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männischen Vcreinshanses" silberne Bestecks silberne Platten, Menagen, Gläser u. v. a. m. zutage fördern. Diese Aus beute war so zahlreich, daß sie iu zwei große Kisten verpackt werden mußte, um zurückbefördert werden zu können. — Die 2. Kompagnie der Freiwilligen Feuerwehr in Limbach feierte am Sonnabend und Sonntag ihr 25jähri- ges Jubiläum durch Kommers am ersten Tage und Haupt- angriff mit nachfolgendem Festzug und Ball im Hirsch am Sonntag. Die Festrede auf dem Marktplatz hielt Herr Or. Kretzschmar. — Die Lößnitzortschaften haben beschlossen, in Kötzscheu- broda eine Ausstellung für Handwerk, Gewerbe, Gartenbau und Industrie zu veranstalten. Zum Garautiefonds wurden bereits mehrere bedeutende Zeichnungen gemacht. — In Scheibenberg wurde am Sonnabend und Sonn tag die Hauptversammlung des Erzgebirgsvereins, der gegen wärtig über 10,000 Mitglieder zählt, abgehalten. Nach Er stattung des Jahresberichtes durch Herrn Seminaroberlehrer Möckel-Schneeberg wurde Schwarzenberg als nächster Ber- sammlnngsort gewählt. Das Fichtelberghaus soll bis zur Vollendung der geplanten Neubauten für jährlich 2000 Mk. Pacht an den Bergwirt Hieke verpachtet werden. Aus dem Verkauf von Ansichtskarten wurden 5000 Mk. gewonnen, wovon dem Wirt 1485 Mk. Provision zuflossen. Außer dem Erweiterungsbau ves Wirtschaftsgebäudes ist die Er richtung eines Bismarkturmcs geplant. Die Bausumme ist auf 150,000 Mk. veranschlagt. Aus Bezirksmitteln der Amtshaüptmaunschaft Annabcrg wird ein Darlehen von 12,000 Mk. gewährt. Weiter wurde berichtet, daß die Ko sten des Auersberghauses 45,000 Mk. betragen. Die Erz gebirgs-Wanderkarte soll neu aufgelegt werden. Schuldirektor Krumbiegel hielt einen Vortrag über die Bedeutung des Magisters Lehmann in Scheibenberg, dessen wertvolle Schriften über das Erzgebirge ncugedruckt werden sollen. An die Versammlung schlossen sich verschiedene Festlichkeiten. — Dem bekannten Erzgebirgs-Wildschützen Karl Stülpner ist iu seinem Geburtsorte Schlllfensteill ein schlichtes Denk mal gesetzt worden, dessen Weihe am Mittwoch stattfindet. — In der Stacht zum Sonntag ist in Schöttheider- hannuer das vielbesuchte große Ballhaus „Gambrinus" vollständig nicdergebrannt. Der erwachsene Schaden ist ein ganz bedeutender. Das Feuer brach i/z11 Uhr Nachts an zwei Stellen über dem Saale aus, griff außerordentlich rasch um sich und legte in kurzer Zeit das gesamte Grundstück in Asche. Die Ursache des Brandes ist noch unbekannt, doch ist Brandstiftung nicht ausgeschlossen. — Ein schrecklicher Unglücksfall ereignete sich am Sonn abend in der Schüllerschen Baumwollspinnerei in Gelenau. Die 17jährige Tochter des Spinners Burkert geriet beim Reinigen der Ringdrossel in das Getriebe und wurde in die Maschine hineingezogen. Die Unglückliche mußte eine Viertel stunde ausharren, bevor sie aus ihrer schrecklichen Lage be freit werden konnte. Sie erlitt schwere innere Verletzungen, auch wurde ihr ein Ohr, sowie die Kopfhaut abgerissen. Am Sonntag Morgen erlöste sie der Tod von ihren Qualen. — Am Freitag war der bejahrte Gutsauszügler Wunder lich in Raun i. B. mit einem mit zwei Ochsen bespannten Wirtschaftswagen aufs Feld gefahren und hatte seine beiden Enkel, Knaben von 5 und 8 Jahren, auf den Wagen gesetzt. Plötzlich scheuten die sonst gutmütigen Tiere, die beiden Knaben wurden vom Wagen hcrabgeschleudert und über fahren. Der eine war auf der Stelle tot, der andere erlitt einen Bruch des