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Se- chmit- Bor- Sa!"' > V0a S rnden Uhr. mann ungs- soden zu be- t auch i und vielen Fach- : mit n zu Die enom- cheren Zchönburgtr Tageblatt Erscheint täglich mit Ausnahme der Tage nach Sonn- und Festtagen. Beiträge sind erwünscht und werden eventuell honorirt. Annahme von Inseraten für die nächster- scheinende Nummer bis Mittags 12 Uhr des vorhergehenden Tages. und Waldenburger Anzeiger. Der Abonnementspreis beträgt vierteljähr lich 1 Mk. 5« Pf. Alle Postanstalten, die Expedition und dis Colporteure dieses Blattes nehmen Be stellungen an. Einzelne Nummern 8 Pf. Inserate pro Zeile 10 Pf., unter Eingesandt 20 Pf. Amtsblatt für den Stadtrath zu Waldenburg. Sonnabend, den 21. Januar 17. 1882. -g Holzauktion. Im hiesige» Stadtwalve sollen " Montag, den 23. Januar 1882, auf dein diesjährigen Holzschlage in der Nähe des Steinbruchs * 218 Stück Nadelholz-Stämme von 12—40 em. Mittenstärke und bis zu 22 Meter Länge, - 1 55 Stück dergleichen Stangen von 13 — 15 am. untere Stärke und M, I 10 bis 13 Meter Länge, 10,Z Wellenhundert Nadelholz-Astreißig, 6,s - dergleichen Stammreihig, 13,5 - Laubholz-Stammreißig (darunter viel Besenreißig) an Ort und Stelle meistbielend verkauft werden. Die Bauhölzer kommen von Vormittag '/r9 Uhr und die Brenn hölzer von Nachmittag 1 Uhr an zur Versteigerung. Waldenburg, am 14. Januar 1882. Der städtische Forst- »nd Wirthschafts Ausschuß. Limmer, Stadtrath. st NK6N iiiF- ibmi- tiou 1 clas- ! Peru- s r mit lang UNd ollem mnze i bum- ! äecen elcher rden, tre- hvu- ver- n in sehe» ölen , im Holz- ! Zu- Be- I. ede- ngs- > die idc t Lina Inan» dt i» miger lagde- aus aufw. VruS ^Waldenburg, 20. Januar 1882. Das Gesetz betreffend die Entschädigung bei Unfällen «ud die Unfallversicherung der Arbeiter, welches von d-n liberalen Parteien beim Reichstag eingebracht worden, ist gestern an eine besondere Commission von 21 Mitgliedern verwiesen worden und damit ist auch sein Schicksal entschieden. Tritt in der nächsten Zeit ein Schluß der gegenwärtigen Session ein, so ist das Gesetz für diese Session auch begraben; erfolgt aber eine Vertagung bis zum Frühjahr, dann wird dies Gesetz in Gemeinschaft mit der dann vollendeten Regierungsvorlage zur Berathnng gelangen und die am Dienstag und gestern statlgehable Generaldebatte hat erwiesen, das dies Gesetz nicht auf die Sympathien der Majorität zu rechnen hat. Also auch m diesem Falle ist dies Schicksal des Gesetzes schon jetzt entschieden. — Wenn somit die Mühe der Liberalen mit diesem Gesetze von vorn herein eine vergebliche war, so ist der Vorgang an und für sich doch sehr lehrreich, denn er beweist, daß sich in der liberalen Partei in neuerer Zeit eine Schwankung und eine Schwen kung vollzogen hat, eins Schwenkung von den Prin zipien der Theorien zu denen der Praxis, von dem Manchesterthum zu der denselbem diametral ent- gegenstehenden neueren socialpolitischen Weltanschau ung. Die Antragsteller und Unterzeichner des An trages — auch Hr. Eugen Richter nicht ausgenom men — haben damit constatirt, daß sie nicht mehr Zu den „Manchestermännern" zu rechnen sind, und daß sie — sich selbst unbewußt — von den social politischen Ideen des Reichskanzlers mit fortgerissen sind. Sehr richtig bemerkt ein Blatt, dem man wahrlich nicht den Vorwurf mache» kann, daß es reaktionären Ideen huldigt, die „Essener Zeitung": „Die liberalen Parteien haben