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— In diesen Tagen wurden in Vlavcha« au» Stiftung»- Mitteln 6300 Mar! an 407 Personen und Familien, sowie an WohltäligkeitSvereine verteilt. von seiten der Stadt wurde am Montag für 350 Kinder armer Einwohner eine, WeihnachiSbescherung veranstaltet. — Im Saale de» Weißen Roß in Gl««cha« fand «n Sonntag Nachmittag eine Versammlung der sozialdemokrati schen Partei de» 17. ReichStag»wahlkreiseS statt, in der ein stimmig beschlossen wurde, den Parteisekretär Auer, der unsern Wahlkrci» bisher vertrat, wieder aufzustellen. — Zur ReichStagSwahl stellt die freisinnige BolkSpartei in ZwickSU als Kandidaten für den 18. sächsischen Wahl- kreis (Zwickau- Werdou-Crimmttschau) den LandiogSabgeordneten Bär auf. Es ist zu erwarten, daß auch die anderen bürger lichen Parteien diese Kandidatur unterstützen. — Auf dem Bahnhof in Zwick«» verunglückte der Schirrmeister Brückner dadurch schwer, daß er von einer Rangiermoschine erfaßt, zu Boden geworfen und so schwer verletzt wurde, daß er mittels Ciechkorbe» in» Krankenstift übergeführt werden mußte. — Die Pe»izer Maschinenfabrik und Eisengießerei schließt im abgelaufenen Geschäftsjahre mit einem Rein gewinn von 116,000 Mk. ad. Dadurch vermindert sich der Berlustv ortrag au« dem Vorjahre aus 385,000 Mk. Im neuen Geschäftsjahr ist der Geschäftsgang ebenfalls ein guter. Aus dem Sachsenlan-e. — König Friedrich August von Sachsen hat anläßlich de» WeihnachtLfesteS 38 Strafgefangene begnadigt. DaS- selbe ist von feiten de» GroßherzogS von Hessen geschehen. — Der Mörder Schilling in Dre-dt«, der am 19. Oktober in den Postelwitzer Sandstrindrüchen die Botenfrau Richter schwer verletzte und beraubte, in der Rühe de» Lichten- Hainer Wasserfalle» die 13jährige Tochter de« Werkführer« Thiermann ermordete und später in Baselitz bei Kamenz ein dritte« verbrechen an einem jungen Mädchen verüben wollte, wobei seine Festnahme gelang, soll, wie gemeldet wird, der Jrrenabteilung dcS Zuchthauses in Waldheim zugesvhrt «er- den, da die Untersuchung zu der Annahme berechtigt hat, daß Schilling nicht zurechnungsfähig ist. — Altem Herkommen gemäß überreichten am 3. Weih- nachtSseiertage wieder eine aus dem Obermeister Biener, acht Meistern und acht Gesellen bestehende Abordnung der Bäcker- Innung in Dresden beim Könige zwei riesige Christstollrn, von denen der eine mit Rosinen, der andere mit Mandeln gebacken war. Jeder Stollen wog ca. 30 Kilogramm und maß 1*/, Meter. Pünktlich um 10 Uhr vormittags war die Deputation im Schlöffe, und sogleich erschien auch Ker König mit den drei Söhnen und der kleinen Prinzessin Alix. Obermeister Biener richtete zunächst eine kürzere Ansprache an den Monarchen, in welcher er dieser alten, über 300 Jahre gepflegten Sitte gedachte, für die den Gewerben be- wiesene königliche Huld dankte und dem Könige und dem königlichen Hause Gesundheit und Wohlergehen wünschte. Der König reichte de« Sprecher dankend die Hand und er- kündigte sich bei diesem und den übrigen Meistern nach ver- schiedenen gewerblichen Angelegenheiten und auch nach dem Geschäftsgänge. Auch die Prinzen und die Prinzessin gaben der Deputation die Hand. In liebenswürdiger Weise ver abschiedete der König dann dir Deputation, woraus der Ober meister die Stollen in 35 Teile zerlegte. Die