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April. Die Beinnmen, die der Dolksmund dem vierten Monat des Jahres gegeben hat, sind nicht gerade schmeichelhaft. Man nennt den April launisch und wet terwendisch, und es muß zugegeben werden, daß diesen Beiwortcn eine gewisse Berechtigung innewohnt. Der Zweite unter den Frühlingsmonäten liebt es, in man cherlei Farben zu schillern: oft gebärdet er sich noch geradezu winterlich, und dicke, feuchte Schneeflocken bleiben auf dem noch kahlen Geäst der Bäume liegen. Oder aber er wälzt dichte Wolkenballen von Westen her über den FrühlingShimmcl, und dann wechseln Heller Sonnenschein und prasselnde Schauer ost mehrmals am Tage in kurzen Abständen. Aber man tut dem April Unrecht, wenn man ihm nur schlechte Eigenschaften nachsagt. Er hat auch seine guten Seiten, und nichts kann so schön sein wie ein Heller, leuchtender Apriltag, ein Tag mit lichtblauem Himmel, mit weißen Schäfchen am Firmament und mit warmen Sonnenstrahlen, die das Helle Grün der eben entfalteten Vegetation wie mit flüssigem Gold übcrschüt. ten. Doppelt beglückt verspürt man diesen Frühlings, zaub-?. wenn er sich gerade in den Ostertagen einstellt, die ja '»"ist in den April fallen. Man kann nicht ein» mal sa «<, daß ein später Ostcrtermin eine gewisse Go- wühr für /rühlingshafte Feiertage bietet: denn die ge- fürchtcten Kücksü)läge des Frühlings können sich un ter Umständen auch sehr spät noch einstellen, und dir Furcht vor „weißen Ostern", die ja besonders au! „grüne Weihnachten" folgen sollen, ist selbst, wie di< Erfahrung lehrt, in der dritten, ja sogar in der vier ten Monatswoche keineswegs unbegründet. Das SoMaffer in polen. Störungen im Eisenbahnverkehr. Die Hochwassergefahr im Tanziger Gebiet ist noch nicht ganz abgewendct, da aus der unteren Weichsel der Wasscrstand noch gestiegen ist, so daß mit Damm brüchen an nicht widerstandsfähigen Stellen gerechnet werden muß. Auf der oberen Weichsel in der Nähe von Warschau ist der Wasserstand gesunken. Dagegen sind die Eismassen des Narew in Bewegung geraten und das Wasser ist in der Stadt Nowy-Twor bis zur Kirche des Ortes vorgcdruugen. Ter Eisenbahnverkehr mutzte vorübergehend unterbrochen werden, bis die Eisenbahn truppen die Gleise wieder hergestellt hatten. Große Verwüstungen hat die Flut bei dem bekannten pol nischen Kurort Ziezhvzienck angerichtet. Das Wasser steht zwei Meter hoch in den Straßen. Ein Viertel der Bevölkerung mußte evakuiert werden. Der übrige Teil ist abgcschniiten. Pioniere eilen mit Pontons und Booten zu Hilse. Auch Menschenopfer sind zu beklagen. Mehrere umliegende Dörfer sind überschwemmt. In der Gegend von Thorn hat das Hochwasser 20 Dör fer unter Wasser gesetzt. Im Bereich der Danziger Eisenbahndireltion hat das Hochwasser in der Nähe von Mcwe das Eisenbahngleis in einer Höhe von einem Meter überschwemmt. Auf der Strecke Thorn—Brom- berg ist das Eisenbahngleis aus einer Fläche von säst 1 Kilometer 10 Zentimeter hoch überschwemmt. Der Eisenbahnbetrieb kann in diesem Abschnitt lediglich am Tage aufrecht erhalten werden, wobei jedem Zug eine Probe-Lokomotive vvrausgesandt wird. Aus -em Muldentale. *— Das Vezirksgenesungsheim „Ge»rg-S1ift" im NümpfwalL bei Glauchau öffnet am 1. Mai seine Pfsrten »jeder. '— Sächsischer Schuhmachertsg. Vom 26—28. Juli findet in Zittau der