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begaben sich dann unter Posaunenklängen und Glockengeläule zur Kirche. Vor dieser erfolgte durch den Architekten der Firma, welcher die Renovation übertragen war, die Schlüssel übergabe an den Patronatsherrn. Mit kurzen, aber schönen Worten entledigte sich nun Se. Durchlaucht der Fürst seiner Aufgabe und übergab den Schlüffe! Herrn Pastor Klcinpaul, der nach kurzen Ausführungen die Kirche öffnete. Letztere füllte sich nun in wenigen Minuten. Nach Gesang des ersten Chorals sprach Herr Superintendent Neumann- Glauchau, dann der Vertreter des Königlichen LandeSkonsi- fioriums und zuletzt Herr Pastor Kleinpaul an die Gemeinde. Der Gottesdienst in der schön renovierten Kirche verlief in erhebender Weise. Bei Abfahrt deS Fürsten hatten alsdann die Vereine wieder Aufstellung an der Kirche genommep. Um t Uhr begann im Fröhlich'schen Gasthofe das Festmahl, an dem über 100 Personen teilnahmcn. Das am Abend veranstaltete Kirchenkonzert brachte dem Leiter, Herrn Kirch- schullehrer Otto, allseitige dankbare Anerkennung. AuS- führende waren die Sopransolistin Frl. Margarete Loose- Chemnitz, Frau Kirchschullchrer Otto und der Kirchenchor. — Tie Elektrizität im Dienste des BäckereibetriebcS zeigt die neue Einrichtung der Burkhardtschen Bäckerei am Roten berg in Meerane. Tort hat Herr Installateur Fran- Uhlmann u. a. eine Teigknetmaschine ausgestellt, die auto- Malisch den Teig bearbeitet, also jedwede Handarbeit bei der Teigbereitung überflüssig macht. — Die in Dresden verstorbene Privata Jot anne Christiane Müller hat zum Andenken an ihren verstorbenen Gatten, den Schuhmacherweister Karl August Müller, der in Meitze« Bürger und mit ihr lange Jahre dort wohnhaft war, 10,000 Mk. gestiftet, deren Zinsen an Arme der Stadt Meißen ver- teilt werden sollen. — Lie der Stadl Pirna aus dem Vermächtnisse deS Fabrikbesitzers Greif zugrsallene Stiftung hat nach der an die städtischen Kollegien daselbst gelangten Ucbersicht ein Vermögen von rund 671 000 Mk. und einen zur Verfügung stehenden Betrag der Stiftungserträgniffe von 73,000 Mk. Die Nutznießer der Stiftung find daS Bürgerhospital und daS Krankenhaus. — Am Montaa früh 3 Uhr brach auf dem Kaoltnwerk .Adolshütle" bei Bautze« Feuer aus, das ein Wohnhaus und ein Stallgcdüuve vollständig in Asche legte. Telefonisch waren die Dampfspritze und 2 andere Spr tzen aus Bautzen zur Hilfe gerufen worden, auch aus den umliegenden Dörfern waren eine große Anzahl Spritzen erschienen. Der Gebäude- und Maschinenschaden beläuft sich aus über eine Million Mark, wenn auch der größte Teil des Fabrikkomplexcs er- halten geblieben ist. Als Brandursacke nimmt man Kurz schluß an. — Die verstorbene Frau verw. Kaufmann Wedel in Leisnig hat der genannten Stadt zu Armenzwrcken testa mentarisch ein Vermächtnis von 1000 Mark ausgesetzt. — Da in letzter Zeit nach Ansicht der Gastwirte in Zittau vom Sladtrat daselbst zu viele Konzessionen zum Schankwirlschaftsbetriebe erteilt worden sind und dadurch der nötige Schutz gegen die unberechtigte Erweiterung der Kon kurrenz nicht gewährt wird, so wird der Verein vereinigter Gastwirte von Zittau und Umgebung beim Stadtrat und bei der Kreishauplmannschaft unter Ueberreichung eines Ver- zrichniffes sämtlicher Zittauer Restaurants gegen Erteilung neuer Konzessionen, solange ein Bedürfnis nicht nachgewiesen sei, protestieren. — Von der 90 Meter hohen Elstertalbrücke bei Jocktta hat sich am Montag der 70 Jahre alte Sticker Otto Schmidt