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Schönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger : 11.01.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-01-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878295829-192301119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878295829-19230111
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878295829-19230111
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Archiv Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Schönburger Tageblatt und Waldenburger Anzeiger
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-01
- Tag 1923-01-11
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Monat
1923-01
-
Jahr
1923
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Gößnitz Maldenburg sen Amtlicker Teil , zu- 62,73 3 29,74 250 32 4 14,28 1,27 Nachricht, daß mit seinem Rücktritt zu rechnen ist, wird ständiger Stelle als unzutreffend bezeichnet. Nntzholz-BerfteiqeniNft Ktrchcnnachrtchten. Callenberg mit Reichenbach. Freitag, den 12. Januar, abends Uhr im Konfirmandensaal Gemeinschaft. Br. Hans, Glauchau Die Zugtiere werden besteuert. Erhaltung der Volksgesundheit. Arbeitsgemeinschaft -wischen Krankeickassen und Aerzten. Die von den unterzeichne'«» Verbänden der Kranlenkas- und Aerzteschaft gebildete Arbeitsaemeiuschaft sicht mit Sitzung des Reichskabinetts und MinisterrateS. Berlin, 10. Jan. Das Reichskabinett hat sich in seiner Sit zung am Dienstag nachmittag mit den Maßnahmen beschäf- tigt, die die Reichsregierung in den nächsten Tagen zu ergreifen gedenkt. Der Reichskanzler wird die Parteiführer am Mittwoch nachmittag vor der Sitzung des Auswärtigen Ausschusses empfan gen. Der Reichspräsident hat an die Bevölkerung des be setzten Gebietes einen Aufruf gerichtet, in dem er die Bevöl kerung auffordert, Ruhe und Festigkeit zu bewahren. Halbamtlich wird hierzu weiter gemeldet: Innerhalb der Reichsregierung war im Laufe des gestrigen Tages unter dem Vorsitz des Reichspräsidenten die Beratung über die zu ergreifen- den Maßnahmen bei der Besetzung des Ruhrgebietes durch die Franzosen fortgesetzt worden. Die Aussprache galt gestern der Erörterung einzelner Punkte, nachdem am Vortage bereits Ein- siimmigkeit erzielt werden konnte. Kein Rücktritt Nr Luthers. Berlin, 10. Jan. Reichsernährungsminister Dr. Luther hat sich für mehrere Tage nach d»m bis vor kurzem von ihm ver walteten Essen begeben. Die vom „Berl. Lok.-Anz." vc^reitete * Treibjagden. Nach einer Mitteilung der Thür. Iagdkam- mer wird denjenigen Iagdbesitzern, die durch den frühen Schon zeittermin verhindert sind, die für den Monat Januar geplante Treibjagd zu veranstalten, auf ein an das Ministerium des In- nern gerichtetes Gesuch, bis zum 15. Januar die Treibjagd auf Hasen noch gestattet werden. Dem Gesuch ist eine Bescheinigung des Gemeindevorstehers beizufügen, daß auf dem betreffenden Re vier die Treibjagd noch aussteht. * Kettenbriefe. Seit einiger Zelt werden wieder an zahl reiche Personen sogen. Kettenbriefe geschrieben. Darin wird der Empfänger gebeten, den Brief innerhalb 24 Stunden abzuschrei ben und an befreundete Personen zu senden, denen man gut Glück wünsche. Die Kette sei von einem amerikanischen Offizier angefangen worden und solle dreimal um die Welt gehen. Sie soll nicht unterbrochen werden, denn wer es tut, wird natürlich unglücklich. 