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Mage M Achönburger Tageblatt. I9M Sonnabend, den 10. Februar Unterhaltungsteil. „Ich hab's gewagt!" Roman von Henriette von Meerheimb. 2) (Fortsetzung.) Ein hoch gewachsener Offizier in Ulanenunisorm, an dessen Arm eine schlanke weiße Mädchcngestalt hing. Ter Mondschein lag voll auf beiden Gesichtern, seinem schönen männlichen Antlitz, das ernst zu ihr hcrunteisah, und aus ihrem reizenden, das fragend mit lieblichem Lächeln in seine Augen blickte. „Ich kann Jutta nicht von allem Verkehr abschließcn," antwortete Gräfin Renate, .und auch nicht Herrn von Thal heim die Gastfreundschaft verweigern, weil ich befürchte, er könnte meinen Plänen gefährlich werden. Sie wißen, daß Thalheim hier einquarticrt würbe, am zweiten Manövertagc mit dem Pserd stürzte und sich innerlich schwer verletzte. Jutta und ich haben ihn gepflegt. Es war nicht möglich, ihn früher abreisen zu lassen; auch hoffte ich, lein durch Krankheit und Schmerzen erweichtes Gemüt könnte für die Lehren unseres Glaubens empfänglich werden. Ich rechnete auf Juttas Einfluß." .Nehmen Sie sie lieber in acht, daß sie an ihrem Glauben oder an ihrem Herzen keinen Schaden leidet," sagte der Pfarrer ernst. .Jutta — einen Protestanten lieben — nimmermehr!" .Danach fragt die Liebe nicht. Mein liebeS, kleines Beichtkind ist übrigens durchaus nicht so sanftmütig, wie Sie wähnen, Gräfin: ganz aufrührerische Ideen wirbeln in dem Köpfchen. Sie hat Herrn von Thalheim während seiner Krankheit HuttenS Leden vorgclesen. Beide sind entzückt da- von und erklären besten Wahlspruch: .Ich hab's gewagt!" auch für den ihren. Was sagen Sie dazu?" „Kindereien." Gräfin Renate öffnete aber doch das Fenster und ries Juttas Namen laut in den Garten hinaus. „Tante Renate rust," sagte das junge Mädchen, sie zog ihren Arm aus dem ihres Begleiters. „Es wird auch kühl; es war unvorsichtig, so lange draußen zu bleiben. Sie müssen sich doch noch sehr schonen, sagte der Arzt." „Las soll nun bald ein Ende nehmen, Komteß Jutta. Wieviel Mühe habe ich Ihnen und Ihrer Tante durch meine Pflege gemacht! Ich kann es nie vergelten. Welche Tankes- schuld verknüpft mich mit diesem Hause — und doch möchte ich noch viel von ihm fordern — den schönsten Schmuck — den kostbarsten Schatz . . . Jutta . . ." Aber das junge Mädchen legte bittend den Finger an den Mund, als wollte sie die auf seinen Lippen schwebenden Worte zurückhallen. Eine heiße Röte stieg in ihr Gesicht und große Tränen in ihre sanften, hellbraunen Augen. „Haben Sie mich verstanden?" fragte er sie ernst. „Ich weiß, welche Hindernisse uns trennen, aber eine Ant wort . . ." „Heute Abend beim Singen," flüsterte sie schnell; dann flog sie vor ihm her die Stufen des Schlosses hinauf und mit einem Sprung durch das niedrige, offene Bogenfenster, so daß sie unmittelbar vor Gräfin Renatens Stuhl anlangte. Lachend verbarg sie ihren Kopf im Schoß der Tante. „Wie wild du bist, Jutta," tadelte diese, aber voll mütter lichen Stolzes strich sie dabei das lockige, braune Haar aus der erhitzten Stirn und küßte das heiße Gesichtchen. „Ich habe gute Nachrichten von Franz-Josef. Er wird bald Herkommen." „Wie reizend!" sagte Jutta zerstreut. Ihre Blicke hingen an der schlanken Männergestalt, die jetzt langsam die Stufen der Treppe erstieg. Gräfin Renale bemerkte den teilnahmlosen Ton