Volltext Seite (XML)
Ortungen sind Frühlin,rw»nne für m«nch' armes, ge- qEes Herz, das infolge Arbeitslosigkeit schwer zu leiden hat und geistig manches entbehren muß. Möchte doch auch da bald Frühling »erden. Der letzte Tag als Kaiserin. Das Leben der Kaiserin Auguste Viktoria ist noch lange nicht bi» in seine letzten Einzelheiten aufgeweckt; zwar wissen die meisten, daß die» Leben fast nur drei Ausgaben diente: der Wohltätigkeit, den Pflichten der Mutter und den Pflichten der! Gattin, "aber wie eng es mit diesen Aufgaben verknüpft war, darüber ist sich mancher noch im Unklaren. Frau vr. Hedwig Heyl hat ihre Erinnerungen an die Kaiserin jetzt veröffentlicht. Die Nummer 26 de» „Daheim" bringt hiervon den letzten Ab satz. Ihm entnehmen wir im Auszug die Schilderung des letzten Tages, den die Kaiserin im Neuen Palais zu Potsdam verbrachte. > „Mittwoch, am Bußtag, den 2L. November 1918, wur»e ich nach dem Neuen Palais eingeladen. Lin Einspänner holte mich von Wildpark, der nahen Station, ab. Wieder tanzten die bunten Blätter in herbstlichen Bäumen. Die königliche Straße, die seit Jahrhunderten fürstliche Gäste in die Potsdamer Schlösser führte und so »ft rechts und link« den Glanz der präsentierenden Gpa- licre der Leibregimentcr gesehen hatte, sie lag grau und traurig vor mir. Im Schloß standen Matrosen, und ich wurde in da« mir so wohl bekannte Gemach der Oberhosmristerin geführt. Größte Unordnung; die alte Dame knieend vor einer Kommode, um einige Sachen daraus in einen Koffer zu verstauen. Alle« schien in der Auflösung, denn di, Räume sollten unmittelbar zur Verfügung gestellt werden. Ich ging in die zweite Etage, in die Privatgemächer der kaiserlichen Familie. Die hohe Krau weinte an meinem Halse ihr furchtbare» Leid aus, und mich durch schauerte die Tatsache, daß ich den tiefen Gram einer Hohen- zollernfrau miterleben mußte, die in Wahrheit Mutter ihres Volkes war. Was s«llte nun werden? Sofort vertiefte sich die hohe Frau in alle schwebenden Probleme, gedachte immer wieder de« Volkes. „Ich muß aufhören Lande«mutter zu sein, aber ich werde nie aufhören es zu sein,und Sie werden weiter sorgen u. schaffen und tun waS möglich ist, besonders für die Kiader." Dann brach ein neue« Schluchzen durch, und sie sagte: „Ich muß zum Kaiser!" „Ja," sagte ich, „Majestät müssen jetzt den Mann auf richten, der von früh ti« spät seinem Volk nach seinem Wissen gedient hat, Sie müssen jetzt seine Mütze sein." „Da« will ich und weiter nichts, wenn ich nur wüßte, -wohin wir unsere Schritte wenden sollen." Dann standen wir auf und traten zu dm Bilder», die au» jedem Lebensalter de« Kaiser« an den Wänden hingen; Porträt nach Porträt gingen wir duech, und ich erinnerte an de» Kaiser» Jugend bei seiner Hochzeit. „Ja, er war ja so jung und so hoffnung«freudig, al» wir einzogcn — und nun?" Inzwischen war die Stunde der Tischzeit hrrangerückt, wir gingen in den Spcisesaal. Wundervolle Orchideen standen in der Mitte der kleinen Tafel. Wehmütig sagte die Kaiserin: „Nehmen Sie Abschied »on dieser kaiserlichen Schönheit, auch sie wird schwinden. Die Blumen werden ale an Mangel von Koh len eingchen und meine Kranken können nicht mehr aus den Treibhäuser» erfreut werden." Wie immer dachte sie nicht an sich selbst, sondern gedachte der Leidenden. Eine wundervolle Reihe »on zweifarbig gedruckten