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einem Handwagen nach Nöbeln fahren wollte, um daselbst Milch, mit der sie handelle, abzuholen, lauerte ihr Stein am dortigen Wafferbassin auf und schlug ihr mit einem Hammer die Schäveldecke ein. Das Mädchen, auf welches er auch eindrang, rettete sich durch die Flucht. Es ist wenig Hoffnung vorhanden, daß es gelingen wird, Frau Stein am Leben zu erhalten. Leider ist es bisher noch nicht möglich gewesen, den Attentäter zu ergreifen, obgleich die umfassend« sten Vorkehrungen getroffen worden sind. Aus dem Sachsenlande. Se. Majestät der König ist am Sonntag Mittag ll Uhr von Berlin wieder nach Dresden zurückgekehrt. Im Lauie des Nachmittags unternahm der Monarch mit feinen Kindern einen Ausflug. Abends fand Familientafel statt. — In Dresden hat am Sonntag Nachmittag eine eng- landfreundliche Kundgebung stattgefunden, welcher u. a. der Staatsminister v. Metzsch und Or. Otto, sowie der Gesandte des großbritannischen Hofes beiwohnten. Es wurde eine Entschließung angenommen, die dem Reichskanzler und eng« lischen Kreisen zur Kenntnis gebracht werden soll. — In der Lackfabrik von Franz Pillnay in Dresden- Neustadt, Großenhainer Straße, brach am Sonnabend früh gegen 8 Uhr Großseucr aus. Die Feuerwehren mußten sich darauf beschränken, die Nebengebäude zu schützen. Die Fabrik selbst ist gänzlich niedergebrannt. — Ter vor einigen Tagen plötzlich verschiedene Komman- deur des Schützenregiments Oberst von Kospoth in Dresden ist einem Steinleiden erlegen, das ihn seit Jahren befallen hatte, dem er aber so zu widerstehen wußte, daß er noch am Morgen desselben Tages, an dem er Abends das Dia konissenhaus aufsuchte, zu Pferde an einer militärischen Hebung teilnehmen konnte. — Der Rat in Leipzig beabsichtigt, aus sanitären Grün« den ein Verbot des direkten Anschlusses der Wasserleitung an Badewannen, Wasch- und Spülgefäße, Dampfkessel, Klo« settspülapparate usw. zu erlassen. — Die Einstellung von 12 Motordroschken wurde vom Leipziger Polizeiamt unter der Bedingung genehmigt, daß die Unternehmer schon bestehende Troschkenkonzessionen er» werben, so daß eine Vermehrung der Droschkennummcrn nicht stattfindet. Ferner hat das Polizeiamt die Bedingung gestellt, daß die Einstellung der Motordroschken spätestens am 1. Mai geschieht. — Zu den Masscnerkrankungen im Geschäftshause Aug. Pölich in Leipzig wird mitgeteilt, daß vorgestern wiederum 5 junge Damen als geheilt aus dem Krankenhause entlassen worden sind, so daß nunmehr nur noch 7 Mävchcn daselbst verpflegt werden. Der Zustand dieser Patienten ist ebenfalls ein sehr befriedigender. — Von der Chemnitzer Kriminalpolizei wurde ein 34. jähriger, mehrfach mit Zuchthaus vorbestrafter Agent aus Avcrswaldc verhaftet, der dort eine Reihe von Schwinde« leien verübte. Unter dem Vorgeben, eine Filiale seines an geblich in Auerswalde bestehenden Versandg-schäfles zu er richten, mietete er dort eine Wohnung zu Kontorzwccken und ließ sie aufs eleganteste ausstatien. Einem jungen Manne, den er als Buchhalter engagierte, verlangte er 250 Mk. als Bankhaus 50 Mk. für sich, erlangten die Woh- dafür zu hat deshalb an den Stadlrat ein Gesuch um Gewährung einer jährlichen Beihilfe von 2000 Mk. und um unenlgclt« licke Ueberlassung der Lehrzimmer gerichtet. Diesem Gesuch haben der Sladlrat und die Stadtverordneten entsprochen. — Am Donnerstag Abend