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von Hohenstein-Ernstthal kommendes Automobil und wurde tödlich überfahren. Den Führer des Kraftwagens trifft keine Schuld. — Das Limbacher Stadtparkfest hat auch in finanzieller Beziehung glänzend abgeschlossen, nachdem der letzte vom Wetter sehr begünstigte Sonntag auch alle diejenigen Scharen von Menschen aus der Umgebung hinausgelockt hatte, die an den vorhergehenden verregneten Tagen zu Hause geblieben waren. Die Gesamtzahl der Besucher wird auf etwa 60,000 geschätzt. Im Hofbräu allein wurden 90 Hektoliter verzapft; insgesamt sind 70,000 Würste verzehrt worden. — Die Wiederholung des Erzgebirgischen Volksfestes in Hohenstein-Ernstthal am kommenden Sonntag gilt als ziemlich sicher, da die Mehrzahl der Beteiligten bereitwilligst die Mitarbeit wieder zugesagt hat. Die eigenartigen Fest- Bauten, die einen ganz besonderen Anziehungspunkt bilden, besonders aber auch die Bergparade, die so überaus günstig und beifällig ausgenommen worden ist, verpflichten fast zur Wiederholung. Beim Tanzstundenball im Etablissement „Stadt Chem- Uib" in Mittweida brach ein 17jähriges Mädchen namens Matthes, das trotz eines Herzleidens am Tanze teilnahm, vom Herzschlag getroffen tot zusammen. 7- Der schlechte Geschäftsgang in der Textilindustrie in Mittweida greift weiter. Nachdem die mechanischen Webe reien von Bgckofen L Sohn, die Baumwollweberei Mittweida, ebenso die Firma Rüdiger seit einiger Zeit nur fünf Tage in der Woche arbeiten ließen, ist man jetzt dazu übergegangen, nur noch vier Tage pro Woche zu arbeiten. Die Weberei Gebrüder Berger hat einem Teil ihrer Arbeiter gekündigt. In der nächsten Zeit dürften auch noch weitere Firmen mit Betriebseinschränkungen folgen. — Der Zuckerfabriksassistent Schutz in Oschatz wollte einen Morgenspazierritt unternehmen. Noch im Hofe des Bferdeverleihers wurde er von dem scheugewordenen Pferde aus dem Sattel geworfen. Er erlitt einen schweren Schädel bruch und eine Gehirnerschütterung. — In Oelsnitz i. E. hat stch m der Nacht zum Mon tag die 19 Jahre alte Fabrikarbeiterin Paula Arnold im Höhlteich ertränkt. Liebeskummer soll die Ursache zum Selbst mord gewesen sein. — Schwer erkrankt ist nach dem Genüsse von Pilzen die aus drei Köpfen bestehende Familie Christian Mehlhorn in Mülsen St. Niclas. Das Befinden der Frau Mehlhorn ist so schlecht, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. — In einer Vorstandssitzung des Erzgebirgs-Zweigvereins in Scheibenberg, der auch der Vorsitzende des Hauptvereins, Seminaroberlehrer Möckel aus Schneeberg, beiwohnte, beschloß man, die diesjährige Abgeordneten- und Jahresversammlung des Erzgebirgsvereins am 26. und 27. September in Scheiben berg abzuhalten. — In Schneeberg brannte die der Witwe Schott ge hörige Scheune bis auf die unteren Umfassungsmauern aus. Sechs große Wagen, verschiedene Schlitten, gegen 400 Zentner- Heu, viel Stroh, Roggen, Brennholz u. a. m., im Gesamt werte von ungefähr 5000 Mk., fielen dem Elemente zum Opfer. Es wird Brandstiftung vermutet. — Im Walde von Schmordrtz bei Nerchau fand beim Pilzsuchen ein Schmorditzcr Einwohner die Leiche eines Sol daten vom 106. Regiment. In der Hand hielt der Tote noch den Revolver, mit dem er sich das Leben genommen. Aus Briefschaften ging hervor, daß er ein gewisser Adolf Jabel, gebürtig aus Wurzen ist, den anscheinend Liebeskummer in den Tod getrieben hat. — In Reichstädt bei Dippoldiswalde ist der Wirtschafts' besitzer Fleischer am Montag während eines schweren Ge