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chönbliM TanM Erscheint täglich mit Ausnahme der Tage nach Sonn- und Festtagen. Beiträge sind erwünscht und werden eventuell honorirt. Annahme von Inseraten für die nächster- scheinende Nummer bis Mittags 12 Uhr des vorhergehenden Tages. und Waldenburger Anzeiger. Der Abonnementspreis beträgt vierteljähr lich 1 Mk. SV Pf. Alle Postanstalten, die Expedition und die Colporteure dieses Blattes nehmen Be stellungen an. Einzelne Nummern 8 Pf. Inserate pro Zeile 1V Pf., unter Eingesandt 20 Pf. Amtsblatt für den Stadtrath zu Waldenburg. 31. Dienstag, den 7. Februar 1382. HolWltm Olis MttMl-kMrztt Revier. Im Nathskeller zu Waldenburg sollen I., Mittwoch, den IS. Februar 1882 von Vormittags 9 Uhr an 11 eichene Stämme von 13— 37 em. Mittenst. 6—14 IN. lang,^ 1 birkener Stamm 2 27 - - 7 - - 86 kieferne Stämme 2 15-36 - 552 fichtene - - 11-60 - 24 tannene - - 12-26 - am Höllberg, 4 eichene Klötze r 12,17u.37- Oberst. 3—5 m. lang, im Forst, in 82 fichtene - s 20 — 52 - - 3,LU.4- - der Eichlaide, 1080 - Stangen r 2 — 4 - Unterstärke, im Naundorf 1470 L - 2 5-9 - und Calln- 331 - - - 10-12 - berger Holze, 40 2 2 2 13 — 15 - 190 lärchene - 2 7 — 9 - 105 s - 2 10 -12 - 60 2 S s 13-15 - - II., Freitag, den 17. Februar 1882 von Vormittags 9 Uhr an 167 Rmtr. Laubholz-Scheite, 52 - Nadelholz- - 21 - Laubholz-Rollen, 70 - Nadelholz- - 6 - Laubholz-Stöcke, 54 - Nadelholz- - 33,« Hundert Laubholz-Reisig, 55,7 - Nadelholz- - 71 Rmtr. tannene Brennrinde, 66 - Nadelholz-Streu, . in der Eichlaide, im Forst, Haubler, Naun dorf, Collenberger Holz und am Höllberg unter den im Termin bekannt zu machenden Bedingungen und bei den Stäm men, Klötzern und Stangen entweder gegen sofortige Bezahlung oder zum min desten gegen Erlegung des fünften Theils der Erstehungssumme, bei allen übrigen Hölzern nur gegen sofortige volle Bezahlung versteigert werden. Fürstlich Schönst urg'schc Forstverwaltung zu Waldensturg. ^Waldenburg, 6. Februar 1882. Politische Nurrvschau. Deutsches Reich. Fürst Bismarck hat an die Frau des Abg. Völk ein Beteidsfchreiben gerichtet, worin er in dem Ver storbenen einen von reiner patriotischer Begeisterung getragenen und dabei mit großer persönlicher Liebens würdigkeit unterstützten Mitarbeiter an der nationalen Wiedergeburt Deutschlands betrauert. Das „Deutsche Tagebl." meldet einige Aender- ungen in der Eintheilugen der rheinischen Diöcesen. Darnach würde die Diöcese Trier von Köln ab getrennt und dem Erzbisihum Trier würden die Diöcesen Straßburg, Metz, Fulda, Limburg, ferner der Erzdiöcese Köln die Diöcesen Osnabrück und Paderborn noch zugetheilt werden. Nachdem der Eintritt Hamburgs in das Zollgebiet geregelt ist, erwartet man allgemein, daß der An schluß Bremens alsbald erfolge. Ein; officiöse Correspondenz bemerkt aber, daß die Verhandlungen in Betreff Bremens augenblicklich ruhen. Es scheine, daß seitens der Vertreter Bremens im ersten Ver lauf die Hoffnungen etwas zu hoch gespannt und zu hohe Ansprüche an das Reich gestellt haben. Die Denkschrift, betreffend die geschäftliche Lage der preußischen Kanalprojecte, welche der preu