Verbandstag des Sächsischen Schuhmacher-Jnnungsoerbandes statt, dem rund 7000 selbständige Meister angehören. Mit dem Berbandstagc wird eine Ausstellung verbunden sein. — Die Wiedereinführung der Platzkarten. Tie Ausgabe der Platzkarten, die im Januar d. I. all gemein eingestellt wurde, wird jetzt, langsam Wieder eingeführt; darüber hinaus hat jedoch der Reichsver kehrsminister in einem besonderen Erlaß angeordnet, daß die Nummernschilder an den Abteiltüren von den Schaffnern dauernd richtig eingestellt werden, damit neucinstcigcnde Reisende sofort einen Ueberblick ha ben, welche Sitzplätze belegt und welche noch frei sind; das erleichtert die rasche Verteilung der Fahrgäste und soll besonders in den Nachtzügcn verhindern, daß Ab teiltüren aufgerissen und die schlafenden Reisenden dauernd gestört werden. Da die Schaffner jetzt nach drücklich angewiesen sind, die Kennzeichnung der beleg- ten Plätze »ständig zu überwachen, kann den Reisenden nur empfohlen werden, sich nach den Nummerschildcrn zu richten und als „belegt" gekennzeichnete Plätze nicht erst zu besetzen. — Ans dem Markt ist das Angebot wieder so reichlich, wie cs dem Frühlingsanfang entspricht, wenn auch die Preise noch ihren besonderen Weg innchaltcn. Eier und Butter werden genügend feilgeboten, ebenso Hülsenfrüchte, Sdefische usw. Der Bückling ist ein „Fabrikat", das jetzt einer starken Nachfrage unterliegt. Er schmeckt „nach mehr" und seine Beliebtheit ist in Stadt und Land die gleiche. Rege ist die Tätigkeit schon in den Schrebergärten, deren Inhaber und Pächter nicht allein-für die Lebensmittel, sondern auch für die äußere Zierde sorgen. Natürlich ist Vorsicht für Aus saat und Bestellung geboten, aber da in den Schreber gärten zum erheblichen Teil mit Mistbeeten gearbeitet kürd, ist die Gefahr einer Schädigung durch Nachtfrost nicht so bedeutend. Tie Ernte im Schrebergarten bringt sür Küche und Haus eine merkliche Erleichterung des AuSgabcbudgets der Hausfrau, die damit vom Ein kauf auf dem Markt ziemlich unabhängig wird. Das Und erfreuliche Tatsachen, die respektiert werden sollen. V Tageblatt mb WMMM Aus -em Sachsenlande. — Leipzig. Am Dienstag Nachmittag wurde zwischen Johannisplatz und Johannisgasse in Leipzig ein Rad- sahrer, der in einer Straßenbahnschiene hängen blieb, von einem Lastauto erfaßt und überfahren. Dem Be dauernswerten wurde Labei der Brustkorb eingedrückt. — Werdau. In einer Versammlung der Vorstände der 105er Vereine Sachsens wurde beschlossen, am 27. Juli in Werdau einen Regimentstag zu begehen. Der letzte Festtag der 105er in Werdau fand 1905 statt. — Crossen bei Zwickau. Der erste Kund aus der Bronzezeit im Zwickauer Muldental ist jüngst in Crossen auf dem Grundstücke des Kommerzienrats Leonhardt gemacht und von ihm der Stadt Zwickau für das Albert museum gespendet worden. In Bettacht kommen eine größere Anzahl Urnenscherben, Tonklumpen, Steine usw., die vom Direktor des min.