Volltext Seite (XML)
Glauchau zu den Kosten der Ausbildung eines Baumwärters eine Beihilfe aus Bezirksmitteln bewilligt. Genehmigung fanden u. a. die Ortsstatute der Gemeinden Kertzsch und Oertelshain, die Pensionsberechtigung der berufsmäßigen Ge meindebeamten betreffend. Befürwortet wurde das Bier steuerregulativ für die Gemeinde Altstadtwaldenburg. Der Gemeinde Reichenbach wurde das Enteignungsrccht für das zur Verlegung des Reichenbach-Callenberger Kommunikations weges in Reichenbacher Flur erforderliche Areal verliehen. Genehmigt wurde ferner das Gesuch Hermann Hildebrands in Remse zum Bier- und Branntweinschank, Beherbergen, Ausspannen und Krippensetzen, zum regulativmäßigen Tanz halten, zur gewerbsmäßigen Veranstaltung von Singspielen rc., Marionettentheater-Vorstellungen und Schaustellung von Per sonen, der Ernestine verehel. Pfau in Altstadtwaldenburg um Erlaubnis zum Bier- und Branntwcinschank, des Friedrich Otto Gränz in Langenchursdorf um Ausdehnung der Schank erlaubnis auf ein Gesellschaftszimmer, der Schießgesellschaft Falken 11 um Genehmigung zum Ausschank von Vier in der Schießhalle während der Schießtage. Abgelehnt wurden die Gesuche Mar Hertwigs in Falken um Erlaubnis zum Bier- schank, der Ernestine verehel. Pfau in Altstadtwaldenburg um Erlaubnis zur gewerbsmäßigen Veranstaltung von Singspielen, Gesangs- und deklamatorischen Vorträgen und Marionetten-, sowie Personentheatervorstellungen und zur Schaustellung von Personen. — In Glauchau hat sich anl Montag die Frau eines Webermeisters in der Angerstraße infolge unglücklicher Familien verhältnisse in der Mulde ertränkt. Nachmittags wurde ihre Leiche aus dein Wasser gezogen. Die Selbstmörderin stand im 56. Lebensjahre. Ans dem Sachsenlande. — Finanzministcr Dr. v. Rüger erklärte am Dientag in der 2. Kammer, daß der Freiberger Bergbau 1913 unbe dingt geschlossen werden müßte. Die Freiberger Bergakade mie bleibt bestehen. Im weiteren Verlaufe der Verhandlungen kam es bei Titel 23 des außerordentlichen Staatshaushalts etats für 1908/9, welcher 208,000 Mk. für den Umbau des Bahnhofs Annabcrg fordert, zu scharfen Auseinander setzungen zwischen dein Finanzminister v. Rüger und dem freisinnigen Abgeordneten Roch wegen Verlegung des Per sonenverkehrs von Annaberg nach Buchholz. Roch warf dem Minister vor, daß er von seinem Ressort wenig verstehe. Der Minister bemerkte dem gegenüber, daß dieser Ton ihm jede weitere Polemik mit dem Abgeordneten verbiete. Der Titel wurde schließlich bewilligt. Nächste Sitzung Mittwoch. — Im Anschlusse an die Plenarsitzung der 2. Kammer fand ain Dienstag eine Sitzung der konservativen Fraktion statt, in welcher zur Wahtrechtsvorlage von selten der Fraktion Stellung genommen werden soll. Von einem Ultimatum des Ministers Grafen v. Hohenthal und Bergen an die Wahl- rechtsdcputation, von dem in der auswärtigen Presse berich tet wird, ist im Landtag und in der Deputation nichts be kannt. Es dürfte sich lediglich um den lebhaften Wunsch des Ministers handeln, noch vor der Vertagung des Land tags in der Wahlrechtsänderung zu einem grundlegenden Abschluß zu gelangen. — Eine Vereinigung der unabhängigen Presse Sachsens ist am Sonntag nach einem Vortrag des Redakteurs Dyk- Oschatz in Dresden begründet worden. Das Ziel der Vereinigung ist die Schaffung einer Rechtsgleichheit für die sächsische Presse durch Beseitigung der behördlichen Bevor