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bchinllmM' Tageblatt Und Filialen: W Altstadiwaldendurg bei Herr; und Kaufmann Otto Förster; in Kausungen bei Herrn Ar. Janaschek; in Langenchurs- Lors bei Herrn H. Stiegler; in Penig Frau Kaufmann Max Härtig, Leipzigerstc. 163; in Rochsburg bei Herrn Paul Zehl; i r Wolkenburg bei Herrn Ernst Rösche; i i Ziegelheim bei Herrn Eduard Kirste». KKW VatSeckurger Lnmger La^pro ZeL 10 Pf'siu^ AS Expedition: Waldenburg, O^ergan , Amtsblatt rür 0«n sradtrarq zu -Vaidsndurg. - Vunreuau, Lichtenftein-Callnbörg, und in den Ortschaften der nachstehenden Standesamtsbezirt«: Zugleich weit verbreitet m den Ehrenhain, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenchursdorf, Langen Mtstadt-Waldenburg, Braunsdorf, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Oelsnitz i. E., Reichenbach, Remse, Rochsburg, Rußdorf, leuba-Niederhain, Langenleuba-Oberham, Wolkenburg und Ziegelheim. onntag, den 25. Octoder Bekanntmachung Jg- r S t a d t r a t h. Kretschmer, Bürgermeister. Dienstag, den 27. October 1896, Vorm. 10 Uhr sollen in Langenchursdorf in Rose's Schankwirthschust anderwärts gepfändete Gegen s. w., , - unterzeichneten Behörde auch dann einzureichen, forderung nicht zugehen sollte. Waldenburg, den 23. October 1896. D e Stammholz- Verkauf. Aus den Forsten der Fürstlich Schönburgische« Herrschaft Kaiserwald- Glatzen bei Königswart in Böhmen soll das im Jahre 1897 zum Einschlag ge langende Stamm- und Klotzholz (bei 7000 Fm.) von Fichte und etwas Tanne (bis 15"/o) im Offertwege zum Verkaufe kommen. Jeder Kauflustige wolle die schriftliche Offerte bis 14. November d. I. an das Fürstlich Schönburgische Forstamt Kaiserwald-Glatzen bei Königswart in Böhmen einreichen, und gleichzeitig separat ein Vadium von 2 Kronen pro Fest meter im Baaren an das Fürstlich Schönburgische Rentamt ebendaselbst einsenden. Die Gebote sind dabei auf die einzelnen Schläge und auch reoierweise zu stellen. Die Verkaufsbedingungen, deren Kenntniß in den Offerten zu bestätigen ist, können mit dem Verzeichnisse der betreffenden Schläge gegen Einsendung von 30 Kr. oder 50 Pfennige in Briefmarken vom genannten Forstamte bezogen werden. Die recht zeitige Besichtigung der Schläge ist sehr erwünscht. stände, als: Bilder, 1 Kaffeeservice und verschiedene Vasen meistbietend gegen Baarzahlung versteigert werden. Waldenburg, am 24. October 1896. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts daselbst. Kerstan. die Einkommensdeklaration betreffend. Aus Anlass der sür das nächste Jahr stattfindenden allgemeinen Einschätzung zur Slaatseinlommensteuer werden zur Zeit Aufforderungen zur Deklaration e steuerpflichtigen Einkommens ausgegeben. Auch Denjenigen, welchen eine derartige Aufforderung nicht zugehen wird, steht es frei eine Deklaration über ihr Einkommen bis znm 6. November dieses Jahres bei dem unterzeichneten Stadtrath einzureichen. Zu diesem Zwecke werden bei Letz terem Deklarationsformulare unentgeltlich verabfolgt. Gleichzeitig werden alle Vormünder, ingleichen alle Vertreter von Stiftungen, Anstalten Personenvereinen, liegenden Erbschaften und anderen mit dem Rechte des Vermöqenserwerbs ausgestatteten Vermögensmassen ausgefordert, sür die von ihnen bevormundeten Personen beziehentlich von ihnen vertretenen Stiftungen, Anstalten u. soweit dieselben ein steuerpflichtiges Einkommen haben, Deklarationen bei der , wenn ihnen deshalb besondere Auf- Witterungsbertcht, ausgenommen am 24. October, nachm. 