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brannte, wieder in alter Schönheit vollendet da, so daß die gräfliche Familie, die schon einige Male Einkehr gehalten, es diesen Sommer wieder beziehen kann. Als Tag des offi ziellen Wicdereinzugs ist der erste Sonntag im Mai (3. Mai) in Aussicht genommen. — Der 22jährige Schmiedegehilfe Kühne in Nossen wurde in der Werkstatt seines Vaters von einem Stück einer zersprungenen Schmirgelscheibe so schwer am Kopfe verletzt, daß der Tod sofort eintrat. — Am Donnerstag Nachmittag kurz vor 5 Uhr ertönte in Oelsnitz i. E. Feueralarm. Es brannte die in der in Obcrölsnitz an der Hartensteiner Straße gelegene, Herrn Bauunternehmer Blei gehörige sogenannte „Schreiberwirtschaft" bis auf die Umfassungsmauern nieder. Das Haus wurde nur bau einem Invaliden bewohnt. Die Entstehungsursache ist unbekannt, jedoch wird Brandstiftung vermutet. Altenburg, 5. April. Ihre Hoheit die Frau Herzogin hat das Protektorat sowohl über den Verein für Ferienkolo nien, wie auch über den Tierschutzverein für das Herzoc^um Sachsen-Altenburg übernommen. Der zuletzt genannte Ver ein ruft jetzt unter der hiesigen Kinderwelt einen Jugendbund zum Schutze der Tiere und Pflanzen ins Leben. Zu diesem Zwecke findet Dienstag gegen Abend hier eine Versammlung statt, wobei seitens der Kinder Lieder gesungen, Gedichte vor- getragcn und Märchenspiele aufgcführt werden, die Bezug nehmen auf die Tier- und Pflanzenwelt. Außerdem werden mittels eines Kinematographen Bilder uus dem Tierleben dorgcführt. Aehnliche Einrichtungen bestehen bereits in verschiedenen Städten und erweisen sich als segensreich. Deutscher Reichstag. 140. Sitzung vom 4. April. 11V« Uhr: Am Bundesratstischc: Fürst Bülow, v. Bethmann- Hollweg, v. Löbell, Wermuth, die Bevollmächtigten der Bundes staaten GrafLerchenfeld, Sicker, v. Neidhardt usw., usw. Diezweite Lesung des Vereinsgesetzes wird bei Z 7 fortgesetzt. Dieser lautet nach dem Kommissions-Kompromiß: Die Verhand lungen in öffentlichen Versammlungen find in deutscher Sprache zu führen. Diese Vorschriften finden auf inter nationale Kongresse sowie auf Versammlungen der Wahl berechtigten zum Betriebe der Wahlen für den Reichstag und die gesetzgebenden Versammlungen der Bundesstaaten und Elsaß-Lothringens keine Anwendung vom Tage der amtlichen Bekanntmachung des Wahltages bis zur Beendigung der Wahlhandlung. Die Zulässigkeit weiterer Ausnahmen regelt die Landesgesetzgebung. Jedoch ist in Landesteilen, in denen zur Zeit des Inkrafttretens dieses Gesetzes alteingesessene Bevölkerungsteile nichtdeutscher Muttersprache vorhanden sind, sofern diese Bevölkerungsteile nach dem Ergebnis der jeweiligen letzten Volkszählung 60 der Gesamtbevölkerung über schreiten, Während der ersten 20 Jahre nach dem Inkraft treten dieses Gesetzes der Mitgebrauch der nichtdeutschen Sprache gestaltet, wenn der Veranstalter der öffentlichen Ver sammlung mindestens dreimal 24 Stunden vor ihrem Be ginn der Polizeibehörde die Anzeige erstattet hat, daß und in welcher nichtdeutscher Sprache die Verhandlungen geführt werden sollen, lieber die Anzeige ist von der Polizei sofort eine kostenfreie Bescheinigung zu erteilen. Als Landesteile gelten die Bezirke der unteren Verwaltungsbehörden. Ferner sind, soweit die Landesgesetzgebung Abweichungen nicht ge stattet Ausnahmen noch mit Genehmigung der Landeszentral behörde' zulässig- Die Sozialdemokraten beantragen Streichung des tz 7. Die Polen haben den freisinnigen Antrag