zugung und der Privilegien der Anitsblattpressc. Der Vereinigung schlossen sich sofort eine größere Anzahl von Heilungen, die bei der Gründung in Dresden vertreten waren, an. In den Vorstand der Vereinigung wurden ge wählt Ziegner-Freiberg, als Vorsitzender (Freiberger Neueste Nachrichten), Dyk-Oschatz, als Schriftführer (Oschatzer Tage blatt), Tunger-Waldheim (WaldHeimer Wochenblatt). Die von Redakteur Dyk der Versammlung vorgelcglen Statuten wur den genehmigt. — Die städtische Biersteuer in Planen hat m den ersten drei Monaten d. I. 25,175 Mk. eingcbracht, 1600 Mk. weniger als in der gleichen Zeit des Vorjahres. — Der Verein Vogtländischer Handelsleute und Berufs genossen legte in einer in Planen abgehaltenen Versamm lung Protest gegen die drohende Einschränkung der Jahr märkte ein, weil damit nicht nur eine Schädigung der markt fahrenden Reisenden, sondern auch der übrigen Geschäftsleute in den Städten verbunden fei, denn der Landmann komme gemeiniglich nur an den Markttagen zur Stadt, um hier feine Einkäufe zu besorgen. Mit der Ausstellung vonWan- °brgewcrbe,cheinen an polnische Juden, Italiener, Kroaten "' sollten die Behörden vorsichtiger Verfahren. _ ws sächsische Feuerwehrtag, der in der Zeit vom ", w l d. I. in Reichenbach i. B. abgehalten w>rd' E eurer Ausstellung von Gegenständen aus dem des ^samten Feuerlösch-, Feuerschutz- und Feuer- rettungswesens verbunden werden. Zur Verfügung stehen die st g a Turnhalle der Bürgerschule und der 1700 aw große Nach Bedarf kann auch weiterer be ¬ deckter Raum beschafft w^den. Der Schluß für die An- Meldung auszustellender Gegenstände ist auf den 15. Juni festgesetzt worden. Die Leitung der Ausstellung liegt in den Händen des Stadtrats Gruschwitz in Reichenbach i V. batt? städtische Sparkasse ^ Hohenstein-Ernstthal hatte nach dem letzt veröffentlichten Rechnungsberichte auf das Jahr 1907 einen Reingewinn von 63,789 Mk 31 Pfo wovon 38,084 Mk. 25 Pfg. dem Reservefonds und 25 705 Ek 6 Pfg. Stadtkaffe zu gemeinnützigen Zwecken m- geführt wurden. Der Stammsitz der gräflichen Familie Vitzthum von Eckstädt, das prächtige Schloß Lichtenwalde, das in der! Walpurgisnacht 1905 bis auf die Kapelle und einige Neben gebäude eingeäschert wurde, ist jetzt wieder völlig hergestellt. Das neue Schloß wird am 3. Mai von dem Majoratsherrn Oberstmarschall Graf Friedrich Vitzthum von Eckstädt bezogen. Der alte Adelsitz wurde nach den Plänen des k. Hofbaurats Gustav Frölich-Dresden neu aufgebaut. Das Aeußere des Schlosses zeigt die früheren Konturen; den überlieferten Traditionen zufolge ist die Außenarchitektur in den strengen Formen Ludwigs XIV. durchgeführt. Auch der Schloßhof zeigt wieder das alte Bild. Die Form des kupfernen Haupt turmes des Schlosses ist etwas geändert. Die innere Raum gestaltung hat der Architekt in freier Formenbehandlung im Stil Ludwigs XI V. bis Ludwigs XVl. durchgeführt. — Bei der Beerdigung eines Mannes in einem Dorfe bei Wilsdruff scheuten die Leichenwagenpferde vor der Fahne des Militär-Vereins, wobei der Sarg zum Schrecken der Leidtragenden in den Straßengraben stürzte. Der Leich nam wurde wieder nach der Wohnung der Angehörigen transportiert und zum zweiten Male eingesargt. — Am Sonntag Nachmittag verstarb in Striesen, wo er seit 1905 im Ruhestand lebte, im 68. Lebensjahre der vormalige Oberpfarrer von Meerane, Or. Alfred Bienengräber. — Der Gutsbesitzer Schmidtschen