99 Tage nach Absendung des Kettenbriefss soll man großes Glück haben. Sonderbarerweise muß nämlich jetzt tm Gegensatz zu früheren Kettenbricfcn der Absender jeweils den Empfänger angeben, wodurch man sieht, wer einem den Bries zugcsnndt hat, also wirklich Glück wünscht. Früher ließ man den Kettenbricf vielfach auch solchen Personen zugehen, denen man nicht gerade gut gesinnt war. Der Unfug sollte von jedem Empfänger solcher Briefe durch Versenkung der Zuschriften in den Papierkorb gebührend gewürdigt werden. * Die Saaletalsperre. Das Land Thüringen, vertreten durch das Thüringische Wirtschaftsministerium in Weimar, hat beim Rechtsmittelausschuß Greiz, der hierfür zuständig ist, beantragt, ihm die wasser- und gewerbepolizeilichc Genehmigung zur Aus führung und zum Betriebe einer Saaletalsperre am kleinen Blei- loch mit einem Großkraftwerk nm Dudebach zu erteilen * Das Thüringer Predigerseniinar in Eisenach hat eine Stu dienordnung erhalten, die den Geist dieser für die evang. Kirch« so bedeutungsvollen Neuordnung eindrucksvoll kennzeichnet. Do heißt es: „Was das Seminar als Anstalt betrifft, so ist es nicht dazu gegründet, die freie persönliche Entwicklung des einzelnen zu hindern, oder gar zu brechen. Im Gegenteil: es will dazu mit-. helfen, daß Persönlichkeiten sich entwickeln und reifen, freilich nicht Persönlichkeiten im Sinne der Willkür und der Ichsucht, sondern »m Sinns von Luthers Freiheit eines Christenmenschen. Dabei fällt die Eigenart der Thür, evang. Kirche ausschlaggebend in« Gewicht. Sie lehnt es ab, Pastorenkirche zu sein, und baut sich von der Gemeinde aus auf, um Bolkskirche zu werden. Die Folge davon ist, daß die Pfarrer in ihr sich nicht zum Herrschen berufen fühlen dürfen, sondern sich ihr als dienende Glieder einzufügen haben. Dementsprechend hat auch das Seminar die Aufgabe, den Geist freudig dienenden Gehorsams zu wecken. Und von den Kandidaten muß erwartet werden, daß sie sich nicht wie Zöglinge fühlen, die über notwendige Einordnung unwillig werden, sondern daß sie als gereifte Christen gern und willig Rat und Weisung annehmen, wie sie sich später im Psarrerttand als dienende Glieder dem großen Ganzen der Geiamtgemeinde einordnsn wollen. Nur so kann das Seminar eine Pflanzschule sein christlicher Frömmig. leit, die nicht das Ihre sucht, sondern das, was der andern und was des Herrn Jesus ist, eine Pflanzschule christlicher Persönlich- ^eitsentfaltung nicht im Sinne eines egoistischen Individualismus, 'andern im Sinne der dienenden Liebel * Hummelshain. Einige hiesige Nimrode, welche mehrere Füchse gefangen und somit ein gutes Geschäft gemacht hatten, be- ^aßen das Wohlwollen und verteilten den sehr hohen Erlös für dgg Pelzwerk an verschiedene wohltätige Institute, wie die Taub- stumm cnanstnlt in Halle, die Gemeindeschwester hiersslbst, sowie an den Ausschuß des hiesigen Kriegerdenkmals, welches noch nicht vollständig bezahlt ist. * Tausa. Ein raffinierter Einbruch wurde auf dem hiesigen Rittergut verübt. Der vorbestrafte Arbeiter Otto Bauer von hier brach in den Getreideboden des Rittergutes ein. Er er- üieg einen sehr hohen Blitzableiter am Getreideboden, kam auf da« Schieferdach, zerdrückte die große Bodenfensterschrib« und stieg rin. Er stahl 7 Sack Getreide, das er durch das Bodenfenster sehr ge schickt auf die Straße warf. Tags zuvor batte D. in Ziegenrück einen Handwagen gestohlen, auf dem er das Getreide nach Pöß neck schaffen wollte Aber am Keilaer Weg im Walde brach der Vagen zusammen. D. verscharrte schnell 2 Säcke im Wald«, dir wn dort arbeitenden Leuten gefunden wurden. Die übrigen Säcke versteckte er auf einem Felde