Hochgebirg»- bildcrn, auf die wir besonders Hinweisen möchten, enthält die gleiche Nummer dos Daheim, ferner einen Aufsatz „Saargrbiet und Völkerbund", dessen Kenntnis für jeden Deutschen im be setzten und unbesetzten Gebiet wi^tig ist. Sie neuen Veamlengehälter. Bom Schaffner bis zum Kanzler. Die schon kurz mitgeteilten neuen, vom 1. April ab geltenden Gehälter der Reicksbeamten gliedern sich nach dem^ndgülttgen Beschluß des Reichskabinetts wie folgt: 1. Grundgehälter: Gruppe I Schaffner, An- kangsaehalt 684 Mk., Endgehalt 912 Mk.; Gruppe II Post bote 7S0-1002 Mk.; Gruppe III Schaffner 822-1092 Mk.: LrlMve IV Lokomotivheizer 942—1260 Mk.: Gruppe V Mk.; Gruppe VI Lokomotivführer 1702—1734 Mk.; Gruppe VII Obersekretär 1590-2130 Mk. Gruppe VIII Inspektor 1830-2430 Mk.; Gruppe IX Ober- Inspektor 2160—2850 Mk.: Gruppe X Negierungsrat 255l bis 3390 Mk.; Gruppe XI NegierungSral 2940—3930 Mk Gruppe XII Oberregierungsrat 3480- 4620 Mk.; Gruppe XII! Mtniperialrat 4200-5610 Mk. 8 l Aeichsgerichtsrat 600t Mark; 8 2«Präsident 6600 Mk.: 8 3 Ministerialdirektor '590 Mk^ 8 4 Botschafter 7950 Mk.: 8 5 Staatssekretär 6 6 Minister 15 300 Mk.; 8 7 Reichskanzler 17100 Mark. A, Orts zu sch lag, Ortsklasse ä.: Tarifklasse VI! ors 810 Mk. Grundgehalt 252 Mk., davon ab 1. April 80 Proz., 200 Mk.; Tarifklasse VI bis 1092 Mk Grund zehalt 390 Mk. -- 312 Mk.; Tarifklasse V bis 1734 Mk Grundgehalt 540 Mk. --- 432 Mk.: Tarifklasse IV btt 2850 Mk. Grundgehalt 720 --- 576 Mk'; Tarifklasse III bis 4620 Mk. Grundgehalt 960 Mk. --- 768 Mk.; Tarif klasse II bis 6600 Mk. Grundgehalt 1260 Mk. — 1008 Mk Tarifklasse I über 6600 Mk. Grundgehalt 1560 Mk. --- 1248 Mark. Die Kinderzuschläge betragen bis zum 6. Le bensjahr 13 M., bis zum 14. Lebensjahr 15 M. und bis zum 21. Lebensjahr 17 M. Der Fra uenzusch lag ist auf 8 Mark monatlich festgesetzt worden. Die Er höhungen des Gesamteinkommens liegen zwischen 2S und 25 Prozent. Zeigner auf -er AnllagSM. — Leipzig, 21. Mürz. Ueber seine Lebensbedürfnisse und persönlichen Ausgaben befragt, erklärte Dr. Zeigner, ec sei an spruchslos für seine Person und immer hilfsbereit ge wesen. Auf die Frage des Vorsitzenden, ob er persön lich große Eeldbedürfnisse gehabt habe,' erklärt Dr. Zeigner, daß er immer nur Musik getrieben habe. Er sei organisierter Alkoholgegner, er rauche nicht und treibe keinen Luxus. Er besitze nur eine gute Biblio thek, auch in Noten. Der Vorsitzende wendet hiergegen ein, daß Dr. Zeigner viel Geldaufwand getrieben habe. Der Angeklagte entgegnet, das; ihrer nur Wohl gewe sen sei, wenn er kein Geld in der Tasche gehabt yabe. Er habe im gegenteiligen Falle immer das Bedürfnis gehabt, cs los zu werden. Auf Befragen gibt er ferner an, daß seine Frau sehr sparsam gewesen sei. Der Zeuge Joseph Priborski gibt an, daß die Juwelen nicht für Zeigner, sondern für Möbius be stimmt gewesen seien. Der Vorsitzende wirft hier ein, daß der Zeuge früher gerade das Gegenteil gesagt habe. Der Zeuge bleibt aber bei seiner jetzigen Be hauptung stehen. Er sagt auf Befragen des Vor sitzenden aus, daß bei ihm niemand gewesen sei, der ihn beeinflußt hätte, jetzt etwa das Gegenteil auszu sagen. Beeinflnssnngsvcrsuche durch Drohbriefe. Priborski hat in der letzten Zeit eine Reihe Droh briefe erhalten, in denen versucht wird, ihn in seiner Aussage zu beeinflussen. Der