wurde der Oberseuerwehrmann der 2. Kompagnie der Freiwilligen Feuerwehr in Lngatt Schneidermeister Fr. Müller-Gersdorf, als er die Saalwache in einem dortigen Etablissement antrelen wollte, plötzlich vom Schlage getroffen. Ter rüstige, erst 46 Jahre alte Mann war sofort tot. — Vier Unglückssälle innerhalb acht Tagen haben sich aus dew Braunkohlenweik Aktiengesellschaft „Glückauf-Schacht" in vlumrode b" Borna ereignet. Während in voriger Woche ein Bimmermann tödlich verunglückte, wurde am Sonnabend mi'pv.iE* ^"schüttet, der aber nach mehrstündiger Arbeit werden konnte. Dienstag Nachmittag wurden "^"chenden Strecke zwei Bergleute verschüttet, „ ? 'b'- Stelle eines Stadlivachlmcisters in Netzschkau 1 gegen 150 Bewerbungen cingegangen, darunter sin h enn 40 Gesuche von Militäranwärtern. - In h- sl°Iem Z^ an einem Baum festge- Kunden wurde ein ger Knabe Bärwalde aus einem Waldwege bet Mor tzburg von einigen Fleischern aufgefunden. Wie sich Herausstellle, war er von zwei Moritz Kaution ab, deponierte sie bei einem Chemnitzer und Holle das Geld nach wenigen Tagen bis auf ab. Ten erschwindelten Betrag verwendete er Durch die plötzliche Verhaftung des Schwindlers wenigstens die Geschäftsleute, die dem .Agenten" nungseinrichtung geliefert hatten, ohne Bezahlung erhalten, ihre Sachen wieder. . - Die Textilarbeiterschaft, die noch schwer unter den Folgen der letzten großen Streiks zu leiden hat, soll nicht zur Ruhe kommen. Tas Zentralagitationskomitee jür Sachsen (Sitz Chemnitz) hat eine Agitationstour durch das ganze Land beschlossen, und es sollen in der nächsten Zeit nicht weniger als 56 Textilarbeiter- und Arbeiterinnen-Versamm- lungen einbcrusen werden, in welchen die Frauen Wackwitz- Dresden und Greifenberg.Augsburg referieren. Man Hoffl, die große Masse der noch nicht organisierten Textilarbeiter zu gewinnen, um dann mit verstärkten Kräften neue Lohn« sorderungcn an die Unternehmer heranzubringen. — Ter Verein selbständiger Handwerker in Meeraue will eine selbständige Handwerkerschule ins Leben rufen und burger Konfirmanden, deren Phantasie durch Indianer- und Räuberleklüre überreizt war, überfallen, mißhandelt und dann in diesen Zustand versetzt worden, nachdem ihm vorher noch angedroht worden war, daß er in einen nahen Teich ge worfen werden würde. — Die Witwe des vor 2 Jahren verstorbenen Zigarren« macherS M. in Schmiedeberg ist seit einer Woche spurlos verschwunden und hat ihre 7 hilflosen Kinder im Alter von 1!/, bis 11 Jahren in der allen Mobiliars beraubten Woh nung zurückgelassen. Die armen Waisen haben einstweilen bei fremden Leuten Pflege gefunden. — Die städtischen Kollegien in Waldheim beschlossen die Errichtung eines städtischen Rrsormgymnasiums. Tie neue Anstalt soll schon zu Ostern, und zwar gleich mit 2 Klassen, einer Sexta und Quinta, da für beide genügend Anmeldun gen vorliegen, ins Leben treten. Gleichzeitig soll die 2. Ab« leilung der Bürgersckule (mittlere Volksschule) und die 3. Abteilung (einfache Volksschule) künftig zu einer Schule mit dem Lehrziele der mittleren Volksschule verschmolzen werden. Die 2. Abteilung soll als sechsstufige Schule weiterbestchen bleiben. Ferner ist die Einrichtung einer besonderen Ab« leilung für schwachsinnige und minder begabte Kinder vor- gesehen. — Die städtischen Kollegien in Echveeberg haben die Üebernahme der daselbst bestehenden Spitzenklöppelschule in die