Volltext Seite (XML)
Mönchstein in der Nähe der Bastei stürzte ein Dresdner, Unterhaltungsteil bist Ja, gut. 48) Ausdruck. Alles vergeben," flüsterte er ein anderes Mal, Lilly an- einen suchenden Ausdruck, aber er sagte nichts, sondern hob! Alles! Nur Friede, nur Liebe. hatten seine Augen einen Ausdruck, den Ellen noch nie in sah Der Täter Militär die Einschiffung der Legionäre, die sich Schutz des deutschen Konsuls gestellt hatten und in einem Boote zu der„Cintra" geleitet wurden, wurde von den Franzosen zum Kentern gebracht, fassen gerieten in die Gefahr, zu ertrinken. bei dem unter den von diesem Das Boot seine Jn- Der ganze Ab- von eine viel mei- neuen Wahlkreiseinteilung vorgelegt. — Der sächsische Finanzminister Or. Rüger hat die sicht, nach Schluß der gegenwärtigen Landtagssession seinem Amte zurückzutreten. — In der Sächsischen Schweiz sind am Sonntag Kletterpartien zwei Unglücksfälle vorgekommen. Von namens Oskar Bach, ab und war sofort tot. Ein anderer tollkühner Dresdner, der die Barbarine beim Pfaffenstein erklimmen wollte, stürzte gleichfalls ab und brach ein Bein. Er wurde nach Dresden übergeführt. — Der verstorbene Finanz- und Baurat a. D. Paul Dreßler in Dresden hat nicht nur, wie schon gemeldet, dem Landesverein für Wohlfahrtseinrichtungen zum Besten sächsischer Staatsbe amten ein Vermächtnis von 22,000 Mk letztwillig zuge wendet, sondern auch die gleiche Summe zur Errichtung einer Stiftung für unterstützungsbedürftige Witwen und Wai sen hinterlassen. — Die Unterschlagungen in der Dresdner Bank in Dres den, die von dem langjährigen Beamten des Institutes, Kassendirektor Eckert, vorgenommen und vor einiger Zeit ent deckt wurden, reichen angeblich schon 22 Jahre zurück und sollen die angegebene Summe von Mill, wesentlich über schreiten. Eckert soll Tratten durch Anhängung einer Null gefälscht und den Aufsichtsrat damit getäuscht haben, da er zwei Aufstellungen führte, mit denen er je nach dem Zwecke, ob zum offiziellen oder privaten Gebrauch, hantierte. Da er im Hauptgeschäft sein Ressort vollständig erledigte und fast iminer mit Lehrlingen und Praktikanten arbeitete, Vorsteher Herrn Louis Köhler (Werdau). Nach Begrüßung der auswärtigen Vertreter durch den Kreisobmann ging die Versammlung zur Tagesordnung über. Höchst interessant gestaltete sich der Geschäftsbericht des Vorfitzenden vom letzten Halbjahr, namentlich soweit er den letzten deutschen Sänger tag in Berlin betraf. Der für jeden Gesangverein wichtigste Beschluß des deutschen Sängertagcs war der Anschluß des selben an die deutsche Tonsetzergenossenschaft. Vorsitzender Köhler ermahnte die Vereine, welche den Anschluß noch nicht vollzogen haben, in ihrem eigenen Interesse, dies unverzüg lich zu tun. Als Vorort für die Frühjahrssitzung wurde Werdau gewählt und als Feststadt für das nächste Bundes sängerfest Crimmitschau vorgesehen, doch soll ein fester Be schluß darüber erst in der nächsten Frühjahrssitzung gefaßt werden. Nach Beendigung der Sitzung veranstalteten die und der Doktor hatte erklärt, daß eine Erwartung, die tage lang währte, den Kranken schädlicher beeinflußen würde, als eine vollendete Tatsache. „Lilly!" flüsterte er plötzlich, aber ohne Erregung, du doch gekommen?" Lilly erhob sich, beugte sich über ihn und sagte: Werner, ich bin gekommen." „Der Tod steht vor der Tür, Lilly. Nun ist alles kleine Reise sei nicht zu vermeiden gewesen. Er mußte hüsteln, und der Schlaf floh ihn, aber dennoch lag er stens mit geschloffenen Augen. Mitten in der Nacht öffnete er plötzlich die Augen, drei. Glauchauer Bundesvereine Arion, Bürgersängerverein und Liedertafel ein Gesangskonzert, welches aus Maffen- chören, Vorträgen von Einzelvereinen und Sologesängen be stand und unter der schneidigen Leitung des Herrn Lehrer Fr. Pilz einen nachhaltigen Eindruck erzielte. Hochbcfriedigt traten mit den Abendzügen die auswärtigen Sänger die Heimreise an. *— Die nächste Bezirksausschußsitzung findet Mittwoch, den 7. Oktober, Vormittags 11 Uhr im Sitzungssaale der kgl. Amtshauptmannschaft Glauchau, Königstr. 