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Aus -em Sachsenlande. — In der 1. Kammer wurde am Mittwoch der Etat der indirekten Abgaben gut geheißen und eine Reihe Aufwen dungen für Eisend ahnzw ecke genehmigt, wobei für Umbau des Bahnhofes Annaberg 208,000 Mk. bewilligt wurden. Bürgermeister Wilisch gibt dem Wunsche nach Befreiung des Bahnhofes Annaberg vom Güterverkehr Ausdruck. Donners tag 11 Uhr tritt die Kammer wieder zusammen. — Die 2. Kammer trat am Mittwoch nach Erledigung einiger Kapitel des Rechenschaftsberichts in die Beratung über Dekret 17, Gehaltsverhältnisse der Volksschullehrer, und Kapitel 96, den Etat Volksschulen betreffend, ein. Abg. Pflug beklagt zunächst, daß die Bezirksschulinspektoren in ihrer Besoldung hinter den Seminardirektorcn zurückgeblieben sind. Die Lehrerinnen sollten einen Ersatz bekommen dafür, daß sie ein geringeres Höchstgehalt haben. Der Wunsch der Lehrer, zwischen den Lehrern an Gymnasien und Realgym- nasten und den Beamten ohne höhere Schulbildung einge- reiht zu werden, sei in keiner Weise erfüllt worden. Abg. Nudelt stellt fest, daß in der Lehrerschaft vorwiegend die Vorlage freudig begrüßt werde. Die konservative Fraktion habe den sehnlichsten Wunsch, heute unter allen Umständen die Lehrerbesoldungsvorlage zur Verabschiedung zu bringen. Er stelle daher einige Sonderwünsche zurück und bean trage nur, die Regierung zu ersuchen, unvermögende Schul gemeinden auf deren Antrag zur Aufbringung ihres Schul- bcdarfs für die gegenwärtige Finanzperiode bis zu 300,000 Mk. mehr an Staatsunterstützung zu gewähren, als nach Titel 15 des Kapitels 96 möglich ist. Abg. Dürr-Gaschwitz tritt für Erhöhung des Anfangs-Einkommens der Hilfsschul lehrer ein. Abg. Günther bedauert die Schwierigkeiten für die unteren Schichten der Bevölkerung, ihre befähigten Kin der in höhere soziale Stellungen zu bringen. Die Neuord nung der Besoldungsverhältnissc bilde einen Fortschritt. Die Wünsche der Lehrerschaft seien allerdings zu gunsten der Direktoren beschnitten worden. Wer schon hat, dem werde noch mehr gegeben; wer nichts hat, der erhalte nichts. Bei Erhöhung der Gemeindesteuern müßte auch Licht und Schatten gleichmäßig verteilt werden. Abg. Hettner begrüßt in der Vorlage die Erfüllung vieler geäußerter Wünsche. Er be dauert die Bestimmung, daß die Lehrerinnen schlechter gestellt werden als die Lehrer. Den Direktoren gönne er ihr besse res Einkommen. Die Landgemeinden verdienen einen großen Anteil an den Dotationen. Dem Antrag Nudelt könne er nicht so ohne weiteres zustimmen. Kultusminister vr. Beck: Bei der Bemessung der Gehaltsvorlage muß Rücksicht auf die gegenwärtige Lage des Staates und der Gemeinden genommen werden. Es sind die Kreise des werktätigen Vol kes, welche die Mittel aufzubringen haben und welche in ihren Einkommen-Verhältnissen nicht diejenige Stabilität und die Aussicht auf Pension haben, wie sie Beamte und Lehrer genießen. Die Frage der Pensionen kann vor der Verta gung nicht noch geregelt werden. Die Regierung hofft aber, beim Wiederzusammentritt im Herbst hierüber eine Vorlage machen zu können. Der Antrag Nudelt werde sich nach Aeußerungen des Finanzministers nicht ausführen lassen. Abg. Merkel-Mylau stellt fest, daß Abg. Pflug nicht als Fraktionsredner gesprochen habe. Die Abgeordneten müßten hier stehen als Landesvertreter und nicht als Standesvcr- trcter. Der Antrag Nudelt komme in dem jetzigen Moment zu