aus der ersten Lesung wieder ausgenommen und verlangen folgen- dcn H 7; Die Verhandlungen in öffentlichen anzeigepflich tigen' Versammlungen sind in der Regel in deutscher Sprache zu führen. Der Däne Hanßen beantragt vor Versammlungen einzuschalten „politische". Die Anzeige hat 3 mal 24 Stun den vorher zu erfolgen. Der Präsident Graf Stolberg schlägt vor, zugleich mit K 7 die elsaß-lothringische Resolution zu Verbinden, in der der Reichskanzler ersucht wird, er möge bei den Bundesstaaten und bei der elsaß-lothringischen Re gierung dahin wirken, daß in Ausübung der in Z 7 vorge sehenen landesgesetzlichen Ausnahmcbesngnis dem elsaß- lothringische» Landesausschusse sofort ein Gesetzentwurf unter breitet wird, durch den in Elsaß-Lothringen für Vereine und Versammlungen aller Art der Mitgebrauch der französischen Sprache im französischen Sprachgebiete gesichert wird. Der Vorschlag des Präsidenten erregt einen Entrüstungvsturm dev Gegenblocks. Abg. Singer (Soz.) beantragt gesonderte Be ratung. Die Blockmehrheit'stimmt dem Vorschläge des Prä sidenten zu. Bevollmächtigter Nieser: Nachdem gestern von bezweifelt worden ist, daß der bayrische fillaem^im berechtigt war, seine gestrige Erklärung stellet fest Grv?°« der süddeutschen Regierungen abzugeben, An der badischA^"^ war zu seiner Erklärung auch MUo Singer (S«?^rung ausdrücklich autorisiert. dmch^die Debatte Uber'tz ^^Geschäftsordnung! Nachdem sich P/^AAna muüAüi-A(unterbrechend): Nach der Ge- schäftsordn 8 ?"»besratsmitglicd auf Verlangen stets das Wort werden. Ich erteile sofort das Wort s-d-. s»» Jahren nicht mehr notig sem das ist einfach'««'verständlich Eine solche Bestimmung zu treffen, entspricht nicht der Würde des Hauses. Für die christlichen Anschaus " H L f e « eklatanter Faustschlag. Sie wollen eine Nation unterdrii^n die zu den Kulturvölkern Europas gehört! Sie werden stck (zur Rechten) dadurch lächerlich machen. Präsident Graf Stolberg erregt: Herr Abg., Sie dürfen hier einer Partei nicht nachsagen, daß sie sich lächerlich mache' Abg. v. Putlitz (kons.) stimmt dem Paragraphen unter Her vorhebung deS Entgegenkommens seiner Partei zu und kritisiert die Taktik der Gegner. Abg. Spahn (Ztr.) bezeichnet den Z 7 als ein Unding. Das Recht auf den Gebrauch der Muttersprache auch in Versamm lungen sei ein Naturrecht. Wenn man sage, die Polen wollten sich wieder losreißen, so glaube er an eine solche Torheit nicht. Der Redner wendet sich namentlich Degen Liberalen und meint, das Zentrum habe bei Verständigungen nie seine Grund sätze verleugnet. Abg. Hiebert (natl.) verteidigt die Blockpolitik. Fürst Radzi will habe von einem Kampf zwischen christlicher und materieller Weltanschauung gesprochen. Zentrum und Polen gingen aber mit der Sozialdemokratie zusammen, und diese werde man doch nicht als Hüter der christlichen Religion ansehen wollen. (Un ruhe.) Unter lebhaftem Beifall seiner Freunde und der Konser vativen lobt der Redner die preußische Wacht an der Ostmark, die ein süddeutscher Staat nicht besser stellen könne. Die Polen müßten sich endlich als Bürger des deutschen Reiches fühlen. Abg. Legien (Soz.) kündigt den Kamvf bis aufs Messer an. Abg. Payer (Deutsche Volkp.) betont den liberalen Charakter der ganzen Vorlage, dem zuliebe man schon einige unerfreuliche Bestimmungen mit in den Kauf nehmen könne. Die Rede wurde von dem Gelächter der Gegner begleitet. Das Haus wurde immer unruhiger, die Unterbrechungen der Redner nahmen zu. Abg. Grägoire (Lothr.) tritt