aus Plauen in die Tiefe gestürzt und sofort den Tod ge- sunden. Furcht vor Arbeitslosigkeit soll den Mann, der borübergehend ohne Beschäftigung war, in den Tod getrieben hoben. Er war Vater von fünf Kindern. — In seinem Badezimmer vom Tode ereilt wurde ein Klempnermeister in AllUaberg. Man fand ihn tot auf dem im Zimmer befindlichen Stuhl sitzend vor. Er hatte ein Bad genommen und gerade noch Zeit gehabt, sich mit dem Hemd zu bekleiden, als ein Gehirnschlag feinem Leben rin jähes Ziel setzte. — Heinrich Pilz in Vielau hat sich eine Gänseschlacht, zange mit Stachel zum Eindrücken des Gehirns patentieren lassen. — Die hinterlassene Witwe des im Sommer vergangenen Jahres beim Ueberfahren eines nicht durch Schranke ge sperrten Bahnüberganges tödlich verunglückten Landwirtes Bruno Thalmann aus Tehllttz bei Wurzen soll, wie ver- lautet, vom BahnfiskuS durch eine Entschädigungssumme in Höhe von über 30,000 Mk. abgesunden worden sein. . f, Verordnung vom 3. Januar 1908 hat das MtMstertum des Kultus und öffentlichen Unterrichts dem i r" bekannt gegeben, daß nach Gehör der Kou g. ""'Shauplmannschast Leipzig über die Leistungs- 1 fähigke t der ^tbehörde die Errichtung eines Realpro- gymnastums tn Waldheim mit sechs den Unter- und Mittel klassen eines Realgymnasiums entsprechenden Klaffen von Ostern 1908 ab genehmigt worden ist. - In der Brikettfabrik zu ZschoruegoSda bei Elster. Werda geriet der verheiratete Arbeiter Beller auS ArnSdors in daS Walzwerk der Koylenbrechmaschine und wurde so schrecklich zugerichtet, daß er alsbald starb. — Am Sonntag Nachmittag wurde in Frohbarg die keramische Ausstellung in Gegenwart einer großen Anzahl d°n Ehrengästen auS Frohburg und Umgegend durch Amts- l Hauptmann I)r. v. Hübel-Borna eröffnet. Professor Große- ! Dresden sprach über die Technik der Keramik, Professor ^eyfferth-Dresden über Kleinkunst und seine Erfahrungen in der Spielwaren-Jndustrie. i - - 3n Neudorf bet Oberwiesenthal ist am Sonnabend t Vormittag daS oberhalb deS Bahnhofes stehende Oskar Gehlertsche GutSanwesen niedergebrannt, wodurch dem Be sitzer ein großer Schaden zugefügt worden ist. AIS Brand- stifter wurde ein 17jähriger WirtschaftSgehilfe, der eigene Sohn de» Kalamitosen, festgenommen. Der Verhaftete hat bereits ein Geständnis abgelegt. — Nm Montag früh ist in dem Gehölz zwischen Hai nichen und Gößnitz der 21jährige Kaufmann Hartung «US Gößnitz erhängt aufgefuntzen worden. Der hoch in einem Baume hängende Körper wies außerdem je eine Schußwunde in Brust und Kopf auf. Der Lebensmüde scheint die Tat in den frühesten Morgenstunden verübt zu haben, denn er hat am Abend vorher noch an einer Tanzfestlichkeit teilgenommen. Ueber die Beweggründe zu der Tat find selbst die Eltern deS Verstorbenen im Unklaren. Deutscher Reichstag. 84. Sitzung vom 19. Januar 1908. 1^ Uhr: Auf der Tagesordnung steht die Fortsetzung der ersten Beratung der Novelle zum Biehseuchengesetz. Aba. Scheidemann (Sozdem.): Die Regierung scheint bei dem Entwurf weniger die Ernährungsfrage als die Erfüllung agrarischer Wünsche im Auge gehabt zu haben. Einige Be stimmungen des Entwurfes sind allerdings wertvoll. Die Strenge der Anzeigepflicht bei Schwcineseuchen, die oft schwer erkennbar sind, ist mir von Landwirten als bedenklich bezeichnet worden. Wenn von konservativer Seite angedeutet wurde, auch Dänemark sei eine Ansteckungsgefahr für unser Vieh, so ist das absolut grund los. Notwendig wäre der Befähigungsnachweis für Landwirte, namentlich für die großen: Da