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— In Götzuttz ist der Fleischergeselle Weinhold aus nach Unterschlagung von 230 Mk. flüchtig Der Flüchtige trägt Tätowirungen an Breslau worden. Armen. des von senkt werden können, derart verbunden sind, daß die Ober stelzen direct aus den unteren Trungles hängen, zugleich aber auch durch Ringe gezogen sind, durch welche Schnüre gleiten, die durch zwei über einander gelagerte Gallir- ge- den bretter geführt sind, und die oberen Tringles mit Platinen verbinden. Die Vorrichtung gestattet die zeugung großer Waarenbilder auf Jacquardstühlen entsprechend kleinen Musterapparaten, welche seither mittelst Kreuzfachbildung möglich war. den Er- mit nur Vermischtes. Aürrlti. Die bayerische Landes-Industrie-, Gewerbe» und Kunstausstellung in Nürnberg wird am Himmel- sahrtstag, den 14. Mai, also einen Tag früher, als im Programm festgesetzt war, eröffnet werden. Der feier liche Act wird durch den Prinzregenten Luitpold vorge nommen und beginnt um 12 Uhr mittags. Später findet ein Festessen statt. Für Vermittelung billiger Wohnungen ist ein Wohnungsbnreau aus dem Central bahnhof eingerichtet, welches bereits über 2000 Woh nungen disponibel hat. — In Beuth en in O.Schl. ist der Siadtkaffenrendant Koichan wegen Unterschlagung amtlicher Gelder verhaftet worden. Das Deficit soll be deutend sein. — Der geisteskranke König Otto von Bayern ist am Montag 48 Jahre alt geworden. — Ov. Karl Peters verweilt seit einiger Zeit als Gast de; Barons Sheel-Pleffen auf dessen Gut Saltö in Seeland. Kürzlich kam l>p. Peters mit Herrn Sheel- Plrffen nach Kopenhagen, wo er längere Zeit zuzubrin gen gedenkt. Peters und Sheel-Plcffen bereiten für den nächsten Winter eine größere Expedition nach dem Lande der Mahdisten vor. — Nach der Volkszählung vom 29. Mär; hat Paris 2,511,955 Einwohner, das heißt 87,000 Bewohner mehr, als bei der vorletzten Zählung im Jahre 1891. Die Zunahme ist also ziemlich schwach. — Zu einer R luferei kam es zwischen russischen und türkischen Arbeitern in Odessa. Die Ruffen drangen nach dem Türkenviertel und verheerten mehrere Läden und Kaffeehäuser. Die Polizei war außer Stande, die Streitenden auseinander zu bringen und die Plündern den zu zerstreuen. Sie mußte von dem benachbarten Livadia eine Compapnie Infanterie zu Hilfe rufen, die aber auch erst die Ruhe wiederherstellen konnte, nachdem sie weidlich mit Gewehrkolben dreingeschlagen und mehrere Verhaftungen vorgenommen hatte. eine durchaus gebotene finanzpolitische Gesundheitspolizei, denn von der Gesinnung der Börse hingen gar zu viele volks- wirthschaftliche Interessen ab. Der Antrag Kanitz geht aber zu weit, namentlich auch deswegen, weil in dem Augenblick, wo der Staatscommissar direct in die Geschäfte emgreist, ihm auch die Verantwortlichkeit dafür zufällt. Abg. Graf Oriola (natlib.) tritt für die Commissionsbe schlüsse ein, welche seine Partei für ausreichend hält. Hanseatischer Gesandter Itr. Pflügemann: Der Unter schied zwischen dem Commissionsbefchluß und dem Antrag ist doch recht erheblich, nach dem Anträge werden ihm die Börsen organe direct untergeordnet, und da dürfen Sie Doch nicht vergessen, daß die Börsenorgane hochachtbare Personen sind. Es könnten bei Annahme des Antrages Kanitz ernstliche Miß- Helligkeiten entstehen, und darum bitte ich recht