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Meter Heizfläche für eine stündliche Leistung von 8000 Kilo gramm Dampf. Bisher war die größte Dimension in Deutsch land 350 Quadratmeter Heizfläche und die höchste Leistung 6000 Kilogramm Dampf. Die Dampfkessel sind für das städtische Elektrizitätswerk zu Chemnitz bestimm!. — Infolge des schlechten Wetters war das Starkparkfest in Limbach am Sonntag nicht so besucht wie sonst. Die Lokale waren freilich gefüllt, namentlich das Hofbrauhaus. Auf den Kegelbahnen wurde viel geschoben. — Einem Unglücksfall fiel der aus GrÜNll stammende, beim Fußartillerie-Regiment Nr. 12 in Metz stehende Fahrer Arthur Barthel zum Opfer. Bei einer Uebung stürzte er vom Pferde und wurde vom Geschütz überfahren, so daß nach einer Stunde der Tod eintrat. Der Unfall ist um so bedauerlicher, als der Verunglückte in sieben Wochen aus dem Dienst entlassen werden sollte. — Der Bauverein in Oberlungwitz errichtet jetzt, um den dort herrschenden Wohnungsmangel zu beseitigen, ein zweites Arbeiterwohnhaus. In der nächsten Zeit sollen auch noch Ein- und Zweifamilienwohnhäuser gebaut werden. Auch eine demnächst zu gründende Baugenossenschaft will Arbeiter- Wohnhäuser errichten. — Die Weihe seiner neuen Turnhalle, verbunden mit dem 25jährigen Jubiläum, beging am Sonntag der Turnverein „Germania" in Oberlungwitz. Mit derselben war gleich zeitig ein Wetturnen der Turner des 19. Niedererzgebirgs gaues verbunden. — Bei dem vaterländischen Fest für den 19. sächsischen Reichstagswahlkreis, das am 29. und 30. August in Stoll berg stattfindet, soll in dem großen Festzuge am 30. d. als Gruppenbild der Schneeberger Gegend der Erz- und Hütten bergbau von Schneeberg in einer Gruppe von Arbeitern des König!. Blaufarbenwcrks und von konsortschaftlichen Berg leuten vorgeführt werden. Die Schneeberger Musikkapelle in Berguniform wird die Gruppen begleiten. — Beim Ausladen eines Güterwagens auf dem Bahnhofe in Rarsdorf wurde in diesem ein blinder Passagier entdeckt, der sich auf dem Bayerischen Bahnhofe in Leipzig einge schlichen hatte. Durch Blutspuren in dem Wagen wurde man aufmerksam und entdeckte dann, hinter einer Kiste ver steckt, einen jungen Mann, der Schnittwunden an beiden Handgelenken hatte. Der Fremde gab an, ein 17 Jahre alter Arbeiter aus Bernburg zu sein und in selbstmörderischer Absicht sich die Wunden mit einem Messer beigebracht zu haben. Ferner erzählte der Betreffende, daß er auch den Versuch gemacht habe, sich mit seinem Revolver zu erschießen, jedoch sei die Kugel durch die Hutkrämpe statt in den Kopf gefahren. Als Motiv seines Handelns bezeichnete der junge Mensch in Uebereinstimmung mit einem bei ihm gefundenen Briefe an seine Eltern Lebens- und Arbeitsüberdruß. Der blinde Passagier wurde dem Amtsgerichte Geithain zugeführt. — Der überaus lange Streik der 4000 Wirker in Gorns dorf und Umgegend ist beendet. Zur Anuahme gelangten die nachstehenden zwischen den Arbeitgebern und Fabrikaus schüssen getroffenen Vereinbarungen: 1. Die Arbeiter erkennen den regulierten Lohntarif an. 2. Eine Lohnreduktion findet in der Strumpfwirkerei nicht statt. 3. Die Arbeiter erkennen die Löhne für längere Zeit als Maximallöhne an. 4. Der Austritt aus der Gewerkschaft wird seitens der Fabrikanten nicht gefordert. 5) Die Arbeitgeber nehmen soviel Arbeit auf, wie sie der Geschäftslage entsprechend gebrauchen können. Auch sollen die alten Arbeiter nach und nach bei Bedarf wieder ausgenommen werden. 