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Ministerpräsidenten Baron Beck wird jetzt der Minister des Innern Baron Bienerth genannt. Kaiser Franz Josef hat, was neulich gemeldet, dann bestritten wurde und jetzt bestätigt wird, der ungarischen Wahlreform die Vorgenehmi gung erteilt. Das österreichische Ministerium unterbreitete dem Kaiser seine Demission. Türkei. Die Spannung zwischen Rußland nnd Oesterreich- Ungarn beginnt nachzulassen. Die direkten Verhandlungen zwischen der Türkei und Bulgarien, die sich auch auf die Frage der Orientbahn erstrecken, stellen bis auf die Feststel lung der zu zahlenden Entschädigungssumme eine Verständi gung in Aussicht. Die Höhe der für die Türkei zu zahlen- den Entschädigung soll die Konferenz seststellen. Neuerdings sind freilich Schwierigkeiten eingetreten, die man jedoch zu überwinden hofft. England. Der neunte englische „Dreadnought" ist vom Stapel gelaufen. Das Ricsenkriegsschiff, das von der Gattin des Ministerpräsidenten Asquith auf den Namen „Collingwood" getauft wurde, hat 19,250 Tonnen Wasserverdrängung und soll mindestens 21 Seemeilen Geschwindigkeit in der Stunde erhalten sowie eine sehr starke Artillerie. Amerika. Das Regierungsblatt „Newyorker Tribune" meldet aus Washington, das neue amerikanische Zollgesetz werde am 1. Juli 1909 in Kraft treten. Die Regierung, der Kon greß und der neue Präsident Taft seien sich darin einig, daß die Revisionsfragc möglichst bald zur Verhandlung ge langen solle. Nach der Präsidentenwahl haben sich in New port mehrere politische Verbrechen ereignet. Zwei Personen büßten ihr Leben ein und zwanzig wurden verletzt. Aus dem Mnldentale. "Waldenburg, 7. November. Das gestern früh 5 Uhr 38 Minuten hier beobachtete Erdbeben ist außer in Grum bach auch in Niederwinkel, Langenchursdorf und anderen Orten bemerkt worden. In Langenchursdorf war es von donnerähnlichem Rollen und einem Schwanken des Erdbodens begleite!. Im gesamten Vogtlande wurden in der Nacht zum Freitag wieder heftige Stöße wahrgcnommen. Aus Plauen wird darüber vom Freitag berichtet: Der Erdstoß, der heute Morgen 5 Uhr 40 Minuten im ganzen Vogtlande verspürt wurde, war dem „Vogtländischen Anzeiger" zufolge der bisher heftigste in der jetzigen Erdbebenperiode und trieb die Bewohnerschaft aus den Betten. Er war mit langan haltendem Getöse und donnerühnlichem Rollen verbunden und bewirkte außerordentlich heftige Schwankungen. Die Erdstöße scheinen an Zahl ab-, an Heftigkeit aber zuzunehmen. In der bekannten Sohler Kurquelle in der Nähe von Bad Elster, die den Sohler Sauerbrunnen liefert, ist das Master seit dem Erdstoß vom 3. November um 6 Grad wärmer geworden, muß also Einfluß durch eine heiße Quelle erhalten haben. Auch in Meerane, Glauchau, Hohenstein-Ernstthal, Altenburg und Penig wurde das Erdbeben bemerkt, das von dumpfem, stoßweißem Rollen begleitet war. Aus Freiberg wird gemeldet, daß diesem heftigen Stoße gegen 7 Uhr ein leichterer folgte. Auch in Greiz wurde 5^ Uhr der Erd stoß verspürt. In Leipzig hielt der Stoß etwa 2 Sekunden an und hatte die Richtung Nordwest-Südost. Ein schwächerer Stoß folgte um 6 Uhr. Das erste Beben war so heftig, daß die Möbel erzitterten und viele Menschen im Bett auf geweckt wurden. Die Empfindung läßt sich am besten mit dem Geschütteltwerden im Eisenbahnwagen vergleichen. Nach den Aufzeichnungen, die