sehr, den An trag abzulehnen. Abg. Hammacher (natlib.) bekämpft gleichfalls die Fassung Kanitz. Staatssecretärvon Bötticher ersucht gleichfalls, es bei der Commissionsfassung zu belasten. Abg. Frese (frech): Die Herren, welche für die Errichtung der Staatscommiffariate gesprochen haben, vermögen doch nicht die Tiefe des Unmuthes zu erkennen, welche sich wegen dieser Neuerungen der Kaufmannschaft bemächtigt hat. Der Herr Handelsminister meinte, das heutige staatliche Aufsichls- rccht genüge nicht. Die Idee aber, den gesammten Börsen verkehr unter amtliche Controlle zu stellen, ist doch gar zu kränkend. Mit dieser Idee verkennen Sie völlig die Art des Börsengeschäfts, welches sich jeder staatlichen Bevormundung entzieht. Der Staatscommissar kann gar nicht alle Vorgänge an der Börse beobachten. In Oesterreich hat man allerdings auch den Börsencommissar, aber wollen Sie denn Alles, was in Oesterreich besteht, einführen? Herr von Buchka ßsagte neulich bei der Bäckerei-Interpellation, eine solche polizeiliche Aussicht sei doch keinem Stande angenehm. Und nun soll den Kaufleuten eine solche Aufsicht zugemuthet werden? Bei allen derartigen Bestimmungen vergessen Sie ganz die Ver dienste des Börsenverkehrs um das Allgemeinwohl, Sie sägen den Ast ab, auf welchem Sie selbst sitzen. Nach einigen Bemerkungen der Äbgg. Graf Arnim und Hahn wird die Debatte geschloffen und Z 2 in der Commissionsfaffung angenommen, nur mit der Aenderung, daß der Staatscommissar auch den Berathungen der Börsenorgane bcizuwohnen befugt ist. Z 3 handelt vom Börsenausschuß. Die Wahl der Häste der Mitglieder soll auf Vorschlag der Börsenorgane erfolgen, die andere Hälfte soll unter angemessener Berücksichtigung von Land- wirthschaft und Industrie erfolgen. Ein Antrag Kanitz will ein Drittel auf Vorschlag der Börsenorgane, zwei Drittel anderiveitig wählen, doch sollen nicht mehr Vertreter der Börse im Ausschuß sein, als Ver treter von Landwirthschaft und Industrie. Abg. Fischbeck (frech) will umgekehrt zwei Drittel auf Vorschlag der Börsenorgane wählen lassen. Abg. Fritzen (Etr.) erklärt, an den Commissionsbeschlüsten festhalten zu wollen. Reichsbankpräsident Koch bezeichnet den Antrag Kanitz als zu weitgehend und auch als unpraktisch. Er bittet, es bei dem Commissionsschluß bewenden zu lassen. Abg. Singer (Soc.) befürwortet den Antrag Fischbeck. Abg. Placke (natlib.) bekämpft den Anttag Kanitz als zu weitgehend. Ein Vertagungsantrag wird angenommen. Persönlich bemerkt ^Abg. von Plötz (corch) auf eine Bemerkung des Abg. Singer, daß Plötz an Börsenspeculationen betheilrgt gewesen sei, diese Mittheilung könne nur auf erlogenen Berichten beruhen. Abg. Singer meint, die Beschuldigungen seien für eine allgemeine Ablehnung zu genau specialistrt. Abg. Plötz bleibt bei seiner Erklärung. Nächste Sitzung: Mittwoch 1 Uhr. (Börsengesetz.) Schluß 6'/4 Uhr abends. Reserve zur 20tägigen und am 7. Mai d. I. 442 Mannschaften der Reserve zur 14tägigen Ucbung ringe- zogen. Dieselben bilden bei dem 4. Bataillon die 15. und 16. Compagnie und erfolgt ihre Verquartierung in den Baracken. Aus dem Sachsenlande — Die Betriebseinnahmen der Sächsischen Staats- «isenbahnen haben im Monat März d. I. abermals ein sehr gutes Ergebnitz geliefert, da sowohl im Personen- wie im Güterverkehre Mehreinnahmen zu verzeichnen sind. Nach