handelt es sich nicht, wie beim Schuhmacher oder dem Schneider, um einen schlecht sitzenden Stiesel oder ein Kleid, sondern um die Ernährungsfrage des deutschen Volkes. Unsere kleinen Bauern sind meistens tüchtige Landwirte: für die Großgrundbesitzer dagegen wäre der Befähi gungsnachweis am Platze. Redner geht auf die einzelnen Be stimmungen der Vorlage und auf den Begriff „giftfangend" ein und meint: „Was man sonst nicht sperren kann, sieht man als giflfangenden Gegenstand an." Hierin hauptsächlich liegt der agrarische Charakter der Vorlage. Um diesen agrarischen Bestre bungen kräftig entgegentreten zu können, dazu bedarf es des all gemeinen, gleichen, direkten und geheimen Wahlrechts in Preußen (Große Heiterkeit). Keinesfalls kann man die Ausführungsbe- ftimmungen den Einzelstaaten überlassen, so lange z. B. in Preu ßen der Landtag eine verrückte Karrikatur einer Volksvertretung ist. (Präsident Graf Stolberg ruft den Redner zur Ordnung). Auch das ist Grund für eine Reform des preußischen Wsthlrechts (Große Heiterkeit)! Abg. Höffel (Rot ): Ich hoffe, die Kommission wird an dem Entwurf noch verschiedene Verbesserungen vornehmen. Zu wün schen ist, das das ReichSgesundheiisamt ein Merkblatt ausarbei- tet, das es dem Publikum ermöglicht, die Tuberkulose beim Rind vieh zu erkennen. Was der Vorredner über den Befähigungs nachweis sagte, ist doch nicht richtig, denn der Handwerker arbei tet für andere, der Landwirt für sich selber. Abg. vr Mugdan (frs. Lolksp.) kennzeichnet die Ausführungen des Abg. Scheidemann als Uebertreibung und billigt den unbe dingt notwendigen Schutz unseres Viehstandes, an dessen Erhal tung auch der kleine Landwirt beteiligt sei- Selbstverständlich dürfe die Einfuhr gesunden Viehes und Fleisches nicht erschwert werdrn. Staatssekretär v. Bethmann versuchte von der Notwendigkeit der Bestimmungen zu überzeugen. In Vorbereitung ist, wie er milteilte, ein Reichsgesctz über die Beseitigung der Kadaver und Abgrenzung der Abdeckereibezirke unter bestimmten Voraus setzungen. Abg. Bindewald (wirtschastl. Verg.) ist für schärfste Abwehr maßregeln. Abg. v. Saß (Pole) ist gegen Erteilung zu weitgehender Be fugnisse an die Polizei. Abg. Gothein (frs. Verg.) hat gleichfalls einige Bedenken. Abg. Ricklin (Elsäff) stimmt dem Entwurf im allgemeinen zu. Abg. Wehl (natlib.) hat Bedenken im Interesse der Gerber. Hierauf wurde die Vorlage einer Kommlsiion überwiesen. Dienstag: Trlrsunken- und MajestätsbeleidigungS-Borlage. Schluß r/,7 ühr. Vermischtes. Allerlei. Ein Schwrsterschiff des englischen Dampfers .Berlin', der vor einem Jahre mit über hundert Menschen an der holländischen Küste unterging, strandete am Sonnabend im dichten Nebel fast an derselben Stelle. Es ist der Dampfer „Vienna". Die Lage des Schiffes war aber ohne Gefahr, so daß aus seine Rettung gerechnet wer den konnte. Tie Fahrgäste wurden gelandet. — An der westafrikanischen Küste bei Grand Bassa stieß der Ham burger Dampfer „Ascane Wörmann" auf Grund und ging total verloren. Tie Besatzung wurde gerettet. — Der Hamburger Viermaster „Liesbeth" wurde bei Dover an dir englische Küste geworfen und brach in vier Stücke. — Beim Rodeln trotz polizeilichen Verbots wurden unweit Sonne- berg in Meiningen rin Lehrer getötet, seine Frau und ein anderer Lehrer schwer verletzt. — Unter dem Verdacht des ireifachen Mordes wurde ein junger Mann in Wien ver- lastet. Er soll vor 5 Jahren in Botewald in Mähren eine drei Schwestern ermordet haben. — Ein 13jähriger verkrüppelter