6) Die Bewegung muß im ganzen Gebiet einheitlich beendet werden. Am Montag haben die Arbeiter sich in den Fabriken wieder eingefunden. Die jenigen Arbeiter, die nicht eingestellt werden konnten, sollen vom Textilarbeiterverband unterstützt werden. — In Burkau bei Bischofswerda ist der Gutsbesitzer Friedrich August Popp beim Aufstecken von Getreide in seiner Scheune vom Boden abgestürzt und mit dem Kopfe "uf die Scheunentenne aufgeschlagen, so daß der Mann sofort tot war. — Die den Wäldern äußerst gefährliche Nonne ist nun auch aus den Höhen von Annaberg angetroffen worden. In den Annaberger und Buchholzer Waldungen, sowie auf Jöhstadter Staatsforstrevier hat man sie vorgcfunden. Die Stadträte zu Annaberg und Buchholz, wie die Staatsforst« Verwaltung zu Jöhstadt haben sofort zahlreiche Kräfte zur Vertilgung des gefräßigen Insektes in Dienst gestellt. — Wie fast in den ganzen umliegenden Waldungen, tritt ""ch seit wenigen Tagen im städtischen Walde in Geyer, er »och immer unter dem gewaltigen Schneebruch des 1906 leidet, die Nonne auf. Die Forstreviervcr- , sofort von dem Personal die Bestände nach """ absuchcn lasten und die weitestgehenden An- ordmmgen zur Vertilgung des Nonnenfalters getroffen, um de» v°n Gefahr zu schützen. , ' M s v. Liebert wird am 11. Oktober d. I- in emer -Krsammlung des Vereins reichstreuer Männer für Schneeberg und das Schlematal sprechen. - Wnd- findet in Flöha das 26. Verbandsfest des Verbandes Sächsischer Dramatischer Vereine in Verbindung mit der Feier des 3vjährigen Bestehens nebst Bannerweihe des Theatervcrems „Veronika", Flöha, statt. Das Ehrenpräsidium haben die Herren Landtagsabgeordneter Fabrikbesitzer Stephan Claus und Amtshauptmann Dost übernommen, außerdem fungieren noch eine große Anzahl der angesehensten Einwohner als Ehrenausschuß. Am Sonn abend Abend: Delegiertenversammlung und Festkommers; Sonntag: Besichtigung von Fabrikanlagen, Festtafel, Kommers und Ball; Montag: Besichtigungen und Ausflüge. Der Ver- band, welcher bereits 26 Jahre besteht, hat seinen Sitz in Chemnitz und gehören ihm zur Zeit über 60 Vereine mit gegen 6000 Mitgliedern aus allen Gauen unseres Sachsen landes an. Er bezweckt, seinen Mitgliedern mit Rat und Tat beizustehen, ihnen günstige Bezugsbedingungen in allen Bühnenbedürfnissen zu verschaffen, die Liebe zu König und Vaterland hoch zu halten, sowie durch geschlossene und öffent liche Theatervorstellungen bildend und belehrend zu wirken und den Dilettantismus als Volkskunst fördern zu helfen. Der Verband besitzt ein Verbandsorgan „Thalia", welches weit über die Grenzen unseres engeren Vaterlandes gelesen wird, sowie auch eine Unterstützungskasse, „Albert-Carola- Stiftung" benannt, welche gegen 1500 Mk. Kasse aufzu- weiscn hat. Die Vereine genannten Verbandes haben bis dato gegen 60,000 Mk. für allgemeine und Wohltätigkeits zwecke an die Behörden abgeliefert. Als Präsident wirkt seit 26 Jahren Herr Hermann Kinzel, Chemnitz. — Ueber das Regimentsfest der 105er in Meerane ist noch zu melden, daß rund 6000 ehemalige Angehörige des 105. Infanterie-Regiments in Straßburg und eine Deputa tion dieses Regiments an dieser Feier teilnahmen. Der Fest tag wurde am Sonnabend mit einer Schmückung des Krieger-, Bismarck- und Albert-Denkmals, sowie Zapfenstreich und Kommers in Härtels großem Saal eingeleitet. Außer anderen