witters in dem stark angeschwollenen Dorfbache ertrunken. — Am Montag Abend stürzte in Bärenfels bei Kipsdorf von einer Villa der Balkon herab, auf dem mehrere Sommer frischler saßen Einer der Abgestürzten erlitt schwere Ver letzungen, während die übrigen Sommergäste mit leichten Verletzungen davonkamen. Dieser Balkon ist, wie der Freib. AV berichtet, nicht der erste, der dort unter dem Gewicht von Sommergästen zusammengebrochen ist. Auch ist dem Erbauer der Villa bereits im vorigen Jahre bei emer von rhm in Bärenburg errichteten Villa ein Balkon herabgebrochen - In Kamenz wurden von sammelnden Kindern bis jetzt bei der Polizeiverwaltung 75,000 Nonnen abgegeben. Der Stadtrat zahlte für je 5 Stück 1 Pfennig. Die Fahnenweihe der Schützengeseüschast Au Waldenburg. . aber August. Bei prächtigen. Sonnenschein, gesellschaft feierte die hiesige privilegierte Schutzen- das Weihefest ^reicher Teilnahme der ganzen Bevölkerung Viktor von Schönbi?^^' Durchlaucht dem Fürsten Otto Die Stadt hatte reichen?s°^"l>urg verliehenen neuen Fahne- Schützenkönig ab und empfing^ §L°nM^ °»s Gößnitz, Pemg, Glauchau, Rochlitz, Ernstthal-Neustadt und Lichtenstein. Um i i^br 2mm Nach einem einleitenden Mustkvortrage der Stadtkapelle begrüßte Herr Brauereibesttzer Zieger, Vorsteher der Scküben-- gesellschaft, die Festteilnehmer .in Namen der Gesellschaft und dankte den Behörden, Vereinen und allen Teilnehmern für ihre Teilnahme, nachdem er die Bedeutung der Feier die der Weihe einer neuen, von Sr. Durchlaucht dem Fürsten gestifteten Fahne gelte, hervorgehoben hatte. Die verhüllte Fahne wurde darauf auf dem Altan aufgestellt, worauf Herr Pastor Walter hier folgende Weiherede hielt: Hochverehrte Festversammlung! Zu einer bedeutsamen Feier seid Ihr von nah und fern heute hier zusammengekommen. In festlichem Schmuck prangt unser Waldenburg, Fahnen flattern lustist im Winde, Freude und Jubel verkündend. Wem gilt dies Fest? Der Schützengesellschaft zu Waldenburg ist die hohe Ehre zu teil geworden, anstelle der alten Fahne, die 76 Jahre ihr vor angeweht, eine neue entgegen nehmen zu dürfen aus der Hand unseres Durch!. Fürsten Otto Viktor von Schönburg-Walden burg. Ihr gilt diese Festoersammlung, diese Feierstunde. Die Fahnen und Banner ringsum grüßen die jüngste der Schwestern, die heute ihre Weihe empfangen soll und Ihr alle seid gekom men, um Zeugen dieser feierlichen Handlung zu sein, die zu vollziehen ich beauftragt bin. Die Fahnen sind so recht eigentlich Kriegsembleme, daher auch Feldzeichen genannt. Auf dem Felde der Ehre entfalten sie ihren Zauber und üben eine begeisternde Macht aus auf die, die zu ihr geschworen haben. Aber auch im Frieden hat die Fahne ihre hohe Bedeutung. Sie ist das sichtbare Zeichen, unter dem sich eine Gemeinschaft sammeln will, ein Sinnbild der Zusammengehörigkeit, zu edler Tat begeisternd, zu treuem Festhalten an den Grundsätzen der Vereinigung mahnend, der sie voranweht. — Wozu Euch, Ihr lieben Schützen von Waldenburg, Eure Fahne dienen soll, das sagt sie Euch selbst mit ihren Sinnbil dern, Farben und Worten. Gleich ihren beiden Vorgängerinnen ist sie ein Geschenk des hohen Hauses Schönburg-Waldenburg und trägt als solches auf der einen Seite Farben und Wappen dieses Hauses. Das soll, so oft sie Euch voranweht, Euch er innern an die mancherlei Beweise fürstlicher Huld, von der die Geschichte Eurer Gesellschaft zu berichten weiß, soll Euch er innern an die Jahrhunderte alten engen und guten Beziehungen, die zwischen dem Hause Schönburg-Waldenburg