Deputation traf dann im Bäcker-JnnungShause an der Lilicngasse ein, wo ein Frühstück eingenommen wurde. — Der Konservative Verein zu DrtSdt« hat beschlossen, für die ReichStagSwahl einen eigenen Kandidaten aufzustellen, und zwar den Buchbinderobermeister Stadtverordneten Un rasch, der al» einer der Führer der Mittelstandsbewegung da» Vertrauen gerade der Handwerker- und Gewcrbestande» genießt. — Der K,l. Sächs. MilitärvereinSbund beschloß, feine Bundesversammlungen alle zwei Jahre abwechselnd in größeren Städten der verschiedenen sächsischen LandeiSteile abzuhaltcn. Die nächste Bundesversammlung findet im Juli 1907 in Dresden statt. — Im k. Reichstagswahlkreise Dre-deu-Land, der die Vorstädte Striesen, Löbtau, Cotta, sowie die Provinzstädte Wilsdruff, Dippoldiswalde, Altenberg und die Ortschaften de» Plauenschen Grunde» umschließt und den der Sozial- demokrat Lorn vertrat, haben die Konservativen den Land- tagSabgeordncten Bürgermeister Wittig-Rabenau al» Kandi daten für die ReichitagSwahl aufgestellt. — Der Verüber der neuesten Mordtat in Leipzig, der Konservatorist Christo Miancoff, der den tödlichen Stoß gegen die am 3. Mai 1889 zu Leipzig geborene Anna Frieda Ulrich führte, ist am Sonnabend Abend noch nach kurzem Aufenthalt im Krankenhause St. Jakob wieder ent lassen worden, da er der ärztlichen Pflege nicht mehr be durfte. Miancoff wurde durch einen Krankenwagen abge holt, in da« PolizeigesängniS geschafft und dann der StaatS- anwaltfchast übergeben. Nach den bisherigen Feststellungen ist der Mörder Miancoff, der da» Leipziger Konservatorium besuchte und dort in der Hauptsache Klavier und Geige studierte, in letzter Zeit sehr nervös gewesen, wa» eine Folge davon sein dürste, daß er seit längerer Zeit lungenkrank war. Von de« Täter wird behauptet, daß er der Sohn wohlhabender Eltern ist die in Bulgarien eine Spinnere besitzen. — Der 65 Jahre alte Adolf Hubert Dankelmann, In- Haber eines Engros-Wrschästes in Leipzig, hat sich freiwillig der Kriminalpolizei gestellt. Dankelmann beschuldigt sich selbst, bedeutende Wechselfälfchungcn und Betrügereien ver- übt zu haben. — Auf über 30 Jahre Zuchthaus und über 5 Jahre Gefängnis erkannte in dem Prozeß gegen den Wildschützen und Einbrecher Schönfeld und 30 Genossen die 3. Straf kammer de» Landgericht? Ehe«vttz nach sechstägiger Ver- jandlung. Beim Hauptangeklagtrn Schönfeld, bei dem e» ich um 69 vollendete schwere und im Rückfalle begangenes Diebstähle und um Wilddieberei handelte, machten die Tittzel-: trafen zusammen 150 Jahre all»; er wurde zur "höchsten, Zulässigen Strafe, zu 15 Jahren Zuchthaus, verurteilt. 90j Jahre betragen 'zusammengerechnet die Strafen Mai», der' 9 Jahre Zuchthaus zudiktkrtt ethirlt. Die Geliebte Sch.'»,! die Haupthehlerin Rostock, wurde zü 3 Jahren 10 Dagen, Hehler Heinicke zu 1 Jahr 9 Monaten, die Gebrüder Unger, wegen Hehlerei zu 1 Jahr 6 Monaten Zuchthaus verurteilt, während ihre Wilddieberei B. Lichtenberger mit 1 Jahr 6 Monaten und Simm mit 1 Jahr Gefängnis zu bsißen haben. Mai und Schönfeld erhielten außerdem je 10 Jahre, dir: Rostock 5 Jahre EhrrnrechtSverlust und alle drei wurden- unter Polizeiaufsicht gestellt. Zwei Angeklotzke wurden frei- gesprochen und die anderen erhielten Gefängnisstrafen in der Dauer von 7 Monaten 2 Wochen bis herab zu 1 Woche