Rednern hielt nach den Begrüßungsansprachen der Stadträte Schmieder und Or. Görner noch Herr Generalleutnant Schmalz eine längere Ansprache, in der er auch einige Episoden aus der Chronik des Regiments zum Vortrag brachte. Am Sonntag fand im Ferienkolonienheim ein Feldgottesdienst statt. Einen imposanten Anblick gewährte der etwa 3000 Teil nehmer zählende Festzug, in dem in einer historischen Gruppe die bisherigen Uniformen des Regiments vertreten waren. — In einem plötzlich überkommenen Schwermutsanfalle hat am Sonnabend Abend die 32jährige Ehefrau des in Oelsnitz i. B. ansässigen, zuletzt in Hof (Bayern) beschäftigt gewesenen Bauführers Fritz Spindler mit ihren beiden im 4. und 2. Lebensjahre stehenden Kindern (Knabe und Mäd chen) im Knörnschildschen Brauereiteiche den Tod gesucht und gefunden. Heidelbeersucher, welche am Sonntag früh in der 5. Stunde an dem Teiche vorübergingen, bemerkten die drei Leichen und veranlaßten deren Aufhebung. Die Familie Spindler lebte in geordneten, glücklichen Verhältnissen; der Mann hat erst vor kurzem die Baumeisterprüfung bestanden. — Zur Erinnerung an den am 4. Juli d. I. erfolgten Besuch Sr. Majestät des Königs in Schindlers Werk in Albernau bei Aue haben die Bevollmächtigten des Sächsi schen Privatblaufarbcnwerks-Vereins zugunsten der Arbeiter des Werks eine Stiftung im Betrage von 6000 Mk. ge gründet; die Zinsen des Kapitals sollen alljährlich nach der Bestimmung des jeweiligen Direktors in barem Gelde an bedürftige Arbeiter der Fabrik, sowie an Witwen und Waisen von solchen ausgezahlt werden. — Der Gesamtstadtrat in Reichenbach beschloß in seiner letzten Sitzung die Aufhebung der Polizeistunde an Sonn abenden und an Vorabenden von Festtagen. — In Küthensdorf bei Burgstädt sind am Montag von einem unbekannten Dieb 1 Deutsche Reichsanleihe vom Jahre 1881 Nr. 6870 über 2000 Mk., 1 desgl. vom Jahre 1879 Nr. 476 über 500 Mk., 1 desgl. vom Jahre 1883 Nr. 1534 über 500 Mk., sowie 13 verschiedene Sparkassen bücher auf Vollrath, Köthensdorf lautend, mit Einlage von insgesamt 13,000 Mk., gestohlen worden. — In Oelsnitz i. V. wurde in dem Waldstück „Buben stock", allerdings nur einem wenige Quadratmeter großen Raum, die weiße Heidelbeere gefunden. Ihr Geschmack ist etwas süßer und milder als die Heidel- und Schwarzbeere mit ihrem blutrotvioletten Saft. Die weiße Heidelbeere ist höchst selten und kommt nach Otto Wünsches Exkursionsflora für das Königreich Sachsen und die angrenzenden Gegenden nur an der Lausche bei Zittau vor. — Gröba bei Riesa erhält wieder neue Industrie. Noch in diesem Jahre wird mit dein Bau einer großen Spinnerei begonnen, die im nächsten Jahre in Betrieb genommen werden soll. Unternehmer ist eine Aktiengesellschaft in Leipzig, Bauleiter Or. i«A. Hainmitzsch-Dresden. — Am Donnerstag fand im Kurhaussaale in Vad Gott leuba eine eindrucksvolle Bismarkfeier statt. I)r. Geißler- Pirna wies in seinem Vortrage auf die Bedeutung des Ta ges hin. Auf Röschs Höhe wurden Flammenzeichen ent zündet. Die Kurkapelle intonierte das alte Trutzlied „Deutsch land, Deutschland über alles", das brausend durch die Nacht erklang. Einer der Kurgäste Prof, von Brause-Leipzig, feierte in markiger Rede den ersten Kanzler. — Eine Todesfahrt war die des Arbeiters Markert in Elterlein, der mit seinem Fahrrad sich nach Grünhain zur Arbeit begab. Er fuhr auf der abschüssigen Straße an einen Straßenbaum derart an, daß