für 8 7 mit der Ausnahme zugunsten der französisch sprechenden Reichsländer ein. Staatssekretär v. Bethmann erklärt, daß die Sitten und Gebräuche der loyalen Bevölkerung geachtet werden sollten. Sächsischer Bevollmächtigter Gras Vitzthum v. Eckstädt: Die sächsische Regierung wird zu gunsten der Wenden von der ihr zustehenden Ausnahme-Verordnungsbefugnis Gebrauch machen. Aba. Vond er sch eer (Zentrums-Elsässer): Fürmich steht und fällt das Gesetz mit Z 7, den ich ablehnen werde. Abg. Müller-Meiningen (freis. Volksp.) weist sozialdemo kratische Angriffe zurück. (Zentrum und Sozialdemokraten unter brechen den Redner anhaltend, besonders durch fortgesetzte tosende Rufe: hört, hört! hört, hört!) Abg. Delsor (Elsasser), Hanßen (Däne), Breyski (Pole) und Hue (Soz.) sprechen gegen den Z 7, die beiden letzten Redner entpuppten sich als veritable Obstruktionsredner, so daß der Debatteschluß und die Erledigung des Z 7 erst zu später Stunde erfolgten. Der Sprachenparagraph wurde mit 200 gegen 179 Stimmen bei 3 Stimmenthaltungen angenommen. Schluß 8'/i Uhr. Dienstag Weiterberatung. Vermischtes. Allerlei. Die Strafkammer in Landau in der Pfalz verurteilte,den Weinhändler Rößler aus St. Martin wegen Weinfälschung zu 3 Monaten Gefängnis. 80,000 Liter Wein wurden eingezogen. — Wegen vorsetzlicher Brand stiftung wurde ein 15jähriger Schüler von der Strafkammer in Gladbach zu 6 Monaten Gesängnis verurteilt. — In Bielefeld erschoß sich ein Oberseknndaner, weil er nicht ver setzt worden war. — Tief blicken läßt folgende Anzeige in einem Kölner Blatt: „Aufforderung. Der Wirt, dem ich am Karnevals-Dienstag meine Uhr zum Pfand gegeben habe, wird um Angabe seiner Adresse zwecks Einlösung der Uhr gebeten." — In Wimpfen in Hessen sprang die Ehefrau eines Arbeiters aus Furcht vor Strafe in den Neckar, nach dem sie ihre beiden Kinder mit einem Beil lebensgefährlich verletzt hatte. — Aus Gram über den Verlust seiner Frau und Kinder erschoß sich in Rird orf bei Berlin ein Magistrats- beamter am Grabe der Seinen. — Die Antwerpener Diamantenschleifer haben mit 1855 gegen 313 Stimmen be schlossen, am Montag auf die Dauer von vier Wochen in den Ausstand zu treten. Sie wollen dann eine Erhöhung des Mindestlohnes um 20 Prozent verlangen. In Amster dam entschieden sich 5000 Schleifer für den Streik. — Am Kölner Schöffengericht wurde ein seit Jahren ausgeführter Betrug aufgedeckt. Der Gerichtssekretär Cramer fälschte Kölner Blättern zufolge Anweisungen auf Zeugengebühren und schädigte dadurch den Staat um eine Summe, die bereits auf 25,000 Mk. festgestellt worden ist.—Die Bromberger Kriminalpolizei verhaftete auf Veranlassung der Staatsanwalt schaft in Graudenz den Prokuristen Gusowius, der bei der Graudenzer Holzfirma Schulz Blankoakzepte von Kaufleuten und Gastwirten in Höhe von etwa 1 Mill. Mark gefälscht haben soll. — In Wiborg in Rußland verunglückte ein Militärballon. Ein Offizier wurde hierbei zerschmettert, ein anderer schwer verwundet. — Der französisch? Militärlenk ballon „Ville de Paris" flog soeben von Paris nach Bern, 600 Km., in 11 Stunden. Die Fahrt wurde durch starken Wind begünstigt. Graf Zeppelin wird im Sommer mit dem lenkbaren Reichsballon eine Dauerfahrt unternehmen, nachdem er es bereits bei den Versuchsfahrten auf 8 Stunden mit 50 Km. Geschwindigkeit gebracht hat. — Ein Sohn des Prinzen Ernst von Meiningen geriet am Donnerstag in München unter die Straßenbahn. Der rechte Unterschenkel wurde ihm abgequetscht und