im Geologischen Institut in Leipzig gemacht worden sind, wurde der erste Erdstoß auf dem Leipziger Boden um 5 Uhr 35 Minuten Morgens markiert. Ein zweiter, schwächerer, folgte etwa 5 Minuten darauf. Bei beiden Erdbeben konnte eine von Norden nach Süden laufende heftige Wellenbewegung fcstgestellt werden, die so stark wirkte, daß der auf Fernwellen sonst ungemein exakt reagierende Seismograph im Geologischen Institut sogar seinen Nullpunkt verlegte und mit dem Ausspringen der Radel auch die Schreibarme veränderte. Aus dem einge hangenen Registricrbogen des sensiblen Apparates dürfte sich noch Genaueres über die Einzelheiten dieses Vorganges, der nach zahlreichen Beobachtungen in Leipzig von heftigen Er schütterungen, Fensterklirren und Gerätklappern begleitet ge wesen, ersehen lassen. Ein Wächter in Plauen hat in der Nacht zum Freitag folgende Beobachtungen gemacht: 9,41 Uhr zwei starke Erdstöße aufeinanderfolgend, 10,12 Uhr leichte Erschütterung, 11,18 Uhr ebenfalls leichte Erschütterung, 11,45 Uhr donnerähnliches Rollen. 11,55 Uhr starkes, langes Rollen, 12,23 Uhr starker Erdstoß, 1,13 Uhr leichter, 1,52 Uhr zwei starke Erdstöße, 2,27 leichte Erschütterung, 4,21 Uhr ziemlich lange vernehmbares Rollen. *— Die vergangene' Nacht brachte wieder empfindlichen Frost. Heute Morgen zeigte das Thermometer 7 Grad Kälte an, etwas viel für die gegenwärtige Jahreszeit. *— Ueber das am Donnerstag stattgehabte Sinfonie konzert, zu welchem Herr Musikdirektor Strehle seine Kapelle zu einem „großen Orchester" verstärkt hatte, sei Folgendes bemerkt: Das Programm war großzügig angelegt, musikalisch so abwechselungsreich und in technischer Beziehung so an spruchsvoll, daß die Gesamtleistung unserm Konzertorchester und seinem verdienten Leiter zu hoher Ehre gereicht. Das Hauptorchesterwerk des Abends war die 3. Sinfonie „Eroica" von L. van Beethoven, in welcher der Meister von dem innern Empfinden einer gewaltigen Tonentfaltung Kunde gibt. Das Gemälde, das ihm dabei vorschw-bte, war Napoleon. Aber, ist darum diese Sinfonie etwa zu einer Darstellung von Napoleons Charakter oder Taten geworden? O nein! Als Napoleon zeigte, daß er Beethovens Ideal des Freiheits helden nicht entsprach, riß der Meister einfach das Titelblatt weg, und sie hieß nun: „Heldensinfonie, komponiert zur Feier des Andenkens eines großen Mannes." Napoleon war Beethoven als die Verkörperung eines solchen Mannes, eines Tatgcnies erschienen. Nicht das Tun eines solchen, sondern die Kraft zu tun wollte er feiern. Der Inhalt dieser Sin fonie ist nicht Heldentat, nicht Heldenleben, sondern Helden tum. Das Werk zerfällt in 4 Teile: Allegro, con brio, Marcia funcbre, Scherzo und Finale. Unserm Orchester sei es zum großen Lobe nachgcsagt, daß die Wiedergabe dieser außerordentlich schwierigen Sinfonie eine vorzügliche war Treffend überwältigend zeichnete es uns, wie im ersten Teile der Bau des grandiosen Werkes sich wölbt in herrlich kühnen Bogen ins Unendliche, Ungemestene. Tief ergreifend war auch der 2. Teil, des Trauermarschcs erhabene Totenklage. Man sinkt erschüttert mit einem ganzen Volke hin am Grabe eines Helden. Friede, Ruhe. Aber in Millionen Sternen unendlicher Liebe sel'ge Gewißheit. Gute Tat lebt fort. Herrlich kam auch zu seinem Recht im Scherzo und Finale der Humor. Ausgleichend auch des Lebens Gegensätze ist Humor, wo