er vom Rade geschleudert wurde. Mit einem vorüberfahrenden leeren Lastgeschirr fuhr der scheinbar nur leicht Verunglückte zurück zu seiner Familie. In der Elterleiner Wohnung wieder angekommen, verschied der Verunglückte plötzlich. Jedenfalls hatte er schwere innere Verletzungen erlitten. Frau und vier Kinder betrauern den Verstorbenen. — In Otteudorf bei Okrilla brannte in der Nacht zum Sonntag das Haus des Glöckners Ringel bis auf den Grund nieder. Bei dem nach Mitternacht ausgebrochenen Brande schwebte der Genannte, der Veteran von 1866 und 1870/71 ist, in größter Lebensgefahr. Das Feuer hatte äußerst rapid um sich gegriffen. Der 70jährige Glöckner war der einzige, der das Haus in der Brandnacht noch bewohnte, da es durch Kauf in andere Hände übergegangen und zum Abbruch be stimmt war, mit dem am Montag begonnen werden sollte. Als das Haus schon in Hellen Flammen stand, schlief der Greis noch fest. Schnell entschlossen begab sich der im be nachbarten Grundstück wohnende Werkmeister Hübner in das Haus, nachdem die Tür aufgesprengt worden war, und brachte den in größter Gefahr schwebenden Glöckner Ringel ins Freie, der auch nur bei ganz geringer Verzögerung des Rettungswerkes den Tod in den Flammen gefunden hätte. Ringel konnte nur das nackte Leben retten. Von seinem Mobiliar wurden nur äußerst wenige Teile geborgen. Ein Tisch, sowie ein paar Kaffeetassen und das Deckbett des Kalamitosen sind die einzigen Gegenstände, die den vernichten den Flammen entzogen werden konnten. Die Feuerwehren von Ottendorf und dem benachbarten Cunnersdorf waren schnell zur Stelle, sowie die Ortsspritzen von Seifersdorf und Grünberg: ihrer energischen Tätigkeit ist es zu danken, daß das Feuer auf seinen Herd beschränkt blieb. Die Ent stehungsursache des Brandes ist noch nicht ermittelt. Vermischtes Das Schlachtfeld im Teutoburger Walde, wo Her- mann der Befreier Deutschlands im Jahre 9 nach Christi Geburt die römischen Legionen unter Varus schlug, soll auf gefunden worden sein. Bei den Ausgrabungen im Lager des Habichtwaldes bei Stift Leeden wurden zahlreiche größere Scherben, eine Menge Eisenstücke und Teile von Kochtöpfen gefunden, wie sie bei den Legionen des Kaisers Augustus im täglichen Gebrauche waren. Man nimmt an, daß hiermit das zweite Varus-Lager aus der Schlacht im Teutoburger Walde aufgefunden wurde. Allerlei. Bei Waitzen in Ungarn wurde der deutsche Bauunternehmer Grün überfallen und um 40,000 Kronen, die Löhnung für seine Arbeiter, beraubt. Er hat lebensge fährliche Verletzungen davon getragen. — In der Sommer- friscke Maiernigg in Kärnten brannte der Dachstuhl des Hotels Maiernigg nieder. Die Hotelgäste und das Personal konnten sich retten, es wurden aber größere Geldbeträge und Schmuck vernichtet. — Auch bei einem Brande im Hotel Hochstein in Schreiberhau im Riesengebirge konnten sich alle Menschen retten oder sie wurden gerettet. Bei den Lösch arbeiten taten sich neben der freiwilligen Feuerwehr ein Ober stabsarzt und der Hotelwirt hervor. — In Britisch-Kolumbia wurde die Stadt Fernie durch einen Waldbrand bis auf 17 Häuser eingcäschert. 