Vorsitzende lehnt aber die Kenntnisnahme dieser Briefe ab, da er auch täg lich Briefe von beiden Seiten empfange. Auch die Verteidigung gibt bekannt, daß sie ähnliche Brie'e erhalten habe, u. a. behauptet Rechtsanwalt Marsch ner, von einem offenbar geisteskranken Menschen in Hamburg einen Briel erhalten zu haben. Auch Frau — «m 1. Zßpril — werden 8i« »eio, 8i» oicbt in de» näobkt»» 1»xen Ipre 8«rux»b«»wllunx b«i der kost Xur die r«»dtL»itlx« I4eub«»teU»»z xekkäN/Ieiitet di« »nuntsr- brocb-ne Oiokerunx und v«rw«idet dm der lür »Ile o»ew ä,vi 25. «io« jeden slon»t» bei der eioxebenden Leetolluaxon von dieser öereebnvt vrird. Friedrichsen hat Drohbriefe erhalten. Man hat Vie telephonische Drohung ausgesprochen, daß man sie und ihren Gatten totschlagen wolle, wenn sie Zeigner be lasten. Das Gericht beschließt darauf, drei neue Zeu gen zu laden.-Vorsitzender Gu Priborski): Haben Sie von Friedrichsen Drohbriefe erhalten? Zeuge Pri borski: Jawohl, die Briefe befassen sich mit meiner Person und meiner Familie. Frau Friedrichsen: Ja wohl, die Briefe haben wir geschrieben, weil er uns drohte, uns „klein zu machen. Strafantrag im Mer-Prozeß. ' Hitler 8, Ludendorff 2 Jahre Festung. — München, 21. März. Der Prozeß geht seinem Ende entgegen. Die heu tige Sitzung stand den Staatsanwälten für ihre Plai- dohers zur Verfügung, an deren Schluß der Erste Staatsanwalt Stenglein folgende Strafen beantragte: Für Hitler 8 Jahre Festung, Pöhner S Jahr- Festung, Kr i e b e l 6 Jahre Festung, W e - her 6 Jahre Festung, sämtlich wegen vollendeten Verbrechens des Hochverrats. Für die übrigen wegen Beihilfe zum Hochverrat: Lndendorff 2 Jahre Festung, Frick 2 Jahre Festung, «rück- ner Ist» Jahre Festung, Wagner 1»/- Jahre Festung, Pernet 11st Jahre Festung unter Zu billigung mildernder Umstände «nd Anrechnung der Untersuchungshaft. Als der Staatsanwalt die obige Strafe für Lu dendorff beantragte, entstand im Saale eine große Bewegung. Die Plaidotzsrs. l Zuerst nahm der Erste Staatsanwalt Steng lein das Wort. Er begann zunächst mit Hitler, des sen Verdienst, in einem unterdrückten Lande das Na tionalgefühl wieder zu erwecken, er anerkannte. Trotz dem aber sei sein Putschversuch als hochverräterisches Unternehmen anzusehen. Er hat sich-als Diktator auf gespielt und Aemter verteilt. Er hat Geiseln fest genommen und Kasernen besetzt. Er hat Gelder be schlagnahmt und er und Ludendorff gaben den Aus schlag zu dem bewaffneten Zug in die Stadt, der blu tige Zusammenstöße auslöste. Der Zug war der letzte Versuch, das Unternehmen zu halten. Hitler hat sich dadurch des Hochverrats schuldig gemacht und schwer« politische Folgen heraufbeschworen, Verluste an Men schenleben sind entstanden. Hitler ist hochbegabt und gibt sich seiner Idee bis zur Selbstaufopferung hin. Ich glaube, bestimmt, daß Eigennutz ihm fern lag. Auch bei der Tat gab echte Begeisterung den Aus schlag. Als Menschen können wir Hitler unsere Hoch achtung nicht versagen. Ler Staatsanwalt und Ludendorff. Bezüglich Ludendorffs ^faßte der Staatsanwalt sein Urteil folgendermaßen zusammen: Ludendorff hat sich auch da, wo er gegen da» Gesetz verstieß, als ganzer deutscher Mann er wiesen. Sein Feldherrnruhm bleibt unberührt. Er stellte sich an die Spitze des Zuges, um sich den Ku geln zuerst auszusetzen. Ein großer Mann! Aber das Gesetz hat er