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und nachahmenden Bewegungsspiele bei ihnen eine viel größere Rolle zu spielen haben, als jene ersten.*) In dem gewerbefleißigen Fabrikstädtchen Apolda im schönen Thüringer Land befindet sich nun ein solches Kleinod vonVolkskindergarten, welches allen Anforderungen in trefflichster Weise entspricht, gegründet von einem dor tigen Fabrikbesitzer, Herrn Commerzienrath Spür. Apolda ist schon seit 150 Jahren eine sehr industrielle Stadt und war einer der ersten Orte in Mittel-Deutschland, die den Tabakbau cultivirten. Später wurde dort auch viel für Woll- und Posamentier-Geschäft gethan, und noch später wurden nach und nach viele Fabriken angelegt. Dadurch hat sich eine arme Arbeiterbevölkerung hingezogen, der nicht die Bildungsmittel zu Gebote stehen, wie den Ar beitern im westlichen Thüringen, wo der Ackerbau weit lohnender ist, und dadurch auch mehr für Schulen rc. ge than werden kann- In der neuesten Zeit war zwar die städtische Verwaltung in Apolda sehr thätig, um das Schulwesen zu heben, doch aber fehlte die Grundlage zur richtigen Benützung der Schulen, nämlich ein besseres Familienleben. Deshalb galt die Bevölkerung von Apolda für sehr roh im Gegensatz zu der von Weimar, und gerade nach dieser Seite hin zeigt sich nun der Segen des Volks kindergartens, der, wie schon gesagt, nicht blos den Kindern, sondern auch den Eltern zu Gute kommt. Was einst *) Der Kasse'er Volkskindergarten, der die Kinder auch speist, hat von jeher auf die mütterlich erziehende Kraft den meisten Werrh gelegt und bildet also eine rühmliche Ausnahme. jener große Menschenfreund, Friedrich Fröbel, ersann und zum Heile seiner Mitmenschen durch Belehrung in Wort und Schrift zu verbreiten suchte, das hat hier ein gleich warmfühlender Menschenfreund in würdiger Weise ins Leben eingeführt. Unwillkürlich ist dies unser erster Ge danke, wenn wir in das freundliche, im Schweizerstyle erbaute Landhäuschen eintreten, welches das erwähnte Kleinod in sich schließt, und die zweckmäßige, vollständig der Sache entsprechende Einrichtung kennen lernen. Wäh rend die meisten ähnlichen Anstalten in Deutschland mit der Schwierigkeit ringen, passende Räumlichkeiten für ihre Wirksamkeit zu finden, und sie sachgemäß ausstatten zu können, hat hier ein vermögender Fabrikherr eine bedeu tende Summe daran gewandt, um geeignete Räumlich keiten mit passenden inneren Einrichtungen herzustellen und verwendet jährlich noch immer entsprechende Aus gaben, um das Institut in befriedigender Weise in Blüthe zu erhalten. Das Glück, was jedem gediegenen Unter nehmen zuletzt das beste Siegel aufdrücken muß, unter stützte auch diesen Ehrenmann, indem es ihn für seine Anstalt eine hochbegabte Leiterin gewinnen ließ. Dieselbe heißt Frau Wenk und ist die Tochter des bekannten Lleder- Componisten Andreas Zöllner. Eine umfassende große Arbeit ruht auf ihr und auf ihrer noch sehr jugendlichen ältesten Tochter, die ihr als Gehülfin zur Seite steht. Gegen 130 arme Kinder sind der Obhut dieser beiden Damen anvertraut. Von 2'/- Jahren an bis an die Schulzeit, also bis tief in das sechste Jahr, kommen die Kinder dahin, deren Eltern die Aufnahme in den Kinder garten vom Begründer desselben, Herrn Commerzienrath Spür, erbeten und erhalten haben. Es sind nicht blos Kinder seiner Fabrikarbeiter, sondern alle Bedürftigen des Ortes haben gleichen Anspruch auf diese Vergünstigung und bei der Auswahl unter den verschiedenen Gesuchen läßt sich der Herr Commerzienrath