er echt, alles Kampfes letzter, größter Gewinn, Labsal, Trost, der alle Tränen trocknet. Und so schließt in einem weltumarmenden Jubel der herrliche Coda. Die Sensation des Abends war die noch im Kindesalter stehende Pianistin Erika Woskobojnikoff aus Odessa. Wir lernten in ihr eine Auserwählte, eine ganz bevorzugte Erscheinung kennen, der man überall, wo sie aufgetreten, uneingeschränktes Lob gespendet und eine Zukunft prophezeit hat. Auch hier war man einig im Lobe, nicht nur der für ihr zartes Alter verblüffenden technischen Geschicklichkeit und der souveränen Sicherheit und Ruhe ihres Spieles, sondern auch der Weich heit ihres Anschlags und des reifen Verständnisses für den Geist der gespielten Kompositionen. Webers k'-inoll-Konzert! Was für Schwierigkeiten stellt dieses in seinen Melodien, Passagen und Akkorden so wunderbar verschlungene Werk an einen gereiften Pianisten! Und hier — ein Kind, welches durch die brillante, tief musikalisch empfundene Wiedergabe zur Bewunderung Hinriß. Dazu kam noch das liebens würdige, natürlich kindliche, anspruchslose Wesen, welches ihr sofort die Sympathie aller Hörer eroberte. Die junge Künst lerin spielte noch im 2. Teile ohne Begleitung: Nocturno von Chopin, Etüde von Henselt und Gnomenreigen von Fr. Liszt, auch diese schwierigen Kompositionen mit feinem Kunstverständnis, akkurat im höchsten Grade und mit tiefem Ausdruck. Man hört oft sagen: Wunderkinder können nicht mit Gefühl spielen, weil sie die Höhen und Tiefen des Lebens noch nicht erfahren. Hier triffts nicht zu. Der jungen Pianistin tief empfundenes, seelenvollcs Spiel setzt in Er staunen. Sicherlich wird es ihr durch weiteres ernstes Streben und unter der vorzüglichen Ausbildung in der Klasse des Herrn Hofpianist Wendling am Konservatorium zu Leipzig gelingen, bald auch die höchsten Höhen der Kunst zu er klimmen. Wir wünschen es von Herzen. Der 2. Teil des Konzerts begann mit der Ouvertüre „Phedre" von I. Massenet, einem Pariser Komponisten. Sie ist die Frucht eines großen musikalischen Geistes und erinnert in ihrem Gefüge an ihren französischen Ursprung. Gespielt wurde sie vorzüglich. Den Schluß des Konzerts bildete die 1. Rapsodie Von Liszt, eine Phantasie und Improvisation, die sich ohne Gleichen durch überraschende Wendungen charakterisiert, in der sich Altmeister Liszt eine ganz unerhörte Freiheit gestattet. Ihr echt ungarisch leidenschaftlicher Charakter verfehlte auch hier seine Wirkung nicht. Liszt ist unvergleichlich in der Art, wie er die heimliche, verborgne Schönheit der Zigeuner musik in ihren feinsten Fäden und in ihrer geheimsten Be deutung entdeckt, wie er die Fäden ineinander schlingt, sodaß wir plötzlich vor einem Gewebe stehen, vor dessen Schönheit wir erstaunen. Daher ist auch die Aufführung einer Rapsodie Von Liszt für ein Orchester eine schwere Aufgabe und stellt in rythmischer und klanglicher Hinsicht sehr große Forderungen an die Interpreten. Umsomehr müssen wir anerkennen, daß unser Konzertorchester unter seiner kunstverständigen Leitung die 1. Rapsodie mit erstaunlicher Sicherheit und klanglicher, wie sachlicher Charakteristik zu Gehör brachte. Und so schließen wir unsern Bericht mit Worten wärmster Anerkennung für den genialen Leiter des Ganzen und für alle Mitwirkenden. Unsre Sinfonickonzerte sind Genüsse auserlesener Art, ein Stolz unsrer Stadt und eine wahre Freude Aller, die edle Musik von Herzen lieben. —tr.