auch verletzt. Von der Absicht des Putsches will Ludendorff nichts gewußt haben, und das kann ihm nicht widerlegt werden. Aber Luden dorf hatte vorher deutlich zu erkennen gegeben, daß er eine völkische Erhebung mitmache und er wußte, daß es sich unreine Gewalttat handelte. Er stellte sich sofort auf Hitlers Seite und redete Kahr, Lossow und Seißer zu, und übernahm das Amt als Führer der nationalen Armee. Bei der Jnfanterieschule wurde offenbar mit Ludendorffs Name Mißbrauch getrieben, aber er hat die Offiziere dann doch verwandt. Er gab Befehl zur Besetzung des Wehrkreiskommandos. Aus- ichlaaaebeud ist seins Willensricktuna. Er trat nickt Was hatte er getan? So bestürzt, so tieftraurig sah ihn die Kunstreiterin an. Hie Tränen, die sie bis dahin mühsam zurückgchalten, rannen ,hr jetzt über die abgehärmten Wangen. „8sr,us — Servus!" klang es da mit einemmal dicht neben jhnen. Von ihnen beiden nicht gehört, war Herr Korelli, in m-dern gew" uiere» av s ".e. l e roten GlacS- Hindschuh: lässig in den gepflegten Händen schwenkend in das tzimmer getreten. „8eivos, mein Schatz, 8m rus! Ah. Herr Mollinar —: pelch eine Ehre! Willkommen hier herzlich willkommen. Elende lKohnung -- natürlich nur vorläufig! Habe eben neue ange- ^sdhen mit besseren Himmern und Alkoven nach der Straße zu "»erden uns bann einmal die Ehre geben, den Herrn Doktor HiMlahen. Doch letzt ein Gläschen Wein? Der Herr Doktor brauchen mir zu befehlen, es ist alles da!" Er dankte, im Innern empört über diese lügenhafte Prah- ckrei. Md erheb sich. I Aber Her" brücke ihn in seinen Stuhl nieder. O „Nein, Sie dürfen fehl nickst gehen, unter keinen Umstän- ßen! Sie kommen gewiß wegen ter Etli — wie lernt sie denn? Lin Blitzmädel was? Oder Hobe ich dem Herrn Doktor zu Piel gesagt ^er > enon wollen! Puf der Diana — ich sage Ihnen. der Gaul ist zweitausend Franks wert, wird deshalb is auch immer aus dem Zettel ge- ßannt, was sonst doch nur bei Echulplerden geschieht, — und »ie die Ekli arbeitet! Unser Stolz! Nicht wahr, Alterchen?" „Herr Doktor ist wenig mit ihr zufrieden, er kam hierher, pm die Stunden guf^ugeben," !acie Frau Korelli setzt wieder »«Higer und -ehrte d'e Zärtlichkel ckr s Mannes ab. ,Rick/ rustisber mi! der Ellida?" Und Herr Korelli sah den Doktor mit den grünen Augen »n mck stünde er vor dem Unbegreiflichen. „Richt zufrieden?!" fragte er noch einmal, „das hat uns poch niemand gesagt, auf Ehre nicht Herr Mollinar. Aber das fsnn auch setzt nur sein wo wir jo viele Proben haben. Die Diana muß oft bewegr werden, sie ist bodenscheu. Doch das pird anders werden, verlassen Sie sich daraus. Herr Mollinar! Und vom Ausgeber: der Stunden lann gar nickt die Rede sein, hie Eilt würde unatückick lein. Wo ist das Mädchen übrigens geblieben? Sie ging früher aus dem Zirkus, ich machte nach her noch meinen Frühschoppen — nein, nein nichts vvm Aufgeben! Das müßen Sie versprechen, das muffen wir beg'eßen! Eder komr'--n Sie nicht fort! Ich will gleich in den Keßer! Wenn ich nur wüßte, was Sie trinken — es ist alles da." Der Doktor luchte ihn zurückzuhalten, aber wie ein Aal wa, der geschmeidige kleine Mann seiner Hand entglitten und zur Tür hinausgegangen. Von der Küche her drang ein widerlicher Geruch von an gebranntem Fett und Kohl. Frau Korelli entschuldigte sich und eilte an den Küchenherd. Er war allein. Allein