vorläufiger Feststellung wurden vereinnahmt: 2,170,601 Mk. im Personenverkehre, 180,118 Mk. mehr als im gleichen Monat des Vorjahres, 5,544,067 Mk. im Güterverkehr, 228,597 Mk. mehr, 439,619 Mk. aus sonstigen Quellen, 29,996 Mk. mehr, 8,154,283 Mk. im Ganzen, 438,711 Mk. mehr. In der Zeit vom 1. Januar bis 31. März d. I. betrug die Einnahme: 5,856,060 Mk. im Pcrsonenverkehre, 671,152 Mk. mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, 15,987,852 Mk. im Güterverkehr, 1,366,801 Mk. mehr, 1,353,177 Mk. aus sonstigen Quellen, 64,166 Mk. mehr, 23,197,089 Mk. im Ganzen, 2,102,119 Mk. mehr. — Vom 13. bis 15. Juni dss. Js. findet in Dres den ein Generalappell aller Jahrgänge ehemaliger Jäger und Schützen statt. Die 1870er Veteranen dieser Truppe genießen die Vergünstigung, auf Militärbillets die Reise nach Dresden und zurück machen zu können. Um einen nur ungefähren Ueberblick zu erhalten, für wieviel Gäste Quartier zu beschaffen ist, ist der Termin, bis zu welchem die Anmeldungen aus Wohnung an den dortigen Mililär- verein „Jäger und Schützen" bez. dessen Vorstand (Ka merad Kaufmann A. Riedel) eingehen sollen, aus den 1. Juni festgesetzt worden. — Das Programm für den in der Zeit vom 25. bis 27. Juni d. I. in Zittau stattfindcnden sächsischen Städtetag ist von dem dorthin bestellten Ausschuß wie folgt festgesetzt: 25. Juni: Empfang der Gäste in der Weinau und daselbst Conccrt auf Stavtkosten; 26. Juni: früh 7 Uhr Besichtigung des Stadtbades, des Kranken hauses und des Schlachthofes; früh 9 Uhr Vorträge im Saale des Hotels zur Sonne (voraussichtlich des Stadt raths Or. Haensel-Zitiau über „Haftpflichtversicherung der Städte" und des Stadtraths Auster-Zittau über die „Mandauflußregultrung"); um 12 Uhr ev. Wagenfahrt durch und um die Stadt und hieran anschließend >/22 Uhr Festesten im Bürgersaale; '/,5 Uhr Zusammenkunft auf Haltestelle Vorstadt Zittau, von hier ab auf Stadt kosten Extrazug nach Oybin, dort Concert auf Berg Oybin, Kaffee, kaltes Büffett mit Bier. Nach Eintritt der Dunkelheit Beleuchtung der Kirchenruinen und Ver anstaltung des Mönchszuges, Rückfahrt mittelst Extra zuges nach Zittau. 27. Juni vormittag« 9 Uhr: Vor. träge im Bürgersaal (voraussichtlich über „städtische Wappen" und über „das Benutzungsrecht der Städte an öffentlichen Straßen und Plätzen") und hieran anschließend zwangloses Mittagsessen. — Die beiden Baumeister Paul Schneider und Franz Robert Hartmann in Reicheubach t. K. wurden am Donnerstag vom Schöffengericht daselbst wegen Beleidi gung des dortigen Stadtrathes in zwei Fällen zu je 1Oo Mk. Geldstrafe verurtheilt. Die Angelegenheit ist als ein Nachklang zur Vergebung des Schulneubaues zu bktrachtrn. Baumeister Schneider, welcher mit Hartmann den betreffenden Bau eventuell zusammen ausführen wollte, war seinerzeit unter den auf den Schulbau Re- slectirenden der Mindestsordernde, erhielt aber gleichwohl den Auftrag nicht, der vielmehr dem Baumeister Lindner, welcher zugleich Stadtrath ist, übertragen wurde. In «Ner Eingabe an dm Stadtrath hatten sich nun Schneider "nd Hartmann über ein solches Vorgehen beschwert und dabei in ihrer Erregung einige sehr scharfe Ausdrücke gebraucht, wegen deren jmer klagbar geworden war. Die beiden Verurtheilten legten sofort Berufung ein, so daß sich auch noch das Landgericht mit dieser Angelegen- ^it