spät. Abg. Goldstein-Zwickau hält die Lehrergehälter nicht für zu hoch, die Lehrer würden bald wieder mit neuen Forderungen kommen. Schließlich nahm die Kammer die Vorlage nach den Vorschlägen der Finanzdeputation ein stimmig an und überwies die dazu vorliegenden Petitionen der Regierung zur Kenntnisnahme. Nächste Sitzung Donnerstag. — In der Wahlrechtsdeputation haben die Abgeordneten Langhammer-Chemnitz, Merkel-Mylau, Kleinhempel-Wilkau, Gontard-Leipzig, Hettner- und Or. Vogel-Dresden den An trag gestellt, in 8 16 die Vorbedingung für das Wahlrecht nicht au einen zweijährigen Wohnsitz zu knüpfen, sondern die Frist nur auf ein Jahr festzusetzen. Sie ersuchen die Mit glieder der Wahlrechtsdeputation und die Abgeordneten, die das Wahlrechtskompromiß unterschrieben haben, sich dieser Aenderung anzuschließcn. — Der Mord des russischen Studenten Andreas v. Czelewsky bildet in Dresden immer noch das Tagesgespräch. Wie die dortige Kriminalpolizei nunmehr festgestellt hat, handelt es sich weder um ein amerikanisches Duell, noch um einen politischen Mord, sondern der Ruffe ist jedenfalls von dem Engländer Andersson im Zustande totaler Betrunkenheit er schossen worden. Die Sektion der Leiche hat am Dienstag Vormittag stattgefunden und hat ergeben, daß ein Selbstmord ausgeschlossen und daß Czelewsky erschossen worden ist, ob wohl er ych bereits seit längerer Zeit mit Selbstmordgedanken getragen hat. Infolgedessen hatte er sich auch den in Frage kommenden Revolver angeschafft, mit dem der Schuß ab gegeben worben ist. Andersson hat den geladenen Revolver im Schreibtische des Erschossenen gefunden und in seiner Betrunkenheit mit der Waffe gespielt und dieselbe abgedrückt. Die Kugel traf denauf dem Sofa sitzenden Czelewsky in die Brust und durchbohrte die Lunge, so daß der Tod in folge innerer Verblutung binnen kurzer Zeit eingetreten sein muß. Der junge Russe, der ebenfalls betrunken war, ist jedenfalls überhaupt nicht wieder zur Besinnung gelangt. Daß er den Schuß nicht selbst auf sich abgegeben haben geht u. a. auch daraus hervor, daß die Kleider keine Brandstellen aufweisen. Andersson hat dann in einem lich ten Augenblicke den Revolver unter einigen Papieren der- steckt und die Wohnung verlaffen. — Der Stadt Dresden ist die ministerielle Genehmigung zur Ausgabe einer 4prozentigen Anleihe im Betrage von 40 Millionen Mark erteilt worden. — Der Raubanfall in der Nähe der Königlichen Villa Wachwitz auf den französischen Sprachlehrer Gautier ist nach der Meinung der Königl. Polizeidirektion von dem Franzosen fingiert worden, um sich nach außen hin inter essant zu machen. Gautier erteilte den königlichen Prinzen französischen Unterricht, hatte aber seine Stelle bereits wieder gekündigt. Die Verletzung an der linken Brust hat sich als eine unbedeutende herausgestellt und kann höchstens mit einem Federmesser ausgeführt worden sein. Es wird des halb angenommen, daß er sich diese Verletzung selbst beige bracht hat. Er hat auch zugegeben, daß er sich die Kleider und das Hemd durchstochen hat, um den Eindruck hervorzu rufen, als sei er überfallen worden. Es ist ihm nämlich nachgewiesen worden, daß die Stiche in seinem Hemd und in seinen Kleidern nicht von außen nach innen, sondern von innen nach außen ausgeführt worden sind. Der Franzose sucht jetzt die Angelegenheit so darzustellen, als ob er mit einer Dame, mit der er in Beziehungen stand, in Streit ge raten sei, wobei diese ihn erstechen