3, statt. *— Mit dem 30. September läuft die Frist ab, inner halb welcher die außer Kurs gesetzten Eintalerstttcke deutschen Gepräges durch die Reichs- und Landeskaffen noch zum Be trage von 3 Mk. einzulöscn sind. Nach diesem Termin wird nur noch der Silberwert bezahlt. Und der ist weit geringer! *— Gewarnt wird vor einem Unbekannten, der gegen wärtig in unserer Gegend geringwertige Damenuhrcn als echt und Zaam ein 10 Pfd. schwerer Stein geworfen. Stein fiel dicht neben dem Thronfolger hin. Der wurde von dem Zugpersonal verfolgt, entkam aber. Bulgarien. Die in ganz Bulgarien abgehaltenen Volksversammlungen sprachen sich ausnahmslos dahin aus, daß der ostrumelische Teil der Orientbahn im dauernden Besitze Bulgariens verbleiben müsse, es komme, was da kommen wolle. Der deutsche diplomatische Agent in Sofia schloß sich dem Protest des österreichisch-ungarischen Geschäftsträgers wegen der Weg nahme der Bahn durch Bulgarien an. Marokko. Unter den Deutschen in Marokko herrscht starke Aufregung wegen des Zwischenfalles in Casablanca. Nicht der Behandlung halber, die die deutschen Deserteure erfuhren; wer defertiert, macht sich strafbar. Wohl aber wegen der Rücksichtslosigkeit, ja Brutalität französischer Militärpersonen gegen den deutschen Konsulatsbeamten. Obwohl dieser sofort beweisen konnte, daß er im Auftrage des deutschen Konsuls handle, wurde er von den Franzosen ins Gesicht geschlagen, so daß er jetzt krank darniederliegt. Empörung rief es auch hervor, daß die französische Behörde den deutschen Dampfer „Cintra" durch einen feldmarschmäßig ausgerüsteten Soldaten überwachen ließ. Laut „Köln. Ztg." hinderte französisches Schülerausflüge zu beleben uyd damit auch die Namenskunde zu fördern. Später versammelten sich die Teilnehmer an der Hauptversammlung in der Aula der 1. Realschule zur öffentlichen Festversammlung, an der als Vertreter des Kultus ministers Geh. Schulrat Or. Lange, sowie viele Ehrengäste teilnahmen. Ihnen allen brachte der Vorsitzende des Vereins, Prof. Or. von Brause, Worte herzlicher Begrüßung entgegen. Geh. Schulrat Or. Lange-Dresden wünschte, daß über den realistischen Anstalten überall ein günstiger Stern walten möge; das Kultusministerium werde seine besten Kräfte an wenden, um ihr Wohl zu fördern. In seiner sich nun an schließenden Festrede behandelte in einstündiger Rede Ober lehrer Or. Müller-Leipzig auf Grund umfassender archiva lischer Forschungen „das Banner der freiwilligen Sachsen in den Jahren 1813 bis 1815". Die öffentliche Festversamm lung fand darauf nach einem Schlußwort des Vorsitzenden ihr Ende. — Drunter und drüber muß es im „Kaufmännischen Vereinshaus" zu Chemnitz zugegangen sein, als dieses noch unter der Bewirtschaftung des mittlerweile von dort ver zogenen Direktors Preis gestanden. Der jetzige Wirtschafts direktor Fischer hat nämlich das Fehlen zahlreicher Gegen stände festgestellt und die Kriminalpolizei konnte auf dem Wege der Haussuchung bei früheren Angestellten des „Kauf- sich um und wollte Ellens Hand fassen — — und weiter öffneten sich seine Augen, die Gestalt betrachtend, die neben seinem Bett saß, er blickte in die Augen, die sich auf ihn richteten. schließlich doch sprechen wollte, bat Ellen: „Teurer Vater, sage noch nichts. Wir müssen dem Doktor gut folgen." Seit dem Beginn der Seuche find 4945 Personen erkrankt, 1874 gestorben und etwa 1200 wieder gesund geworden. Aus einigen Petersburger Cholerabaracken wurden die Kleider der Choleraleichen gestohlen! Holland. Der holländische Hof teilte dem Fürsten zur Lippe mit, daß der beabsichtigte Besuch in Detmold wegen des Zustandes der Königin Wilhelmina aufgeschoben werden müsse. Rumänien. In das Fenster des