in Sehma der sich dieser Tage aus Unvorsichtigkeit eine Ladung Schrot in den linken Arm und in die Brust schoß, ist seinen schweren Ver letzungen erlegen. — Am vergangenen Sonntag Nachmittag fand im Gasthof zu Weesenstein eine von Interessenten aus etwa 20 in Betracht kommenden Ortschaften besuchte Versammlung statt, in welcher man sich mit der Errichtung einer elektrischen Zentrale im Müglitztal beschäftigte. — Der Verband sächsischer Verkehrs-Vereine hält seine diesjährige Jahresversammlung am 27. und 28. Mai (Himmelfahrtstag) in Annaberg ab. Das Programm ist ein vielseitiges und der Beachtung wert. Jede Stadt- und Gemeindeverwaltung, jeder Gebirgs- und Verschönerungsver ein, überhaupt jedermann, der Interesse an der Hebung des Verkehrs in Sachsen hat, sollte nicht versäumen, zu dieser Tagung zu erscheinen, oder einen Vertreter zu entsenden. Gäste sind willkommen. — Der kürzlich in Laubegast bei Dresden verstorbene Privatier Görlich hat seiner Heimatstadt Buchholz eine Stif tung von 3000 Mk. testamentarisch ausgesetzt mit der Be stimmung, daß je 500 Mk. dem zu errichtenden Bürger hospital, sowie dem evangelischen Jünglingsverein zugewiesen werden und die übrigen 2000 Mk. der Stadt zufließen. Die Zinsen der letzten Summe sind zu drei Teilen den Arinen zuzuführen, während ein Teil für die Instandhaltung des auf dem Dresdner Friedhöfe liegenden Görlichschen Erb begräbnisses zu verwenden ist. Rat und Stadtverordnete haben die Stiftung unter dem Ausdruck des Dankes ange nommen. — Der Streik der Wirker in den Orten Gornsdorf, Jahnsdorf, Meinersdorf und Kleinolbersdorf dauert immer noch fort. Eine dieser Tage in Gornsdorf stattgefundene Abstimmung der Streikenden durch Stimmzettel ergab, daß nur eine einzige Stimme für Beendigung des Lohnkampfes abgegeben wurde, trotzdem er nun bereits 18 Wochen währt. Der schlechte Geschäftsgang in den dortigen Wirkfabriken hat auch noch keine Besserung erfahren, denn es arbeiten fast alle Fabriken bloß täglich 6 Stunden. — Der König traf am Montag Abend 7^/z Uckr mittelst Sonderzuges in Bad-Elster ein und wurde von den Herren Amtshauptmann von Bose, Badedirektor Regierungsrat von Alberti und Oberforstmeister Kammerherr von Römer emp fangen. Am Dienstag beim Morgengrauen begab sich der König zur Auerhahnpirsch nach dem Plattenberge. Es gelang dem Monarchen, einen starken 4 Kilogramm schweren Auer hahn zu erlegen. Am Mittag fand zu Ehren des Königs beim Oberforstmeister von Römer ein Diner zu 12 Gedecken statt. Heute Mittwoch früh wird der König wieder der Auerhahnjagd obliegen und am Abend einer Einladung zu der traditionellen Kegelpartie im Restaurant „Heiterer Blick" Folge leisten. Deutscher Reichstag. 144. Sitzung vom 28. April. 2^4 Uhr: Das Andenken des während der Osterferien ver storbenen Abgeordneten Zindler wird vom Hause in der her kömmlichen Weise geehrt. Auf der Tagesordnung stehen Berichte über Petitionen. Eine längere Reihe dieser Petitionen wird ohne jede Debatte gemäß den Anträgen der Petitionskommission erledigt. Mehrere Petitionen von Agenten um Abänderung des Z 91 des Handelsgesetzbuchs beantragt die Kommission dem Reichskanzler als Material zu über weisen. Die Agenten verlangen das Recht zur Einsichtnahme in die Geschäftsbücher kaufmännischer Firmen, mit denen sie wegen der Provision für Vermittelung von Aufträgen in Streit liegen. Der Antrag der Kommission wird, nachdem