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schein. «S-Uch mit Ausnahme der Tage Und LL Mmahme^k^^ HM LVL^Ai«^" kn^enNl z E Ex^ßT M Frau Kaufmann Max Härti',, Leipzigerstr 8« IM- »s'K ».? 5 «ff -TV "TV 8 S--^ 4T H, M -^T- rT^V i6»; in Rochsburg bei Herrn Paul Zehl; in M . »s ^n,LMe..,«. - V H M Walk-nburq bei Herrn Ernst Rö che; in Inserate pro H-ue 10 P,, Linges. L0 P;. 2-. 'Ä^t«, Spedition: W»!d«>,b>«s, OS«M- 281?.. Ziegelherm bei Herrn Eduard Kirsten. »^s ' Amtsblatt für den SLadtrath Zu MaLdenburg. Zugleich weit verbreitet in den Städten Penig, Lunzenau, Lichtsnft-Lrt-Ga!luverg, und in den Ortschaften der nachstehenden Standesamtsbezirke: Altstadt-Waldenburg, Braunsdorf, Callenberg, St. Egidien, Ehrenham, Frohusvorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenchursdorf, Laugen lsÄa-Niederhain, Langenleuba-Oberhain, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Oelsnitz i. E., Reichenbach, Remse, Rochsburg, Rußdorf, Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim. 298 Mittwoch, den 23. December 1896- Witterungsbertcht, aufgmommen am 22. December, nachm. 4 Uhr. Barometerstand 764 mm reducirt auf den Meeresspiegel. Thermometerstaud 4- 1° 0. (Morgens 8 Uhr 4 1".! Feuchtigkeitsgehalt der Luft nach Lambrechts Polymeter 81"/v. Thaupunkt — 2 Grad. Wiu-richtuug: Nord. Daher Witterungsanssichteu für dm 23. December: Dunstig bedeckt, Neigung zu Niederschlägen. Verordnung, die Maul und Klauenseuche betreffend. Da die Maul- und Klauenseuche in vielen Fällen nur durch den Personen verkehr von einem Stalle in den andern verschleppt wird, so hält es das Ministerium des Innern für geboten, das Augenmerk der Behörden und der betheiligten Vieh besitzer ganz besonders auf den bevorstehenden GesindewechsU zu lenken. Insbeson dere ist den Ortsbehörden bei eigener Verantwortung zur strengsten Pflicht zu machen, darüber zu wachen, daß das Gesinde die verseuchten Gehöfte nicht ohne die in Z 63 der Instruction vom 27. Juni 1895 — Reichsgesetzblatt 1895 Seite 357 flg. — vorgeschriebene Abwaschung und Reinigung des Schuhwerks und bez. der Kleider verlasse und daß beides — Abwaschung und Reinigung — auch gründlich erfolge — vergl. hierzu Z 8 Punkt 3 und 4 und Z 14 der Anweisung zur Instruction vom 27. Juni 1895 — Reichsgesetzblatt 1895 Seite 393 flg. —. Den Vieh besitzern aber, deren Gesinde wechselt, ist zu empfehlen, sich vor Antritt des neuen Gesindes darüber Gewißheit zu verschaffen, ob in dem Gehöft, in welchem letzteres bisher gedient hat, die Maul- und Klauenseuche herrscht, und eventuell darauf zu dringen, daß eine etwa unterlassene Reinigung noch nachgeholt werde. Dresven, am 18. December 1896. Ministerium des Innern. V. Metzsch.Körner. Nnsere geehrten Abonnenten, welche das Blatt dnrch die Post beziehen, werden gebeten, die Neube stellung auf das „Schönburger Tageblatt" schou jetzt bewirken zu wollen, da unr hierdnrch unlieb same Verzögerungen in der regelmäßigen Lieferung vermieden werden können. Expedition des Schönburger Tageblattes. "Waldenburg, 22. December 1896. Die prinzipiell wichtigste Frage, welche der Reichstag in dieser Session zu lösen hat, ist die vom Reichstage im letzten Frühjahr fast einstimmig geforderte und vom Reichskanzler Fürsten Hohenlohe auch zugesagte Reform des Militär-Strasprocesses. Auch der Kriegsminister Bronsart von Schellendors hatte sich seiner Zeit ausdrück lich für das Einbringen einer solchen Vorlage verbürgt, und als er im letzten Sommer aus seinem Amte schied, wollte man vielfach annehmen, die Gegner einer Aende- rung des Militärstrasprocesses seien mächtiger, als deren Freunde. Die