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Stiegler; in Penig be: Frau Kaufmann Max Härtig, Leipzigerstr. 163; in Rochsburgbei Herrn Pau! Zehl; in Wolkenburg be! Herrn Ernst Rösche; ii Ziegelheim bei Herrn Eduard Kirsten. und WaiSenburzer Anreiger Amtsblatt für -en Stadtrath zu MaLdenburg. Zugleich weit verbreitet in den Städten Penig, Lunzenau, LtchLenftein-Callnberg, und in den Ortschaften der nachstehenden Standesamtsbezirke: ÄUstadt-Waldenöurg, Braunsdorf, Callenberg, 2t. Egidien, Ehrenhain, Frohnsdorf, Falken, Grumbach, Kaufungen, Langenchursdorf, Langen leuba-Niederhain, Langenleuba-Oberhain, Niederwiera, Oberwiera, Oberwinkel, Oelsnitz i. E., Neichenbach, Remse, Rochsburg, Rußdorf, Schlagwitz, Schwaben, Wolkenburg und Ziegelheim. ^,-N 207» Sonnabend, den 5. September ZM6- Witternngsbericht, ausgenommen am 4. September, nachm. 4 Uhr. Barometerstand 762 MW. reducirt aus den Meeresspiegel. Thermometerstand -i- 18,5° O. (Morgens 8 Uhr st 15".) Feuchtigkeitsgehalt der Luft nach Lambrechts Polymeter 46'/o. Thaupunkt -st 7,r Grad. Windrichtung: West. Daher Witterungsanssichten für den 5. September: Wechselnde Bewölkung bis halbheiter. Für die zahlreichen guten Wünsche, welche mir zum Geburtstage meines Sohnes aus Waldenburg zugegangen sind, spreche ich hiermit meinen tiesgesühlten Dank aus. Erbpriuzessin von Schönburg. ^Waldenburg, 4. September 1896. Neuerdings ist wieder auf die Gefahren aufmerksam gemacht worden, welche der unüberlegte Zuzug besonders jugendlicher Personen nach den Großstädten für diese im Gefolge hat. Um dem massenhaften Zufluß ländlicher Personen in die Verkehrscentren wenigstens einigermaßen zu steuern, fordert man von den Zuziehenden neuerdings den Nachweis des Besitzes einer geeigneten Wohnung und unterläßt es auch nicht, alljährlich öffentlich vor solchem unüberlegten Beginnen zu warnen. Andre Mittel der Abwehr, die nicht nur im Interesse der Zugewanderten selber, sondern auch im Interesse der ländlichen Arbeits geber lägen, können nicht zur Anwendung gebracht wer den, da im deutschen Reiche die Freizügigkeit, d. h. das Recht dorthin zu ziehen, wo man die beste Bezahlung seiner Arbeit und die beste Behandlung erwartet, gesetzlich garantirt ist. Ueber die Zweckmäßigkeit des Freizügigkeitsrechts be stehen die entgegengesetztesten Meinungen. Während der gesammle Liberalismus in der Freizügigkeit das unantast bare Recht des freien Individuums erblickt und alle Anstrengungen, dasselbe einzuschränken, als gesetzwidrige Freiheitsberaubung hinstellt, machen die Conseroativen sehr gewichtige Bedenken gegen das Recht der Freizügigkeit geltend, dem sie mehr schädigende als nutzbringende Fol gen zuschreiben. Da die praktische Bedeutung des Gesetzes eine handgreifliche ist, so verlohnt es sich wohl einmal, die Argumente der Freunde und Gegner d"sselben zu- sammcnzustellen, um ein objektives Urtheil darüber zu ermöglichen. Der Liberalismus erblickt, wie gesagt, eine rechtswid rige Beschränkung der freien Selbstbestimmung in d.e Verkürzung oder Aushebung der Freizügigkeit. Diese Bedenken sind vom rechtlichen Standpunkt durchaus an- zuerkennen. Weiter meint man, würden der Freizügigkeit innerhalb der Grenzen des Reiches Schranken gezogen, so würde damit der Auswanderung Thür und Thor geöffnet. Der Wandertrieb würde sich angesichts eines Verbotes erst recht geltend machen und schädigender als der Zuzug aus den ländlichen Bezirken in die Jndustrie- und Verkehrscentren würde die überseeische Auswanderung auf die