und der Schützen gesellschaft bestanden haben und noch bestehen, wie diese neue Euch verliehene Fahne bezeugt. Das soll Euch mahnen, alle zeit darauf bedacht zu sein, diese guten Beziehungen zu erhalten und darüber zu wachen, daß dies kostbare Geschenk niemals in unwürdige und undankbare Hände kommt, sondern das sei und bleibe, wozu es der fürstliche Spender selbst bestimmt hat: „ein neues Bindeglied zu weiterer Festigung des seitherigen guten Einvernehmens und Zusammenhaltens in Freud und Leid." Auf der andern Seite des Fahnentuches aber prangt auf grün-weißem Felde der Schützen Wahrzeichen: die Scheibe und gekreuzte Gewehre mit der Umschrift: Eintracht, Treue, Ord nung. Sie will Euch damit sagen: Ihr Schützen, die Ihr Euch gelobt, in Eintracht, Treue und Ordnung immerdar zu sammenzuhalten, die Ihr nach uralter Schützensitte Euch übt im Gebrauch der Waffen, um, wenn es sein muß, mit sicherem Auge und starkem Arm die Vaterstadt, Haus, Hof, Weib und Kind zu schützen — vergeßt nicht: Ihr tragt Euer Wahrzeichen auf grün-weißem Felde, das soll Euch mahnen: Scharfes Äug' und sich're Hand und ein Herz für's Vaterland. Zu Sckutz und Trutz nicht bloß für den heimischen Herd, sondern für das ganze Vaterland seid Ihr verbunden zur Abwehr äußerer und innerer Feinde. Nicht bloß dem Verein, der Vaterstadt — nein dem ganzen Vaterlande sollt Ihr dienen in Bewährung und Beweis Eurer Losung: Eintracht, Treue, Ordnung. Mit Gott für König und Vaterland — und fügen wir hinzu: für Kaiser und Reich, so ruft Euch mahnend Eure Fahne zu. Unsere Zeit bedarf mehr denn je der Männer. Aber wer ist ein Mann? Ernst Moritz Arndt hat die Antwort gegeben: „Wer beten kann, und Gott dem Herrn vertraut; wer glauben kann, inbrünstig, wahr und frei; wer lieben kann von Herzen fromm und warm!" Solche Männer sollt Ihr sein, auch da ran mahnt Euch Eure Fahne. Sie zeigt mit ihrer blinkenden Spitze nach oben und ruft uns zu: Die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang. In der Gottesfurcht, in der christlichen Gesinnung wurzelt und gipfelt der wahre Patriotismus. Wol- len wir treue Söhne des Vaterlandes sein, dann muß unter uns zur Wahrheit werden das schöne, große Bekenntnis jenes Mannes, auf dessen Worte zu lauschen die Welt gewohnt war: Wir deutsche fürchten Gott, sonst Niemand! — Gottesfurcht ist die Mutter aller Tugenden. Wer Gott den Herrn fürchtet, bewährt und beweist auch im häuslichen, ge selligen und bürgerlichen Leben Eintracht, Treue Ordnung. Ein treuer Christ wird allezeit auch ein treuer Patriot, ein treuer Bürger, ein treuer Arbeiter in seinem Berufe, ein treuer Hausvater, ein treuer Freund und Kamerad sein! So entfaltet denn die neue Fahne, und während sie zum ersten Male weht, laßt das Gelübde himmelan steigen: Treu der Fahne allezeit, Treu dem Herrn in Ewigkeit! (Als die Fahne enthüllt war, fuhr der Redner fort:) Und nun weihe ich in Gottes Namen diese Eure Fahne als eine Mahnerin zu Treue und Dankbarkeit gegen den Spender und sein Haus, zur Treue gegen König und Vaterland, Kaiser und Reich, als ein Panier oer Eintracht, Treue und Ordnung, als einen Wegweiser zu dem, der zu all' unserm Tun Gelingen geben muß! Möge niemals Zuchtlosigkeit die Fahne entweihen, nur ehrliche deutsche Männer sollen es sein, die ihr folgen. Das walte Gott! Nach dem vom hiesigen Gesangverein vorgetragenen Ge sänge des „Deutschen Völkergebetes" von Franz Abt unter Begleitung der hiesigen Stadtkapelle überreichte unter beglück wünschenden Worten Herr Amtshauptmann Ebmeier