Befürchtung, es könnte in der Folge auch zu einem Kanzlerwechsel und zu einem Nücktrittsgesuch des gesammten preußischen Staatsministeriums kommen, ist nun freilich widerlegt, denn es ist amtlich erklärt, der Kaiser sei mit der in Rede stehenden Reform des Strafproceffes einverstanden, und der Reichskanzler werde eine entsprechenden Vorlage dem Parlament unterbreiten. Der betreffende Gesetzentwurf ist auch jetzt zu erwarten, nur dürste es zweifelhaft sein, ob verselbe allen Wünschen im Reichstage, die in dieser Beziehung bestehen, genügen wird. Eine Mehrheit im Reichstage will nicht nur eine Oeffentlichkcit des Militärstrasprocesses, wie sie in Bayern bereits besteht, sie will auch anderweitige Aenderungen, von welchen kaumanzunehmen sein wird, daß die oberste Militärbehörde hierauf eingchen wird. Bei den Berathungen über die in letzter Stunde zu Falle gekommene Novelle zu den Neichs-Justizgesetzen hat sich bereits gezeigt, daß das Bessere auch ein Feind des Guten werden kann, vielleicht thut es heute schon manchem Ab geordneten leid, daß die Einführung der Berufung gegen Straskammerurtheile um anderweitiger Differenzen willen nun von Neuem hinausgeschoben ist. Daß es so auch bei der Reform des Militärstrasprocesses ergeht, ist mög lich, aber nicht zu wünschen, und darum möchte bei Zeiten darauf hingcwiesen sein, daß es immer noch besser ist, Schritt für Schritt mit Neuerungen und Verbesserungen vorzugehen, als gar nichts zu erreichen. Die Einrich- tungen in der Armee sind lange Zeit unerschütterlich sestgehalten. Kaiser Wilhelm I. war kein Freund von einem Wechsel in denjenigen Verhältnissen, unter welchen große Siege erfochten wurden, unter welchen er selbst ein Greis geworden war. Aber seit dem Tode des ersten Hohcnzollernkaisers ist Manchem, was die Zeit erforderte, auf das Bereitwilligste entsprochen worden, wenn auch nicht mit einem Male Alles auf den Kopf gestellt wer den konnte. Und hieran soll man füglich denken: In der Armee läßt sich freilich Manches reformiren, aber auch recht viel ruiniren, wenn nicht das richtige Tempo eingehalten wird. Wenn in der Reform des Militärstrafproceffes erst einmal ein Anfang gemacht ist, wird auch die Fortsetzung von selbst erfolgen, das liegt schon in der Natur der Sache. Die öffentliche Gerichtsbarkeit ist hier etwas Neues, es bleibe doch der Erfahrung überlasten, einzelne Punkte, die heute noch nicht mit vollster Klarheit zu über sehen sind, aufzuklären. Der Reichstag hat im letzten Arbeitsabschnitt, bis zum Sommer 1896, ein tüchtiges Stück Arbeit geleistet, diesmal hat er mit negativen Re sultaten begonnen. Daß das nicht so weiter gehen möge, kann man nur wünschen, Reformen wünscht Jeder, aber auch Reformen, die nicht über's Ziel hinausschießen und sich in sogenannter Kraftleistung überstürzen. Damit wäre keine ruhige und stätige Entwicklung verbürgt. Politische Rundschau. Deutsches Reich. Die kaiserlichen Majestäten besuchten Sonnabend Vormittag den Gottesdienst in der Gnadenkirchc zu Berlin und machten eine gemeinsame Spazierfahrt. Im Laufe des Montags hörte der Kaiser im kgl. Schlosse die Vorträge des stellvertretenden Chefs des Civilcabinets Scheller, des Chefs des Marinecabinets v. Senden, des Staatssekretärs Hollmann und des commandirenden Admirals v. Knorr. Abends speiste der Monarch im Kreise der Offiziere des zweiten Garderegiments. Der Chef des kaiserlichen Militärcabinets v. Hahnke ist von der Lungenentzündung wieder hergestellt und wird am Mittwoch aus Meran in Berlin eintrcffen. Als künftiger Präsident deS preußischen Herrenhauses wird, nachdem Fürst Solms abgelehnt hat, Fürst Pleß