nur stets von den sach- gemäßesten Principien leiten. Für 150 Kinder wäre hier vollständig Raum und sobald sich noch weitere Bedürfnisse herausstellen sollten, wird das liebevolle Herz des Grün ders auch dafür Rath zu schaffen wissen. Derselbe hegte schon längst die Absicht, diese seine Schöpfung in eine städtische Stiftung zu verwandeln, sobald gewisse Vor bedingungen, die er noch mit Recht anstrebt, erreicht sein werden. (Schluß folgt.) Als ein prsotisokea Hilfsmittel für jeden Geschäfsmann, der billig und rationell inseriren will, ist das Geltung»- Verreioknise der Ventral-Annonoen kxpellition der äeutsoksn unü »uelanliisobsn Leitungen von K. l.. Daubs L vo. zu be trachten. Dasselbe erscheint soeben in 22ter Kutlags, ist auch dieses Jahr wieder in mancher Hinsicht vervollständigt und verbessert worden und giebt Auskunft über jede der vielen Tausenden auf dem Erdball erscheinenden Zeitungen, Fach zeitschriften u. s. w. Jedem Inserenten kann daher mit Recht empfohlen werden, sich dieses Büchelchen kommen zu lassen, zumal da es gratis und franco versandt wird. Die Firma 6. I-. Daube L 0o., eine der ältesten und rsnom- mirtesten Annoncsn-Expeditionen, ist in allen größeren Städten vertreten, in llelprig, Nicolaistraße 51. n L 6 1 K 6 n. Einem geehrten Publikum von Wal denburg und Umgegend dis ergebene Anzeige, daß ich mich in Remse als Korbmacher niedergelassen habe, und bitte bei Bedarf um gütige Be- rücksichligung. 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Untinx-Zammltzv. - 4—200 LUlelco spitzleuä; mit oäsr ostue Lxpvössiou, Llüiräolius, IromiEl. CUoekeirgOÄStas-uettsir, Limiuslsstimmsu, LuvköNZpist; 8pi6ld086U, 2 — 16 LtüekB spislöitä; ksruer OiKurrmmtünäkm, Lestzvsirterliüusesteu, ?Iiot0FiÄM63,IbuM8, 8eIrrsibx6UK6, Lauä- setuitrstLSteu, UIumtzuvLLM, OiA-lvi-M-Mui^ Mümstsäosmr, ^.rbsitZtisalrtz, Likrtzlüser, imiö8, Ltüstltz, eto., ^.1168 mit Urmiir. 8tet8 üu8 Xmm8te uml Voi'Mtz'Imlmtk smxkmIUt -I. ü. UvIIor, Lern Nun clivaktsr 8WUA- KurMtirt F^elltstsit; illu8trirtk ?r6i8Ü8t6u 86uäs trünoo. .MX 'OL sisi .mcpimxox moä. usrpm.ysmficz uox usp asgun umumori ssnmr^ 000'06 nox sZnagsgf mr rmgmimps asp 00 l in Waldenburg: Uniirlrnrstt Opitn, Ooinrul Reürkiiüs. in Altstadt-Waldenburg: Anx Liebsxkit. Liü8t LuuvL. 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Februar früh 1 Uhr starb nach ganz kurzem Krankenlager unsere gute, unvergeßliche Mutter, Schwieger- und Großmutter, Frau Johanne Sophie verw Oelschlägel, in ihrem 75. Levensjahre, und soll die Beerdigung nächsten Donnerstag Nach mittag 2'/s Uhr statlfinden, was wir allen theilnehmenden Freunden, Nach barn und Bekannten tiefbetrübt an zeigen. Altstadt-Waldenburg, den 13. Feb ruar 1882. M iMMckll Familienuachrichten. Geboren: Hrn. R alschuloberlehrer H. Bretschneider in Rochlitz e. M. — Hrn. Fer dinand Kürzel in Crimmitschau c. K. — Hrn. Postverwalter Theodor Krause in Obercun nersdorf e. K. — Hrn. Pf. Kurt Biedermann in Ziegra e. M. Gestorben: Frau Oberlehrer Lam« Dietze geb. Schmidt in Groiyfch. — Frau Louise verw. Naumann in Leipzig. — Frau Auguste Philippine Mittlaender geb. Leh mann in Pegau. — Frau Minna Müller geb. Felsche in Leisnig. — Frau Marian«« Concordie verw. Pastor Pöhland geb. Hoff mann in Lichtentanne. — Frau Christiane Therese verw. Gerichtsrath Jentzsch geb. Arlt in Ssifersdorf bei Radeberg. — Hr. Rentier Johann Gottl. Hensel in Michelwitz. L-.lag von L. T. ALstner, oerontworwch für Redaction, Verlag und DruU S. Mtstner in Waldenburg.