der Ant wort wohl; trotzdem begrüßte sie den jungen Offizier, der ihr die Hand küßte, sehr herzlich und fragte eingehend nach seinem Befinden. „Guten Abend allerseits!" Alle schraken etwas zusammen, als die Tür geräuschvoll ausgeristen wurde, und Graf Egon Erbach, Schloßherr aus Forchtenstein, sein joviales, rotes Gesicht Hereinsteckle und ihnen den Gruß zuschrie. „Na, Renatchen — Hochehrwürden ist wohl wieder scharf hergegangen. Wieviel Sünder habt Ihr auf der Strecke? Trinken wir bald Thee?" „Wie immer um neun Uhr," lautete die gemessene Ant wort seiner Gattin. Jahrelang hatte sie sich vergeblich bemüht, ihm seine frivolen Scherze abzugewöhnen, jetzt ließ sie sie resigniert völlig unbeachtet. Graf Egon war ein gut katholischer Christ, aber der fanatischer Uebereifer seiner Frau reizte oft seinen gutmütigen Spott. Seine große, stämmige Gestalt in der einfachen Loden- Joppe paßte wenig in das von Lilien- und leisen Weih rauchdüften erfüllte Zimmer. Ein frischer Luftzug drang mit ihm in diese etwas schwüle Atmosphäre; ein freier Hauch von Wald und Wiesen, der seinen Kleidern, der ganzen wetterfesten Persönlichkeit zu entströmen schien. „Na, Maus," wandte er sich an seine Nichte, die auf ihn zulief und zärtlich ihr hübsches Gesichtchen an sein derbe-, braunrotes legte, „kannst heute Abend mit Whist spielen, dann find wir gerade viere; aber nicht immer in die Karten schielen und doch alle Stiche vergeben, wie neulich." „Du mußt Jutta entschuldigen," sagte Gräfin Renate. „Wir haben notwendige Missionssachen zu nähen. Spiele doch mit Herrn von Thalheim Schach." „Schach, immer Schach!" brummte Graf Egon verdrießlich. „Na, wenn man den Negern nichts abgeht, dann will ich ja gerne darben!" Aber er wagte doch keine Widerrede. Er hatte in den langen Jahren seiner Ehe Gelegenheit genug gehabt, in kleincn wie in großen Dingen sich dem stärkeren Willen zu fügen — und Hebung macht den Meister. Den Thee- nahm man im Salon; auch dieser zeigte wie das Boudoir der Gräfin, altmodische, etwas steife Pracht. Jutta bereitete den Thee selbst und reichte die Taffen mit der ihr eigenen Anmut herum. (Fortsetzung folgt.) 123 766 355 novo« »vovo avo» 128 192 294 357 -19 899 52 320 7M 901 183 208 975 370 101 565 673 820 420 952 619 Ziehung am 8. Februar 1906. Nr. essm. Robert Lederer. Leipzig u. B. F. Müller. Leipzig. Nr. 42305. Friedr, ciio Knitze. Chemnitz. Nr. 81225. Paulus Bu.lthardt Vorm. Niquet <t Co., Leipzig. Nr. 78232. Paul Wilmersdorf, Dresden. s. Klasse 149. K. S. Landes-Lotterie. All« Nummern, hinter welchen lein Gewinn verzeichnet ist, sind mit «1» Marl gezogen worden. (Ohne Gewahr der Richtigkeit. — Nachdruck verboten.) Tie bequemste Fußbekleidung sind LMM-Wl-8eIwlmmn (System Handarbeit) in Kalösaäileder, ßhrom-Kalöleder, Nussisch-Aalöleder in braun und schwarz in jeder Größe. Alleiniger Vertreter der Sirma Uurkhardt L Sohu, Leipzig. Schuhmachermstr., Iohannesstr. 20 und Obergasse 18. 669 139 (500) »5409 576 960 635 559 787 353 601 571 870 (300) 377 91 (500) 206 (300) 567 M»937 «5M! 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Speck in Heiersdorf. «352 282 622 539 606 53 594 952 34 (3000) 879 441 455 753 W 1455 775 36 861 213 704 212 191 960 991 939 440 «447 Ll« «68 128 593 63 110 »460 375 599 931 916 591 710 636 «36 I lä 3 2?1 »7 3->1 (300) 563 (3M) 634 889 799 4497 995 -3- N 0" 80. 