5000 Menschen sind wohnungslos, 100 verletzt. Der Waldbrand wütete nach einer Newyorker Meldung mit unverminderter Heftigkeit fort. Schon sechs Städte sind niedergebrannt; hundertfünfzig Menschen sind tot und hundert verletzt. Einige Tausend sind obdachlos. Der dem Privat eigentum zugefügte Schaden beträgt über 5 Millionen Dollar. — Im Gefängnis in Nimes (Frankreich) kam es zur Aus schreitung. Die Gefangenen zerstörten das gesamte Material der Arbeitsstile. Da die Aufseher die Ordnung nicht wieder Herstellen konnten, wurden 300 Soldaten herbeigcrufen. — Die Gräfin Toselli will sich doch scheiden lassen. Die schon wiederholt aufgetauchten, aber widerrufenen Meldungen werden jetzt vom B. T. bestätigt. — Die Küste von Lab rador (Amerika) wurde von einem furchtbaren Sturm heim gesucht. Im Hafen von Tinker wurden 23 Schiffe wrack. Drei Menschen ertranken, 120 wurden ans Land getrieben, aller Habe beraubt. — Im Gegensatz zu den deutschen Be zirken am Viktoriasee in Ostafrika herrscht auf englischer Selle unter den Eingeborenen Hungersnot. Das deutsche Gouver nement leistet Hilfe. — Am Penegal auf der Wendel bei Bozen in Südtirol wurde die zerschellte Leiche eines unbe kannten Touristen gefunden, der beim Edelweißsuchen ab stürzte. — Auf der Laricafpitze am Gardasee stürzte auch ein Tourist zu Tode. — Am Kraxentrager wurden drei Mün chener Touristen und eine Augsburgerin durch Steinschlag erheblich verletzt. — Im Hagenbeckschen Tierpark bei Hamburg fiel ein Tiger über einen Arbeiter her, der ihm den Schwanz eingeklemmt hatte. Der Mann wurde schwer verletzt; ein Tierbändiger rettete ihn. — An der Preußisch-russischen Grenze unweit Wieruncho wurden drei Schmuggler von russischen Grenzsoldaten überrascht. Einer wurde erschossen, die beiden anderen sind schwer verletzt. — Der Berliner „Bankier" Friedberg, der wegen betrügerschen Bankrotts und Unter schlagung verfolgt wird, ist tatsächlich von England nach Deutschland zurückgekehrt, wie er vor einiger Zeit versprochen hat. Telegramme. Dresden, 4. August. Heute früh kurz nach */,7 Uhr spielte sich in dem Nachbarort Potschappel eiu blutige« Liebesdrama ab. Der Modelleur Felix Schneider feuerte i» der Dresdener Straße auf seine frühere Verlobte Dora Schubert einen Revolverschuß ab, der sie au- scheinend nicht erheblich verletzte. Daraus schoß Schneider sich selbst drei Kugeln in die Brust und brach tot zu sammen. Der Beweggrund zu der Dat ist verschmähte Liebe, das Mädchen hatte das Verlöbnis gelöst. Schneider lauerte ihr heute früh auf, als sie sich mit der Bahn nach Dresden begeben wollte, trat aus sie zu und feuerte einen Schuß auf sie ab. Die Kugel prallte bei de« Mädchen am Korset ab nud hat sie nur leicht gestreift. Frankfurt a. M, 4. August. I« Mainz verlautet be stimmt» daß Graf Zeppelin seine große Fernfahrt au dem Tage unternimmt, au dem der Kaiser nach der Ab- reise König Eduards von Kronberg die Parade der Mainzer Truppe« aus dem Großen Lande abnimmt. Dagegen besagt eine Meldung aus Friedrichshafen, die Beschädigungen, welche das Zeppelinsche Luftschiff am 15. Juli erlitt, sind nunmehr wieder ausgebeffert. Gestern ist mit der Füllung der einzelne« Ballons be gonnen worden. Militärische Hilfrleistnug ist jetzt nicht mehr notwendig. Für heute ist mit ziemlicher Sicher heit eiu Aufstieg zu erwarten. Ob das Luftschiff zu nächst nur eine Probefahrt unternimmt, oder ob der Gras sofort zur Fernfahrt übergeht, läßt sich bei der strengen Verschwiegenheit de« Zeppelinsche« Bureaa« vorher nicht sagen. Bei der rasche« Entschlossenheit des Grasen Zeppelin scheint es aber nicht ausgeschloffeu, daß er sofort zur Fernfahrt übergeht, «ud e« wird eine Zwischenlandung nicht unternommen werden. Das bi«-