unter Düngerhaufen. Al- er abend» Fine Beute wegbringen wollte, faßte ihn die dafelbst stehende Pache ab. Fürs erste erhielt der Dieb eine ganz besondere Tracht Prügel und mußte sämtliches Getreide aus dem Miste ausbuddeln und auf einem Wagen fortbringen. Er wurde ins Amtsgerichts^ ^üngnis nach Neustadt gebracht. * Meuselwitz. Der neue Gemeindevorsteher, der üsherige Bürgermeister von Langenberg bei Gera, Herr Book, vurde durch den Gemrindcratsvorsitzenden Funk verpflichtet. Dem Leidenden Bürgermeister Igel wurde für 19jährige erfolgreiche Arbeit gedankt. Der neue Gemeindevorsteher sagte, daß sein Vor- 'äuger ein Opfer der neuen Zeit geworden sei. es in einer Bergarbeitcrversammlung deS SaarrevierS. Ein an-1 derer klagte: „Früher hatte man auf der Grube 4—5 Berg- und Militärinvaliden als Grubenwächter mit wenigem Gehalt, heute hat man die zwei- bis dreifache Zahl von gutbezahlten Kontrol leuren, meist ausgerüstet mit Motorrad und Revolver. Man kommt sich vor wie ein Eingeborener einer afrikanischen Kolonie.' Diese Angaben sind auch ziffernmäßig belegt. 1913 befanden sich auf den Preußischen siskalischen Saargruben einschließlich Bergwerksdirektion 91 höhere Beamte, heute sind es über 400. Am Donnerstag werden wahrscheinlich mit den französischen Besatzungstruppen auch die ersten französischen Bergwerks-Jn- genieure und Beamten im Ruhrgebiet eintreffen und sich dort einnisten. Sie werden ihre Propagandisten gleich mitbringen, denn sie sind von ihrem Hauptagenten des Rheinlandes, Herrn Smeets, bereits angekündigt, der kürzlich durch Agenten zweiten GradeS Quartiere für sie in Oberhausen zu machen suchte. Ge rade jetzt wird im besetzten Gebiet von feiten der französischen Agenten Propaganda für den Rheinfranken gemacht. Beispiele sollten schrecken, das Saargebiet gibt uns eine furchtbare Lehre. Trotzdem wird man alles daran setzen, die Bevölkerung durch Schaffung eines Währungsdualismus im Rhein- undRuhrgebiet zu spalten, da man weiß, daß alle Verführung?- und Berlockungs- künste an der Einheitsfront deutschen Willens zerschellen wird. Der Rheinfranken wird nicht kommen, da er ein währungstech nischer Unsinn ist. Es sei denn, daß Frankreich die Deckung dafür zur Verfügung stellt, die für feine Schaffung notwendig wäre. Man wird den billigeren Weg zu wählen versuchen, den man im Saargebiet zur Anwendung gebracht hat, nämlich bestimmen, „daß dem Umlauf französischen Geldes keine Schwierigkeiten be reitet werden". Mit dem Einzug französischer Ingenieure inS Ruhrgebiet wird die Zerstörung nicht nur deutscher Grubenanlagen, son dern auch die Zerstörung der deutsche» Wirtschaft einen furcht bar schnellen Lauf nehmen. Das ist die Absicht, dafür bürgen uns Delcassä, Poincarch Daria« und Clemenceau, auf Waldenburger Keuler. Montag, den 15. Januar 1923, Vorm. 10 Uhr sollen im Rats keller zu Waldenburg die nachstehend verzeichneten Stamme, Klötzer und Stangen, ausbereitet im Forst, Eichlaide, Naundorf, Callen- berger und Klosterholz, gegen sofortige Barzahlung meistbietend ver- teigert werden und zwar: 837 Stück R.