der Abg. Lehmann-Wiesbaden (Soz.) ihn kurz empfohlen, so gut wie einstimmig angenommen. Eine Petition wegen Unterstellung des Bühnen-Chorpersonals unter das Invaliden-, Kranken- und Unfall-Versicherungsgesetz beantragt die Petitions kommission dem Reichskanzler zur Erwägung zu überweisen. Abg. Pfeifer (Ztr.): Der Notstand, der in den Kreisen des Bühnen-Chorpersonals herrscht, ist ein großer. Die Gagen sind geradezu niederträchtig niedrig, so daß es kein Wunder ist, wenn vielfach die Unmoralität in den Kreisen dieses Personals als etwas Selbstverständliches angesehen wird. Tie Petition ist schon vor fünf Jahren einmal dem Reichskanzler überwiesen worden, damals ebenfalls zur Erwägung; aber der Reichs kanzler scheint mit den Erwägungen noch immer nicht fertig geworden zu sein. Deshalb beantrage ich, diesmal die Petition zur Berücksichtigung zu überweisen. Die Abg. Brühne (Soz.) und Hildebrand (Soz.) treten diesem Anträge lebhaft bei. Das Gleiche tun die Abgg. Stengel (freis. Volksp.) und Bassermann (natl.) Der Antrag Pfeiffer und ein inzwischen noch eingebrachter gleichlautender sozialdemokratischer Antrag werden fast einstimmig angenom men. Eine Petition wegen Durchführung des Z 142 des elsaß-lothringischen Berggesetzes strebt weitere Förderung des Knappschaftswesens an. Die Kommission beantragt Ueber- weisung teils zur Berücksichtigung, teils zur Kenntnisnahme. Abg. Giesberts (Ztr.) wirft den Bergwerksunternehmern in Elsaß-Lothringen vor, garnichts für die Knappschaften zu tun. Das ist um so schlimmer, als dort Tausende von Italienern in den Gruben tätig sind und durch das neue Reichs vereinsgesetz verhindert werden, sich auf dem Wege der Organi sation selber zu helfen. Abg. Emmel (Soz.) greift die christliche Bergarbeiter-Gewerk schaft an und nimmt Bezug auf die Abstimmung des Abg. Behrens über Z 7 G 12> des Vereinsgesetzes. Elsaß-lothringischer Geh. Rat Halley weist die Behauptung des Vorredners zurück, die elsaß-lothringische Landesverwaltung trage die Schuld daran, daß von den Bergarbeitern noch nicht mehr erreicht sei. Abg. Behrens (Wirtsch. Vrg.) verteidigt die christliche Ge werkschaft und äußert sich über die Gründe seiner Zustimmung zu 8 7 des Reichsvereinsgesetzes. Abg. Erzberger (Ztr.) polemisiert gegen die sozialdemo kratischen Redner. Nach sehr ausgedehnter Debatte wird der Antrag der Petitionskommission angenommen. Zur Annahme gelangt auch ein Zentrumsantrag, die Verbündeten Regierungen zu ersuchen, sofort auf dem Wege der Reichsgesetzgebung oder der elsässischen Landesgesetzgebung die erforderlichen Schritte einzuleiten, um zur Beseitigung der schweren Nachteile für die reichsländische Bergarbeiterschaft die rückwirkende Kraft der Statuten der elsaß-lothringischen Knappschaftsvereine her beizuführen. Mittwoch 1 Uhr: Zweite Lesung des Unterstützungswohn sitzgesetzes. Kleine Vorlagen. Schluß ^7 Uhr. Vermischtes. Allerlei. Im Sturm ging der Flußdampfer „Marion" bei Helena in Arkansas in Nordamerika unter. Fünfzehn Personen ertranken. — In Berlin stürzte sich der Grena dier Mohr aus einem Fenster der Kaserne des 4. Garde regiments zu Fuß. Er erlag alsbald den Verletzungen. M. hatte sich schwere militärische Verfehlungen zuschulden kommen lassen. — In Thorn wütete am Dienstag ein Großfeuer, das die Dachstühle und die oberen Stockwerke eines Hauses und des benachbarten Hotels „Zum goldenen Löwen" ein