Eisenbahnsalonwagens des rumäni schen Kronprinzen wurde auf der Fahrt zwischen Deva Hüben und Drüben. Von M. Eitner. (Schluß.) Roberts wurde unter großer Vorsicht zu Bett gebracht. Jede Erschütterung, jede zu rasche Bewegung mußte vermie den werden. Die Untersuchung ergab innere Verletzung. „Vollständige Ruhe, kein Wort sprechen," empfahl der Arzt, als Roberts für kurze Zeit die Augen aufschlug. Er gab alle weiteren, nötigen Anordnungen und sagte, daß er gegen Abend wiederkommen werde. Rudolf begleitete ihn bis vor die Tür. „Das ist schlecht," sagte der Doktor. „Es wird sich vo raussichtlich durch Wochen hinziehen, aber Heilung ist aus geschlossen. Die Lunge ist mit verletzt. Bereiten Sie Miß Roberts darauf vor." Rudolf war wie versteinert. Im Nu legte sich auf das Glück, das ihm eben geworden war, ein tiefer Schatten. Ellen trat leise aus dem Krankenzimmer heraus und legte ihre Hand auf seinen Arm: „Rudolf," sagte sie, „ich weiß es, die Gefahr ist groß — Hilfe wohl überhaupt unmöglich. Mama muß sofort benachrichtigt werden. Ich setze die De pesche auf. Bitte, schicke Ernst nach St. Louis, damit die Beförderung ganz sicher ist. Aber bleibe nicht lange fort." Ruhig hatte sie gesprochen, aber plötzlich brach ihr die Stimme, und ihre Lippen zuckten. Das Schluchzen zurück drängend, lehnte sie sich an seine Brust. Er schlang die Arme um sie, zärtlich und doch fast ehr furchtsvoll, und drückte den ersten Kuß auf ihre Stirn. Sechzehntes Kapitel. Rudolf quartierte sich in Field-House ein, um zur Hand zu sein, wenn es nötig war, und zu sorgen, daß die Arbeit ihren gewohnten Gang ging. In der Frühe des Morgens eilte er für eine Stunde nach White-House, um mit Ernst das Nötige zu besprechen. Ellen hatte sich neben des Vaters Schlafzimmer eingerichtet. Während deS Tages v«ließ sie nur für Minuten das Lager Sie legte ihm die Hand auf den Mund: „Nicht sprechen, Werner, nur still liegen, ganz still. Ich verlasse dich nicht mehr." Seine Hände umschlossen die ihren, und die matten Augen strahlten plötzlich in unsagbarer Freude. Sobald Lilly während der nächsten Tage auch nur für kurze Zeit nicht an seinem Lager saß, hatten seine Augen !des Kranken. Nachts wechselte sie sich mit Nama ab. Der Arzt hatte gewarnt, die Kräfte nicht gleich im Anfang zu verbrauchen. Lilly hatte durck Depesche geantwortet, daß sie mit Lore sofort nach Hamburg reise, um das nächste nach New-Jork abgehende Schiff zu benützen; und bald kam die Nachricht, daß sie am fünfzehnten Tage nach dem Unfall in New-Jork eintreffen könnte. Rudolf und Ellen ersahen aus den Schiffsnackrichten, die in der Zeitung erschienen, genaueres. Sie konnten jetzt nicht an sich denken. Die Zeit war so gewaltig ernst, daß alles Als Rudolf dann anderthalb Tage abwesend war, wunderte sich Roberts, gab sich aber zufrieden, als Ellen sagte, ' Hand, wollte etwas sagen und machte eine Bewegung mit dem Körper, und im Augenblick strömte das Blut aus sei nem Munde. „Lilly! — Ellen! — Rudolf!" flüsterte er, noch einmal: -Lilly!" Der Kampf war zu Ende. Lilly schloß die Arme um die Tochter, faßte Rudolfs Hand. Dann bat sie: „Laßt mich allein mit ihm." Sie beugte sich über den Toten, drückte ihm die Augen zu, küßte die schon erkaltete Stirn und kniete neben dem Lager nieder. Gott der Herr hatte den Konflikt gelöst. goldene veräußert und sich einen bedeutenden Preis dafür Fragen und Themen der Religion, der Sprachen, der Ge- bezahlen läßt. Der Unbekannte führt eine schwarze Leder- ! schichte und Erdkunde, der Mathematik und Physik und der mappe bei sich und gibt an, für Photographie-Vergrößerungen ! Naturwissenschaften. In der Abteilung für Geschichte machte zu reisen. , Er ist etwa 25 Jahre alt, klein und schmächtig! Herr Professor Or. Pfau-Rochlitz die prähistorische Landes und hat einen kleinen schwarzen Schnurrbart. ! forschung zum Gegenstände eingehender Erläuterungen. Er *— Im Baugewerbe wird in diesem Herbst eine rege wies darauf hin, wie notwendig es erscheine, in der Schule Agitation von den Arbeitnehmer-Organisationen entfaltet das Interesse für diese Forschung zu erwecken, es durch nur seine Hand, um Ellens Hand zu streicheln. Als er j Fast immer hielt Roberts Lillys Hand in der seinen. --- - - - - : „Teurer Vater,! „Doch in Field-House," flüsterte er wiederholt, und dann zwischen seinen Lippen. Als er dann für längere Zeit wach lag, hatten seine Augen ' blickend. werden. Der Maurerverband will am 4. Oktober im ganzen Reiche eine Flugschrift verbreiten und damit eine rege Haus-! agitation verbinden. Außerdem aber sollen in den darauf! folgenden zwei Wochen in 509 Orten öffentliche Maurer- Versammlungen veranstaltet werden. Aehnlich wollen die' Zimmerer vorgehen, die in 289 Orten Versammlungen ver-! anstalten wollen. Ziegelheim, 28. September. Vergangenen Sonntag hielt der hiesige Jugendverein seinen Herbstball in Oehmigs Gast hof ab, welcher wie immer, wiederum sehr zahlreich be sucht war. Aus dem Sachfenlande. — Die Wahlrechtsdeputation der 2. sächsischen Kammer hat am Montag ihre Sitzungen wieder begonnen. Den Mitgliedern der Deputation wurde sodann der von Geh. Oberregierungsrat Heink ausgearbeitete Entwurf zu einer war es möglich, daß er stets alle Fäden in der Hand be hielt und Niemand Einblick in das Truggewebe seiner Buch führung gewinnen konnte. — Die 17. Hauptversammlung des Vereins sächsischer Realschullehrer wurde am Sonnabend in den Gesellschafts sälen des Zentraltheaters in Leipzig abgehalten. Nachdem ihr am Freitag Abend eine Geschäftsversammlung vorange- gangcn war, folgten am Sonnabend Vormittag zunächst die einzelnen Abteilungssitzungen in den Räumen der 1. Real schule. Eine Reihe von Referenten behandelten hier die zurücktrat, was nicht mit dem Kranken in engster Verbindung einen suchenden stand. Nur hin und wieder drückten sie sich die Hand. > „Du bleibst in Field-House, bei den Kindern, wenn ich Zwölf Tage lang lag Roberts meist im Halbschlummer, gegangen bin," sagte er einmal. — „Hüben und Drüben ist Oft hüstelte er, und dann zeigten sich immer Blutstropfen nun vereinigt." Dann wanderte sein Blick von Ellen zu Rudolf, und wie-! ihnen gesehen hatte. der zu ihr zurück, und ein Lächeln erhellte seine Züge. > So waren vierzehn Tage seit Lillys Ankunft vergangen. „Lilly " flüsterte er plötzlich, schloß aber sofort wieder die! Abends, als gerade die Sonne zur Rüste ging, kam der Augen ^bte Kampf.. Ellen erwiderte nichts auf diesen Ausruf. Sie hatte mit! Roberts hatte Ellen und Rudolf zugelächelt, hielt Lillys dem Doktor gesprochen bezüglich der Ankunft der Mutter, Zwischenfall ist von den Franzosen geflissentlich herbeigeführt worden. Es ist noch gut, daß die Täter untergeordnete Beamte sind; die französische Regierung hat nun die Möglich keit, sich mit der Unkenntnis ihrer Beamten zu entschuldigen. Immerhin wird General d'Amade in letzter Instanz ver antwortlich gemacht werden, und der erklärte, die Deserteure hätten eigentlich auf der Stelle erschossen werden müssen. Es handelte sich um drei deutsche Legionäre und je einen russischen, österreichischen und schweizerischen. Die Leute werden wenigstens ohne Rücksicht auf ihre Nationalität gleich mäßig behandelt. Aus dem Mnldentale. "Waldenburg, 29. September. Die zur Reserve ent lassenen Mannschaften, die nunmehr in den Zivilstand zurück gekehrt sind, seien darauf hingewiesen, daß sie sich nunmehr mit ihren Papieren auf dem Meldeamt zu melden haben. *— Am Sonntage hielt, wie bereits erwähnt, der west sächsische Sängerbund „Canon" im Saale des Theaterlokals in Glauchau seine diesjährige Herbstsitzung ab. Zu derselben waren, wie das „Gl. T." berichtet, 29 Vertreter des Bundes aus 13 verschiedenen Kreisen erschienen. Die Eröffnung der Sitzung erfolgte >/,4 Uhr Nachmittags durch den Bundes