-Stämme b 15 am mit 88,67 km Inhalt Neuigketten ausderHeimat Donnerstag, den 11. Januar 1923. Dem Landtage ist eine Regierungsvorlage über eine Zugtier- ücuer zugegangen, deren wesentliche Bestimmungen folgende sind: Die Dezirksverbänd« und bezirksfreien Gemeinden erheben für cdes in ihrem Bezirk gehaltene Zugtier eine Zugtiersteuer. Zug tiere im Sinne dieses Gesetzes sind Pferde, Bullen, Stiere, Ochsen Esel, Maulesel und Maultiere, es sei denn, daß sic nachweislich nicht um Ziehen auf öffentlichen Wegen Verwendung finden. Die Steuer beträgt auf das Steuerjahr für eiw Pferd 1500 Mark, für cdes andwe Zugtier 1200 Mark. Das Ministerium des Innern ann die Steuersätze nach dem Geldwerte durch Verordnung anders rstscßen. Durch Steuerverordnung der Dszirksverbänds oder der bezirksfreksn Gemeinden können die Steuersatie bis auf da» Drei- äche erhöht werden. Sie müssen dabei in dem gleichen Verhältnis u einander bleiben. Steuerfrei sind Zugtiere, die von dem Reiche, dem Staate, den Gemeinden (Demeindeverbänden) oder deren Be amten zu' einem öffentlichen Dienste oder Gebrauch gehalten werden. Die neuen Löhn« der Staatsarbeiter. Berlin, 10. Jan. Die Verhandlungen im Reichsfinanzmini. sterium mit den Spitzenorggnisationen über die Erhöhung de: Löhne der Reichsarbeiter haben damit abgeschlossen, daß in der ersten Ortsklasse der angelernte Arbeiter für die erste Hälfte Ja nuar eine Stundenlohnerhöhung von 50 M., für die zweite Hälfte von 100 M. gegenüber den Löhnen der zweiten Tezemberhälfte erhalten fall. Es steht zu erwarten, daß die heute zuiammentretenden Vorstände der Gewerkschaften dem Ergebnis zustimmen. Tas Neichskabinett wird sich unmittelbar nach dem Abschluß der Verhandlungen mit den Beamten- und Angestellten- Organisationen über die Erhöhung der Bezüge der Beamten und Angestellten mit der Gesamtfrage beschäftigen. Die neuen Gehälter der Bankbeamte«. Bertin, 10. Jan. Wie der Deutsche Bankbeamienverein mit teilt, haben die Verhandlungen zwischen dem Neichsverband der Ba'nkleitungen und den Angestellten-Organisatronen folgendes Ergebnis gehabt: Als vorläufiges Januar gehalt wurde daS Viereinhalbfache der Oktoberbezüge vereinbart, in dem die Nach- Zahlung für Dezember mit 56 Prozent enthaften ist. Hierdurch gelten 32 Prozent der im Januar zu erwartenden Teuerung als abgegolten. Zu den Gesamteinkommen einfchließ- lich Kinderzulage kommen Sonderzulagen, wie sie daS Reich sei nen Beamten gewährt. Der Kinderzuschlag ist auf 7000 M. er höht- „ N.-Siämme 16/22 orn „ N.-Stämme 23 32 om „ N.-Klötzer 20,35 am 595 „ si. Stangen 8/13 am „ „ Die Abfuhr ist überall gut. DaS Aurgebot erfolgt teilweise auch in kleinen Posten. Fürstliche Forstrevlcrv-rmaltung und Atntamt Waldenburg Gegen den französischen Imperialismus Das Unternehmertum zur Abwehr bereit. Berlin, 10. Jan. Die Spitzenverbände des gesamten deut schen Unternehmertums haben insgesamt am Dienstag abend beim Reichskanzler dorgesprochen und ihm in Anwesenheit des Reichswirtschaftsministers namens ihrer Verbände die Versiche rung abgegeben, daß sie bei der Abwehr der dem deutschen Reiche drohenden Vergewaltigung den Reichskanzler und die Reichsregierung einmütig und mit allen ihnen zu Gebote stehenden Kräften unterstützen werden. Die Abwehr fordere die Einheitsfront des gesamten deutschen Volkes. Don der Zu versicht getragen, daß sich in diesem Willen alle Volksschichten un terschiedslos zusammenfinden, würde die Wirtschaft all« Opfer bringen, welch« die Not des Vaterlandes erheische. Der Neichskanz- aer dankte für dies« einmütig« Erklärung und bezeichnete di« sofor tige Zusammenfassung aller an der Wirtschaft beteiligten Faktoren zu praktischer Arbeit als die zur Stunde dringendste Aufgabe der Reichsregierung. Am letzten Tage vor der Besetzung EssenS hat der Ruhrko b- lenbergbav «in« ernsthafte Abwehrmaßnahme gegen den Psänderplan Poinearäs beschlossen. Eine am DienStag abend zu Essen abgehaltene