äscherte. Die aus vier Personen bestehende Familie eines Arbei- beiters mußte, bevor die Feuerwehr zur Stelle war, aus dem vierten Stockwerk auf untergelegte Betten und Matratzen auf die Straße hinunterspringen. Der Mann brach die Wirbel säule und liegt hoffnungslos im Krankenhaus darnieder; ein Knabe wurde leicht verletzt. — In der Villa des Or. Röhrig in Wildungen explodierte der Kessel der Zentralheizungs anlage. Die Köchin wurde getötet, das Hausmädchen lebens gefährlich verletzt und das Haus stark beschädigt. Telegramme Berlin, 29. April. Die außerordentliche Generalver sammlung des deutschen Arbeitgebrrbunde« für da« Baugewerbe hat nach langer Debatte dem Schiedsspruch der drei Unparteiischen zugestimmt. Bor der Stellung de« Schiedsspruches war in 57 deutschen Plätzen bereit« eine Einigung erzielt worden, während in einer ganzen Anzahl von Plätzen noch Differenzen bestanden. Bergen, 29. April. Als in Bergen bei Chiemsee ein Hüttenarbeiter einen Böller mit einem Zündholz au» brennen wollte, zerschmetterte der loSgehende Schutz dem Manne den Kopf und beraubte einem in der Nähe stehenden Zuschauer deS Augenlichtes. München, 29. April. Im bayerischen Landtage gab Finanzminister v. Pfaff gestern die Erklärung ab, Bayern werde der Einführung einer direkten Reichs» einkommensteuer seine Zustimmung nicht erteile», ebensowenig einer Vermögenssteuer. Diese Steuern habe Bayern für die Erfüllung seiner staatlichen Auf gaben selbst nötig. Die indirekten Steuern seien da gegen um so mehr zulässig, als die Belastung der Be völkerung durch diese Steuern in Bayern verhältnis mäßig noch sehr gering sei. Die Ausdehnung der Erb schaftssteuer scheint dem Finanzminister daS geringere Nebel zu sein. Gmunden, 29. April. Der jüngste Sohu des Herzog« von Cumberland, Prinz Ernst August, der jetzt von einer Egyptenreise zurückkehrt, wird im kommenden Herbst in die deutsche Armee eintreten und wahrschein lich in Baden oder Sachsen Dienst tu«. Prinz Ernst August wurde am 17. November 1887 geboren. Rethenbach, 29. April. In Reiher,bach in der fränki schen Schweiz haben sich von drei vermißten Kinder«, die sich mehrere Tage im Walde verirrt haben, zwei wieder zu Hause eingefunden, das dritte ist im Walde verhungert. Paris, 29. April. Es verlautet, die Freilassung de« verhafteten Bankdirrktor« Rochette« stehe bevor, nach dem der Klient, aus dessen Anzeige hin Rochette« Ver haftung erfolgte, sich gegen die Freilassung nicht mehr widersetzt. Pari«, 29. April. In Bar-le-duc wurde der Metzger Salomon wegen Lieferung verdorbenen Fleische« an die Armee zu einem Jahr Gefängnis und 1000 Fres. Geld strafe und 5VOV Fres. Schadenersatz verurteilt. Marseille, 29. April. Die gestern hier eingetroffene Post aus Indochina bringt folgende Einzelheiten über die jüngsten Unruhen in «nam: 3000 Eingeborene unter Führung von franzosenfeindliche« Intellekte« griffen den Refiden,Palast in Faifov an, zerstörten die Umzäunung und versuchten in da« Palastgebäude ein» zudringeu, «m ,n plüudern. Di- Menge verlangte die Abschaffung der P-rsonalsteuer« und führte «lag- über die Erpressungen durch die Mandarinen. Auch,wische« Puang-Nau und Faifov fanden Unrnhen statt, wobei 6 Personen um« Leben kamen. Eingeborene versuchte» de» Su (höhere» Beamte«) ,« ertränke«, weil er sran» zosenfreuudliche Gesinnung an den Tag gelegt hat. Der Palast de« Polizeipräfekte« wnrde in Brand gesteckt.