Knabe in Remscheid im Rheinland, der Sohn einer Witwe mit mehreren Kindern, hatte sich heimlich an den Kaiser gewandt mit der Bitte um eine Violine. Der Kaiser ließ ihm eine Geige und ein Geldgeschenk übermitteln und versprach auch sreien Unterricht. Ein Jahr der Kapitalverbrechen scheint 1908 für Berlin werden zu sollen. Schon in den beiden ersten Dritteln deS Monats Januar :nd vier solcher Verbrechen verübt worden: zwei Lustmorde, in Raubanfall und soeben ein Raubmord. Diesmal im Zentrum, in der Linienstraße. Hier wurde die 77jährige jroduktenhändlerin Nielbock ermordet und um mehrere hun- ert Mark beraubt. Ter Greisin wurde der Schädel mit einem Eisenstück vollständig zertrümmert. Der Mord geschah während zwei bissige Hunde in dem Keller angekettet lagen. Als Täter gilt ein Bursche von 20 bis 22 Jahren. Der verhaftete Neffe der Ermordeten mußte wieder freigelafleu werden. Die Alte galt als reich und man sprach allgemein davon, daß sie viel Geld zu Hause habe. Vor zehn Jahren c wurde sie ihres Geldes wegen von einem 30 Jahre jüngeren - Mann geheiratet, der inzwischen gestorben ist. Angeblich - hielt er sich eine Geliebte, die ihn während seiner Krank- : heil gepflegt haben soll. Wegen Erstattung der Wegekosten > schwebt eine Klage, weil sich Frau Nielbock weigerte, Ent schädigung zu gewähren. — Ein neues Zeichen der Zeit wird aus Essen a. d. Ruhr mitgeteilt: Wegen Arbeits mangels kündigte die Firma Krupp mehreren hundert Arbeitern. — Auf der Fahrt nach München gerieten zwei Mägdelein auS Pulling wegen ihres Zukünftigen in Streit, der in einen regelrechten Kampf ausartete. In ihrer Not glaubte die Schwächere hilfesuchend an der Notbremse ziehen zu dürfen. Und siehe, der Zuge dlieb auf freier Strecke stehen und in Form des Zugführers kam die erschrockene Hilfe. Doch der strenge Herr zeigte nur Verständnis für prompte Ausübung seiner BerufSpflcht und erkannte auf 30 Mk. Geldstrafe wegen Mißbrauchs der Notbremse. — Bei dem außerordent lich schwierigen Bahnbau Kalgan-Peking, der von den Chinesen zum erstenmal ohne ausländische Hilfe unternommen ist, ist ein Tunnel eingestürzt, wobei 180 Menschen ums Leben kamen. Vielfache rechtzeitige Warnungen und Hinweise auf die Unerfahrenheit der chinesischen Ingenieure waren von der chinesischen Regierung unbeachtet geblieben. — Am Montag früh ist der Mannheimer Perfonenzug 735 vor dem Signal der Station Graben-Neudorf auf die ab gerissenen Schlußwagen eines vorausfahrenden GüterzugeS aufgestoßen. Der Zugführer und der Heizer des Personen zuges wurden leicht verletzt. — Bei dem Zusammenstoß -Weier Straßenbahnen unweit Paris erlitten 37 Personen Verletzungen. — Bei einem Brande in Temuco in Chile, der dreißig Häuser in Asche legte, kamen drei Personen ums Leben, mehrere wurden verletzt. — Tie Hamburger Bürgerschaft hat den Antrag des Senats augenommcn, der Stiftung Kaiserin-Auguste Viktoria Haus zur Bekämpfung der Säuglingssterblichkeit 10,000 Mk. und für eine noch zu grünvende Robert-Kochstiftung zur Bekämpfung der Schwind sucht einen Betrag von 30,000 Mk. zu bewilligen. Telegramme. Berlin, 21. Januar. Gegen die neuen Fernsprech« Gebühren haben der Generalausschutz der Berliner kaufmännischen, gewerblichen und industriellen Vereine und der Verein Berliner Kaufleute und Industrieller in ihrer Plenarversammlung am 20. d. energisch Stel- lung genommen. Berlin, 21. Januar. Der König von England begeht am 25. d. sei« 25jähriges Jubiläum als Ches deS preußischen Husaren Regiments „Fürst Blücher