Entwickelung der Cultur des Heimatlandes wirken. Die conseroativen Anschauungen dagegen erblicken in dem Recht der Freizügigkeit zunächst um deswillen eine Gefahr, als auch Minderjährige, die noch kein rechtes Urtheil besitzen, nur um ihre Neugierde zu befriedigen oder in der thörichten Hoffnung, daß ihnen anderwärts die gebratenen Tauben ohne erhebliche Arbeitsleistung in den Mund geflogen kommen würden, das Land verlaffen und ihr Heil in der großen Stadt versuchen. Auch die Forderung der Wiedereinführung von Zuzugsgeldern ist erhoben worden, damit die Städte sich für etwaige Un kosten, die ihnen die Zugewanderten im Falle von Er krankung oder Verarmung machen, schadlos halten können. Als Hauptgrund führt man jedoch gegen die absolute Freizügigkeit die Thatsache ins Feld, daß die Gesundheit junger Leute, die bei dem Aufenthalte auf dem Lande und der Thätigkeit daselbst eine blühende und feste ist, in der Stadt, mit ihrer durch die Fabriken und den Mangel an Bäumen mangelhafteren Luft, schnell verküm- wert. Die kleinen unzulänglichen Wohnungen des Stadt- anfenthalteS tragen in der gleichen Richtung das Ihrige dazu bei, um die Befürchtung nur allzu begründet er scheinen zu lassen. Auch der gesunde, unbefangene Sinn des jugendlichen Landvolkes wird in den großen Indu striestädten durch die Propaganda der Socialdemokratie leider nur allzuschnell verdorben. Zu alledem kommt die Thatsache, daß durch die Freizügigkeit dem Lande die ihm so nothwendige Arbeiterschaft immer mehr entzogen und in die großen Städte gelockt wird, wo viele hun gern müssen. Man sieht, auch diese Auffassung erfordert Berücksichtigung. Politische Runs schau. Deutsches Reich. Der Kaiser wird auch in diesem Jahre in der Zeit vom 20. September bis 7. October zur Rothwildjagd auf Schloß Nominten in Ostpreußen weilen. Die große Hofjagd bei Blankenburg am Harz, woran der Kaiser theilnimmt, ist auf den 30. October festgesetzt. Am Donnerstag Vormittag fand auf dem Truppen übungsplätze bei Zeithain in Gegenwart des Kaisers, des Königs Albert und der nach Dresden gekommenen Fürstlichkeiten große Parade statt, an welcher außer dem sächsischen Armeecorps die preußische 4. Garde- Kwalleriehrigade theilnahmen. Der Kaiser und König Albert begaben sich gegen 9 Uhr mit dem Hofzuge nach dem Paradefetv, während die übrigen Fürstlichkeiten, die militärischen Gäste und die Suiten bereits um 8 Uhr dorthin gefahren waren. Die Majestäten wurden auf dem- Paradefelde mit klingendem Spiel empfangen. Nach dem Abreiten der Fronten folgte der höchst ge lungene Vorbeimarsch. Der Kaiser äußerte wiederholt seine Zufriedenheit über die Haltung der Truppen. Nach der Parade wurde die Fahrt nach Meißen ange- Oeten, wo Abends in der Albrechtburg Galadiner zu etwa 300 Gedecken fttrttfand. Zum Empfang des Kaisers und des Königs von Sachsen war der Bahnhof überaus prächtig geschmückt. In der Feststraße waren zahlreiche Flaggenmasten aufgestellt, durch Eichcn-Guirlanden ver bunden, die Häuser selbst mit Eichenguirlanden, Tannen- und Eichenkränzen auf das Reichste geschmückt. Mehrere mit Namenszügen des Kaisers und des Königs Albert, sowie mit Emblemen verzierte Ehrenpforten hatte man errichtet. Eine ungeheure Menschenmenge wogte in den Straßen und bereitete den Fürsten stürmische Ovationen. Bei Anbruch der Dunkelheit begann die Illumination. Um 9'/« Uhr erfolgte die Rückkehr nach Dresden. Auf dem Wege nach dem Bahnhofe wurden den Majestäten neue Huldigungen bereitet. Die Abreise des Kaisers nach Breslau erfolgt