716 293 387 (5M) 880 588 678 8Ö4 368 782 M7 271 587 (5M) 214 5079 855 6?« 127 A2 686 7M 30«! 17 351 W 698 944 996 215 259 94s rloA (ZOO) 745 485 25 yn irr «1:1 H 193 144 857 85 818 233 32 645 391 297 894 762 460 486 345 »536 726 200 175 69 682 225 862 841 741 982 19 122 M8 10469 763 691 902 67u 18a (3M) 499 702 421 12 L L517 627 540 804 774 593 828 24 851 521 824 894 12290 (300) 202 330 36 769 460 (500) 857 407 937 259 201 774 654 (300) 159 (300) 953 1N042 271 156 (3000) 535 926 939 653 465 (300) 571 648 611 261 676 454 62 68 441 450 (500) 182 650 851 L4243 250 184 549 971 643 261 772 526 165 570 566 779 973 539 209 LS287 436 >54 677 903 187 577 385 (3M) 332 837 899 873 665 412 (30M 887 (10M) 988 602 704 465 648 246 845 93 682 662 950 15 695 (500) 629 1 7091 169 932 38 584 875 948 649 (3M) 777 706 18283 362 566 423 546 311 444 993 (2000) 196 606 895 76 712 65 132 55 937 340 257 840 367 10716(500) 228 816 675 90 601 912 240 446 516 539 4M 5 430 (3M) 469 KM 445 764 418 20146 49 271 796 754 21244 56 74 521 752 672 857 423 347 597 963 170 980 (5M) 352 529 (2000) 88 601 613 971 22860 580 (300) 169 476 214 (300) 408 698 184 796 845 276 213 762 (500) 268 (300) 534 2 3002 838,886 723 447 511 814 162 (300) 711 213 177 782 (3M) 855 254 24145 998 930 201 621 478 139 908(2000) 960 671 810 796(1000) 214 318 795 817 924(500) 963 25940 403 98 824 (3M) 132 640 847 592 552 780 2«16g 660 629 690 498 218 (5M)710 115 367 318 391 395 166 379 986 22 370 817 355 27721 427 580 250 948 628 363 183 881 440 935 2*179 411 355 96 (3M) 392 407 551 106 20903 853 979 976 658 457 37 431 412 828 »0692 424 882 687 938 774 704 (300) 518 867 689 389 861 721 517 579 380 »IMO 670 844 767 275 721 428 573 448 885 225 (5000) 823 794 »2037 17 728 (oM) 197 575 4^0 (500) 842 724 273 740 632 465 629 525 718 9 924 856 31 868 642 »»191 274 925 739 703 25 424 (3M) 558 715 32 431 455 406 180 (500) 843 623 34162 360 (3M) 55 260 324 325 (3M) 683 849 117 641 368 966 970 356 983 874 »5093 691 60 91 757 957 331 18 (500) 857 (5M) 898 »«308 369 776 931 34 164 882 881 504 206 165 »7245 (300) 724 324 334 285 811 676 407 507 (3M) 140 383 6M 502 187 865 (1000) 406 109 512 »8339 543 968 528 343 844 (500) 741 890 (300) 939 996 41 791 660 123 879 935^ ^738 165 632 644 435 469 282 626 43 940 (3M) Husten! 7-8» Wer diesen nicht heilt, versündigt sich am eigenen Leibe! Kaiser's n VrMamMn soinichmeckende» Malz-Litrakt. I I Berplich erprobt u. empfohlen gegen D M Husten, Heiserkeit, Kartarrh, Ler schleimung u. Brustkartarrhe. - -Itrt") not. begl. Zeugnisse beweisen, tz I HcktL daß sie halten, was sie ver< U I sprechen. I Pack. 25 Pf. Dose 45 Pf. bei Bernhard Opitz in Waldenburg, MW Otto Förster in Altstadt- MA Waldenburg. ULnse-Oikt „^6Perlon" stLLtiiost an- erkLvvt bestes Mittel äer ^eltl lotste Rettung! kalrete 50 unck 100 kk. ^äle^vroßorie IVIsx kolk. Lekiags-Oroxerie kisrnlki Sine 5iinSe begeht, wer eine Nachavmung der echten Stecker»pferd-LMer»milch-Seife von Bee«««»« L Co., Radebeul, mit Schutzmarke Steckenpferd benutzt. Dieselbe erzeugt ein zartes, reines tSestcht, rosi- ges, jugendsnsches Autzsehe«, weiße, sammet- weiche Haut und schönen Leist. a Stück 50 Pf. bei Max «ottz, Harald »eyer. Ein Knabe, welcher Lust hat, Bäcker zu werden, kann unter günstigen Bedingungen in die Lehre'trcten bei G. K«oü, Bäckermeister, Altenburg S.-A., Lebkuchen-Bäckerei.