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ÄMbmM Tagtblaii Filialen: in Altstadtwaldenburg bei Henn Kaufmann Max Liebezeit; in Penig bei Amtsblatt für den Stadtrath zu Waldenburg. Erscheint täglich mit Ausnahme der Tage »ach Sonn« und Festtagen. Annahme von Inseraten für die nächster- scheinende Kummer bis nachmittags Lühr. Der AbonnementSpreiS betrügt Vierteljahr« ttch 1 Mk. SS Pf. Inserate pro Zeile 10 Pf., Einges. 20 Pf. Expedition: Waldenburg, Kirchgasse 255 Herrn Kaufmann Rax Härtig am Rar«; in Rochsb-rrg bei Herrn Buchhalter Fauch; in —,,-n»u bei Hrn. Buchhdlr. «. Dietze; in Wechselburg bei Herrn Schmied Weber; m Altenburg bei Hrn. Buchh. Kirnst Geßner; in Lichtenstein b. Hrn. Buchh. J.Wehrmann. — Zual-ich UM verbreitet in den Städten Penig, Lunzenau,- Lichtenstein-Callnberg und in den Ortschaften der nachstehenden Standesamtsbezirke: Altstadt-Waldenburg, Braunsdorf, Callenberg, SL. Egidien, Ehrenhain, Frohnsdorf, Gieba, Grumbach, Hohenkirchen, Kaufungen, Langenchurs dorf, Lar^enreuba-Niederhain, Langenleuba-Oberhain, Niederwiera, Oöergräfenhain, Oberwiera, Oberwinkel, Oelsnitz i. E., Reichenbach, Remse, Rochsburg, Rußdorf, Schlagwitz, Schwaben, Steinbach, Wechselburg, Wiederau, Wolkenburg und Ziegelheim. N«d Waldenburger Anzeiger 2«. Dienstag, den 26. Januar 1886. Bekanntmachung. In dem der Stadlgemeind; Waldenburg gehörigen ehemaligen Richter'- schen Wohnhause am Topfmarkle allhier steh» vom 1. Juli dieses Jahres ab die erste Etage, enthaltend zwei Stuben mit Alkoven, mehrere Kammern, Küche, Keller und sonstigem Zubehör, anderweit zu vermiethen. Reflectanten wollen sich an unterzeichnt«» Stelle melden. Waldenburg, den 22. Januar 1886. Der Stadtrat h. I- V. Hobusch, Stadtrath. Bekanntmachung. Wir bringen hierdurch nochmals in Erinnerung, daß jeder Hausbesitzer verpflichtet ist, bei eintretendem Glatteise sofort die Straßen längs seine« Grundstücks mit Sand oder Asche gehörig zu bestreuen und bei Schneefall dieselben durch Kehren und Wegschaufeln des Schnees gehörig zu bahnen, auch sich anhäufendes Eis aufzuhacken und zu beseitigen. Zuwiderhandlungen werden unnachsichtlich mit Geldstrafe bis zu 15 Mk. rvent. entsprechender Hast geahndet werden. Ferner wird gleichzeitig das Fahren mit Hand- und Kinderschlilten Sei ten Erwachsener und der Kinder auf öffentlichen Straßen und Plätzen, sofern diese Schlitten nicht gezogen werden, hiermit strengstens untersagt. Zuwider handlungen gegen dieses Verbot werden das erste Mal mit Wegnahme der Schlitten, im Wiederholungsfälle mit Geldbuße und bei Schulkindern mit Schulstrasen geahndet werden. Waldenburg, den 25. Januar 1886. Der Stadtrath. I. V. Hobusch, Stadtrath. R. H. Im Handelsregister des unterzeichneten Amtsgerichts ist heute auf Folium 57 verlautbart worden, daß die Firma Graefe L Hausold in Waldenburg sollen von Vormittags S Uhr an an Ort und Stelle eichene Stämme eia. in der Mitte, Oberstärke, -in Abtheilung 16 und 17, Unterstärke, im Gersdorf und Klosterholz, 30 17 19 56 2 4 5 20 in 40 60 40 10 Rmlr. eichene Nutzscheite, von birkene - erlene - eichene Klötzer birkene - erlene - eichene Stangen birkene - 16—63 14-34 14—32 14-70 16U.25 17-29 10 11-13 u.Uec den üblichen Bedingungen meistbietend versteigert werden. Zusammenkunft für die Nutzholzauction früh S Uhr ebenfalls in Winkler s Restauration in Grünfeld. Nähere Auskunft enhellt Untersörster Jacobi in Remse. Fürstliche Forstverwaltung Remse. NUttags 12 Uhr an Winkler's Restanratio» in Grünfeld Rmlr. harte l , - weiche j Brennschelte, Wellenhundert hartes l ... - weiches j R«ßlg, Holzauctiou auf Remser Revier Freitag, den 2S. Januar 188S, Im Handelsregister des unierzetchneien Amtsgerichts ist heule auf Folium 71 die Firma Paul Graefe in Waldenburg und als deren Inhaber Herr Eduard Paul Graefe daselbst eingelragen worden. Waldenburg, am 22. Januar 1886. Das Königlich Sächsische Amtsgericht. Bamberg.Unger. erloschen ist. Waldenburg, am 22. Januar 1886. Das Königlich Sächsische Amtsgericht. Bamberg.Unger. Drohende Haltung England» gegenüber Griechenland. "Waldenburg, 25. Januar 1836. Die Bildung des deutschen Reiches hat auf die Stellung der Deutschen in Oesterreich ungünstig zurückgewirkt. Es ist nicht Zeitungsgeschrei oder ein« hohle Phrase, wenn man von einem Zurück drängen der Deutschen in Oesterreich oder von einer mehr oder weniger von oben begünstigten Slawisi- rung spricht. Und