von Wahlstatt", das in Stolp garnisoniert. Von dort be- gibt sich aus Befehl des Kaisers heute eine Deputation de» Regiment nach London, zur Uebermittelung von Glückwünschen. BreSlau, 21 Januar. Amtliche deutsche Erhebungen haben, der „Schlesisch. Ztg." zufolge die überraschende Feststellung ergeben, daß nach der polnischen Boykott erklärung eine wesentliche Steigerung der deutschen Warenausfuhr nach Rußland erngetreten ist. Rom, 21. Januar Bei Aqua Bella ereignete sich ei« schweres Eisenbahnunglück. Auf dieser Station erfolgte ein Zusammenstoß der drei Eilzüge Rom Mailand, Mailand-Bergamo und Genua Pavia. Bis jetzt solle« zehn Tote unter den Trümmern hervorgezogen worde« sein. Die Zahl der Verletzten ist sehr bedeutend. Ei« Hilfszug ist sofort an den Ort der Katastrophe abge gangen. Minister Carcamo, der sich in dem Schnellzug Rom Mailand befand, blieb unverletzt. Rom, 21 Januar Der italienische Kommissar der Kolonie Benadir meldet vom 16. d., daß die Lage sich erheblich gebessert habe. Der Rückzug der Abessinier nach Karaule werde bestätigt. Leutnant Cibelli, Befehls haber der Station Bardera, war, als er am 28. Dezem ber die Nachricht von dem Kampfe bei Bardera erhielt, mit einem Teil seiner Askarie« zur Hilfeleistung nach Lugh abgegangcn und hat, nachdem er den Marsch ohne Zwischenfall zurückgelegt, Lugh nicht bedroht gefunden. Die Stadt sei ganz ruhig gewesen und befindet sich in der Lage, einem allenfalfigen Angriff Widerstand zu leisten. Leutnant Bertazzi ist mit Verstärkungen nach Bardera abmarschiert. Rom, 2 t. Januar. Das Blatt „El Radioale" in Ancona veröffentlicht zu dem bevorstehenden Prozeß der Heiligsprechung Pius IX. die Kopie eines Doku mente«, woraus hervorgeht, daß Pius IX. im Jahre 1839 in Palermo in die Freimaurer-Loge „Ewige Kette" ausgenommen worden ist. Madrid, 21. Januar. Der deutsche Militär-Attachö Hauptmann Baron von Schellendorff ist gestern vom König Alfons in Audienz empfangen worden. Der Attache überreichte drm König ein kostbares Album mit militärischen Szenen, das Kaiser Wilhelm dem Numau- cia-Regiment verehrt hat, dessen Ches er ist. Loudon, 21. Januar Nach einer Meldung aus Tanger hat Mulay Hafid beschlossen, neue Delegierte iu ge heimer Mission nach Europa zu entsenden. Hull, 2l. Januar Gestern fand die erste Plenarsitzung des Kongresses der englischen Arbeiterpartei statt Nach dem Parteibericht umfaßt die Partei zur Zeit 271 Sektionen mit 1,420,413 Mitgliedern. Hierauf wurde die Tätigkeit der Partei im Unterhause besprochen und auf die Bemühungen hingewiesen, die T-ade Union mit der Partei zu verschmelzen. Ein Antrag aus An stellung eine« Wahlagente» mit 250 Sterling Gehalt wurde mit geringer Majorität angenommen. Einer der Redner erhob Einspruch gegen die Unterstützung der Frauenrechtlerinnen, was auf vieleu Seiten Proteste hervorrief. Waldenburg, 21. Januar Notierungen deS Börienoerein» Waldenburg 85 Kg. Weizen, 18,25 bis 18,50 Mk., 80 Kg. Korn 16,75 bis 17,00 Mk-, 70 Kg. Gerst: 12,75 bis 13,00 «k., 50 Kg. Hafer 8,00 bis 8,25 Mk., 50 Kg, Kartoffeln 3, 0 bis 3,25 Mk., 50 Kg. Heu 3,50 bis 4,00 Mk.. 50 Kg. Stroh 2,50 bis 3,00 Mk V Kilogramm Butter 70 Pf. bi» 2 Pf., 1 Stück Lier 40 bis 00 Pf. V, Kilogramm Rindfleisch 75 Pf. bis 80 Psg. '/, Kilogr. Schweinefleisch 80 bis 00 Pf. Kilogr. Schöpsenfleisch SO Pf. bi« 00 Pf. '/, Kilogr. Kalbfleisch 80 Pf. bis 00 Pf. Schwein« Lebendgewicht 42 bis 45 Mk. Kälber 43 bi« 45 Mk pro 50 Kilo lebende« Gewicht. Ferkel 6—8 Wochen all das Paar 16-22 Mk.