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Schönburger TagebM 46. Jahrgang. Mittwoch, drn 6. Fktruar 1924 Frankreichs Spiel mit den Separatisten entlarvt Ans Wilsons Lebenslauf. Wilson wurde am 28. Dezember 1856 in Staun- Rechts ihre unschätzbare Hilse brachten. Walde»k»»,, 5/Februar 1824. bcr »V M/soe?,. ein Zugleich weit verbreitet in den Ortschaften der StandeSamtSbejirke Altstadt Waldenburg, Bräuktderf, Callenberg, FrohnSderf, Falke«, Grumbach, Kauftongen, Langenleuba- Nied erhain, Langenleuba-Oberhain, Langtnchur«d»rf, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Reichenbach, Remse, Schlagwih, Schwaben, Wallenburg und Ziegelheim. Mil- ver rann Wil- voll- So ließen wir uns aus einen Notenkrieg mit Wilson ein, in dem dieser jedesmal seinen Willen durchsetzte. Die Furcht vor dem Eingreifen der Ver einigten Staaten war in der Wilhelmstraße so groß, daß nicht einmal versucht wurde, dieses Eingreifen unter Ausnutzung aller Kricgsmittel abzuschwächen und zu verhindern. Wäre England so eingekesselt gewesen, wie eS Deutschland war, es hätte sich nicht fünf Se kunden durch Erwägungen über menschliche oder un menschliche Kriegführung aufhalten lassen. Es hat es im Burenkrieg nicht getan, ebensowenig wie in allen anderen kolonialen Feldzügen. Daß Wilson deutsch feindlich war, daß er dementsprechend schon zu Be ginn de- Krieges handelte, ist heute eine geschichtliche Tatsache. L«»«,kur» (amtlich 4. Febr,«») 4»*» Li« ««chpißS»»,» ihr« A,b«i1«» t» B«rti« i» lv r«,e» »er«»«« kB»«». Li« »«hl,«Preis« w«r»e« »rit«r e,»iitzi,t. »«»»S«bisch,r »«P>t«l wirb i« LmUschlmih nicht HSHrr destexrt. »r«f WrstmP hi«lt i« Eh,«»itz «i«« r«»erk«»»»ert« Ne», *»„ »i, P«litische ?««, Li« «tparaliste« h«1t«a Lt«i«tz «» S««»«, teriimut, st« r«tzrt„ «ker i« »er Nacht »«»>< A« LP«tz,r warb« «i» ««»»«»is,««, Vfilftrk Uhr,er bau »e« »rParatiß«, aas brr »tratz« »rschsG««. Ler »rieiwechstl zwisch«» »««»«««» »»b P«i«c«»e« wir» jetzt »«rrffeatiicht. Der ».«tsche »«tsch.fi,r P. HSsch ist »ach Pari» ,« rstckg,kehrt , Awisch«» Atali«« ««» Nrwiiaie« ß«d»t «i«« A»«iihe- ««« statt. Lie «»,lischt« «iuister »erzichte« a«f «ixe« »eil ihrer »etzali-dtrü,,. A« »-«»-« f««d -tstrr« F» wichtiger »a»i«,tt»rat statt. I« Schwere« wurde ei« «e«e« »«hrgesetz »«schlaff,«. Di, j«,-slawisch« Re-ier»«, tzerrichtrt a»f bi« sra«zii- stsche N«l«ihe D'« re»«lutia»Sr« «eweh««» i« M«rika steht v«r -»« 3<st«»,«tr»ch. Präsident Coolidge hat angeordnet, daß Wilson Ehrenbegräbnis erhallen soll, an dem Kontigente Heer und Flotte teilnehmen werden. In einer sich selbst lidge Wilson folgenden Nachruf: Ws Mänö-! „Wilson hat mit seinem hohen Idealismus, der I viel- niemals versagte, unser Volk in den Weltkrieg ge- „ . . . . , . . . lerauS- führt und er hat den Bestrebungen der Menschheit gestellt, daß unsere Feinde nicht einmal ihre eigene mit einer Beredsamkeit Ausdruck verliehen, die Vie Geistesverfassung richtig kannten, wofür nicht nur aus Aufmerksamkeit