4 Uhr. . , ruf den Meeresspiegel. Thermometerstaud -s 8,»" O. (Morgens 8 Uhr l- 7'.j Feuchtigkeitsgehalt der Luft nach Barometerstand 761 mm. reducrrt auf ^Meer Thaupnntt 1 0,. Grad. Mudrtchtung: West. Daher Wittcrnnasausfichten für den 25. October: Wechselnde Bewölkung bis halbheiter. "Waldenburg, 24. October 1896. Es ist ein bekannter Gebrauch bei Monarchen-Begeg- nungen, daß derjenige Fürst, welcher den Besuch erhält, in nicht zu ferner Zeit seinem Gaste in dessen Land einen Gegenbesuch abstattet. Zum Besuchsort wird nicht immer die Hauptstadt gewählt, doch ist sie in der Regel der Schauplatz der neuen Begegnung. Das Beisammen sein von Staatsoberhäuptern braucht durchaus nicht in allen Fällen eine politische Bedeutung zu haben, und erst recht werden die Gegenvisiten nur von dem Gesetz der Höflichkeit dictirt; so würden denn auch die Reisen, welche im nächsten Jahre europäische Staatsoberhäupter nach Rußland und Petersburg unternehmen werden, an und für sich keine besondere Beachtung beanspruchen können, wenn nicht zum ersten Male bei dieser Gelegen heit das Erscheinen des Präsidenten der französischen Republik im Auslande ernstlich in Frage käme. Dabei kommen doch verschiedene Gesichtspunkte in Betracht, die nicht so kurzer Hand abgethan werden können und den "i""°rchischen Negierungen immerhin einigen Stoff zum Nachdenken geben werden. Zu vermeiden sind die Be suche nrm einmal nicht, aber man wird dabei Erfahrun gen machen, wie sie ü, diesem Jahre schon gelegentlich der Anwesenheit des Zaren in Paris gemacht worden sind. Die Franzosen haben bis weit in diesen Sommer hinein noch nicht so recht an die Erfüllung ihres höch sten Wunsches, daß der Zar und die Zarin zusammen nach Paris kommen möchten, geglaubt. Die Pariser Zeitungen rechneten anfänglich ausnahmslos nur mit der Möglichkeit einer Begrüßung des Zaren durch den Prä sidenten der französischen Republik in irgend einem nord- französischen Hasen. Und man war schon damit zu frieden. Wäre Nikolaus I I. nicht nach Paris gekommen, es wäre schließlich ebenso gut gewesen, er hat ja auch m London und in Berlin keinen besonderen Aufenthalt genommen. Eine bestimmte Erklärung von russischer - b'tt' daß es nur zu einer Begegnung in einem nord- franzosi chen Hafen, auf der Reise von England nach Hessen kommen werde, würde allen weitergehenderen fran zösischen Wünschen von vornherein den Garaus gemacht haben. An einem Vorwand würde es ja nicht gefehlt haben, um die Vermeidung von Paris auch den Fran zosen ganz plausibel erscheinen zu lassen. Erst als von russischer Seite keine solche bestimmte Erklärung erfolgte, wurden in Paris neue schüchterne Aeußerungen laut, welche dahin gingen, der Zar werde allein nach Paris kommen. Wieder war man auch damit einverstanden, und dann kam von russischer, nicht etwa von französischer Seite, die osficielle Ankündigung, welche ganz Frankreich zum Taumeln brachte, Zar und Zarin würden zur Seine kommen. Was bleibt nun übrig? Hat der Zar von Rußland den Präsidenten der Republik allen anderen europäischen Staatsoberhäuptern vollkommen