wollte. Die Polizei direktion Dresden, die selbstverständlich sofort eine ausführ liche Untersuchung eingeleitet hatte, glaubt jedoch auch nicht an diese Mitteilungen und ist der Meinung, daß Gautier den Raubanfall fingiert hat. Selbstverständlich wird er in seine bisherige Stellung als Sprachlehrer bei den königlichen Prinzen nicht wieder zurückkehren. — Der Schwindler, der am 27. Dezember 1904 unter dem Namen eines Grafen von Wedel zum Schaden des Amtsgerichts Leipzig und der Leipziger Kreditanstalt 24,000 Mark erschwindelte, ist in das dortige Untersuchungsgefängnis eingeliefert worden. — Am 21. Juni findet in Pirna der Berbandstag des zurzeit nahezu 3000 Mitglieder zählenden Verbandes sächsi scher Eisenbahnassistenten statt. Am 22. Juni unternehmen die Teilnehmer einen Ausflug nach der Sächsischen Schweiz. — Ein Dachdeckerstreik ist am Dienstag in Zittau aus gebrochen. Die bei den dortigen Meistern beschäftigten Ge hilfen wie Hilfsarbeiter hatten schon vor längerer Zeit eine Erhöhung des Stundenlohnes um 3 Pfg. gefordert, was aber von den Meistern unter Hinweis auf die gegenwärtige schlechte Geschäftslage abgelehnt worden ist. Daraufhin sind die Arbeiter bei sämtlichen Meistern in den Streik getreten. — Der Lebensmüde, der am Montag Abend sich von der 77 m hohen Göltzschtalbrücke bei Netzschkau herabstürzte und seinen Tod fand, ist in der Person des 19 Jahre alten Schlossers Gerber aus Reichenbach i. V. festgestellt worden. Der Körper ist auf felsigen Boden aufgeschlagen und völlig zerschmettert worden. An den Armen und Beinen spießten die Knochen durch das Fleisch. Furcht vor Strafe wegen eines begangenen Diebstahls war die Ursache der Tat. — Nachdem bereits am Dienstag der junge Gerber von der Göltzschtalbrücke bei Netzschkau gesprungen ist und den Tod gefunden hat, ist die Brücke in der Nacht zum Mitt woch abermals der Schauplatz einer grausigen Tat geworden. Die 17jährige Hornfischer aus Netzschkau, die Abends gegen 10 Uhr mit Freundinnen nach der Göltzschtalbrücke spazieren gegangen war, dann aber ohne auffallende Merkmale sich verabschiedet hatte, wurde Nachts 2 Uhr schwer verletzt auf den Schienen gefunden. Das junge Mädchen lag mit schweren Verletzungen am Kopfe und dem rechten Oberschenkel besinnungslos da. Die Verletzte wurde nach dem Stadt krankenhause in Netzschkau gebracht, wo sie bis Mittwoch die Besinnung noch nicht wieder erlangt hatte. Die Unglückliche leidet an Epilepsie. Der genaue Sachverhalt ist, da die Verletzte noch besinnungslos ist, noch nicht aufgeklärt. — Der Bezirk Zwickau des Verbandes sächsischer Gewerbe schulmänner, der in Crimmitschau tagte und an dem sich der Syndikus und der Vorsitzende der Gewerbekammer Plauen vr. Engelmann und Berger lebhaft beteiligten, nahm Stel lung zu den Chemnitzer Leitsätzen, die sich mit Vorschlägen zum Ausbau der gewerblichen Fortbildungsschulen befassen. Nach verschiedenen Abänderungen wurden die Chemnitzer Leitsätze angenommen. — Im Weißeschen Gasthofe in Stöcken bei Werdau über nachteten am Montag Abend ein auswärtiger Scherenschleifer nebst seiner Ehefrau. In der Nacht mißhandelte nun der Mann aus unbekannten Gründen seine Frau in der unmensch lichsten Weise und stürzte sie, als sie um Hilfe rufen wollte, aus dem Fenster in den Garten hinab. Schwerverletzt blieb die Aermste unter Wehklagen liegen. Am Morgen wurde sie dann in das Stadtkrankenhaus nach Crimmitschau gebracht, während der saubere Ehemann