— — Nach zehntägigem schweren Leiden starb am Donners tag Vormittag der 25 Jahre alte Schieferdeckermeistdr Karl Curt Meißner in Rochlitz, der am 26. Oktober bei Aus übung seines Berufes in Zschauitz von dem Dach eines Grundstückes heruntergefallen war, wobei er drei Wirbel brüche und zwei Rippenverletzungen erlitten hatte. Aus -em Sachsenlan-e. — König Friedrich August trifft am 9. d. M. in Weimar ein und ist dort Gast des großherzoglichen Hofes. Vom Bahnhof dürfte sich der König sogleich nach Schloß Ettersburg begeben, wo er sich mit seinem Gastgeber in den wohlgehegten Revieren des Ettersbergers dem Weidwerk widmen wird. — Die Wahlrcchtsdeputation hielt am Freitag Vormittag wieder eine Sitzung ab, zu der Minister Graf Hohenthal, Geheimrat Heink und Regierungsrat Or. Adolph erschienen waren. Es wurde zunächst der Entwurf des Wahlgesetzes vorgelegt, wie er sich nach den Beschlüssen der Deputation gestaltet, und mit geringen redaktionellen Aenderungen bewil ligt. Die Nationalliberalen und der freisinnige Abgeordnete Bär-Zwickau erklärten, daß sie nach wie vor dem Entwurf ablehnend gegenüberständen. Sie beteiligten sich aber an der Einzelberatung, um formelle Ungleichheiten beseitigen zu hel fen. Schließlich wurde der gesamte Gesetzentwurf mit 12 gegen 8 Stimmen angenommen. Der Bericht der Deputa tion dürfte in etwa 8 Tagen erscheinen. — Die 2. Kammer erledigte am Freitag in einer kurzen Sitzung nur Petitionen. Nächste Sitzung Montag. — Eine Landesvorstandssitzung wird die Mittelstands- Vereinigung demnächst nach Dresden einberufen. Diese wird sich mit einer ganzen Reihe von wichtigen Gegen ständen befassen, so mit dem Rabattwesen, mit der Errichtung einer Zentralstelle für das Submissionswesen und mit der Bekämpfung des Wettbewerbs, den die staatlichen und städtischen Regiebetriebe dem Handwerk bereiten. Eine große Mittelstands-Versammlung zur Erörterung der Wahl rechtsfrage soll sich anschließen. — Wie erst jetzt bekannt wird, ist vor etwa zwei Wochen ein Dresdner Rechtsanwall flüchtig geworden. Der unge treue Anwalt hat vor seiner Flucht ihm von Klienten an vertraute Depots abgehoben und unterschlagen. Der Flüchtige galt als vermögend. Auch soll seine Praxis keine zu kleine gewesen sein. Dem Vernehmen nach ist er nach Amerika entkommen. — Die 55 Jahre alte Privata Wollweber in Dresden hat sich am Freitag Vormittag in einem Anfalle von Schwer mut aus dem Fenster ihrer im 3. Stockwerk eines Hauses der Schreibergasse gelegenen Wohnung auf die Straße ge stürzt. Sie erlitt so schwere Verletzungen, daß der Tod so fort eintrat. — Der Streik der Maurer und Zimmerer in Borna ist beendet. Es wurde ein neuer Tarifvertrag abgeschloffen, demzufolge ihnen mit dem 1. April 1909 der vor dem Streik gezahlte Stundenlohn von 45 resp. 43 Pfg. garantiert wird. Ein Teil der Streikenden kann aber wegen des schlechten Geschäftsganges nicht wieder eingestellt werden. — Der Gewerbevercin in Frohburg hielt mit den Innungen von Frohburg und Kohren im Hotel zur Post einen Vereinsabend ab, in dessen Mittelpunkt ein Vortrag des Gewerbekammersyndikus Herzog aus Leipzig stand, der über Lehrlingswesen, Gesellen- und Meisterprüfungen (sogenannter kleiner Befähigungsnachweis) sprach. In der sehr lebhaften Debatte waren Meisterprüfungen, Lehrverträge, Anlernung