Schulterblattes und andere schwere Verletz ungen. Der durch das Unglück tieferschütterte Greis blieb unverletzt. — Nach beträchtlichen Unterschlagungen geflüchtet ist der 10jährige Kaufmannslehrling Heinrich Trommer in OelsMtz j B. Der junge Mann war bei einem dortigen Spediteur beschäftigt und hat sich dort sowohl an der Portokasse ver griffen, als auch zu wiederholten Malen Frachtverläge ein- kassiert und das Geld in seinem Nutzen verwandt. Die veruntreute Summe beträgt über 200 Mk. Nachdem Trommer am Dienstag verhaftet, nach erfolgter Protokollaufnahme aber wieder auf freien Fuß gesetzt und seinen durchaus recht schaffenen Eltern übergeben worden war, hat er das Weite gesucht. Es ist auch möglich, daß er sich ein Leid angetan hat. Die bekannte mechanische Weihnachtskrippe des ver storbenen Tischlermeisters Hillig ist jetzt von Wolkenstein nach Annabcrg gebracht worden, wo sie in dem vergrößerten und erneuerten Erzgebirgsmuseum Aufstellung gefunden hat. Die Familie Hillig hat in dankenswerter Weise günstigere Ange bote abgelehnt, so daß das Kunstwerk dem Erzgebirge dauernd erhalte» bleibt. — Die Fabrikarbeiterin Marta Döring aus Mbau wurde am Sonntag früh auf der Eiscnbahnstreckc zwischen Ober dorf, Oberoderwitz und Eibau mit zertrümmerter Schädeldecke tot aufgefunden. Vermutlich ist sic durch den Dresden- Zittauer Nacht-Personenzug überfahren worden. Ob ein Un glücksfall vorliegt, konnte noch nicht festgestcllt werden. — Auf dem Bahnhofe in Nossen wurde der Hilfsweichen steller Döring aus Niedereula beim Rangieren von dem Tender einer rückwärtsfahrenden Lokomotive erfaßt, zu Boden geworfen und ihm der rechte Arm abgefahren. Der Ver unglückte wurde alsbald in das dortige Krankenhaus gebracht. — In Roda (S.-A.) fand eine Versammlung statt, in der das Projekt der Errichtung eines Denkmals für den auf so tragische Weise aus dem Leben geschiedenen Bürgermeister Dieterici erörtert wurde. Die Versammlung beschloß von dem zur Verfügung stehenden Geld ein Bild des Verstorbenen anfertigen zu kaffen und dasselbe im Sitzungszimmer des m r « zum Aushang zu bringen. Das übrig bleibende soll der „Dieterici-Stiftung" überwiesen werden, für welche eine allgemeine Sammlung eingeleitet ist. — Für den verstorbenen Herzog Ernst wurde am Sonn tag in Hummelshain ein Gedenkstein enthüllt. Als Ver treter des Herzogs war Hofmarschall v. Breitenbuch anwesend. Außerdem nahmen als Vertreter von Staats- uod Kirchen behörden Geh. Regierungsrat Landrat v. Kropff aus Roda und Kircheurat Pfeifer aus Kahla teil. Pastor Krumbholz hielt die Weiherede. Vermischtes. Das Berliner Hochhahnunglück. Das rasch pulsierende Großstadtleben geht allmählich über das schreckliche Unglück auf der Berliner Hochbahn zur Tagesordnung über. Noch haftet natürlich der Eindruck im Gedächtnis und noch spricht man von der Katastrophe, aber nach vollständiger Beendigung der Aufräumungsarbeiten passieren die Hochbahnwagen die Unglücksstelle wieder in ziemlich guter Besetzung. Das Leben fordert sein Recht. Eine schwere Aufgabe, weil sie noch ein mal das Unglück in seiner ganzen Entsetzlichkeit vor Augen führen und die Tränen fließen lassen wird, steht für die Mitte der Woche bevor: die Bestattung der sechzehn Opfer. Sechzehn sinds nach endgiltiger Feststellung, während die höheren Zahlen durch Irrtümer entstanden sind. Ein kleiner Trost ist die Hoffnung, daß die Schwerverletzten, denen der Kaiser ebenso wie den Hinterbliebenen der Toten sein herz liches Beileid