aus Glauchau einen von Sr. Majestät dem Könige Friedrich August gestifteten Nagel mit Band, ein dreifaches Hurra auf Se. Majestät den König daranknüpfend, in das die Anwesen den begeistert einstimmten. Ihre Durchlaucht die Frau Fürstin hatte für die Fahne ein kostbares Fahnenband gestiftet. Ferner wurden überreicht von Frau Bürger meister Kretschmer im Namen der Schützenfrauen eine Schleife, Herrn Röder im Namen des Schützenkönigs ein Nagel, von Herrn Hauptmann Förster im Namen des Ofsizierkorps und Herrn Max Ahnert im Namen der Artillerie- Abteilung je ein Nagel, Herrn Bürgermeister Kretschmer im Namen der Stadt im Auftrag der städtischen Kollegien ein Fahnenring, Herrn G.-V. Sieber im Namen der Ge meinde Altstadtwaldenburg gleichfalls ein Ring, Herrn G.-V. Hartzsch im Namen der Gemeinden Altwaldenburg mit Eichlaide ein Nagel. Nägel hatten ferner gestiftet die Schützengesellschaften Gößnitz, Hohenstein-Ernstthal-Neustadt. Lichtenstein, Limbach, Penig und Rochlitz, die Freiwillige Feuerwehr, der K. S. Deutsche Kriegerverein, der K. S. Militärverein, Gewerbeverein, Gesangverein, Gesangverein „Liederhain" und Turnverein. Herr Vorsteher Zieger sprach für diese reichen Geschenke Allen seinen Dank aus und gab dann die eingegangenen Begrüßungs- und Beglückwünschungstelegramme bekannt. Se. Durchlaucht Fürst Otto Viktor hatte zur Weihe der Fahne herzliche Grüße gesandt. Herzliche Beglückwünschung sandten die Herren Hofrat vr. Lamprecht und Oberförster von Beust. Alsdann wurde der feierliche Akt mit einem dreifachen Hoch auf Se. Durchlaucht den Fürsten, Ihre Durchlaucht die Frau Fürstin und das gesamte Schönburgische Haus geschlossen. Nunmehr formierte sich der Festzug in folgender Ordnung: Jäger, Vertreter des Fürsten, der städtischen Kollegien, der Behörden, Gesangverein Liederhain, Freiwillige Feuerwehr, Gesangverein, Gewerbeverein, Militärverein, Turnverein, Deutscher Kriegerverein, die Vertreter der Schützengescllschaften Von Glauchau, Gößnitz, Hohenstein-Ernstthal, Lichtenstein, Limbach, Penig und Rochlitz. Den Beschluß machte die Artillerie-Abteilung. Der Zug berührte die Obergasse, Otto Viktorstraße, Friedrichstraße, Kirchplatz, Wagnergasse, Markt, Schloßgasse, Neugasse, Königsplatz, König Johannstraße, Markt, Schloßstraße, Park, Altstadt, Gottesgabe und Anger. ^Vermischtes. Allerlei. Der Hokuspokus bringt immer noch Geld. In Berlin wurde eine „weise Frau" verhaftet, die an einem kopf leidenden Mädchen eine Wunderkur vornahm. Die Kopf schmerzen wurden durch drei Tiere im Gehirn verursacht. Zur Vertreibung war eine Schnur, hauptsächlich aber Geld notwendig. Auch Wertsachen verschwanden, die Tiere waren aber anhänglich. Als letztes Mittel wurde ein Zigeuner her beigeholt, der dem törichten Mädchen weitere 100 Mk. ab knöpfte, ohne heilen zu können. Dann erst dämmerte es bei der Geschädigten, und sie nahm die Hilfe der Kriminalpolizei in Anspruch. — In der Absicht, die Alpen zum Zweck wis senschaftlicher Ballonaufnahme in irgend welcher Richtung zu überqueren, stiegen die Luftschiffer Or. Bröckelmann-Bcrlin und Hauptmann Härtel-Leipzig mit dem Augsburger Ballon Augusta in Innsbruck auf. Nach 8^stündiger Fahrt über die Zentralalpen landete der Ballon glücklich auf einer 150 in hoch gelegenen Bergwiese bei Brixen in Südtirol. — In der Nähe der Kraftstation für die elektrische Straßenbahn in Grenoble in Frankreich wurden durch einen niedergehenden Ballon die Drähte zerrissen, so daß der Straßenbahnverkehr eine mehrstündige Unterbrechung erlitt. Der