l800 mtr), Thoma» und Liedtke (200 wtr) und Vetter als Schlußmann, der wie der ein besuchende» Rennen lief, als Schlußmann (400 mir). Der Mannschaft gebührt ein Gesamtlob und wird man auf das Abschnei den dieser bei den am Sonntag, den S. Juli, auf dem Platze in Glau chau stattsindenden Gaumeisterschasten gespannt sein. X Turnertag in Potsdam. Potsdam stand am Sonnabend und Soiu-tag im Zeichen des Turnfestes des Deutschen Turnerbundes. Aus allen Gauen des Vaterlandes, selbst aus den östlichen Grenzlanden und Nordschleswig waren aus Anlaß der Tagung des 5.> Kreises Norddeutschland die Turner und Turnerinnen erschienen. Auch Wiener, ober- und niederösterreichische Vertreter weilten zu dem Feste in Potsdams Mauern. Ein Wettschwimmen eröffnete am Sonnabend vormittag den Reigen der Veranstaltungen. Am günstigsten schnitt hier der Deutsche Turnverein Weißensee ab, »essen Vertreter neun Mal mit dem ersten Preise ausgezeichnet wurden. Am Nachmittag schlossen sich die Vierkämpfe der Turnvereine der Jungmannen und der Männer, sowie der Achtkampf der älteren Herren »n. Eine Begrüßungsfeier im Konzerctz^us brachte den Abschluß des ersten Tages. Am Sonu.ag nachmit tag um 2 Uhr fand ein Festzug statt, wobei an der Gruft Friedrichs des Großen in der Garnisonkirche ein .Kranz niederaeleat wurde. Allerlei aus aller Welt. * Bom Blitz erschlagen. In den letzten Tagen gin gen über Pommern schwere Gewitter nieder. In vie len Städten kam es zu Ueberschwemmungen. Aus den Feldern wurde schwerer Schaden angerichtet. In Schmaatz bei Stolp schlug der Blitz in eine 20 Meter lange Scheune, die niederbrannte; es verbrannten zwölf Schweine, auch wurden landwirtschaftliche Maschinen und Futtervorräte vernichtet. In der Gegend von Pollnow wurde ein Hofmeister aus Plötzig, Vater von neun Kindern, vom Blitz erschlagen. In Neumühlen berg wurden vier Rinder vom Blitz erschlagen, in Pollnow selbst mehrere Schweine. In Swinemünde wurde die Gegend des Kurparks derartig überschwemmt, daß die Badegäste von Fischern über die Straßen ge tragen werden mußten. In Heringsdorf schlug der Blitz ins Postamt ein und zündete, jedoch konnte das Feuer .schnell gelöscht werden . In Reddlin bei Kol- bitzow schlug der Blitz in eine Scheune des Hofbesit zers Hardt ein. Auch hier sind wertvolle landwirt schaftliche Maschinen und Futtervorräte verbrannt. * Ein Riesen-Leuchtfeuer. Auf dem Dach eines Wolkenkratzers in Cleveland im Staate Ohio wird ein besonders starkes Leuchtfeuer erbaut. Es soll eine Kerzenstärke von 300 Millionen Kerzen haben, um den staatlichen Postflugzeugen bei nächtlichen Flügen als Wegweiser zu dienen. Telegramme. Berlin, 1. Juli. Die interalliierte Kontrollkommis sion in Berlin ist, ohne daß die Zustimmungsnote der Reichsregierung abgewartet wurde, auf die Stärke von 19 alliierten Offizieren gebracht worden, die sämtlich aus Reichskosten im Hotel Esplanade unter gebracht sind. Auf Reichskosten wurde ferner jedem Mitglied der Kommission ein Automobil zur Ver fügung gestellt. Berlin, 1. Juli. Vom Schöffengericht in Hirschberg hatten sich 78 Angeklagte, meist Bergarbeiter aus dem Waldenburger Gebiet, wegen Landfriedensbruchs zu ver antworten. 