zudiktiert. Bei einem verurteilten gilt die ganze Strafe durch die Untersuchungshaft verbüßt; er wurde sofort entlassen. — Der am 23. September d. I. in Ehemuitz vrr- torbene Privatmann Ernst Julius Zürner hat letztwillig ein llermächlniS von 4000 Mk. für das dortige Hospital St. Georg ausgesetzt. — Der Arbeitgeber-Vcrband für dal Baugewerbe zu Pl«uea t. B. und Umgegend hat unter dem Vorsitz des Herrn Baumeister OSkar Keßler in der Freitag Nachmittag im Theater-Restaurant abgehaltenen Generalversammlung be- chlossen, vom 1. April 1907 ab die zehnstündige Arbeits zeit einzuführen und den Lohn für Maurer und Zimmerer auf 45 Pf. für die Stunde sestzusetzen, der Lohn für Hand arbeiter soll ebenfalls eine entsprechende Aufbesserung er- ahren. Bisher bestand in Plauen eine elfstündigr Arbeits zeit bei 40 Pf. Etundrnlohn. — Bei der letzten Städtverordnetenwahl in Meitze« haben dir Sozialdemokraten einen ihrer bisherigen Vertreter nicht wieder ausgestellt, und zwar, wir man jetzt vernimmt, weil dieser r» nicht über sich vermocht hat, gegen eine For- drrung von 3 Mk. zu stimmen, zur Wiederherstellung deS Kem Abbruch verfallenen Kriegerdenkmal«. Man fall den .Genoffen", der solchergestalt die heiligen Prinzipien der Partei verletzt, diese Abtrünnigkeit auch geschäftlich fühlen lasten — er ist nämlich Inhaber eine» WirtschaftSbasar«. Ucbrigen» mag er, da er wegen seine» gemäßigten Auftreten» sich einiger Sympathie in bürgerlichen Kreisen erfreute, den waschechten „Genossen" schon lange verdächtig gewesen sein. — Ein großer Freund und Wohltäter der Armen, Färderei- desitzer Stadtrat Franz Schneider, in Firma: Schneider L Cla- siez in Myla«, hat, wie schon seit einer langen Reihe von Jahren, so auch diese Weihnachten wieder eine ansehnliche Geldsumme dem Bürgermeister Or. Juck zur Verteilung an arme, alte und würdige Personen der Stadt Mylau über reichen lasten. — An einem Baume lehnend wurde am Rauschentaler Wege bei Waldheim ein etwa 17 Jahre aller Mensch be wußtlos und erfroren aufgefunden. Der noch Unbekannte wurde, danach Lebenszeichen an ihm wahrzunehmen waren, dem Krankenhaus zngeführt. — Nach nur zweitägigem Krankenlager verschied am Sonnabend in Gersdorf der 72 Jahre alte Privatmann Friedrich Schubert. Der so schnell auS dem Leben Ge schiedene hatte am Donnerstag im Scheunengebäude seines SohneS zu tun und war infolge Fehltritts vom Boden ab- gestürzt. Durch diesen Fall hatte der Bedauernswerte innere Verletzungen erlitten, an deren Folgen er am Sonnabend verstarb. — Für das kommende Jahr ist die Abhaltung eines HeimatSsesteS in Lchueeberg in Aussicht genommen. Die Vorbereitungen hierzu werden demnächst beginnen. — Tödlich verbrannt ist am Montag vormittag in Zitt«« da» zweijährige Söhnchen de» Kutscher» Herrgesell, da» kurze Zeit ohne Aufsicht am Ofen hantierte. — Eine Schenkung von 20,000 Mk. wurde der Stadt Oschatz von Herrn Oekonomierat Gadegast überwiesen, von dieser Summe sollen 15,000 Mk. zur Errichtung eines Frei- bette» im städtischen Krankenhause und 5000 Mk. zur Be schaffung eine» großen DurchleuchtungsapparaleS verwendet werden. — Ein schwerer Unfall traf am Montag Varmiltag den Schiffseigner Steuermann Würdisch in Gröb« bei Riesa, der bei« Ueberschreiten der Geleise im Grödaer Hasen van eine« rangierenden Wagen überfahren wurde. Dem