den Boden des „Hilf dir selbst" und des Ausschlusses des Staats einmischung in wirthschaftlichen Angelegenheiten ver lassen und sich auf den so lange von ihnen verpön ten Standpunkt des staatlich organisirten Zwanges gestellt. Sie perhorresciren die facultative Versicher ung und sie empfehlen die obligatorische Versicherung. Damit ist im letzten Grunde und im höchsten Prin- cip der gemeinsame Boden für alle Parteien und alle wirthschaftspolitischen Richtungen gefunden und es kann sich fortan, sofern nicht das sonstige Par ieiinleresse einen Strich durch die Rechnung zieht, nur noch um ein Mehr oder Weniger, nicht aber um grundsätzliches Ablehnen der staatlich geordneten, obligatorischen Fürsorge für das Wohl der arbeiten den Klaffen handeln. . . . Der Entwurf der libera len Partei lhut nun einen ferneren guten Schritt der Annäherung an den Unfallversicherungsenlwurf des Ncichskanzers, insofern er zur Sicherung der Entschädigung die Unternehmer zwingt, sich gegen °>e Folgen der Haftpflicht zu versichern. Die Ver sicherung ist auch im liberalen Entwürfe obligatorisch, liberale Entwurf acceptict den vom Reichskanzler °^psohlenen Versicherungözwang. Hierin liegt poli- ">ch der Hauplkern des Entwurfs; hierin liegt die grundsätzliche Annahme der wirthschaftspolitischen i Ideen des Reichskanzlers. Die Abweichung des liberalen Entwurfs von dem Unfallversicherungsen:- s würfe erscheinen dem Vorstehende» gegenüber als - minder bedeutend. Bekanntlich hatte dieser letzter- l wähnte Entwurf die Versicherung bei einer Reichs- . anstalt einheitlich regeln wollen. An dieser hatte i aus politischen Gründen das Centrnm Anstoß ge- i nommen, während die nalionalliberale Partei wenig stens politische Gründe gegen die Reichsanstalt nicht geltend gemacht hat. Jetzt läßt der Reichskanzler aus geschäftlichen Gründen die Reichsversicherungsan stalt fallen und empfiehlt an deren Stelle die obli gatorische Versicherung durch staatlich geordnete Cor- porationen. Hiervon weicht der liberale Entwurf insoweit ab, als er derartige Corporationen zwar nicht ausschließt, sie aber andererseits nicht obliga torisch machen will. . . . Man sieht hiernach, zu einer Verständigung der liberalen Parteien mit dem Reichskanzler auf dem Gebiete der Unfallver sicherung fehlt nur noch ein Schritt, und wir un sererseits wollen hoffen, daß sich im rechten Augen blicke der rechte Mann finden wird, diesen Schritt herbeizuführen. ... In Summa ist der Entwurf der liberalen Parteien betreffend das Haftpflichtge setz ein interessantes Zeichen der Zeit und ein Be weis für die Wahrheit des Satzes, daß die Ideen, welche sich des Geistes eines Volkes erst bemächtigt haben, unwiderstehlich zum Durchbruche und Siege treiben müssen." *Waldenburg, 20. Januar 1882. Politische Rundschau. Deutsches Neich. Der Kaiser empfing am 19. d. vormittags das Präsidium des preußischen Abgeordnetenhauses. Die „Köln. Ztg." schreibt: „Es ist kein Keheim- niß mehr, daß die Prinzessin Wilhelm, die Schwiegertochter des Kronprinzen, einem frohen Er eignisse entgegensieht. Die Prinzessin lebt daher in Potsdam sehr zurückgezogen. Der projectirte Fackelzug der preußischen Staats beamten wegen des Erlasses vom 4. Januar ist vom Fürsten Bismarck abgelehnt worden mit den i Worten: „Ein für den Kaiser bestimmter Fackelzug könne nicht gleichzeitig dem Fürsten Bismarck ge bracht werden." Vom Hosmarschallamt lief die Ant wort ein, der