ein Fuß abgefahren. Prinz Ernst, geboren 1859, ist ein Sohn aus der zweiten Ehe des Herzogs Von Meiningen und seit 1892 in München verhei ratet mit Katharina Jansen. Seine Kinder führen den Titel Freiherren und Freiinnen von Saalfeld. — Bei San Felice in Guatemala ist ein Vulkan in heftigem Ausbruch begriffen. Die Bewohner von San Felice fliehen. Der Ausbruch wird wahrscheinlich die Stadt Quezaltenango zerstören. — Die zwischen Bismarckhütte und Schwientochlowitz verkehrende Post ist Breslauer Blättern zufolge von ihrem eigenen Fahrer um 17,000 Mk. bestohlen worden. — Aus Berlin ver schwand der Bankier Stendel nach Veruntreuung von 30,000 Mk. Er hatte sich verspekuliert. — In Richnowo in Westpreußen erstickten in der Sonnabend-Nacht fünf Arbeiter infolge Ueber- heizung des Ofens im Schlafraum. — Zu dem Pariser Millionenkrach wird gemeldet, daß die Aktionäre Rochette ihr Vertrauen ausgesprochen und seine sofortige Freilassung be antragt haben. Wie es heißt, wurden bei den Haussuchungen in den Zweigstellen der Bank über 20 Mill. Fr. in Wert papieren aufgefunden. Sonst hatten die Haussuchungen kein Ergebnis. — Ein raffinierter Raub wurde in einer Mai länder Bank verübt. Ein junger Mann entwendete 50,000 Lire, indem er ein Paket mit Banknoten mit einem Krückstock durch den Kassenschalter an sich zog. Der Räuber entkam. — Schwere Rekrutenausschreitungen fanden in Bayern statt. — In Staufen rauften nach dem Aushebungsgeschäft be trunkene Rekruten derart mit den anderen Burschen, daß es zahlreiche Verletzte gab. Zwei der Kampfhähne wurden be wußtlos vom Platze getragen und dem ruhestiftenden Sohn des Wirts wurde der Schädel mit einem Maßkrug einge schlagen. — Ein Ballonunglück ereignete sich bei Annen in Westfalen. Die Gondel eines von Düffeldorf gekommenen Ballons stieß beim Landen so heftig auf, daß von den sechs Insassen vier verletzt wurden, einer davon schwer. — Wäh rend der Lohnzahlung in einer Oelfabrik in Bendzin in Russisch-Polen drang eine Bande in den Kaffenraum, raubte 1000 Rubel und floh, nachdem sie einen Schutzmann schwer verletzt hatte. — Durch Großfeuer, durch Kinder beim Spielen entfacht, wurden in Püstavam (Ungarn) 42 Häuser mit Neben gebäuden eingeäschert. — Im Tunnel bei Altona in West falen wurden zwei Arbeiter von zwei sich kreuzenden Zügen erfaßt und zermalmt. — Auf der Zeche Rheinpreußen bei Mörs wurde einem Bergmann beim Besteigen des Förder korbes der Kopf abgerissen, ein anderer Bergmann wurde schwer verletzt. — Wegen 24fachen Kindesmordes wurden ein Schuhmacher in Sevilla in Spanien und seine Geliebte verhaftet. Dem Verhältnis waren 26 Kinder entsprungen und von diesen sind 24 alsbald nach der Geburt ermordet worden. Telegramme. Berlin, 6. April. In dem V-Zng Nr. 41, der gestern Morgen aus dem Anhalter Bahnhof einfuhr, wurde Fräulein Bertha Bold aus Zehlendorf bei Berlin ver» m ßt. Lie war in Frankfurt a. M. eingeftiegen und hatte eine Fahrkarte nach Königsberg gelöst. Durch Rückfrage der Beamten wurde feftgestellt, daß die Ver mißte tu der Nähe von Hanau aus dem Zuge gestürzt war, wo sie tot aus den Lchienen gesunden wurde. Die Tkrverschlüffe der Wageuabteil« des v Zuges wurden überall in Ordnung gefunden. Angehörige der Ver storbenen in Zehlendorf wurden bisher nicht ermittelt. Erfurt, 6. April. DaS 23jährige Fräulein Liborius tötete nach einem Familienzwist ihr E'/ZährigeS Löhn» chen und trank dann Lysol. Die Mörderin liegt hoff nungslos darnieder. Essen, 6. April. Hier brach