ßische Minister der öffentlichen Arbeiten dem Abge ordnetenhause unterbreitet hat, umfaßt einen Umfang ron 6 Druckbogen und giebt zunächst eine allgemeine Uebersicht der geschäftlichen Lage, sodann Speciali- täien über die einzelnen Kanalprojecte, MitlheUungen über die Abmessungen der Kanäle, über die Organi sation des Transportwesens und über die Ausführung und Kosten. Die Denkschrift ist gewissermaßen eine Fortsetzung der Denkschrift, welche 1877 den beiden Häusern des Landtages vorgelegt worden. Die Specialitäten beziehen sich auf folgende Wasserstraßen: 1., Nhein-Maaß-Kanal, 2., Rhein-Weser-Elbe-Kanal, 3., die Verbesserung der Wasserwege durch Berlin, 4., den Oder-Spree-Kanal, 5., den Elbe-Trave- (Stecknitz-) Kanal, 6., die Kanal-Verbindung Rostock- Berlin, 7., die Kanalisirung des Mains unterhalb Frankfurt, 8., den Kanal von Leipzig nach der Elbe, 9., den Donau-Oder- und Oder-Lateral-Kanal, 10., den Elbe-Spree-Kanal, 11., die Abzweigung des Oder-Spree-Kanals nach Schwedt und 12., den Nord Ostsee-Kanal. In Betreff der Ausführung bemerkt die Denkschrift: „Es ist nach den bisheri gen Erfahrungen kaum noch zweifelhaft, daß, falls das eine oder andere Project verwiiklicht werden soll, der Staat die Ausführung auf seine Kosten bewirken muß. Der Weg der spekulativen Privat unternehmung erweist sich durchweg als nicht gang bar, weil auf eine Verzinsung der Anlage-Kosten nicht wohl gerechnet werden kann. Würde aber der Staat für das Baukapital, wie ihm der Regel nach zugemuthet wird, eine Zinsgarantie übernehmen oder einen großen Theil desselben mit Vorzugsrechten für das in das Unternehmen gesteckte Prioatkapital aus bringen, so würde derselbe doch die Hauptsache thun. Aber auch bei der Ausführung durch den Slaat, sobald derselbe dazu im Stande, würde vorausgesetzt werden müssen, daß diejenigen Privat-Jnteressenten, Körperschaften rc., denen aus einer Kanal-Anlage nachweisbar ein unmittelbarer Vortheil erwächst, insbesondere also die betreffenden Kommunen, Kreise und Provinzen, zu den Kosten des Unternehmens in angemessenem Umfange, namentlich durch unentgelt liche Hergabe des erforderlichen Grund und Bodens beitragen." In der baierischen Abgeordnetenkammer nahm die Rechte nach längerer Debatte über die Rückäußerung der Reichsräthe zur Simultanschule den neuerlichen Antrag des Abg. Luthardt an: „Die Volksschule ist Confessionsschule. Die Bildung der Schulsprengel hat mit möglichstem Anschluß an den Pfarrverband zu erfolgen. Die Bewohner einer Gemeinde ohne eine Schule ihrer Confession sind berechtigt zur Benutzung einer benachbarten Schule ihrer Confession. Für die Pfalz sind außerdem die Bestimmungen des Landesrathsabschieds von 1818 maßgebend." Der Cultusminister v. Lutz erklärte obigen Antrag für unannehmbar und undurchführbar. Oesterreich. Der Aufstand im Süden zeigt sich in zwei ört lich völlig getrennten Gebieten, in der Krivoscie und in der Herzegowina, zu denen dann verein zelte Jnsurgirungen auf bosnischem Gebiete hinzu treten. Von jenen beiden ist die Krivoscie der klei nere und unwichtigere GebictStheil; ein um den Meerbusen von Cattaro gelegenes, zu Dalmatien gehöriges