aussprechen ließ, mit dem Leben davonkommen dürften. Unter den Toten befinden sich vier junge Bräute und eine Konfirmandin, letztere in ihrem Einsegnungsschmuck. Die beiden Schuldigen, die durch das Ueberseheu zweier Haltsignale den Zusammenstoß der Züge und den Absturz eines der Wagen veranlaßten, haben in der Untersuchungs haft ihr sträfliches Versehen eingeräumt; der Zugführer Mende ohne Umschweife, der Wagenführer und anscheinend Haupt schuldige Schreiber erst nach längerem Verhör. Er macht aber den Einwand, daß er seit einiger Zeit an Schwindel- anfiilleu leide, und zeigt ein Rezept vor, das ihm ein Arzt gegen dieses Leiden geschrieben habe. Schreiber zeigt weiter an, er könne sich des ganzen Vorgangs nicht mehr recht entsinnen; es sei möglich, daß er einen Schwindelanfall ge habt und das Signal übersehen habe. Beide sind Familien väter, denen als solche und als Beamte ein gutes Zeugnis gegeben wird. Ueber das Verhalten des Motorführers Schreiber nach dem Unglück berichtet ein Zeuge den Ber liner Blättern zufolge: Schreiber schlug die Hände vor dem Gesicht zusammen und rief, ohne daß von der Schuldfrage die Rede war, jammernd und weinend, daß er unschuldig sei. Er bedauerte auch seine arme Familie und versuchte, sich vom Bahnkörper herabzustürzen. Dann stierte er wie geistesabwesend auf das Signal, bis er völlig zusammen brach. Von den Verletzten, denen auch die Kaiserin ihre Teilnahme aussprechen ließ, konnten erfreulicherweise am Montag bereits fünf als gebessert aus dem Krankenhäuse entlassen werden. Nach der „Nordd. Allg. Ztg." versucht ein Berichterstatter eine psychologische Erklärung des Unglücks zu geben. Nach dem neuen Fahrplan gibt es über Mittag keine direkten Züge mehr zwischen Osten und Westen, und so sollten der schuldige Motorführer und sein Begleiter auf dem Leipziger Platz umkehren, statt wie früher vom Westen über den Leipziger Platz nach dem Osten zu fahren. Vielleicht war ihnen der veränderte Fahrplan nicht genügend gegen wärtig, als sie über das Gleisdreieck fuhren. Sie waren so oft um die Mittagszeit über die Strecke gefahren, da von Westen her überhaupt kein direkter Zug zu erwarten war. So erklärt sich die Nichtbeachtung der Haltesignale, wenn sie auch dadurch natürlich keineswegs entschuldigt wird. Die Wertsachen der Toten und Verwundeten scheinen bis auf eine goldene Herrenuhr mit Kette sämtlich geborgen worden zu sein. Ueber Mißstände klagt eine Zuschrift von Hochbahn angestellten an das „Berl. Tgbl." Die Begleiter der Züge sollen keine Aussicht auf die freie Strecke haben und den Führerstand nicht betreten dürfen. Wiederholte Hinweise bei der Direktion blieben erfolglos, ebenso der, daß die Tür zum Führerstand nur nach Innen zu öffnen ist, dem Führer bei einem Unwohlsein also keine Hilfe gebracht werden kann. Die „Notbremse" im Wageninnern schaltet zwar den Strom aus, bremst aber nicht, so daß der Wagen noch eine Strecke weiter laufen kann. Vorschriften über die zulässige Personen zahl fehlen: statt 30, die Platz haben, werden oft über 100 befördert. Ein Blockwärter, der sich über das Nichtfunktionieren von Signalen beschwerte, soll von dem Bctriebsmeister als „Chikaneur" entlassen worden sein. Ein großer Teil des Bahnpersonals ist überarbeitet, da täglich 14 Stunden Dienst nichts seltenes sein sollen. Das Unglück hat auch auf die Berliner Börse gewirkt. Die Aktien der Hochbahngesellschaft gingen um 0,80 Proz. auf 125 zurück. Dagegen regte sich das Interesse für die Aktien