Be dauernswerten ging ein Rad über den Unterschenkel, der jedenfalls amputiert werden muß. — Zum Bau einer katholischen Kirche und Schule in Döbel« ist ein genügend großes Stück Bauland aus dem sogenannten Burgstadl am Hauptbahnhaf Döbeln grschenki worden. Baugelder werden schon seit einigen Jahren ge sammelt. — Am Freitag wurde der Räuber, der vorige Woche bei Zeithaia die Butterhändlerin Gucke überfallen und beraubt hatte, in daS Amtsgericht zu Riesa abgeliescrt. Ts ist der Schlächter Roch. Die Maske, die er am letzten Maskenball getragen, wurde bei ihm gefunden und somit zum Verräter. Auch trug Roch dtc Geldtasche der Frau Gucke noch bei sich. Mancher unrechte verdacht wird dadurch gehoben. — Einen guten Fang hat die Polizei in Delitzsch ge- macht. Von Ilmenau in Thüringen wurden ihr die von Delitzsch kommenden Gebrüder Voigt gemeldet, die dort einen schweren Einbruchsdiebstahl verübt hatten und nach Delitzsch abgercist sein sollten. Als die Einbrecher mit dem Abend ¬ schnellzuge in Delitzsch anlangten, wurden sie auf dem Bahn höfe in Empfang genommen. Man fand bei ihnen eine größere Geldsumme, allerhand, jedenfalls aus Diebstählen herrührende, Wertsachen und einen geladenen Revolver. Die Verbrecher waren bereits a(S solche bekaNiit: sie sollen in letzter Zeit in Leipzig eine Wohnung inncgchabl haben, von welcher,aüS sie ihre Raubzüge unternahmen, ^!er eine der beiden Brüder steht auch rm Verdacht, den Uebersall auf de» Leipziger GelLbriefträger Rübner verübt zu haben. Hoffeniltch ttgibt Re Untersuchung bald das Nähere. — Ein Großfeuer zerstörte i» Heringe« einen großen Samenspeicher der Firma Schreiber. 10,000 Zentner Rüdenkerne sind verbrannt; der Schaden beträgt 35,000 Mk. Wte«bvrg, 26. Dezember. Se. Königl. Hoheit Prinz Joachim Asdrecht von Preußen, der zur Schutztruppe nach Südwcstafrika kommandiert worden ist, hat — wie au» einer Drahtnachricht zU ersehen ist, die er an seinen Groß vater, den Herzog von Sachsen-Altenburg, gesandt hat — die weite Seereise gut überstanden und ist wohlbehalten in Swakvpmund gelandet worden. Während Se. Hoheit Her zog Ernst in den kehlen Jahren daS WeihnachlSfest gewöhn lich im Kreise seiner hohen Anverwandten am Braunschweiger Hofe verbrachte, weilt diesmal an seiner Seite aus de« hiesigen Residenzschloffe sein jüngster Enkel. Mit ihm unter nahm Ee. Hoheit während der Feiertage öfters Ausfahrten. — Ein« recht betrübend* und weite Kreise interessierende Nachsicht brachte gestern der Draht aus Bern, der Bundes hauptstadt der Schweiz. Dort hat sich nämlich der frühere Oberregiffeur der Oper am hiesigen Hoftheater, Kammersänger Stender-Stefani, von einer der in weiten Bogen sich über die Aare spannenden Brücken turmhoch hin ab in den Fluß gestürzt. Er war erst im Sommer von hier nach Bern üdergefiedelt, wo er zum Leitet des dortigen Stadttheaters ernannt worden war. lieber die Gründe, welche ihn in den Tod getrieben haben mögen, verlautet nicht» Bestimmtes. Nach der einen Lesart sind sie beruf licher, nach der anderen familiärer Natur. Vermischtes. Allerlei. Böse mitgespielt hat der Gerichtsvollzieher einem Berliner WeihnachtSbaumhändler. Sein ganzer Vorrat wurde gepfändet und dann löSgcfchlazeN. ES gab dabei nur noch Spottpreise. — AuS einem Geschäft im Berliner Osten holten Langfinger in aller Stille