Verwaltung der Stadtgemeinde beschlossen. Die Schule wird jetzt von 46 Schülerinnen besucht. — Am Freitag Abend in der 9. Stunde ist der Toten bettmeister August Schmiedel in Oberrittersgrüu auf dem Heimwege von Unterriltersgrün nach lleberschreiten des Bahn überganges bei Unterriltersgrün von der Staatsstraße ab- gekommen und irregrhcnd aus den Bahnkörper geraten, wo er von der 3 Meter hohen Futtermauer in die Pöhla hinab- stürzte und tödlich verunglückte. Die Leiche wurde am Sonnabend früh vom Bahnwärter gefunden und ist polizeilich ausgehoben worden. — Beim Sleinefahren wurde der 15jährige Arbeiter Constantin Roßmann aus Streckwitz bei Riesa, als er an abschüssiger Stelle den Hemmschuh an dem schwerbeladencn Wagen anlegen wollte, durch den herabrollenden Wagen überfahren. Die Räder gingen dem Bedauernswerten über den Körper. Obwohl er, als man ihn auffand, noch bei Besinnung war, starb der Verunglückte, der schwere innere Verletzungen davongetragen hatte, wenige Stunden darauf nach furchtbaren Qualen. — Bergarbeiterversammlungen in Otlsnitz und Lllgau lehnten einstimmig die angebotene Teuerungszulage wieder ab. Die Arbeiter verbleiben weiter in der Lohnbewegung Altenburg, 27. Januar. Se. Hoheit Prinz Ernst von Sachsen-Altenburg ist durch eine außerordentliche Kabinels. order am heutigen Geburtstage des Kaisers zum Oberstleut nant befördert worden. — Der Geburtstag Sr. Majestät des deutschen Kaisers ist in unserer Stadt in althergebrackter würdiger Weise verlaufen. Früh fand ein Weckruf seitens der hiesigen Truppen statt. Donn folgten die Festlickkeilen in den Schulen und ein Festgottesdienst in der Sckloßkirche für die Garnison, dem auch Se. Hoheit Herzog Ernst bei wohnte. An diese Feier schloß sich die Parade in der Her- zog Josephs-Kaserne an, die der Regimentskommandeur Oberst Graf v. Hardenberg abnahm, während sie Major von Hardenberg kommandierte. Nach der Parade wurde Kritik geübt und die Parole ausgegeben. Am Nachmittag hatten sich ungefähr 140 Teilnehmer zu einem gemeinsamen Fest mahl im Kasino vereinigt. Dabei wurde vom Staatsminister eine Rede gehalten, die voller Pessimismus war, aber leider nur allzuviel Wahres enthielt. Ten Abend füllten Festlich« leiten aus, welche von Vereinen und vom Militär veran staltet wurden. Solche Festlichkeiten waren bereits an allen Abenden dieser Woche an der Tagesordnung und werden auch morgen noch fortgesetzt werden. — Tie Gehaltsstaffci für die hiesige Schutzmannschast ist um 300 Mk. erhöht worden, sodaß ein Schutzmann von nun ab als Anfangsge halt 1200 Mk. erhält, das in dreijährigen Zwischenräumen um je 100 Mk. bis auf 1800 Mk. ansteigt. — Unsere Stadtgemeinde plant die Einrichtung eines Feuerwehr-Auto« mobil-Löschzuges. Mit Hilse eines kleinen Automobils sollen schnell ein paar Mann von der Feuerwehr nach der Brand stätte gebracht werden, die sofort die Löjcharbciten ausnehmen können, ehe die Masse der Feuerwehr im Stande ist, an der Feuerstätte zu erscheinen. — Vom Landgerichl Altenburg wurde der Rechtsanwalt Kaiser in Schmölln zu 400 Mk. Geldstrafe verurteilt.' Vermischtes. Allerlei. Rechlsawalt Lossen in Eltville am Rhein wurde der „Tgl. Rdsch." zufolge wegen Betrugs und Depot« Unterschlagung in Höhe von 77,000 Mk. verhaftet. — Zu 20 Mk. Geldstrafe wurde ein Kaufmann in Düsseldorf verurteilt, der durch vorschriftswidriges, schnelles und häufiges Umdrehen