der Straßenbahn, von der man annahm, daß sie Vorteil von dem Unglück durch Steigerung ihres Verkehrs haben werde. Die Hochbahngesellschaft hofft die Schadenersatzansprüche aus ihren Mitteln und der Ver sicherung decken zu können. Allerlei. Die erste deutsche Flugmaschinenfabrik wurde in Breslau von Mitgliedern des Schlesischen Vereins für Luft schiffahrt gegründet. Einige Flugmaschinen sind bereits im Bau. — In Harburg erhängten sich ein Lederfabrikant und seine Frau infolge eines Anfalles von Schwermut. — Die Geburt seines 20. (zwanzigsten) Kindes konnte der Berg mann Müller in Püttlingen in Bayern anmelden. Drei zehn gesunde Buben leben von dieser stattlichen Zahl noch. — Von einer ungewöhnlich jungen Braut berichten ungarische Blätter aus Temesvar. Dort ist dieser Tage das Auf gebot eines Zweiundzwanzigjährigen mit einer Dreizehn jährigen erfolgt. Es ist dies der erste derartige Fall seit dem Bestehen des neuen ungarischen Ehegesetzes. — Ein Referendar wollte auf einer Vergnügungsreise von Dresden nach Berlin von einer Dame überfallen, betäubt und be raubt sein. Eine ähnliche Sache sollte einem Reserve-Offizier zwischen den Hamburger Bahnhöfen passiert sein. Es hat sich nun ergeben, daß diese beiden überfallenen Persönlich keiten mit einander identisch sind, und zwar ist der Aben teurer ein mittelloser Sportsmann aus Köln. — In Fürth wollte ein dortiger Verein seine Jahres-Kasse in Höhe von 400 Mk. in einem großen Karpfen- und Ganse-Essen ver zehren. Alles war bereit, da stellte sich laut „L. N. N." heraus, daß der Vereinskassierer Schwefelsäure getrunken hatte, weil er das veruntreute Geld nicht zur Stelle schaffen konnte. Er ist sterbend ins Spital gebracht worden. — Bei Neupest stießen zwei Güterzüge infolge falscher Signali sierung zusammen. Etwa 20 Wagen wurden zertrümmert, drei Bahnangestellte verletzt. Die Gleise wurden gesperrt, der Orientexpreßzug mußte halten, die Reisenden trafen mit Fuhrwerken in Budapest ein. — Bei dem Zusammenstoß eines Personen- und eines Güterzuges in Helena (Kanada) büßten 25 Menschen ihr Leben ein. — Im Antwerpener Hafenviertel richtete eine große Feuersbrunst bedeutenden Schaden an. Auch die Lagerplätze einer Holzfirma wurden in Mitleidenschaft gezogen.— Die Brandstifter von Smyrna treiben ihr Unwesen weiter. Eine von den Verbrechern ver ursachte furchtbare Explosion zerstörte am Sonnabend einen Teil der Straße St. Georg und die gleichnamige griechische Kirche. — Die Cholera in Petersburg scheint zu einem gewissen Stillstand gekommen zu sein, die Zahl der Fälle ist aber auch jetzt noch recht groß. — Bei einem Straßen bahnzusammenstoß in München wurden 15 Personen mehr oder weniger schwer verletzt. — Aus Eifersucht erschoß sich in Berlin ein junger Arbeiter, nachdem er seine Braut schwer verletzt hatte. — In Königshütte wurde ein Mon teur beim Berühren der elektrischen Starkstromleitung getötet und ein Kollege, der ihm beisprang, lebensgefährlich verletzt. Leiegsermme. Brrlin, 29. September. Zu der Katastrophe aus dem Gleisdreieck der Hochbahn wird «och gemeldet, daß die Beisetzung der tödlich verunglückten Frau vr. Rosen tal v. Leyen morgen Nachmittag 2 Uhr staitfivdet. D-e Leicheu im Schauhause sind von der Staatsanwalt schaft im Laufe des gestrigen Tages noch immer nicht freigegeben worden. Der Polizei-Präsident v. Stuben rauch ließ gestern Abend de» Verletzten und Angehör- rigen der Toten da- Beileid der Kaiserin übermitteln. Berlin, 29. September. Eine