Mitgliederversammlung des Rheinisch-West fälischen KohlenshndikatS beschloß einstimmig unter Zustimmung der Arbeitervcrtreter, den Sitz d«S SvudikatS von Essen nach Hamburg zu verlegen. Man lehnte es ab, die von Poin- «a»4 dem Shndikat zugcdachte Sklavenarbeit au» noch durch eigene tintätigkeit zu unterstützen und dem Feinde, der daS Versailler Diktat durchbrochen hat, ein Kohlenverteilungsinstrument von der organisatorischen Durchbildung, wie es das Rheinisch-West fälische Kohlenshndikat darstellt, in die -Hand zu geben. Keine Zurückziehung der Reichswehr. Berlin, 10. Fan. Zu dem beabsichtigten Einmärsche der Franzosen in das Rubrrevier tM ein Berliner Mitiags- -latt mit, daß die deutsche Negierung die Reichswehr aus den bedrohten Gebieten zurückzieden werde, um etwaige Zusammenstöße zu vermeiden. Wie die Telearavben-Nnion hierzu von zuständiger Seite erfahrt, kann von einer sol-h-m Maßnahme sclwn deshalb nicht die Rede sein, weil im Ruhr revier keine Reichswehrtruppen stehen, da der Friedensver iraa die Anwesenheit von deutschen Truvpen innerhalb der W-Kilometer-Zone verbietet. Tie nächsten Neichswebraar- niwnen befinden sich in Münster i. W. und Osnabrück. Selbst wenn die Franzosen auch Vockmm besehen soffen io wären sie von dem nächsroele''enen Standort derNei-hswehr truppen immer noch so weit entfernt, daß e ne Zurückziehung dieser Garnisonen nicht in Frage kommen kann. OttuUNitL. Nach § 39 2 deS Gewerbestcuergesetzes vom 29. Juli 1921 hat du Stcucrpflichlige, solange der Steuerbescheid noch nicht zugestelll ist, die Gewerbes,euer in Höhe des für daS abgelaufene Jahr ver- anlagten Betrags auch für neu« Rechnungsjahr zu zahlen. Die hiernach gezahlten Beträge werden auf die neu zu veranlagend« Gewerbesteuer angerechnet und, soweit der gezahlte Betrag den sür da« ganze Jahr zu zahlenden Betrag übersteigt, zurückgezahlt. Die Steuerpflichtigen werden daher ersucht, den sür das Rechnung«» ahr 1921 gezahlten Gewerbesteuerbeirag auch sür da« Rechnungsjahr 1922 als Abschlag aus di« neu veranlagte Gewerbesteuer bis spätesten« Cade dieses MonatS an die Hebestelle einzuzahlen. Ronneburg, den 8. Januar 1923. Thür. R«nt«mt. schmerzlichstem Empfinden in der jahrelangen mangelnden Ernährung unserer schassenden Bevölkerung eine ungehe re, immer weiter steigende Gefahr für den Gesund heitszustand unseres Volkes, die zum völ igen körper lichen und seelischen Zusammenbruch führen muß. Im besonderen wird die Bevölkerung unseres erzgebir- qischen Gebietes, des industriereichsten in Deutschland, von diesen gesundheitszerstörenden Wirkungen getroffen. Körper liche und seelische Zermürbung unserer Heranwachsenden Ge neration bedroht unsere Volkskraft. Unsere geschwächten Mütter vermögen dem neuen Leben nicht mehr die nötige Lebens- und Willenskraft einzuflößen. Zu Tausenden bre chen Familienväter zusammen, ohne sich die nötige Zufuhr an Lebensenergie und Schaffenskraft durch Erholung und Pflege gönnen zu können. Auftrstende Epidemien, wie gegenwärtig die Grippe, raffen dadurch zu leicht die besten Volkslräfte dahin oder führen sie säuerndem Siechtum ent gegen. Krankenkassen und Aerzte, die sich in Gemeinschaft in crsser Linie berufen fühlen, die G e s u n d h e i t s Ver hältnisse unserer Bevölkerung mit zu heben und ;u fördern, werden in ihrer Wirksamkeit beschränkt, da sie selbst mit den bittersten Nöten unserer Tage zu kämpfen haben. Um den körperlichen und geistigen Zerfall unserer Bevölkerung wirksam aufzuhaltcn, müssen stärkere wirtschaft liche Ur sie eingreifen. Nur wenn die Gesamt eit unseres Volkes, und ganz besonders die noch immer leistungsfähigen Krähe reLselöen, diese furchtbare Gefahr erkennt und mit uns b.