der Kurbel des Fernsprechers die Verletzung einer Beamtin verschuldete. — Die Münchener Brauereien, mit Ausnahme von drei, haben — einen Verband gebildet und eine Konvention unterzeichnet, der zufolge sie sich bei hoher Konventionalstrafe verpflichteten, einheitliche Verkaufspreise einzuhaltcn, Normen für Beleihung von Wirtschaften aufzu- stellen und sich gegenseitig Schuh in der Erhaltung der bis- hcrigen Kundschaft zu leisten versprechen, d. h. es vermeiden, sich einander Kundschaft abzujagen. — Durch die Wand des Lokomotivschuppens in Oberroden in Hessen fuhr eine Maschine. Tie Wand ist stark beschädigt und muß neu auf gebaut werden. Tas Lokomotivpersonal blieb unversehrt. — Bei dem Zusammenstoß zweier Züge in der Nähe von Kirck- rath im Rheinland wurde ein Lokomotivführer getötet, ein Heizer schwer verletzt. — In Köslin in Pommern stieß eine Frau, die bei brennender Lampe gelesen hatte und cin- geschlafen war, die Lampe um. Tas Bett geriet in Flam men und die Frau trug tödliche Brandwunden davon. — In München ist ein Kunstmaler, der bei dem Keffelberg- Rcnnen im vorigen Sommer von einem Automobil über fahren wurde, infolge dieses Unglückssalles irrsinnig gewor den. — Hamburger Schauerleute proklamierten wegen Nichlbewilligung neuer Lohnforderungen den Streik. Sie legten am Sonntag früh die Arbeit nieder. — Durch riesige Lawinenstürze wurde in den kanadiscken Felsengebirgen jeder Bahnverkehr unmöglich gemacht. Soweit bisher be kannt, sind Menschenleben nicht verloren. — In der Bres lauer Ober-Realfckule ward die Kaiier-Geburtstagsseier jäh unterbrochen. Ter Festredner Oberlehrer Krause wurde während seiner Ansprache vom Schlage getroffen und fiel tot um. Tie Feier wurde abgebrochen. — Auf dem Rangier bahnhofe in Bremen wurde ein Benzinwagen durch einen Zusammenstoß so beschädigt, daß die Flüssigkeit aus lief. TaS Benzin floß in den Straßenkanal, der von mehreren Arbeitern bei offenem Licht gereinigt wurde. Turch die entstehende furchtbare Explosion sind drei Arbeiter um- gekommen. — In Siglar versuchte, wie aus Kö'n gemeldet wird, eine plötzlich irrsinnig gewordene Frau ihr vierjähriges Kind in den brennenden Ofen zu stecken. Als das nicht gelang, schlug sie mit einem Feuereisen dermaßen auf das kleine Geschöpf ein, daß dies unter den Händen der Aerzte verstarb. — In dem böhmischen Dorfe Elscktin hatten Klatschmäuler einen Häusler Jeschak auf seine junge Frau eifersüchtig gemacht. Ter erregte Mann beschloß darauf, sich das Leben zu nehmen. nahm fick eine Quantität Schieß pulver in den Mund und zündete dies an. Es wurde ihm die Zunge herausgerissen, der Kiefer zerschmettert und der ganze Racken blosgelegt. Sein Zustand ist fast hoffnungs los. — Tie 12. deutsche Geweihausstcllung ist in Berlin eröffnet und vom Kaiser besucht worden. Ausgestellt sind 575 Rehkronen, 292 Rochirschgeweche, 139 Gemskrickel, 60 Tamschaufler und 12 Elchschaufler. Preise erhielten der Kaiser, der König von Württemberg, der Fürst von Schaum- burg-Livve usw. — Tas Obcrkriegsgericht in Nürnberg verurteilte den wegen Vergehens gegen Z 175 des Reichs strafgesetzbuchs angcklagten Oberleutnant Ovpell wegen vor schriftswidriger Behandlung eines Untergebenen zu 2 Monaten Gefängnis und zur Dienstentlassung. — Bei der Ziehung der russischen Prämienobligalionen gewann einer der Haupt, führer der Revolution, der verhaftete Ingenieur