Eifersuchtstragödie spielte sich gestern in Marisudorf ab. Der 22jährige Konditor Fremke« aus Berlin gab auf seine ISjährige Geliebte, die in Martendorf wohnende Arbeiterin Schenltz, zwei Revolverfchüffe ab, wodurch das Mädchen lebensgefähr lich verletzt wurde. Hierauf versuchte sich der Konditor selbst zu töten. Beide wurden schwer verletzt in das Krankenhaus transportiert. Fremken dürste kaum mit dem Leben davonkommen, dagegen hofft mau das schwer verletzte Mädchen am Leben zu erhalten. Magdeburg, 29. September. Hier ist gestern der frühere Scharfrichter Reindel im Alter von 85 Jahre« gestorben. Magdeburg, 29. September. Geheimrat v. Schönbach, der sich auf der Durchreise »ach Rußland hier aufhielt, ist gestern im Hotel „Magdeburger Hof", wo er abge- stiege« war, tot aufgefuudeu worden. Die ärztliche Untersuchung ergab, daß er einem Schlaganfall erlege» ist Schleswig, 29. September. Der Direktor der hiesigen Landbaak ist unmittelbar vor einer Kaffeurevisto« flüch tig geworden Münchs«, 29. September. Kurz vor der Einfahrt de- spanischen Königspaares iu die Ausstellung wurden zwei verdächtige Südländer von der Kriminalpolizei verhaftet. Duisburg, 29. September. Die Unterschlagungen i« Lohnbureau der Hütte „Phönix" betragen nach den bis herigen Feststellungen 90.VVV Mk. Einer der Täter hat sich vor einige» Tagen erhängt, drei andere befin den sich noch in Hast. Düsseldorf, 29. September. AIS gestern Abend der Ballon „Düsseldorf II" unter Führung des Hauptmanns v. Abercrou einen Ausstieg unternehmen sollte, um eine neue Erfindung, die Verwendung eines sogenann ten Luftsackcs, auszuprobieren, platzte der Luftsack. Der Ballon konnte jedoch mit seinen Insassen glücklich ge landet werden. Straßburg, 29. September. In Gebweiler stieß das Automobil des Fabrikanten Schlummberger mit einer Droschke zusammen. Der Fabrikaut Köuig, der neben dem Chauffeur saß, wurde auf die Straße geschleudert und war sofort tot. Der Chauffeur und Herr Schlumm berger wurden leichter verletzt. Auch die Insassen der Droschke trugen Verletzungen davon. Prag, 29. September. Tschechische Gruppen veranstalte ten gestern Demonstrationen und rissen au verschiedenen Häusern die deutschen Firmenschilder ab. Die Polizei mußte einschreite«. Paris, 29. September. Ge«eral d'Amads berichtet iu einem Telegramm an das Kriegsministerium über deu Zwischenfall von Casablanca: Der deutsche Konsul habe seinem Sekretär eine« schriftlichen Befehl überreicht, dessen Original er besitze. Er wird darin angewiesen, sich an dem Bordtransport von sechs Personen zn be teiligen. Diese sechs Personen waren die erwähnten Deserteure. Der General fügt hinzu, daß entgegen deu bisherigen Informationen nicht französtsche Matrose« einen deutschen Agenten übel zugerichtet haben, sondern marokkanische Angestellte zu Schlägereien anzettelteu» an der sich auch der Sekretär selbst beteiligte. Paris, 29. September. Wilbur Wright «uteruahm gestern einen Aufstieg und legte in einer Stunde 27 Minuten und 24 Sekunde« eine« Weg von 48,12 Kilo meter zurück. Rom, 29. September. Gestern Nachmittag ist der russi sche Minister de« Aeutzereu Iswolski von einem Besuch bei dem deutschen Staatssekretär v. Schön kommend in Desto eingetroffen, wo er als Gast i« der Billa Tittont weilt. Belgrad, 29. September. In maßgebende« Politische» Kreisen beurteilt man die Lage auf dem Balkan al« äußerst kritisch. Sofia, 29. September. Gestern fanden 27 Versamm lungen gegen die Orientbahn-Gesellschaft statt. Ma«