der ganzen Welt erregt hat und den die politischen Gegensätze zwischen Frankreich und Eng- Bereinigten Staaten einen neuen, unerwarteten Ein- land verwiesen zu werden braucht. ssluß auf das Schicksal der Menschheit gewährt" BeiLeidsknndgebnngen. Aus vielen Ländern, namentlich auS den im Kriege legen uns vereinten Staaten, sind Beileidskundgebun- Nr. 31 Di« deutschen Staatsmänner, die das deutsche Boll in den Krieg hineinschlittern ließen, empfanden in- ! Wilson wurde an dessen für sich schwer den Vorwurf, die anderen Völ- !ton (Virginia) gebore ker nicht richtig zu kennen. Weshalb sie sich abmühteu, " ' sons war, als die Vereinigten Staaten Wunder brachten, um die Freiheit der Welt und die Zukunft der Zivilisation zu retten, indem sie den Verteidigern des In der Wilhslmstraße wurden im Dezember 1916 dis „Vermittlungsversuche" Wilsons sehr ernst genom men, obschon die Dczembernote ans Washington im Kern schon die 14 Punkte enthielt, mit denen das Deutschland, das sich im Oktober 1913 unterwarf, übers Ohr-gehauen wurde. Wilson kam nach Europa, von chen die WolsSschlucht. Misons Tod. Ehrenb-grävnis auf Staatskosten. Erst gegen Enda der vorigen Woche kamen Mel dungen aus Amerika, dis besagten, daß Expräsident Wilson erneut schwer erkrankt sei. Am Sonntag morgen ist Woodrow Wilson dann kurz vor 10 Uhr gestorben, nachdem ihm etwa zwei Stunden vorher daS Bewußtsein gc- schwuUden war. gerade die Feinde so zu sehen, wie sie gesehen sein wollten. So war der furchtbare Irrtum möglich, daß e» Wilson tatsächlich ernst gewesen sei, mit der Wah rung der Neutralität der Vereinigten Staaten. Sicher ist, daß das amerikanische Volk zu Beginn des Krie ge- in der überwiegenden Mehrhei.' nichts weniger al« deutschfeindlich war, so heftig auch der feindliche Berleumdungsseldzug gegen Deutschland einsetzte. Eben so sicher war und ist, daß Wilson von jeher deutschfeind lich und entschlossen war, seine Macht als Präsident der Vereinigten Staaten zu ungunsten Deutschlands in die Wagschals zu Wersen. Das gar nicht oder zu spät erkannt zu haben, trifft Bethmann Hollweg. Amtlicher Teil. D» Freiwerbe« von Wohnungen »nd sonstig«. Niwmen ist hierher anzijeigr». Wir warnen weiter »a»or, »hn« unser» Auftimmun« NshnrSume usw. in Benutzung zu neb»e». Bei Z»- widerh«n»l,n, wird »ü stf.rtlg« zwangsweise -HS»»«»« »er- fügt »ertzen. M«Ib«n».rg, den 4. -ehruea 1»24. Leb Gt«btr«t. einenr Nimbus umstrahlt, den ihm dis europäisa Verbündeten allzu bereitwillig verliehen hatten. A kein Staatsmann hat jemals so völlig versagt, wie dieser Präsident, mit dem die Clemenceau und Lloyd George spielten, wie dis Katze mit der Maus. Wil sons Sekretär bat vor wenigen Jahren eine akten- mäßiqe Darstellung der traurigen Rolle veröffentlicht, die sich der „allmächtige" Präsident hatte auszwtngen lassen. Trotzdem brächte Wilson eS fertig, in Ver sailles den deutschen Einspruch gegen die Ungeheuer lichkeiten des „Friedensvertrages" mit den Worten „lächerlich" und „unerhört" zu unterbrechen! Auch dos ist ein Beweis für den gänzlichen Mangel von Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit WilsonS, Ler damals doch schon wußte, daß er in den Verhandlungen mit den Verbündeten mehr als kläglich äbgeschnitten hatte. Im November 1918 stand Wilson auf der Scheitelhöhe des unechten und kurzlebigen Ruhmes — zwei Jahre spä ter warf ihn das Volk der Vereinigten Staaten in » 'n. In Princeton und Virginia studierte er Geschichte, Rechtswissenschaft und Philoso phie und wurde zunächst 1879 Rechtsanwalt in At lanta. Einige Jahre darauf wandte er sich- jedoch ver akademischen Laufbahn zu und wurde Professor für Geschichte und Volkswirtschaft in Bryn-Mawr, dann In Baltimorrvund zuletzt in Princeton. Hier war er auch 1902 Rektor. Im Jahre 1911 bewogen ihn hef tige akademische Kämpfe, der inneren Politik seines Landes praktisch näher zu treten. Am 7. November 1912 wurde er zum Präsidenten der Bereinigter! Ltaaten gewühlt. In der Reihe der Präsidenten war er der achtundzwanzigste. Im Jahre 1916 erfolgte bann seine Wiederwahl als Präsident. Als er sich iomit zum zweiten Male im Besitz der Gewalt sah, steuerte der „Friedenspräsident" mit vollen Segeln m den Krieg hinein zur „Rettung der Freiheit". Sein Nachfolger war der kürzlich verstorbene Harding, aus den wiederum Coolidge folgte. gen in Amerika eingetroffen, so von Poincarä, lerand, Clemenceau, Macdonald usw. Ersterer steigt sich dabei zu folgendem Satze: „Frankreich nicht vergessen, daß es unter der Präsidentschaft A»z«g«» bi« von«. 9Uhr am Ausgabetag »»belsre Ausgabe »achmittagS Y.2 Ütze m der DsMbstwHÄe w Waveulm»« Sa., Ob«gaffe ZS. NefchSf««tt 7-12,2—5 Ätzr. Aitzate« m MOadt Wa»enb«xg bei Leer« Ott« F»»st«r; in haltend »eg bei ldaVn Friedr. Lerman« Nicht«; in Langenchm-darf bei Lerr« Lerman» Esche; in W»Se»b»rg bei Lerrn Linus Friede«««; i» Penig b« Firma ANHrkm Dahier; ia Aiegetheim bei Lerrn Eduard Kivtz-n. Tie Verhängnisvolle Nolle, die Wilson im Krieg« gespielt hat, rechtfertigt, bei der Nachricht von feistem Tode zu verweilen. Wilson war nichts weniger als eine dämönische Persönlichkeit. Einer der Vorwürfe, mit denen Wilson nach der Kriegserklärune«das deutsche Volk im allgemeinen und besonderen überhäufte, war der, daß es den Deutschen schwer oder unmöglich sei, die Geistesverfassung anderer Völker zu verstehen. In diesem Vorwurf liegt zunächst einmal die eitle Selbst gerechtigkeit, daß die anderen Völker wohl das dent- von .. — sche Volk verstehen und beurteilen könnten, nicht aber Proklamation an das amerikanische Voll widmet Coo- umgckehrt. Tas deutsche Volk sollte "an sich selbst lidae Wilton wloeod-n und seiner Führung irre werden, ein bösartiges Mänö-! ver, das gerade von der politischen Führung fach unterstützt wurde. Hinterher hat sich dann h UN- Waldenburger Anzeiger »iss«« Wl«rr ««»tU die a«Mch«« Wtks»«»««chM,,r« »e« A»t«ge»iche« »»b b« Stsbw.t« zu W«lbe»b«». Ferner »erbffewrttche« zahlreiche a»drre stsalttche, städtische «. 