-s rebt ist, mit allen Mitteln dem Zusammenbruch un serer Volksgesundheit eutgegenzuwirken, kann unserem Not ruf Erfolg beschieden sein. Wir richten deshalb hiermit, gleich wie in anderen Tei len Deutschlands, den dringenden Appell an di« Reichs- und Landesregierung, an den Neichs- ag und Landtag, an die Starts- und Gemeindebehörden, an die öffentlichen Organe und Körperhaften r er Versiche- runrsträger und her Aer-teschaft, an die Organe der Ar beitnehmer und Arbeite er in Handel, Gewerbe und In dustrie, sowie an die Gesamtbevölkerung, von sich aus da m beizutragen, mit uns dem drohenden Zusammenbruch unserer Volksgesundheit entgegenzuwirken. Verband von Krankenkassen im Bezirke des O''erversicbeHmgsamtes Chemnitz. Schenker. Zweckverband für die Kaffenarztvereine im Bezirke des Ober'ersichernng-amtcs Chemnitz. Dr. Wegener. * * Sichert Kleiderschranke, die im Hausflur stehen. In älteren Häusern der Stadt sieht man des öfteren noch Kleidcrschränke im »Hausflur stehen. Dies weiß auch das Spitzbubcngelichter, und schon mehr als einmal sind solche Schränke erbrochen worden. Erst kürzlich hat sich in Plauen wieder ein solcher Fall zugetragen Dabei ist dem Eigentümer, einem Schneider, ein Iackcttanzug, so wie eine goldene Herrenurkette, die sich an der Weste befand, ge stohlen worden. * Frühlingsboten. Aus verschiedenen Teilen des Lände» tref fen Nachrichten ein, daß bereits Star» als erste Oartiermacher des Frühlings ankamen. In den nach dem Süden gelegenen Gärten der Dresdener Vororte schauen schon schüchtern die Knospen der Schneeglöckchen hervor. * Angliederung d«s Altenburgischen Westkreises an den Ober- Mstdtrcktionsbezirk Erfurt. Mit dem 1. April d. I. soll dem Vor nehmen nach der frühere altcnburgische Westkreis, der jetzt dem Oberpostdirektionsbezirk Leipzig zugcteilt ist, an die Oberpostdiroki iion Erfurt angegliedert werden. * Die Astrologen und das Jahr 1923. Für das Jahr 192? ägen die Astrologen nichts Gutes voraus. Während 1922 im Zeichen von Mars und Jupiter stand, sodaß der böse Einfluß dos Mars durch den gütigen Jupiter gemildert werden konnte, regier» im Jahre 1923 Mars allein, und das soll Unglücksfälls und einen ganzen Haufen kriegerischer Wirren bringen. Es soll ein Jahr des Streites und Kampfes, ein Jahr der bittersten Feindseligkeiten werden. * Der Preis der Zeitungsmakukatur. Wie der Verein sachsi cher Zsitungsverleger mitteilt, ist vom 1. Januar ab das Kile Zcitungspapier mit mindestens 400 Mark zu berechnen. Jeder Zei- ümgsleser kann sich also sein Abonnement auf die Zeitung bedeu- t>nd verbilligen, wenn er die gelesenen Blätter sammelt und ver kauft. * Ein wichtiger Gedenktag für Sachsen. Am 6. Januar 1423 rhielt Markgraf Friedrich der Streitbare von Meißen die Kur würde von Sachscn-Wittenberg. Hierdurch nahm das Haus Wcttin ">cn Namen „Sachsen" an, der sich bald auch auf seine Länder über trug. * Ditterungsbeobachtungen am 10. Januar mittags 12 Uhr: plus 6 Grad C., morgens 8 Uhr plus 4 Grad C., tiefste Nachttem- ueratur plus 4 Grad C. Feuchtigkeitsgehalt der Luft 55 Prozent. Barometerstand 758 mm. Windrichtung: West. Niederschlagsmenge 0,6 mm. Im ersten Drittel des Monats Januar betrug die Nie derschlagsmenge nach den auf hiesiger Wetterwarte vorgemunmenen Messungen 12,7 mm.
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