zu beschäftigen haben wird. ", — In Crimmitschau haben heute Mittwoch früh die Bauhandwerker aus sämmtlichen Bauten die Arbeit wie der ausgenommen, nachdem vor einer Einigungs-Commis sion der Meister und de« Stadtrath« eine Einigung er- zielt worden war. Die Löhne betragen demnach bis Ende der Bauperiode 1896 29—33 Pf.; Sonntags- arbett und Ueberstunden werden mit mindestens 50 "/« Ausschlag berechnet. -D'b Generalversammlung de« LugaU-Rieders tbUIlchN^er Steinkohlenbau-Vereins beschloß, beim Amtsgerichte oen Concur« anzumelden. hat sich am vorigen Freitag der Stuhlb uer Lemke au« Schwermuth erhängt. - Neuerung in der Weberei bildet die v?" 3- Schurz,nSeifheuaersdorf erfundene und durch Patent geschützte Erfindung. Dieselbe betrifft eine Vor- r,chtung, welche das Weben von Damast und ähnlichen Soffen auf Hand- oder mechanischen Webstühlen unter Vermeidung des Vorderzeug-« und des Kreuzfaches für i'» °hne Schwftrigkeit gestattet. Der Erfindungszweck wird dadurch erreicht Laß di-H-lf-n m-t zwe, übereinander angeordn/tenÄ les, welche unabhängig von einander gehoben oder ge- Dentscher Reichstag. 78. Sitzung vom 28. April. 1'/» Uhr. Das Haus beginnt die zweite Lesung Börsenreformgesetzes, tz 1 handelt im Absatz 2 der Aussicht über die Börsen. Ein Antrag des Abg. Graf Kanitz (cons.) will den Bundesregierungen auch die Besugmß zu der Anordnung geben, daß in den Vorständen der Productenbörsen die Landwirthschaft, deren Neben gewerbe und die Müllerei entsprechende Vertretung finden. Referent Abg. Gamp weist zunächst eine scharfe Kritik zu rück, welche von den Vorstehern der Stettiner Kaufmannschaft an den Beschlüssen der Commission geübt worden ist. Abg. Graf Kanitz befürwortet seinen Antrag, der, wie er zugiebt, allerdings an Bedeutung verlieren würde, wenn der Antrag Fuchs zum 8 47, den Terminhandel in Getreide ganz zu verbieten, angenommen werden sollte. Staatssecretär von Bötticher erklärt, der Antrag Kanitz widerstrebe nicht den Intentionen der Regierungen. Sollte das Haus den Antrag annehmen, so würde auch wohl auf die Zustimmung des Bundesraths dazu zu rechnen sein. Abg. Graf Oriola (natlib.) verwahrt die Commission ebenfalls gegen die Stettiner Kritik, dabei mit Genugthuung constatirend, daß auch viele Handelskammern die Beschlüsse der Commission gebilligt hätten. Dem Antrag Kanitz wider setze er sich mcht direct, halte ihn aber für zwecklos. Abg. Barth (frcis.): Die Herren, die sich so sehr gegen die an ihren Beschlüfsen geübte Kritik verwahren, haben doch selber an dem Verhalten der Börse eine noch viel schärfere Kritik geübt. Die Kaufmannschaften haben sich mit Recht beleidigt gefühlt durch die Commissionsbeschlüsse; ich begreife das durchaus, denn das kaufmännische Ehrgefühl muß da gegen sich auflehncn. Der Antrag Kanitz bekundet gegen die Börse ein Mißtrauen, daS wir nicht theilen. Wir lehnen daher den Antrag ab. Abg. Liebermann v. Sonnenberg(Antis.) erklärt, sein- Freunde würden allen Verschärfungsanträgen zustimmen, vor Allem dem Antrag Fuchs zu 8 47, welcher den Kern des ganzes Gesetzes bilde, aber auch dem vorliegenden Antrag Kanitz. Abg. Fritzen (Ctr.) bittet von dem Anträge Kanitz Ab stand zu nehmen, denn das Erforderliche steht schon in 8 4. Namens meiner Freunde habe ich zu erklären, daß wir den Commissionsbeschlüssen im Allgemeinen zustimmen, nur