verhaftet wurde. — Als der auf Pöhlaer Staatsforstrevier bei Schwarzen berg angestellte Förster Mötz in seiner Wohnung in Crandorf mit dem Reinigen seines Gewehrs beschäftigt war, ging eine im Lauf versehentlich stecken gebliebene Patrone los und verletzte den Unglücklichen so schwer, daß derselbe nach einer Viertelstunde verschied. M., der sich allgemeiner Beliebtheit erfreute, hinterläßt Frau und einen schulpflichtigen Sohn. — Die städtischen Kollegien in Riesa bewilligten 60,000 Mark für einen Schulanbau und beschlossen auch die Er teilung unentgeltlichen Schwimmunterrichts an zwei Knaben klaffen der einfachen Bürgerschulen. Vermischtes. Allerlei. Am Dienstag Nachmittag gegen 5 Uhr wurde in der Madlower Schlucht bei Kottbus die 17jährige Else Lehmann aus Forst (Lausitz) erschossen aufgefunden. Bei der Leiche befand sich der Geliebte, der etwa 20 Jahre alte Tischlergeselle Albert Krohn aus Forst, der unter dem Ver dacht, seine Geliebte erschossen zu haben, verhaftet wurde. Beide waren mit dem 3 Uhr-Zuge aus Forst nach Kottbus gekommen. Aus einem hinterlassenen Briefe geht hervor, daß sie die Absicht hatten, sich das Leben zu nehmen. — Baron Heinrich von Rothschild in Paris hat in Suresnes ein Grundstück mit schönem Park erworben, um dort ein Altersheim für dramatische Schriftsteller zu erbauen. Es wird auf seine Kosten völlig eingerichtet und 20 Pensionären der Genossenschaft dramatischer Schriftsteller eine behagliche Zrflucht sichern. — Der am Dienstag von Madrid abge gangene Südexpreßzug ist am Mittwoch um Mitternacht in der Nähe von Natalgrande entgleist. Personen wurden nicht verletzt. Der Materialschaden ist unbedeutend. — Ein Personenzug mit mehreren hundert weiblichen Wallfahrern entgleiste am Dienstag Abend bei Herenthals in Belgien. Die Lokomotive und zwei Wagen stürzten um und wurden zertrümmert. Ein junges Mädchen wurde getötet, sieben andere erlitten schwere Quetschungen. Telegramme. Karlsruhe, 21. Mai. Das Urteil im Prozeß Molitor wurde gestern in später Abendstunde gefällt. Der Ge richtshof verkündete nach zweistündiger Beratung fol genden Spruch: Das Strafverfahren gegen den Redak teur Graf wird eingestellt, die entstehenden Kosten falle« der Nebenklägerin zur Last. Redakteur Herzog wird wegen Beleidigung in mehreren Fällen zu einem Jahr Gefängnis verurteilt und der Nebenklägerin die Befug nis zugesprocheu, das Urteil in allen Karlsruher Zei tungen und in einer Anzahl anderer Blätter zu ver öffentlichen. München, 21. Mai. Untersuchungsrichter Laudgerichts rat Schmidt ist gestern nach München abgereist, um dort eine Reihe von Zengen zu vrrnehmen und am Starnberger Dee Lokaltermine abzuhalten. Eine größere Anzahl von Zeugen hat zu diesem Zweck bereits Vor ladungen erhalten. Dortmund, 21. Mai. Zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilte das hiesige Schwurgericht den Anstreicher» gesellen Wilhelm Schulte, der am 17. Dezember 1806 den Gastwirth Strathmann zu Bremen bei Werl eine« Raubmord verübte. Erfurt, 21. Mai. Der sozialdemokratische Kreisvor- fltzende von Erfurt-Schleusing-Ziegenrück, Karl Kiese wetter, wurde wegen Unterschlagungen aus der Gewerk- schaftskass« seines Amtes entsetzt und aus der Partei ausgeschlossen. Hamburg, 21. Mai. Die Bürgerschaft lehnte gestern nach zehnstündiger Beratung den Antrag der Sozia listen zum Vereiusgesetz auf unbeschränkten Gebrauch der Muttersprache ab. Die Frage einem Ausschuß zu überweisen, wurde