gestern Nachmittag in der Wohnung eines Arbeiters in der Limon-Ltraße Feuer aus. Als dir Feuerwehr den Braud gelöscht hatte, sand man die verkohlten Leichen der beiden Kinder des Ar beiters. Wie die Untersuchung ergab, hatten die Kinder i» Abwesenheit der Mutter mit Petroleum gespielt, das Feuer sing und die Kleider der Kinder in Brand setzte. Grabow (Mecklenburg), S. April. Vom benachbarten Hofe Dambek wird da« Auftreten der schwarzen Pocke« gemeldet. Straßburg, 6. April. Wahrscheinlich infolge Kurzschluß brach hier gestern Vormittag in der Papierfabrik von Huber Großseuer aus, dem die ganze Fabrik mit allen vorhandenen Gebäuden und dem gesamten Papiervor rat zum Opfer fiel. Alle Burcauräume wurden ver nichtet und viele Maschinen unbrauchbar. Der Schaden ist enorm, aber durch Versicherung gedeckt. Turin, 6. April. Der Herzog der Abruzzen ist gestern hier eingetroffen und wurde auf dem Bahnhofe von einem Flügeladjutanten des Königs empfangen. Der Herzog begab sich in das königliche Lchloß, wo er nach dem Frühstück mit der königlichen Familie eine lange Unterredung mit dem Könige hatte. Korfu, 6. April. Im Lchloß, in dem bereits 3V Per sonen vom kaiserlichen Gefolge wohnen und verpflegt werden, wird alles für den Empfang am Donnerstag vorbereitet. Der König von Griechenland und die griechische Kronprinzenfamilie reisen am Dienstag nach Beendigung des kirchlichen nud offiziellen Teiles de« Nationalfestes aus Athen ab und treffen auf Korfu mit der königlichen Zjacht „Amphitrite" am Mittwoch ein. Die beiden Kommandanten der vor Korfu angekomme nen englischen Kriegsschiffe, die zur Begrüßung des Kaisers entsandt wurden, erhielten jetzt Order, eine Woche zu bleiben. Graf Eulenburg, der Oberhofmar« schall des Kaisers, trifft endqiltig heute ein. Gestern find an der epirischen Küste noch zwei türkische Panzer und andere Kriegsschiffe eingetroffen, die läng« der Küste den Kaiser begrüßen, die „Hohcnzollern" eine Strecke weit begleiten und dann wieder zurückkehren werden. Die Leibmusik des Sultans, sowie 4 Jnfan- terie- und ein Kavallerie Detachement werden bei der Begrüßung am User des EphiruS Ausstellung nehmen. Petersburg, 6. April. Die „'Birschew Wjedom." läßt sich telegraphieren, daß die Transkaukasische Bahn die Annahme von Privatgütern zur Beförderung nach dem Kars eingestellt habe. Petersburg, 6. April. Die „Golos,mowsky", das Or gan der Oktobristen, fährt fort, alarmierende Nachrichten von der russisch türkischen Grenze zu veröffentlichen. Lissabon, 6. April. Im ersten und zweiten Wahlbezirk kam e« gestern zu Unruhen, wobei das Militär ein schritt und feuerte. Eiue Anzahl Personen, deren Zahl noch nicht feftsteht, wurde getötet oder verwundet. Bisher wurden im ersten Bezirk 3 Tote und 12 Ver wundete gezählt. London, 6. April. Außer von Kaiser Wilhelm emp fing die Admiralität anläßlich des Unterganges des TorpedojägerS „Tiger" Kondolenzielegramme vom Prin zen Heinrich von Preußen, dem französischen Botschaf ter und dem französischen Marineminister, sowie von vielen Marineattachees. London, 6. April. Während eines Brandes in der Kaserne von Möllinger versuchten mehrere Soldaten die Regimentssahne, die sich in der Offiziersmeffe befand, zu retten. Hierbei erlitten 4 schwere und fünf erheb liche Brandwunden. London, 6. April. Der Entschluß Campbell-Banner« man«, sich von den Geschäften zurückzuziehen, wäre be reits vor mehreren Tagen bekannt gegeben worden, wenn nicht im Kabinett Differenzen wegen der Nach-