in 8 47 verlangen wir laut Antrag Fuchs, das Verbot des Terminhandels in Getreide. Abg. Graf Arnim (freicons.) befürwortet den Antrag Kanitz und meint, das Mißtrauen gegen die Börse sei doch nicht so unberechtigt. In keinem Lande der Welt seien die Liefe rungsbedingungen für Getreide so schlecht und so ungünstig für die Landwirthschaft, wie bei uns. In Hamburg und Bremen sind allerdings die allgemeinen Börsen-Verhältnisse wohl etwas besser wie in Berlin. Abg. Hahn (cons.) tritt für den Antrag Kanitz ein und erinnert den Abg. Barth an Fälle wie Ritter und Blumen feld, Rosenberg und Cohn rc. Das beweist doch genug für den moralischen Standpunkt der Productenböcse. Die Kritik der Börsen an den Commissionsbejchlüssen steht jedenfalls auf einem ganz niedrigen Niveau. Redner wendet sich dem antiagrarischen Schutzverband zu und wird vom Präsidenten ersucht, bei der Sache zu bleiben. Redner hofft auf ein ge deihliches Gesetz im Interesse der Landwirthschaft. Nach einigen weiteren kurzen Bemerkungen des Staats- secretärs von Bötticher, des Abg. Hammacher (natlib.), des Abg. Graf Kanitz (cons.) zieht Letzterer seinen An trag zu Z 1 zurück, um ihn zu Z 4 wieder einzubringen. Z 1 wird hiernach unverändert angenommen. Z 2 handelt von den Staatscommifsaren. Abg. Graf Kanitz beantragt, die Staatscommissare auch zu berechtigen, „den Berathungen der Börsenorgane beizu wohnen", und den Börsenvorstand nicht nur auf hervorge tretene Mißbräuche aufmerksam zu machen, wie die Com mission beschlossen hat, sondern sie zur Beseitigung der Miß bräuche aufzufordern. Abg. Träger (frcis.) giebt zu bedenken, was denn geschehen solle, wenn die Börjenorgane dieser Aufforderung nicht folgen. Der ganze Börsencommissar sei überhaupt eine unglückliche Figur, die besser fortgelaffen würde. Abg. Fritzen (Ctr.) betont demgegenüber, der Staat müsse unter allen Umständen ein Organ an der Börse haben, wel ches sich stets über alle Vorgänge unterrichten und die Ab stellung von Mißbräuchen herbeiführen könne. Zwischen der Commissionsfassung und dem Anträge Kanitz zu 8 2 könne er selbst einen großen Unterschied nicht entdecken, immerhin sei wohl der Antrag Kanitz das Bessere. Minister von Berlepsch erwidert dem Abg. Träger, daß die Regierungen allerdings die Ueberzcugung hätten, das Aus sichtsrecht des Staates über die Börsen sei bisher nicht aus reichend gehandhabt worden, und von dieser Ueberzeugung sei eben der Vorschlag des Staatscommiffarialcs der Aus druck. Ob der Staatscommissar ein idyllisches Leben führen werde, werde ganz abhängen von der Auswahl der Person. Mit einem geeigneten Commiffar wird die Regierung in jedem Falle viel intensiver und klarer die Vorgänge an der Börse übersehen. Die Uebertreibungen, mit welchen der Handelsstand gegen dies Gesetz gekämpft hat, haben demselben nur geschadet. Mit Unrecht verbietet sich der Handelsstand jede Einmischung in die Börsenverhältnisse, es giebt ia anständige Elemente genug, welche sich ob der unanständigen geradezu geschüttelt haben. Den 8 2 halte ich in der vorliegenden Fassung für ausreichend, und die Aenderungen, welche der Abg. Graf Kanitz will, nicht für richtig. Abg. Singer (Soc.) tritt entschieden für die Staatsaufsicht über die Börse ein; ein so wichtiges Institut zu beaufsichtigen, sei doppelt nothwendig. Der Staatscommissar sei für ihn