einen großen Vorrat von Chokoladcn, Honigkuchen, Aepfeln und Nüssen ab, der z.,m Präsent für die Kunden bestimmt war. — 22 Brände hatte am Heiligabind die Berliner Feuerwehr zu bekämpfen, 6 Pferde und 4 Fuhrwerke wurden am Tage vor Weih nachten von der offenen Straße gestohlen. — Bei einem großen HauSbrande in Berlin-Moabit schwebten ein Mann, drei Frauen, vier Kinder in großer Gefahr zu er sticken, da sie, statt die Türen und Fenster zu schließen, diese im Gegenteil geöffnet hatten und so dem Qualm Einlaß ge währten. Die Feuerwehr holte die Bedrohten mit vieler Mühe au» den Wohnungen. — Der .Hauptmann von Köpenick", Schuhmacher Voigt, hat unter den 440 Sträf lingen in Tegel bei Berlin Weihnachten gefeiert. Von den -ahlreicbcn für ihn eingrgangenen Sendungen hat der strengen Vorschrift gemäß ihm nichts ausgehändtgt werden können. — Der Verein Berliner Wäschefabrikanten beschloß, die Prris« für fertige Fabrikate um weitere 10 Prozent zu er höhen. Auch die Bielefelder Fabrikanten haben Preiser höhungen in Aussicht genommen. — Ein Berliner Journalist sollte, so wußten Londoner Blätter zu berichten, neulich unter der MaSkr eine» Diener» die Reise in eine« kaiserlichen Saton- zuge mitgemacht und dabei intime Gespräche deS Monarchin mit seiner Umgebung belauscht haben. Es bedarf keines weiteren Wortes, daß die ganze Sache von A bis Z er funden ist. — In Buffalo in New-Bork ist ein gewisser Georg Witzholff verhaftet, der in Amerika und Europa hundert Frauen geheiratet haben soll. Er selbst räumt ein, 32 Frauen besessen zu Haden. — In der Berliner Holz industrie, in der zur Zeit 13,000 Arbeiter beschäitigt wer den, droh! für Mitte Januar em gewalkiger NuSstand. Die Arbeiter fordern den Achtstundentag, einen wöchentlichen Mindestlohn von 27 Mk. und verschiedene andere Zuge ständnisse beim Arbeitsnachweis rc. — Auf der nordameri- tanischen Strecke Minneapolis-St. Paul ist ein Schnell zug mit einer rangierenden Lokomotive züsammengestoßen. Der ganze Zug entgleiste. 25 Personen sind getötet. — Das am Sonntag auf verschiedenen Stationen signalisierte gewaltige Erdbeben hat, wie man annimmt, im allersernstcn Osten, auf der Halbinsel Alaska, stattgesundcn. Telegramme. Berlin, 27 Dezember Ei« aufregender Vorfall hat sich gestern in einem Kaffee der untere« Friedrichstraße zugetragen. Ein Gast schoß sich dort vor den Auge« der Anwesenden eine Kugel durch den Kopf und blieb sofort tot. Die Persönlichkeit hat bisher noch nicht mit Ticherheit festgestellt werden können; doch handelt es sich um einen Russe«, der aus Odessa zugereist war und sich hier ohne Subsistenzmittel aufhielt. Frankfurt a. M., 27. Deremver Als Reichstagskandidat der Zentrumspartei für Fra»kfurt a. M. wird voraus sichtlich Herr Erzberger aufgestellt werden. Auf eine Anfrage hat sich Erzberger bereit erklärt zu ka»didieren. Recklinghausen, 27 Dezember. Auf der Zeche „König Ludwig- wurden 3 Bergleute verschüttet, einer war so fort tot, die beiden anderen wurden schwer verletzt. Wien, 27. Dezember Der in letzter Zeit vielgenannte ungarische Abgeordnete Graf Zichy ist infolge ei»e« Schlaganfalls gestorben. Pari«, 27. Dezember. Die telegraphische Verbindung zwischen Paris und London ist infolge de» heftigen Sturmes im Kanal unterbrochen. Paris, 27. Dezember. In Efax in Tunis hat die Mann-