8«»»i»d».Bth»rde« ihre Bek«»»tm«ch>»«,.» i« Sch »»bürg« Tageblatt. B»r«»t»»r«ich fitr Redaktion, Dr«ck «,» Berl«- E KtMer » Sachs««. ««scheint werktägl. Nach» »ezugSprei« ». 1.-1S. Febr. im v»rauS 1 K.-Mk. freibl., anSschl. Trüge»l. Ä«zelneNr. 10 voldpf., S»»nt«gS-Nr. 2« V-lbpf. Anzeigenpreise: 6gesp. ^»etitzeile 0,1S v»ld»«rk, v. außerhalb deS Bezirkes S,1ö G.ldmark, Zgesp. Reklamezril« 0,45 Goldmark, Linweise aus Anzei- gsu und Linzesandte 0,1V Eoldmark, Nachweise» und Offertengebühr 0,10 S-ldmark, Rabatt »ach Tarif. Schwieriger Satz (Tabellen) mit Aufschlag. »«»«s»»« I«78. Fernjpttcher Nr. ». P»stschu«bs«ch «r. , P»äjche«kk»nt» «NU Leipzig Nr. 44LL LanN-nw: »u Solditz Filiale Waldenburg Stadtgir-kont» Waldentar, I«. Wab«N« gellen nur bei pünktlicher Zahlung, bei «Nowchtnng her Nechnungibeträ§e wirb jeder Nachlaß hinfällig.. DenWands Selbsthilfe. Ein englisches Zeugnis. TaS englische Bureau für Nuhrinformation, des sen Vizepräsident der englische Innenminister Hender son ist, tritt^in seinem Bulletin der im Ausland von interessierter Seite verbreiteten Auffassung entgegen, daß man in Deutschland an ausländische Hilfsbereit schaft appelliere, ohne selbst Maßnahmen zur Lin derung der Not zu treffen. Im Gegensatz zu der Be hauptung, daß Deutschland keine Selbsthilfe übe, heißt es in dem englischen Bericht, daß von deutscher Sette eine ungeheure Anstrengung sowohl von öffentlicher nie von privater Seite gemacht werde, um eine fast grenzenlose Not zu lindern. Wohlfahrtsausschüsse seien allenthalben mit gu tem Erfolg organisiert, um kinderreichen Familien zu helfen. Die Zahl der Menschen, die von der öffent lichen deutschen Wohlfahrtspflege abhängig sei, wäre aufsehenerregend. Ein Mitglied des Berwaltungsaus- schusses der amerikanischen Hilfsaktion habe berech net, daß etwa ein Viertel der Berliner Bevölkerung von diesen Wohlfahrtseinrichtungen Gebrauch mache, während in Hamburg die Stadtverwaltung, abgesehen von anderen Hilseleistungen, für mehr als 10 60b Tagesmahlzeiten sorge. Noch erstaunlicher sei das Aus maß der deutschen freiwilligen Hilfeleistungen. In Hamburg würden außer den vorher erwähnten 10 006 Mahlzeiten" durch freiwillige Unterstützung nicht we niger als 13 850 Mahlzeitsrationen täglich ausgeteilt, darunter 5000 in der Form eines Mittagstisches in einer deutschen Familie nach dem sogenannten Frei- tischsystcm, das in jeder deutschen Stadt »organisiert sei, Lebensmittelpakete, die von der Bost kostenlos transportiert würden, würden aus den ländlichen Be zirken in die Stadt aeschickt. Tas Gesamtgewicht dieser deutschen Liebesgaben sendungen würde aus 4200 Tonnen im Monat ge schätzt. Außerdem würden von der deutschen Land bevölkerung »250 000 Stadtkinder für eine Tauer von sechs Monaten kostenlos ausgenommen und verpflegt. Ter Bericht kommt zu dem Schluß, daß der Bor wurf, daß das Land nichts tue, um der Stadt zu helfen, einfach nicht wahr sei.