-geol. Museums Dresden, Prof. vr. Deichmüller, als Reste einer Ansiedlung aus der Bronzezeit (1600—1200 bezw. 1200 bis 800 v. LH.) beurteilt worden sind. Vor einigen Jahren wurden be reits in der Zwickauer Gegend Gegenstände aus der Bronzezeit: wie Schwert, eine Lappenaxt, ein Knopf, ein Ring usw. gefunden. — Döbeln. Ein Döbelner Heimatfest und eine Ta gung der sächsisch-thüringischen Landsmannschaften soll im Juli abgehalten werden. Es soll ein wirkliches Volksfest sür alle Kreise sein. Ein etwaiger Uberschuß soll zu gunsten eines an der böhmischen Grenze zu er richtenden Döbelner Kindererholungsheimes verwendet werden. — Dippelsdorf. Auf der Landstraße zwischen Reichen berg-Dippelsdorf wurde am Hellen Tage ein Schulmädchen von einem etwa 20 Jahre alten unbekannten Manne vom Rade gestoßen »nd mit dem Revolver bedroht. Als der Räuber mit dem Rade verschwinden wollte, kamen zufällig andere Radfahrer hinzu. Der Täter entkam unerkannt. Bereits im November v. I. war an ziemlich derselben Stelle ein Schulknobe ebenfalls vom Rade gestoßen und ihm letzteres geraubt worden. — Meuselwitz. Unsere Stadt im Herzen des Braun kohlenbeckens kann am 6. Juli das 50jährige Stadt jubiläum feiern. Von der Stadtverwaltung ist schon seit längerer Zeit ein Ausschuß gewählt worden, der das Fest vorbereiten soll. Lin fertiger Festplan liegt noch nicht vor, aber anscheinend sollen alle Vereine das Jubi läum verschönern Helsen. Meuselwitz war früher Markt flecken mit etwa 3000 Einwohnern, als Herzog Ernst die Ernennung zur Stadt unterzeichnete. — Apolda. Der diesjährige Regimentstag der 94er (aktives und Reserveregiment) ist sür den 18. bis 21. Juli angesetzt. Tagungsort ist Apolda; mit der Feier wird die Fahnenweihe des Vereins ehemaliger 94er zu Apolda verbunden werden. — Pößneck. Mit dem Verbandstage Thüringer Gastwirte, der vom 13. bis 15. Mai in Pößneck statt findet, soll auch eine gastgewerbliche Ausstellung verbunden werden. In der gleichen Zeit wird in Pößneck auch eine größere Konditorentagung abgehalten. Zu den Ver anstaltungen werden gegen 500 Gäste erwartet. Allerlei aus aller Welt. * Sich selbst gerichtet. Der Mörder des Lehrers Mücke in Fischbach, der Förster Karl Claer ist unter halb der Falkenberge von seinem eigenen Vater, der ihn suchte, erschossen aufgefunden worden. Er hat sich selbst gerichtet. In einem an den Schwager des Er mordeten gerichteten Brief hat er auch die Tat zu gegeben. Die Beweggründe dürften kaum aufgeklärt werden. * Aufklärung einer kommnnlstifchen Mordtat. Wie aus Remscheid gemeldet wird, ist der Mord an dem Schutzpolizeibeamten Bütow jetzt aufgeklärt. Es sind acht Personen verhaftet worden, die eingestanden haben, die Ermordung auf „höhere Einwirkung" der Kom munistischen Partei erfolgt ist. Bekanntlich haben die selben Kreise auch in Elberfeld den Polizeimord ver anlaßt. * Der Stellirrger Tierpark wird wieder eröffnet. Aus Hamburg wird gedrahtet: Der weltberühmte Tier park Hagcnbcck in Stellingen bei Hamburg wird dem nächst wieder eröffnet. Der Park war wegen Verminde rung des Tierbestandcs durch ungeeignete Ernährung während des Krieges geschloffen worden. 74 Löwen, 19 Tiger, 16 Bären, Hunderte von Affen, 14 Elefan ten, 18 Kamele und Hunderte von anderen Tieren waren damals eingcgangen. Die landschaftlichen Schön heiten dieses Parks sind jetzt noch vermehrt, und der Tierbestand ist nahezu wieder auf seine alte Höhe ge bracht worden. * Schifssbrand irr. Hamburger Hafen. Im Ham burger Hafen brach auf dem Dampfer „Holsatia" Feuer aus. Es brannte in einem Raume die Ladung, bestehend aus Jute, "Zellulose und Stückgütern. Vier Züge der Feuerwehr griffen das Feuer mit 27 Schlauchleitun gen an und brachten es nach mehr als vierstündiger Tätigkeit