von Lehrlingen u. a. Gegenstand der Auf klärung. — In Oelsttitz fand am Montag Vormittag eine ver trauliche Sitzung von Gemeindcvcrtretern in Sachen der projektierten Bahn Hohenstein-Ernstthal-Oclsnitz statt. Da nach einem Schreiben an das Kgl. Ministerium vom 16. Oktober die Unternchmergescllschaft Hennig, Hartwich u. Co., Berlin, von einer weiteren Verfolgung des Projektes wegen mangelnder Betätigung des nöligen Interesses seitens der in Frage kommenden Gemeinden zurückgetreten ist, dürfte die vielbesprochene Sache ein ergebnisloses Ende erreicht haben. — In der Gegend von Oelsnilz i. E. sind die Erd stöße ebenfalls bemerkt worden. Von besonderem Interesse ist es, daß dieselben am auffälligsten von Grubenarbeitern in den Oelsnitzer Schächten empfunden worden sind. Den ersten Erdstoß verspürten dieselben in der Nacht zum Donnerstag um 10" Min., den zweiten 11." Min., den dritten 11.55 Min. und den vierten gegen 1*5 Min. Der zweite war von besonderer Stärke und hatte eine Dauer Von 15 Sekunden. Weiter wird gemeldet, daß am Freitag früh 5" Min. abermals ein Erdstoß in einer Grube erfolgte, der nicht unbedeutend gewesen sein soll. Die Erschütterungen glichen dem Fahren eines Eiscnbahnzugcs über eine Brücke. — Ein ziemlich bedeutender Eiscnbahnunfall ereignete sich am Donnerstag Abeud auf dem Bahnhof in Adorf. Beim Rangieren stießen mehrere Güterwagen auf einander. Drei Güterwagen entgleisten; einer ist total zertrümmert, die anderen stark bescyädigt. Die Beamten kamen mit dem Schrecken davon. Der Materialschaden ist bedeutend. Das Hauptgeleis ist längere Zeit gesperrt. Schließlich traf aus Zwickau ein Rettungszug ein. — Mehrfache Vernehmungen haben ergeben, daß der große Riltergutsbrand in Renth durch zwei Schulknaben, die auf der Brandstelle Zigaretten geraucht haben, verursacht worden ist. Die Versicherungssumme des Pächters soll 150,000 Mk. betragen. Beteiligt sind drei Gesellschaften. — Sozialdemokratische Flugblätter an das Kriegerdenkmal geklebt hat kürzlich in Lauter ein Unbekannter. Die Polizei hat jetzt den Urheber ermittelt. Altenburg, 6. November. Der Roßmarkt war mit reich lich 200 Pferden beschickt worden. Der Andrang von Frem den war diesmal nicht so groß, wenn es auch an Leuten weder auf dem Roßplane noch in den Wirtschaften fehlte. Deutscher Reichstag. 155. Sitzung vom 6. November. 1^ Uhr: Der Präsident Graf Stolberg macht zunächst Mitteilung von dem im Beleidigungsprozeß des Abg. Schädler (Ztr.) gegen den Rechtsanwalt Kohl-München abgeschlossene" Vergleich, in dem Herr Schädler gewisse gegen Kohl er hobene Beschuldigungen zurücknimmt. Die erste Beratung des Gesetzentwurfs über Aenderungen des Gerichtsver fassungsgesetzes, der Zivilprozeßordnung, des Ee- richtskostengesetzes und der Gebührenordnung fttr Rechtsanwälte wird fortgesetzt. Abg. Gieße (kons.) erkennt die Verbesserungen an, teilt aber mit, daß ein Teil seiner Freunde gegen die Erhöhung der Z"' ständigkeitsgrenze für die Amtsgerichte von 300 auf 800 Ml. >el. Abg. Spahn (Ztr.) kann in der Vorlage im allgemeinen nur Flickwerk erkennen und hält namentlich eine Vermehrung des Richterpersonals für notwendig. Die Frage der Her setzung der Anwaltsgebühren sei von dem Standpunkt au z prüfen, daß wir einen guten Anwaltsstand haben mutzte . Abg. Ablaß (frs. Volksp.) ist für sorgfaltrge Prüfung, di