Boston war in Zürich durch einen Windstoß emporgetrieben worden und hatte in wenigen Stunden den Flug über die Alpen ausgeführt. Nur mit Mühe entgingen die beiden Luftschiffer dem Schick sal, durch die Berührung mit den Starkstromdrähtcn getötet zu werden. — Der Zug, der 2 Uhr 37 Min. von Wismar abfährt, ist am Mittwoch 3 Uhr 50 Min. bei der Ziegelei Stülow kurz vor Doberan entgleist. Der Lokomotivführer ist tot, der Heizer wurde schwer verletzt. Der Zug hatte Ver spätung und fuhr deshalb sehr schnell, in der Kurve legte sich die Maschine auf die Seite, sprang aus den Schienen und bohrte sich in den Sand ein. Der erste Packwagen stürzte obenauf, sodaß der zweite und dritte zertrümmert wurden. Der erste Persouenwagen wurde eingedrückt. Der Materialschaden ist bedeutend. Der Verkehr ist unterbrochen. — Ein doppelt tragischer Unglücksfall, tragisch an sich und tragisch aus seiner Veranlassung heraus, hat sich in den Ge wässern an der schleswig-holsteinischen Ostküste ereignet. Bei einer Rettungsübung ertranken vier Mann des kleinen Kreuzers „Undine." Als der Kreuzer am Dienstag Abend von einer Uebung auf See bei Flensburg nach Sonderburg zurück- kehrte, wurde das Manöver „Mann über Bord" ausgeführt. Ein Boot mit einem Maat und zehn Mann wurde ausge setzt, um den „über Bord Gefallenen" aufzufischen. Durch Versehen des Postens an der Maschine ging der Kreuzer vor wärts anstatt rückwärts. Hierbei wurde das genannte Boot zum Kentern gebracht, und alle elf Mann stürzten ins Wasser. Trotz sofortiger und ausreichender Rettungsmittel konnten nur sieben Mann gerettet werden. — Von den acht bei der Grubenexplosion in Dudweiler Schwerverwundeten ist einer ge storben. TekegraMMe Düsseldorf, 13. August. Hier wurden 14 streikende Arbeiter der Firma Wicking wegen Landsriedensbrnch und Mißhandlung verhaftet. Sie hatten Arbeitswillige vor der Fabrik überfallen, den Werkmeister verprügelt, sein Fahrrad demvliert und drei andere Arbeiter durch Messerstiche tödlich verletzt. Frankfurt a. M., 13. August. Wie die „Frkf. Ztg.« au« Berlin berichtet, ist der seit längerer Zeit «ach Mazedonien abkommandierte preußische Oberst v. Alseu, der Vorsteher der Gendarmrrieschule in Saloniki, auf unbestimmte Zeit beurlaubt worden und wird also vor läufig nicht nach Mazedonien zurückkehre«. Görlitz, 13. August. Der Töpserstreik in Freienwalda«, der wegen Lohndifferenzen stattfand, ist nach zehn- wöchiger Dauer beendet worden. Wien, 13. August. In diplomatischen Kreisen wird versichert, die Unterredung König Eduard« mit Barou von Aehrenthal sei eine wichtige gewesen. Man dürfe aunehmen, daß die Unterredung der Monarchen in Ischl und der Minister der allgemeinen Konstellation der enropäischen Großmächte gegolten habe, sowie der Erwägung der verschiedenen Eventualitäten. Die Souveräne stimmten darin überein, daß unter den gegen wärtigen Umstände« die Fortsetzung der Reformaktion für Mazedonien nicht angezeigt, und die von Rußland angebahute Aktion des Abwartens den Verhältnisse« ""Jschl^13 August. Nach der Ankunft König Eduard« in Ischl begleitete Kaiser Franz Josef den König i« da« 'Hotel „Kaiserin Elisabeth«, wo König Ednard wohnte. Die beide« Mouarchea hatte« in den Gemächer« de« König« eine halbstündige Unterredung unter vier Augen. Nachdem Kaiser Franz Josef wieder in seine Villa zurückgekehrt war, stattete ihm König Ednard einen Besuch ab, «m seinen Glückwunsch zu deffem 60. Regieruugtjubiläum au«»usprecheu. Auch bei dieser Gelegenheit wäre» die beide« Monarchen allein.