Bergland, das im Norden und Westen an Dalmatien, im Osten an Montenegro grenzt. Weit ausdehnungsfähiger und deshalb gefährlicher ist der Aufstand in der Herzegowina, wo er auch bereits wieder verbreitet ist und seinen Hauptfitz in der Zagorje, hat einem Berglande westlich von Fotscha, und in den diesem südlich angrenzenden : sehr bergigen Gegenden um die Quelle der Narenta, ! die hier noch die Benennung Neretva führt. Auf diese beiden Gebietstheile weisen auch die Namen derjenigen Orte hin, bei denen bereits Gefechte statt- gesunden haben, wie Konto, Bilek, Prejaca, Polje, die Trebinjica-Quellcn, dec Brabac-Berg u. o. m. Selbst weiter nordwärts, westlich von Nevesinje, haben sich Jrsurgentenbanden gezeigt, durch deren Erscheinen somit die Ausdehnung des Ausstandes auf die Gegend selbst um Serajewo allerdings in bedrohliche Nähe gerückt ist. In der Krivoscie soll der Heerd der Jnsurrection sich in den Ortschaften (oder um dieselben) Uhli und Ledenice, in der Herzegowina bei Nevesinje, nämlich nördlich von Bilik und zwischen Fotscha und Stolac befinden. Auf bosnischem Gebiete soll im Thale Zelesnyiza südlich von Serajewo die Quelle zu ferneren Aufständen organisirt, ja es sollen die Ortschaften Han (Posten) Kobilü und Chievo seit Wochen im Besitze von Aufständischen sein — als verbürgt können jedoch diese letzteren, osficiell nicht zugestandenen Nachrich ten bis jetzt nicht gelten. Um die Operationen in eine Hand zu legen, ist dem FML. Baron Ivanovic auch die Aufgabe zugewiesen worden, außer in Dalmatien dieselben auch gegen die Herzegowina zu leiten; ihm steht als Gensraistabschef Oberstlieutenant Slameczka zur Seite, ein Offizier, der in jenen Gegenden gut orientirt sein soll. In dem in Prag stattgefundenen Prozeß gegen 31 Mitglieder der tschechischen socialdemokra- kratischen Partei erfolgte am 4. d. die Urtheils- verkündigung. Von den 31 Angeklagten wurden 27 verurthellt und 4 sreigesprochen. Der Redacteur der „Budoucnost', Zapotocky, wurde wegen Maje- stätsbeleidigung, Geheimbündelei und Gutheißung ungesetzlicher Handlungen zu 18monatiger, ein zwei ter Angeklagter wegen Majestätsbeleidigung eines Mitgliedes des kaiserlichen Hauses und Geheimbün delei ebenfalls zu 18monaliger, 4 Angeklagte, darun ter der Herausgeber der „Delnicko Listy", wegen Majestätsbeleidigung und Geheimbündelei zu 14- monatiger, der sogenannte Schriftsteller Kochmann wegen Majestätsbeleidigung und Uebertretung des Preßgesetzes zu Ijähriger schwerer Kerkerstrase, 20 andere Angeklagte zu strengem Arrest von 6 Wochen bis 10 Monaten verurtheilt. In Lemberg fanden zahlreiche Haus suchungen bei den panslavistischen und russophilen Agitatoren unter Anwesenheit eines Staatsanwalts statt. Viele Korrespondenzen mit den Führern in Rußland wur den beschlagnahmt und zahlreiche Verhaftungen fan den statt. Dec Statthalter Potocki reiste in dieser Angelegenheit nach Wien. Frankreich. Als Gambetta am 3. d. von Marseille nach Nizza weiterreiste, fand gegen denselben eine Demon stration statt, indem aus der versammelten Menge Zischen und Rufe: „Nieder mit Gambetta!" ertönten. Aus Paris wird gemeldet, das von den an der