zum Ersticken. Ter entstandene Schaden ist sehr groß. Es wurde ein Mann ermittelt und festge nommen, der sich als blinder Passagieren dem Raum aufgehalten hat und das Feuer entzündet haben soll. * Etrcikgrfahr bei der Eisenbahn. Die Rangier arbeiter des Rangierbahnhofes Nürnberg haben die Ar beit niedergelegt, weil ihre Forderung auf Wiederein führung des Achtstundentages abgelehnt werden mutzte. Tie Reichsbahndirektion ist bestrebt, zur Vermeidung Somabend, d. 5. April1924 von Stockungen rcnen zu erhalten. Ferner wird aus Elberfeld gemeldet, daß eine Eini- gung«zwischen den Eisenbahnern und dem Reichsver» kehrSministerium nicht zustandege!ommen"^nd damit der Streik unvermeidlich sei. An den Wuppertaler Bahn höfen ist von Schwierigkeiten bis jetzt noch nichts zu merken. * 7üS°Jahrfeier vsn Siegen. Die Stadt Siegen hat beschlossen, anläßlich ihres in diesem Jahre fal lenden 700 jährigen Jubiläums in der ersten Dezember woche eine große Feier zu veranstalten, die mit der Abhaltung des 5. Westfalentages des Westfälischen Hei matbundes verbunden werden soll. Es ist eine fünf tägige Veranstaltung vorgesehen. * Streik der Panarbeiter bei der englischen RerchSb ausstcllung. Die Bauarbeiter, die in Wembley mit der Herrichtung der Reichsausstellung beschäftigt sind, haben eine Massenversammlung abgehalten und ein stimmig beschlossen, wegen Nichtbewilligung ihrer Lohn forderungen in den Streik zu treten. Ungefähr 7009 Arbeiter sind an der Bewegung beteiligt. Bei d« NieÄörlcgung der Arbeit wurde jedoch beschlossen, heute früh 8 Uhr eine neue Versammlung abzuhalten. Literarischer. Republik oder Monarchie? vo» vr. Friedrich «»erim,. 25 voldpsg., mit Pmt» SV Psg. (in Menzen billiger). Durch die »kschäftsitelit de, .Aufrechlen" Berlin SW. 47, Möckernpr«^« 8S (Posücheckkoni» Pfeiffer, Berlin Nr. 4SS47). Eine glänzende Dar stellung, die nicht Parteischlagwirter bringt, sonder« sichlich u«d vor nehm Gründe auieinandersetzt und kurz, kl«r, treffend zeigt, »as die Monarchie str De«tschlan» und da, deutsche Leben bedeutet. Mrr da» gelesen hat, findet »on selber bi« Antwort «uch «uf di» Krag«, warum unsere Feinde ei« so grotzes Interesse daran bekunden, dem deutschen Boll sein Selbstbestimmungsrecht inbez«g auf sei«« St««t»- form und dir «twaige Rückkehr zur Monarchie vorzuenthalten. Da, klein« billig« Hrst bi«t«t ein« erstaunlich« Füll« zkitg«mSH«r Politischer Belehrungen, die sich jeder Staatsbürger und Mähler >,«,schaffen sollte. VoMeden und Wirtschaft. - -- 2ns Ende der Zuckerzwangswirtschaft. Seit dem Inkrafttreten der Verordnung über Zucker vom 9. Ok tober 1929 ist der Bezug und die Verwendung von Zucker zur gewerblichen Herstellung von Marmelade, Obstkonser- oen, 'Kunsthonig, Schokolade, Süßigkeiten, Branntwein und brauntweinhaltigen Getränken sowie Schaumwein und schaumweinhaltigen Erzeugnissen von der»Erteilung einer besonderen Erlaubnis abhängig. Tie allgemeine Berfor» gungslagc bei Zucker läßt die Aufhebung dieser Beschränkun gen, die von vornherein nur zur Erleichterung des Neber- ganges aus der gebundenen in die freie Wirtschaft dienen sollten und in einer im übrigen freien Wirtschaft nicht aus die Dauer aufrecht erhalten werden können, nunmehr als unbedenklich erscheinen. Durch eine Verordnung werden daher die besonderen Vorschriften über die Beschränkung der