abgelehnt. Wien, 21. Mai. Das spanische Königspaar trifft zum Besuch des hiesigen Hofes am S6. September d. I. in Wien ein. Der offizielle Besuch wird sich uur auf wenige Tage erstrecken, doch dürfte das Köuigspaar noch einige Zeit in Oesterreich verbleiben. Prag, 21. Mai. Gestern Abend erneuerten sich die Demonstrationen der tschechischen Sozialisten. Auf dem Karls-Platz errichteten sie Barrikaden aus Steinen und Bänke«, um der sie verfolgenden berittenen Wache die Verfolgung unmöglich zu machen. Prag, 21. Mai. Blättermcldungen zufolge wurde in Birkenberg der Redakteur des sozialistischen Blattes „Nase Obrans", Johann Pelz, wegen eine« eine Maje stätsbeleidigung enthaltenden Feuilletons verhaftet. Budapest, 21. Mai. Die Mühlenverbände beabsichtigen, mit Rücksicht auf die anhaltende Geschäftsftille den Be trieb der Mühle« für einige Zeit einzustellen. Budapest, 21. Mai. Auf den Kohlenwerken der Douau» Dampfschiffahrts-Gesellschaft beschlossen die Arbeiter, fall« die von ihnen verlangte Aufbesserung ihrer Lage nicht bewilligt werde, in den Streik einzutreten. Brüssel, 21. Mai. Eine furchtbare Eisenbahnkatastrophe hat sich bei Tornois zugetrageu. Ein Pilgerzug stieß mit einem anderen Zuge zusammen. Mau nimmt an, daß 4V bis SO Personen getötet und über 100 verletzt worden sind. Madrid, 21. Mai. Beim Aufstieg eines Luftballon« verwickelte sich Leutnant Fonseca in das Schlepptau und wurde eine große Strecke geschleift. Er erlitt dabei so schwere Verletzungen, daß er bald darauf verstarb. Madrid, 21. Mai. Im Senat antwortete der Minister des Aeußeren aus eine Anfrage, daß der spanisch französische Zwischenfall in Casablanca nicht bedeutend genug gewesen fei, um einen internationalen Konflikt herbeizuführen. ES liege weder eine Taktlosigkeit, noch eine Verminderung der Autorität Spaniens vor. Uebri» gen« sei die Regierung fest entschlossen, die nötige Auf klärung und strenge Bestrafung der Schuldigen zu ver langen. London, 21. Mai. Das Blatt „Globe^ kommentiert den bevorstehenden Besuch des Königs von England beim Zaren und glaubt darin den Abschluß einer Ver ständigung zwischen England, Frankreich und Rußland zu sehen, welche die beste Garantie für den Frieden in Europa geben wird. Das Blatt meint, Deutschland werde zwar diese Verständigung nicht mit günstigen Augen betrachten, aber der Weltfrieden sei schließlich wichtiger als die Zufriedenheit Deutschland«. Oeffentliche gemeinschaftliche Sitzung der städtische« Kollegien Freitag, den 22. Mai 1908, Nachmittags 5 Uhr. Tagesordnung: 1. Kenntnisnahme von einer Ministerialverordnung auf ein Ge such um außerordentliche staatliche Unterstützung der Schul gemeinde. 2. Beschlußfassung, nach welchem Satze die Einkommensteuer des laufenden Wirtschaftsjahres zu erheben ist. 3. Gesuch des Gesangvereins hier um Gewährung eines Bei trags aus städtischen Mitteln zu den Kosten seines bevor stehenden Sängerfestes. 4. Gesuch des Vereins für Krüppelfürsorae, der deutschen Heil- stätte in Davos und des Sächsischen Landesverbands gegen Mißbrauch geistiger Getränke um Beihilfen aus städtischen 5. Besi^ßfassung über die Aufnahme eines Darlehns von S. Beschlußfassung auf die Vorschläge des Baumeisters Ullrich in Glauchau über Erneuerung deS Rathausäubern. 7. Kenntnisnahme, bett, die Erneuerung deS Vertrags mit dem Turnverein wegen Benützung der Turnhalle für Schulzwecke. 8. Abfluß eines Haftpflichtversicherungsvertrags für die Spar-