am heutigen Freitag Vormittag. Der Chef des Militärkabinets v. Hahnke ist vom Kaiser zum Chef des Grenadierregiments Prinz Karl von Preußen ernannt worden. Colonialdirector Kayser wird am 18. d., nach Be endigung seines Urlaubs, die Geschäfte wieder über nehmen. Die Vorsitzenden der preußischen Landwirthschastskam- mern werden im Oktober in Halle a. S. zu einer Con- ferenz zusammentreten, auf der vornehmlich über die Haltung der Kammern den Börsenfragen und der Getreidenotirung gegenüber verhandelt werden soll. Der Reichskanzler Fürst Hohenlohe hat während seines Aufenthaltes in Berlin vor seiner Abreise nach Breslau eine Unterredung mit dem Staatssekretär Gra fen Posadowsky gehabt. Man wird mit der Annahme nicht fehlgehen, daß es sich dabei um die Convcrtirungs- frage gehandelt hat. Ob der Reichskanzler seine Geg nerschaft gegen die Zinsherabsetzung der Reichs- und preußischen Staatsanleihen ausgegeben hat, ist nicht be kannt geworden, doch glaubt man allgemein, daß die Convertirung trotz ihrer unliebsamen Folgen für die kleinen Sparer in allernächster Zeit in Angriff genom men werden wird. Bezüglich der Mittheilung, der Zar habe den Wunsch geäußert, gelegentlich der Reise nach Kiel den Fürsten Bismarck zu besuchen, bemerkt der „Hamb. Corr.", Bestimmtes sei darüber nicht bekannt. Mit der Mög lichkeit dieses Besuches wird jedoch gerechnet. Die Nachricht über Mißhelligkeiten zwischen dem Landeshauptmann von Südwestafrika Major Leut wein und den Offizieren der Schutztruppe, sowie den dortigen Colonialbeamten, ist von Anfang bis zu Ende vollkommen unbegründet. Es mag in Deutsch-Süd- westafrika vielleicht Leute geben, denen die Haltung Ma jor Leutweins gegenüber den Eingeborenen nicht „schnei dig" genug ist, Zerwürfnisse irgend welcher Art sind deshalb aber nicht entstanden. Außerdem hat Major Leutwein durch seine glänzende Unterwerfung der auf ständischen Hereros auch gezeigt, daß er zur rechten Zeit das Rechte zu thun weiß. Auch die vorgesetzte Behörde ist mit der Geschäftsführung des Landeshauptmanns einverstanden. Auf dem jüngst in Breslau abgehaltenen 11. Ver bandstage deutscher Bäckerinnungen wurde bei der Be« rathung der Handwerkervorlage auf die Anfrage, in welcher Weise bei Einführung der Zwangsorganisation die Abgrenzung zwischen handwerksmäßigem und Fabrikbetriebe stattfinden solle, vom Geh. Ober-Re- gierungsrath l)r. Sieffert erwidert, die Regierung sei zu dem Entschluß gekommen, die Entscheidung, ob hand werksmäßiger oder Fabrikbetrieb, nach Befragung von sachverständigen Männern der praktischen Ausführung zu überlasten. Hierzu wird nun der „Voss. Ztg." geschrie ben: Weder die Gewerbeordnung, noch irgend ein andres Gesetz enthält eine Definition des Begriffes „Fabrik". Das preußische Allgem. Landrecht besagt nur ganz allge mein, daß Fabriken Anstalten sind, in welchen die Ver arbeitung und Verfeinerung gewisser Naturerzeugniste im Großen betrieben wird. Bei Einführung des Unfallver sicherungsgesetzes, das eigentlich nur für den Fabrikbetrieb berechnet war, wurde die Zahl von mindestens 10 Ar beitern als Merkmal für den Fabrikbetrieb angenommen. Da es also der jedesmaligen thatsächlichen Feststellung unterliegt, ob ein Etablissement als Fabrik anzusehen ist oder nicht, so ist bei den Entscheidungen der Behörden und Gerichte der Willkür der weiteste Spielraum ge lassen. Wahrscheinlich wird diese Frage auch nn Reichs tage zu Erörterungen führen und es dürfte alsdann ein Leichtes fein, eine unzweideutige Definition für d-n De-