was ist denn di« Grundursache dieser vom Grafen Taaffe neu inaugurirten Politik? Man mißtraut bei aller offiziellen Freundschaft dem deutschen Reiche und, was viel schlimmer ist, man mißtraut seit der Bildung des deutschen Reiche» den Deutschen in Oesterreich! Diese« Mißtrauen ist ungerechtfertigt, «s ist unbegründet, es ist unklug! Die Deutschen in Oesterreich sind ja auch Parliku- laristen, der bajuwarische Stamm hat von Alter- Her sein« Stammeseigenthümlichkeiten bewahrt, die vor allem in dem Mangel jede» durchgreifenden Nationalbewußtseins gipfeln! Kein Volksstamm der Erde hält treuer an allen Dynastien vom Altherge brachten fest, al« der deutsche! Wozu also da» Mißtrauen? Wozu das Experiment mit der Sla« wisirung? Die Slawisirung wird offiziell geleugnet, e« han delt sich nur um Gleichberechtigung. Aber w«r di« Macht hat, der bestimmt die Grenzen der sogenann ten Gleichberechtigung, und nur den Deutschen in Oesterreich war es mit der Gleichberechtigung wirk- ltch ernst, aber freilich im Namen der unabweisli- chen Postulate «iner Großmacht bezüglich ihrer ein- h«itlich«n Verwaltung und Armeesprache. Die sla wischen Stämme sehen Gleichberechtigung nur im rastlosen Fortschreiten der Slawisirung, in dem Zwange für die Deutschen, slawische Idiome zu erlernen! Die gegenwärtige Aera dauert schon zu lang«, als daß man ihr die Politik des Unbewußten, wie vr. Unger sagte, zu Grunde legen könnte. Wir glauben dem Herrn v. Carneri; man will aus Oesterreich ein slawisches „Jch-weiß-nicht-was" ma chen, aber slawisch soll es sein! Wenn man an die unzähligen parlamentarischen Schlappen und Unfälle denkt, welche die gegenwär tige Regierung in sechs Jahren durchgemacht hat, wenn man die ungeheuren Fortschritte erwägt, die der slawische Chauvinismus in dieser Zeit gethan, so muß man staunen über die Zähigkeit, die in den eingeschlagenen Bahnen fortfährt und die Geschichte Oesterreichs in neue Bahnen lenkt. Der Geschichtsschreiber dieser unsrer Zeit wird aber sagen: Die Bildung des deutschen Reiches hatte zur Folge, daß die österreichische Staatskunst, von Mißtrauen gegen dieses nationale Reich erfüllt, den deutschen Charakter der westlichen Reichshälste all mählich zu verwischen trachtete und einen slawischen an dessen Stelle setzte, nachdem der offizielle Versuch, ein sogenanntes national indifferentes Oesterreicher- thum an die Stelle der Nationalitäten zu setzen, wie selbstverständlich gescheitert ist. Derjenige, der ohne Grund plötzlich seinem alten Freu-.d mißtraut, bringt dadurch den ersten Riß in die Freundschaft und vernichtet dieselbe schließlich! So hat die österreichische Staat«kunst neuesten Datum» gegen die Deutschen in Oesterreich gehan delt! Sie hat e» al» «in Gebot vorbauender und weitsichtiger Klugheit angesehen, die Deutschen zu- rückzudrängen und Oesterreich allmählich den Cha rakter eines slawischen und womöglich reactionär- klerikalen Staates zu geben, damit die Wellen de« deutschen Nationalbewußtseins ja sicher nicht über die Grenze herüberschlagen; damit der Deutsch- Oesterreicher allmählich das Bewußtsein seiner Stamme-gemeinschaft mit den Deutschen im Reich« verliere; damit er eine national indifferente, politisch nullifizirte Dungmasse werde. In ernsten und kritischen Zeiten, die ja auch für dar deutsch« Reich kommen können, kann e» von ausschlaggebender Bedeutung für die ganze Gestal tung Europas werden, wenn die Deutschen der alten Ostmark, nullifizirt und tschechizirt und slowenisirt, den Feinden der deutschen Nation Heeresfolge leisten müssen! Gegenwärtig hat in Oesterreich der Prozeß der Slawisirung schon in sechs Jahren ganz unge heure Fortschritte gemacht, und es tritt die Frag« über das Schicksal der deutschen Ostmark imm«r deutlicher aus den Nebeln und Schleiern der Zukunft hervor und an die deutsche Nation heran! GELische Urmdschsm. Deutsches Reich. Der Kaiser unternahm am Sonnabend Nach mittag eine Spazierfahrt durch den Thiergarten und conferirte später mit dem Minister von Putt- kamer. Auch am Sonntag fuhr der Kaiser bei dem prachtvollen Wetter spazieren und wurde leb haft begrüßt. Nachmittag» fand Familienlasel statt. Am Vormittag hatte der Kaiser ein« Reihe von Audienzen «rtheilt. Von ungarischen und österreichischen Blättern wird di« Nachricht verbreitet, es sei nicht unmöglich, daß König Ludwig von Bayern zu Gunsten de» Thronfolgers, de« Prinzen Ludwig von Bayern