genannt. Fürst und Fürstin Hohenlohe begeben sich am heutigen Tage nach Podiebrad in Böhmen, um bei ihrem ältesten Sohne die Weihnachtsseiertage zu verleben. Zum Hamburger Hafenarbeiterstreik wird ge meldet: In zehn Versammlungen der Hafenarbeiter wurde Montag beschlosten, den Streik fortzusetzen. Im Hafen ist es lebhafter; es arbeiten 82 Schiffe mit 156 Krähnen und 1356 neuen, 68 alten Arbeitern. In den Pastagierhallen trafen 800 neue Arbeiter ein, die eingestellt wurden. Im 4. Bezirk liegen 35 Dampfer und 16 Segler des schlechten Wetters wegen unthätig. Der Gouverneur von Ostasrika Oberst Liebert hat Montag Abend Berlin verlassen, um sich über Neapel, von wo die Abreise am 30. December erfolgt, auf seinen Posten zu begeben. Bei den erneuten Zeugenvernehmungen im Falle Brüsewitz legte der Auditeur, wie aus Karlsruhe ge meldet wird, das Hauptgewicht auf die Feststellung des Lieutenants v. Brüsewitz bei der Todtschlagsaffaire und ob die bei der Reichstagsdebatte mitgetheilten Einzelhei ten den Thatsachen entsprechen. Zur Herbeiführung eines gleichmäßigen Verfahrens wird, wie der „Reichsanzeiger" bekannt giebt, bestimmt, daß zu den als baare Auslagen anzusehenden Kosten, deren Erstattung den im Disciplinarversahren Verur- theilten gemäß den Bestimmungen des Gerichtskostcnge- setzes auferlegt wird, auch die in dem Verfahren erwach senden Portokosten und Schreibgebühren zu rech nen sind. Der Rudolstadter Landtag beschloß grundsätzliche Streichung des Z 8 des Schwarzburger Vereinsgesetzcs, betr. das Verbot politischer Arbeitervereine. Die Naturalisation von Ausländern sollte, wie jüngst gemeldet wurde, ganz allgemein von dem Nach weis der Kenntniß der deutschen Sprache abhängig ge macht werden. Diese Meldung scheint sich jedoch in der erwähnten Form nicht zu bestätigen. Wie nämlich die „Post" erfährt, ist eine derartige generelle Bestimmung nicht erlassen worden. Die Unkenntniß der Landes sprache macht vielmehr die Naturalisation an sich nicht unmöglich. Es dürfte hierbei deshalb wie bisher, so auch in Zukunft, von Fall zu Fall entschieden werden. In der Schule der bei Kattowitz (Oberschlesien) ge legenen Ortschaft Bykowinc wird, wie die „Post" mittheilt, nur polnisch gesprochen. Die aus der Schule ent lassene Jugend ist des Deutschen absolut nicht mächtig. Das sreiconservative Blatt hält diese Thatsache für kaum glaublich, trotzdem sie auf Wahrheit beruht, und giebt ihrem Befremden darüber Ausdruck, daß der schwere Mißverstand bisher nicht zur Kenntniß der Schulbehör den gelangt ist. Abhilfe thue dringend noth, da der geschilderte Zustand mit dem Geiste des Gesetzes unver einbar sei. Wie das Verhältniß des Herrn v. Lützow zur poli tischen Polizei entstand, darüber berichtet die „Köln. Volksztg.", ohne freilich eine Gewähr für die Richtigkeit ihrer Mittheilungen zu übernehmen. Der Darstellung des klerikalen Blattes zufolge hielt der Kaiser einmal in einem engeren Kreise von activen Offizieren einen vorher angekündigten Vortrag und zu diesem Vortrage war auch gänzlich uneingeladen Herr von Lützow ge kommen, in der Uniform seines früheren Regiments, die er zu tragen berechtigt ist. Die Uniform wurde respec- tirt, und unangefochten konnte ihr Träger den Vortrag bis zu Ende mit anhören. Wie staunte aber der Kaiser und die von ihm beehrte Gesellschaft von Offizieren, als am andern Tage in verschiedenen Zeitungen ein Bericht über den Vortrag erschien. Die politische Polizei wurde beauftragt, den Urheber jener Indiskretion zu ermitteln, und sie entdeckte ihn in der Person des Herrn v. Lütz--w. Das Heldenstück des letzteren soll aber die Po!ize> so