Kaiser wolle nicht die Beamten zu unnöthigen Geld-Ausgaben veranlassen, er sehe die Ovation als geschehen an und lehne deshalb den Fackelzug rc. ab. Im Reichsamt des Innern ist, um eine einheit liche Abfassung der Berichte der Fabrik-Jnspec- toren herbeizuführen, die Ausarbeitung einer neuen Anleitung für dieselben in Angriff genommen, welche schon in nächster Zeit der Oeffentlichkeit übergeben und den Fabrik-Jnspectoren zugänglich gemach! wer de» wird. Zum Zweck der Agitation für Einführung der Doppelwährung hat sich in Berlin ein bimetal- listischer Verein gebildet, welchem eine Anzahl Reichs- tagsabgeordneier, Landiagsabgeordneter aus den Parteien der Conservativen, Freiconservativen und des Centrums angehört. Oesterreich. Als in Wien der russische Botschafter v. Oubril und der Botschaflssecretär Krupenski am 19. d. Nachmittag um 3*/r Uhr zu Wagen von der grie chische» Kirche »ach dem Botschaftshotel znrückkehrlen, wurde ein großer Stein durch das Wagenfenster nach den darin Sitzenden geworfen, v. Oubril und Krupenski sind unverletzt, der Thäter wurde ver haftet, er soll Johann Zich heißen, aus Böhmen gebürtig sein und als Freiwilliger in der russischen Armee den türkischen Krieg mitgemacht haben. Er wollte einen Racheact verüben, weil er angeblich von der Botschaft mit einem Bittgesuch abgewiesen wurde. Der Wiener Polizeipräsident v. Marx, der durch die Ringthealerkatastrophe so arg comproinittirt war, hat endlich um seine Pensionirung nachgesucht. Als seinen Nachfolger nennt man den Hofrath Steyskal oder den Staatsanwalt Grafen Lamezan. Der vieldiscutirte köiiig. Erlaß in Preußen scheint in Oesterreich ein Gegenstück finden zu sollen. In einer Zuschrift der Prager „Politik" wird nämlich der Regierung nahegelegt, sämmtlichen Beamten durch ihre Vorgesetzten mittheilen zu lassen, sie hät ten sich der Wahlen zu enthalten, wenn sie nach ihrer Ueberzsugung nicht für das Ministerium stim men könnten. Hterzu sei das Ministerium auch ohne ein neues Gesetz berechtigt. Frankreich. Zur Vorbereitung der Regierungsvorlage über die beschränkte Versassungsrevision und die Ein tragung des Prinzips des Listenskrutiniums in die Verfassung wurde von den Bureaux eine drei- ßiggliedrige Commission gewählt. Die große Mehr heit dieser Commission sprach sich gegen die Regie rungsvorlage aus und wünschtelieber die unbeschränkte Verfaffungsrevision, sie lehnte auch die Eintragung des Prinzips der Listenwahl in die Verfassung ab. Der Regierung nahestehende Blätter sagen, das Ministerium werde betreffs seiner Vorlage die Ka- binetsfrage stelle» und jede Modificatio» zurückweisen. Nachdem der franzöusche Kriegsminister die Ab schaffung der Tambours, deren Bedeutung Napoleon I. sebr Hochschätzle, beschlossen, trägt man sich gegen wärtig in den höheren militärischen Kreisen mit dem Gedanken, die Militär-Kapellen aufzu lösen. Falls diese Absicht verwirklicht werden würde, so würden viele kleine Garnisonstädte einen großen Theil ihrer populären Vergnügungen einbüßen. Die Tüchtigkeit der Armee dürste dadurch schwerlich ge hoben werden. Portugal. In Lissabon wurden am Sonntag mit einem Sliergefechle die Festlichkeiten zu Ehre» des spanischen Königspaares beendet. Die Portu giesen betreiben diese Unterhaltung weniger grausam als die Spanier. In der portugiesischen Arena werden den Stiere» die Spitze» der Hörner mit Kugeln versehen, so daß ein Stoß nicht die blutige