22 erhielten Gefängnisstrafen, die übrigen wurden freigesprochen. Sie hatten Lebensmittel geplündert. Weimar, 30. Juni. Ter kommunistische Reichsarbeiter- kongreß „Roter Tag" sollte bekanntlich bereits am 8. Juni und dann später, als das verboten war, am 29. Juni in Leipzig stattfinden. Beide Veranstaltungen wurden durch den Reichsminister des Innern verboten. Die Kommuni sten beschlossen, den Kongreß nunmehr geheim abzuhalten. ES kam der thüringer Negierung zur Kenntnis, daß die Teilnehmer sich heimlich truppweise als Tourrsten nach Eisenach begaben, wo sie unter dem Vorsitz des Abg. Katz eine Versammlung abhalten wollten. Bon den 800 Teil nehmer», die erwartet wurde», Ware» 400 erschienen, die sämtlich verhaftet wurden. Darunter befinden sich eine größere Anzahl kommunistischer Abgeordneten aus den deut schen Ländern, ferner der Vertreter der KontrollauSschnsse des Bezirks Berlin. Die Kestgenommenen wurden im Rat hause vernommen und nach Feststellung ihrer Personalien truppweise mit der Bahn abgeschoben. Rom, 30. Junt. Sämtliche Minister »Nd Unterstaats sekretäre haben Mussolini am Sonnabend ihre Portefeuilles zur Verfügung gestellt. Der König nahm das Rücktrittsge- such der Minister Gentile, Lorbino und Carnazza an und ernannte auf Vorschlag vom Ministerpräsidenten Mussolini folgende Minister: Unterricht: Senator Cassati, Wirtschaft: Senator Rava, Oeffeutliche Arbeiten: Abg. Sarroechi. Paris, 30. Juni. Der Gencralkommissar von Llsaß-Lothringen, Alapetite, hat seine Demission ge- zeben und Straßburg endgültig verlassen. Nach einer Straßburger Meldung des „Journal" hat er dem Mi nisterpräsidenten Herriot mitteilen lassen, er könne nicht zulassen, daß man, ohne ihn zu befragen, über das Schicksal seiner Verwaltung entschieden habe. Der Berichterstatter des Blattes will übrigens-wissen, daß das Ausnahmeregime in Elsaß-Lothringen am 1. Ang. ein Ende nehmen werde. Paris, 1. Juli. Die Reparationskommission hat der deutschen Regierung den offiziellen Wunsch übermittelt, die vollständigen Gesetzentwürfe zur Durchführung der Experten berichte bis Mitte Juli der Reparationskommission vor zulegen, um Gelegenheit zu geben, noch in der Londoner Konferenz dazu Stellung zu nehmen. London, 1. Juli. In einem unbedeutenden Punkt des Budgets hat die Regierung gestern im Unterhaus mit 229 gegen 166 Stimmen eine neue Niederlage erlitten. Berliner Börsenberichte vom 3ü Zimt. — Devisenmarkt. Der Wochenbeginn stand im Zeichen der Geschäftsstille. Die Markmeldungen aus dem Auslande zeigen keine nennenswerten Ncnderun- gen. Auch der französische Franken war kaum verän dert. — Effektenmarkt. Tie Hausse in Kriegsanleihe dauert an, während sich die Regierung noch immer in Schweigen hüllt über die rätselhaften Kriegsanleihe käufe. Auch die übrigen inländischen Anleihen waren gebessert, sonst herrschte ziemliche Geschäftsstille. — Provuktenmarkt. Wie schon an den Vortagen war auch heute die Tendenz wieder etwas fester. Für Weizen bestand vielfach Nachfrage, doch fehlen die Mühlen noch am Markt. Auch das Roggengeschäft war gut behauptet. In Weizenmehl will das Geschäft immer noch nicht recht in Gang kommen; der Absatz in Nog- genmehl ist befriedigend. Für Gerste zeigt sich etwas mehr Begehr. Hafer hat guten Absatz, das Angebot ist nur gering. Alle anderen Artikel unverändert. Warenmarkt. MittagsLörse. (Amtlich.