gleichgestellt, so muß man in der Republik auch die Consequenzen ziehen, und Herr Felix Faure wird in Petersburg im Namen Frankreichs seinen Gegenbesuch abzustatten haben. Wenn man glaubt, die freien Republikaner könnten sich dadurch verletzt fühlen, daß ihr Präsident nun beim autokratischen Zaren Visite machen müßte, so irrt man sich gewaltig, die Fran zosen werden wieder einmal in Wonne schwimmen, wenn Herr Faure des Zarenreiches Boden betritt. Er hat es ja nicht nöthig, den Landweg durch Deutschland einzu- schlagen, der auf seiner kürzesten Route über Berlin führt, ein französisches Geschwader bringt ihn sicher nach Kron stadt und Petersburg. Nicht lange wird es mehr dauern, und in Paris wird man ernsthaft beginnen, sich mit den Einzelheiten dieser Präsidentenreise zu beschäftigen, die der Eitelkeit des französischen Volkes neue Nahrung geben wird. Daß Herr Faure nicht nur am russischen Hofe, sondern auch beim russischen Volke eine sehr sympathische Ausnahme finden wird, ist doch ganz sicher. Und eben hierin ist das weniger Angenehme für die Petersburger Monarchen-Besuche des nächsten Sommers zu sehen. Die russische Bevölkerung hat seiner Zeit den französischen Flottenoffizieren, die von Kronstadt über Petersburg durch Rußland bis skau reisten, einen so sympathischen, ja geradezu begeisterten Empfang bereitet, wie ihn im Lande des Zaren kein fremder Fürst gefun den hat. Wozu soll man denn Sachen verhüllen, die nun doch einmal auf Wahrheit beruhen? Und voraus» zusehen ist, daß der Präsident des republikanischen Frank reich, wenn er nächstes Jahr die russische Hauptstadt be sucht, viel wärmer begrüßt werden wird, als der deutsche Kaiser, Kaiser Franz Joseph und der Vertreter der Königin Victoria. Alle Berichte aus Rußland, alle Mit- theilungen von Ruffenkennern stimmen unbedingt darin überein, daß die Russen, Dank der unermüdlichen pan slawistischen Agitation für das „liebe" Frankreich schwär men, vom übrigen Europa aber so gut wie gar nichts wissen wollen. Wenn in offiziellen Depeschen immer von „glänzenden Empfängen" und „enthusiastischen Be grüßungen" hoher Herrschaften die Rede ist, so ist darauf oft genug recht wenig zu geben, wie, um nur ein Bei spiel anzuführen, das offizielle Telegramm über des Zaren enthusiastische Begrüßung in Kiel lehrt, wo von einer enthusiastischen Begrüßung der nur sehr geringen Menschen zahl schon um deswillen keine Rede sein konnte, weil Niemand den Zaren gesehen hat. Die Pariser Visite des Zaren hat der Völkerfreundschaft nicht gedient. Das wird man im nächsten Jahre noch mehr sehen, als in diesem. Politische NmrSschau. Deutsches Reich. Der Geburtstagstisch der Kaiserin war auch in diesem Jahre wieder mit den schönsten Blumen, welche die Jahreszeit bietet, geschmückt. Die Mitte zierte der Geburtstagskuchen mit 38 Lichtern. Unter der Fülle von Geschenken bemerkte man eine Wiedergabe des neuen Bildes des Kaisers, ferner ein großes Oelgemälde, eine italienische Landschaft darstellend, dann Kassetten mit Briefpapier iu jeder Form, Bonbonieren mit den feinsten Chokoladen, prächtige Fächer und eine Serie von neuesten Winterhüten. An das aus Anlaß der Geburtstags feier stattgehabte Diner schloß sich eine musikalische Abend unterhaltung im Muschelsaal. Freitag Vormittag hörte der Kaiser nach einem