Zuckerverarbeitung aufgehoben. — Kündigung der Lohnordnung im Bergbau. Aus die Forderung der vier Bergarbeiterverbände um Erhöhung der Löhne ab 1. April hat der Zechenverband seiner seits mit der Kündigung der Lobnordnung zum 1. Mai geantwortet. — Hamburger Gastwirt-messe. Die 7. Hotel- und Gast- wirtönlessc wurde in Hamburg eröffnet. Im Verhältnis zu den früheren Ausstellungen gleicher Art hat die Aus stellung einen bedeutenden Aufschwung genommen. Di» jetzige Gastwirtsmesse umfaßt einen Ausstellungsraum von 10 000 Quadratmetern und ist von mehr als LOO Aus stellern beschickt. - --- Ler Streit rrm das NeberschiHtenabkommeu. Wie aus Bochum gemeldet wird, haben die vier Bergarbeiterver- bände das Ueberschichtenabkommen zum 15. April gekündigt. Ten Bergarbeitern kommt es im wesentlichen darauf an, durch ein neues Abkommen Verbesserungen, namentlich hin sichtlich der Löhne, zu erzielen. Sie wollen erreichen, daß sie der dem neuen Ueberarbeitsabkommen zum mindesten nicht schlechter gestellt sind, als die überarbeitsletstenoerr Arbeiter in anderen Bettieben. — Zur*Loh«bewegung im Ruhrbergbau wird der „Rheinisch-Westfälischen Zeitung" von den vertragschließenden Bergarbeiterorganisationen mu- geteilt, daß die Reichsregierung für den kommenden Sonn abend Verhandlungen über die Lohnforderungen festge setzt hat. — «eine Lr.ig rung vor reoensyarrungsrop««. rr-n Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskosten (Ernährung, Wohnung, Heizung, Beleuchtung und Bekleidung) belauft sich nach den Feststellungen des Statistischen Reichsamts für Montag, den 31. März, wie in der Vorwoche auf das 1,07 billionenfache der Vorkriegszeit. Auch für den Durchschnitt des Monats März berechnet sich die Reichsindei ziffer auf das 1,07 billionenfachc; gegenüber dem 1,04- billionenfachen im Durchschnitt des Monats Februar ergibt sich eine Steigerung von 2,9 v. H. Die ErnährungSkosten allein betragen im Durchschnitt März das 1,20 billioncnfache der Vorkriegszeit. Vom laufenden Monat ab wird die Preis feststellung regelmäßig wieder am Mittwoch jeder Woche vorgenommen und die Reichsindcxziffer am Sonnabend früh veröffentlicht werden. - .... Vom Getreidemartt. Mit dem Beginn der Berichtswoche trat endlich ein Umschwung in der Witterung ein, und die Temperatur wurde, der vorgerückten Jahreszeit entsprechend, wär mer. Gleichzeitig erfolgten auch manche milde Nieder schläge. Im allgemeinen sind indessen dieEestellarbei- ten noch nicht regelmäßig im Gange, zumal die tiefer gelegenen, bezw. die schwereren Bodenklassen noch sehr durchweicht sind und noch einiger Abtrocknung beoür- fen. Mit Urteilen über das Befinden der Herbstsaaten ist man noch sehr zurückhaltend. Im Getreidegeschäft war zugleich mit dem Eintritt des Frühjahrswetters die fest gewesene Haltung wieder abgeschwächt, zumal die oorhergegangenen Roggcnankäufe in der Provinz Bran denburg gleichzeitig aufgehört hatten. Damit gingen die Roggenpreise am Berliner Markt von 137—143 auf 131—135 M. zurück, um dann erneut sich wieder auf 136—140 Mark zu heben. Den Hauptanlaß zu der schließlichen Erholung gab der Umstand, daß infolge der beginnenden Feldarbeiten die erste Hand nur sehr spär lich mit neuen Verkäufen herauskam. Der Bedarf der Mühlen ist schon seit einiger Zeit durch Verkäufe der R. G. aus ihren großen Vorräten befriedigt gewesen