> ^eirride und Oelsaaten per 1000 Kilo, sonst der 100 Kilo in ob Station: Eeizen Märk. 138—143. Roggen Märk. 123—132, Pomm. 116-124. Braugerste 138-146. Futtergerste 127-135. Hafer Märk. 124—134. Weizenmehl 20,75—23,50. Roggen- nehl 18,25—21. Weizenklete 8. Roggenkleie 8. Raps 220. Leinsaat 260—280. Viktoriaerbsen 19—20. Kleine Speise- «rbsen 13—15. Futtererbsen 12—13. Peluschken 10—11. Uckerbohnen 13—14. Wicken 11—12. Lupinen blaue 9—10, selbe 13—14. Rapskuchen 8,60-8,70. Leinkuchen 17-18. Lrockenschnitzel 6-6,20. Kartoffelflocken 15. Der Stand der Mark. 30. 6. 27. 6. (In Billionen Mark.) G. B. B. >00 holländische Gulden 157,70 158,50 158,29 100 holländische Gulden -. 100 belgische Franken >157,60 s 158,40 . 158,50 19,35 19,45 ' 19,45 100 norwegische Kronen 100 dänische Kronen 56,26 56,54 ' 56,94 68,43 68,77 ' 69,97 100 schwedische Kronen i Ido Danziger Gulden 111,12 72,52 111,68 72,88 111,68 72,98 100 italienische Lire 18,10 18,20 18,25 1 englisches Pfund 18,13 18,22 18,24 1 Dollar 4,19 4,21 - 4,21 1 argentinischer Peso 1,34 1,35 22,31 . 1,35 >00 französische Franken 22,19 '22,36 100 schweizerische Franken 74,16 74,54 i74,54 100 spanisHe Peseten 100 tschcchstcbe Kronen 56,16 56,44 56,54 12,35 12,41 12,43 100 000 österreichische Kroner > 5,92 5,94 5,94 ---- Folgenschivere Gruben Stillegnngc«. Die Direktion der Ferdinand-Grube, der Kattowitzer A.-G. gehörig, teilte durch Anschlag mit. daß sie sich gezwungen sieht, den Be trieb der ganzen Grube infolge der wirtschaftlichen Krise mit dem 1. Juli stillzulegen. ES handelt sich hier um eine Belegschaft von rund 4000 Mann, die durch die Stillegung brotlos wird. Die Direktion der Gruben der Georg von Giesches Erben A.-G. teilt dem Betriebsrat dieser Gruben mit, daß sie sich gezwungen sieht, sämtliche Gruben ab 1. August stillzulegen. Hier handelt es sich um acht Schachtanlagen mit einer Gesamtbelegschaft von 8000 bis 16 000 Mann. Endlich wird dis Fürstlich Plessische Berg werksverwaltung ihren sämtlichen Beamten die Kündigung mit Wirkung vom 1. Oktober aussprechen. Auch dort soll ein großer Teil der Gruben stillgelegt werden. Waldenburg, 1. Juli. Mittags 12 Uhr -st 22 Grad L. mor gens 8 Uhr 17,s Grad C., tiefste Nachttemperaiur -st 16 Grad C. Feuchtigkeit-geholt der Luft 60 Prozent. Barometerstand 761 mm. Windrichtung Nordwest. Niederschlagsmenge in den letzten 24 Stunden 1.» mm. Witterungsaursicht: Wechselnde Bewölkung. lüerru lacket alle I'reuncke unck Oönner berr- licbst ein Ser VorstsaS luniverein A Aexelkeim. Loantag, cken 6. ful! kincket unser ckiesjäkriges SIMunAsfsst im Wsbvrsekvn Qsstkok« statt. ?rük 7 klirr beginnt ckas urnen. Von 12 bllir LmpksnT Ser Vereine. -3 Ukr ^t»insr««A Ses ke^t^u^e». Von 4 vdr ab Sülsuturue». 6 Okr 8!egterverKüi«Ugtui»gt, anscklielseack »Säer« «v8l»«rai»t. Miüw»ch Sestlssktksst. Früh s Uhr Wellfleisch, spät« frische Wurst und Bratwurst. Ergebenst ladet ein Lintl liäSer. H«ute Mittwoch M Schlachtfest, wozu freundlichst einladet Richard Kluge. 80M täglich von krischen kräbeeren hergesteist, — Verkaufspreis süsser äem Hause pro Liter ' 2.50 lltk. empkiehst llatrlrelkrwirtrclM. iS. M88KM, Ir. khrikiui-rMmI, eingetrosfen und empfiehlt Ernst Schmiedel, Fernruf 268. ILAsiiek frisette LLrsOLs» empfiehlt MMliduük MfMkkM stsirsa- ilia Mmttoii, sowie mitteljähriges Arbeilspferö verkauft Petzold, Garbisdors. Ws8ekma8vkinvn W»-mgma8ekinvn Neubeziehen alter WNWWMlMlM billig bei Tlieaüor vöttler, Altstadt Waldenburg, am Bahnhof. Ka^kpobemanksn hält vorrätig die Buchdruckerei E. Kästner. »ertttitliruiigs In der in letzter Nr. enthaltenen Bekanntmachung des Elektrizitäts werk» an der Lungmtz muß es auf der 8. Zeile anstatt Juli heißen: Juni.