in dieser Umgebung, die ihm jetzt doppelt trostlos erschien. Das steine Kind im Nebenzimmer schrie lauter, erfc'u »s brummte die Alte mit der dünnen, heiseren Stimme ein: Ari von Scklaflieb. „Zigeunerin bin ich und will es bleibenk" Wieder ballte ihm dies Wort durch die Obren. Da trat Ellibo ins Zimmer. -VII. 8n dem Hellen Sonnenlichte, bas setzt durch die S nb- chimmerte, sah der Doktor wie abgetragen ihre kleine Winter- acke war, wie auch der stolz« Hut mit der roten Feber in d'e- er Beleuchtung die Spuren des Alters nicht verleugnen koncke Trotz alledem war ihre Erscheinung von einer Art, die nicht auf die fahrenden Artistin schließen ließ. s Auch ihr Gesich: erschien ihm in der unhöflichen Mu:a,s- belcuchtung '/le r»er al- > a um oen hübschen Mund sie! ihm ein müder Zug auf, der ihn an ihre Mutter krinnerie. Nun stand sie ihm gegenüber, einen Augenblick unschlüssig «nd sichtbar befangen, als kämpft« sie mit sich leider. „Ich komme eben aus Ihrer Wohnung Herr Doktor!" Und als er nichts erwiderte: „Ich habe Sie gestern gekränkt. Das tut wir leid. Ich bitte Sir um Verzeihung, Herr Doktor Mollinar.' So einfach hatte sie es gesagt. Ihre Worte wie ihr ss- bahrcn trugen kein« Demut zur Schau, aber in Nein wcich n t Ausdruck des klebenden Antiikes taa bestrickender Nett. „Sind Sie mir noch böse . . . immer noch, Herr Doktor Der schlank« Körper näherte sich dem seinen, so daß e: seine Berührung fühlte und den eigentümlichen Duft ihrer Haare. „Und soll ich nie wieder zu Ihnen kommen? Soll er nun aus sein zwischen uns beiden — für immer au» Herr Doktor Mollinar?" * Er mußte sein« ganze Festigkeit zujammennehmen. „Ja, Fräulein Elli, unser« bisherigen Stunden habe-.- hr Ende. Drwei bleib' «g. Der Zwang ist nichts >ür S'« IH habe es Oh V Mutter bereits gesagt. Ich kann mein Werl n'cht zurücknecmen" Er I<ch wie verletzt sie zurückschnellte, wi« betroffen uni aufs tiefste getränk' die dunklen Augen zu ihm «mporbllcken. Da fghr er fort, zögernd fast widerstrebend al» dik i« tr ihm eine frenkbe Gewalt, was er sagt«: „Aber aus soll es deshalb nicht zwischen unr sein. Ict werde Ihnen fortan schöne Bücher geben, solch«, di« Ihr HeV erfreuen, und aus denen Sie zugleich lernen köanrn. Ani wenn Sie eins zu Hause gelesen haben, und Eie haben Lust wirkliche Lust dazu, dann können Sie zu mir kommen, zu iru «b' einer Stunde, ganz freiwillig, ohne den geringsten Zwang Dann »ist ich gern mit Ihnen besprechen, was Sie gelesen, o!e' Ihnen erklären, wa- Sie nicht verstanden haben." „Und ich darf kommen, wann ich will — und wenn einmal müde bin, dann kann ich zu Hause bleiben?" Er mußte über die Harmlosigkeit lächeln, di« aus ihr»" Worten sprach. i „Nu.- wenn Eie wollen." antwortete er. „Ich danke Ihnen, danke Ihnen tausendmal! And ich 0« spreche Ihnen. Ich will hübsch artig sein von nun an und nie mals mehr „Herr Mollinar" sagen, sondern «immer nur Doktor" Und auch d«n öm abnekmen 'n den Slnnden, wie t« pch für ein wohlerzogenes Mädchen geziemt." Er fühlte seine beiden Hände ergriffen von zwei werm"N Frouenha'nden wie er sie noch nie in den seinen oehglten Zrv« Augen leuchteten ihm entgegen und aus ihrer Tk!e glitzer!- e'' sv'ck er Uebermut, «>nt so wilde Lebenslust, daß aß. Beri'ick > ' der Wrl< sich nick' bestrickender widerspiegeln kvrnlc, ar diesen jubelnden Mädchenaugen. (Fortfekuna u