Jokolcwitsch in der Peter-PaulS-Festung in Petersburg 200,000 Rubel. O Ironie des Schicksals! Telegramme. Dresden, 29 Januar. Ein stark besuchte england- freundliche Kundgebung sand gestern unter dem Vorsitz des Oberbürgermeisters Beutler statt. Auch Regierungs vertreter, daS diplomatische Corps, sowie die Spitzen der Staats- und Stadtbehörden hatten sich eingefunden. Nach einem Vortrage des Professors Getz gelangte ein stimmig eine Erklärung zur Annahme, welche sich für ein freundschaftliches Einvernehmen zwischen England und Deutschland aussprach. Zwickau, 29. Januar Die sächsische Arbeiterbewegung wurde in einer großen Arbeiterversammlung am Sonn tag beendet. Die von den Werken angebotene Teuerungs zulage von 25 Pf. pro Schicht ist somit angenommen. Berlin, 29. Januar. In einer gestern abge haltenen Versammlung des Verbands obergäriger Brauereien wurde eiue Resolution gegen die geplante Biersteuer, sowieZgegen die Steuer aus Zucker, Mais und Zuckercouleur angenommmen. Berlin, 29. Januar. Im Sternbilde des Herkules wurde ein neuer Komet entdeckt. Berlin, 29. Januar Vor dem Lehrter Bahnhofe schoß gestern früh gegen 8 Uhr der auf dem .Hauptsteueramt beschäftigte Militäranwärter Rudolf Porallo dem Haupt- steueramtsdiencr Alb. Kiepenhagen eine Kugel in den .Hinterkopf und verletzte ihn schwer, sodann tötete er sich selbst durch einen Schuß. Berlin, 29 Januar Ein schwerer Unfall ereignete sich gestern Abend nach 11 Uhr im Zirkus Busch. Ein Statist geriet infolge eines Zufalls zwischen zwei be wegliche Requisttenstücke. Es wurde ihm der Kopf zer malmt, so daß er in wenigen Minuten starb. Wiesbaden, 29 Januar Die Glasermeister Lorenz und Zimmermann, die kürzlich einen Bauplatz zu verhältnis mäßig hohem Preise erworben hatten, sind mit 7V,VOO Mark Hypothekengeldern verschwunden. München, 29 Januar Der Großherzog von Luxem burg verbrachte die vorgestrige Nacht ziemlich unruhig, doch zeigte sich im Allgemeinbefinden eine langsam fort schreitende Besserung. Straßburg i. E., 29. Januar. Die von der reichslän dischen Sozialdemokratie gestern im ganzen Lande ver anstalteten 38 Demonstrationsversammlungen zugunsten der Einführung des allgemeinen und direkten Wahl rechts zum Landesausschuß verliefen, soweit die Berichte vorliegen, bei starkem Besuche überall ruhig. Die mili tärischen Vorbereitungen waren überflüssig. Von den Versammlungen wurden Resolutionen für das allge meine direkte Wahlrecht zum Landesansschutz ange nommen mit dem Protest gegen das bisherige System der Fcrnhaltung breiter Volksschichten von der elsatz- lothringischen Landesgesetzgebung. Die Anwesenden fügten sich willig den Anordnungen der sozialdemokra tischen Ordner. Zur Erreichung der Forderung der all gemeinen und direkten Wahlen soll kein Opfer gescheut und kein Mittel unversucht bleiben. Hamburg, 29 Januar. Hamburger Grotzkausleute und Grotzrhedcr veröffentlichen einen Aufruf zu einer Spende an die Gesamtheit der Schutzmannschast. Die Schutz leute sollen erfahren, so heitzt es in dem Aufruf, dah diejenigen, für welche sie in schweren Stunden ihre Kräfte eingesetzt haben, auch für sie einzutreten gewillt seien. Von den Unruhen heitzt cs, daß diese durch sozialdemokratische Umtriebe hcrvorgcrufen seien. Brüssel, 29 Januar Der Kommandant Lemaire ist mit eiuer neuen Expedition nach Zentralafrika beauf tragt worden. Er wird Brüssel in 2 Monaten verlassen.