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ÄUli Verlag: Dr. Reinhold L Co., Leipzig 1918 , , ... . - - _ .. - -- - - —- ' - , 1814S4 GksWkU, 2478 WM 13 «24 MWMgeMehll Der deutsche Heeresbericht Amtlich. Großes Hauptquartier, 1. Juli. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht. Die Gefechtskätigkeit lebte am Abend an vielen Stellen der Front auf. Lebbaste Erkundungstätigkeit hielt an. Englische Teilangriffe nördlich von Albert wurden abgewiesen. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz. Zwischen Ais ne und Marne rege Tätigkeit des Feindes. Mehrfach stieß Infanterie zu starken Erkundungen vor. Bei und südlich von St. Fierre-Algle griff der Franzose gegen Mittag nach heftiger Feuervorbereitung an. Er wurde abgewiesen. Ebenso scheiterten hier nächtliche Vorstöße des Feindes. K Leutnant Löwenhardt errang seinen 32. Luftfieg. Nach Abschuß der Prüfungen beträgt die Zahl der seit Beginn unserer A » riffsschlachken — 21. März 1918 bisher über unsere LammelsteUen abgeführten Gefangenen ausschließlich der durch die Krankenstellen zorückgeführten Verwundeten 191 434. Davon hoben die Engländer 94 939 Gefangene, darunter vier Generale Dee Kanzler im Großen Hauptquartier D Berlin, 1. Juli. (Drahtbericht unserer Ber liner Schristleitung.) In Berliner Blättern ist davon die Rede gewesen, daß der Reichskanzler vom 3. bis 9. Juli nach Wien gehen wird. Das bestätigt sich, wie wir feststellen konnten, nicht. Vielmehr blekbt es dabei, wie dieser Tage hier schon berichtet worden ist: Graf Hertling hat sich gestern abend auf längere Zelt ins Große Hauptquartier begeben. Dort wird er natürlich auch die Geschäfte weiterführ«», aber im wesentlichen handelt es sich -och um eine Art Erholung und Aus- spannung. Wann der Kanzler sich nach Wien begeben wird, steht augenblicklich noch nicht fest. H- Wien, 1. Juli. (Drahtbericht) Der .Neuen Freien Presse' wird aus Berlin gemeldet, daß im Großen Hauptquartier Kon- sererenzen über die deutsche Beihilfe zur Ernährung der öster reichisch-ungarischen Armee stattfinden, die zu einem befriedigenden Abschluß geführt haben. Der ungarische Ernährungsminister Fürst Windisch-Graetz und Fürst Max Egon Fürsten berg sind aus dem deutschen Hauptquartier nach Berlin zurückgekehrt. Die Nachkonferrnz für Drest-Litowsk S Berlin, 1. Juli. (Drahtbericht unserer Ber liner Schriftleitung.) Die deutsch-russische Konferenz zur Bereinigung der in Brest-Likowsk noch offen gebliebenen Fragen sollte bekanntlich Anfang Juli in Berlin zusammentreten. So weit sind die Dinge indessen noch nicht gediehen. Man ist hüben und drüben vorläufig noch im Stadium der Vorbesprechungen. Diese Vorbesprechungen verlaufen aber, wie in hiesigen amtlichen Kreisen versichert wird, durchaus normal, und man nimmt an, daß die Konferenz Zustandekommen wird. Wien, 1. Juli. (Drahtbericht.) Der Moskauer .Machaslowc' melde!.- Die Entente habe sich entschlossen, einzugreifea; well dieses die deutsche Forderung auf Auslieferung der Schwarzmeer flotte angenommen habe. Ein Auftreten der Entente in Sibirien, an der Mvmanküste und bei Archangelsk sei zu gewärtigen. Di« Sowjelregierung werde in diesem Fall Deutschland um Hilfe bitten. Trotzki hat bereits einem Mitarbeiter des russischen Presse büros erklärt, daß, falls Rußland zwischen der Besetzung durch Japaner und Deutschland zu wählen hätte, wäre letzteres vorzuziehen. Stockholm, 1. Juli. lDrahkbcricht.) Der Sonderberichterstatter der .Dossischen Zeitung" berichtet: Während im europäischen Rußland nur zwischen dem Ural und der Wolga ernsthafte Revolutionen gegen das bolschewistische Regime vorgekommen sind, hat sich das gesamte asiatischeRvtzland bereits definitiv von der Moskauer Regierung loSgesaot. In Westsibiriea steht die Bewegung unter ausgesprochen monarchistischem Zeichen, und der Broder des Zaren, Großfürst Michael, der sich gegenwärtig in Perm befindet, hat zwar in feiner eigenen Person auf die Krone verzichtet, agitiert aber für die Ausrufung deS jonoen früheren Thronfolgers Alexej, wobei er inzwischen die Regentschaft übernehmen will. Die moacchistisch« Bewegung ist keineswegs entente-freundlich; waS schon daraus erhellt, daß die britischen Konsuln in Krasnojarsk und Omsk mit knapper Rot der Verhaftung entgangen sind. In Ostsibl - riea und der Mandschurei sind die Bolschewiki gemeinsam von Tschccho-Slowaken und von Sozialrevolutionären gestürzt werden, die zweifellos im Dienste der Entente handeln. Die Meldung, daß Miljukow und Gulsrl-Kow nach Chardin gekommen seien, und sich dort an die Spitze der Bewegung gestellt hätten, ist falsch. Der Aufruhr zwischen dem Ural und der Wolga steheunterdemEinflußder Entente und hat anlibolschewisiische Tendenz. Während in Ost sibirien an ein kriegerisches Vorgehen gegen die Mittelmächte nicht gedacht wird, wird überall zwichen Ural und Wolga von einer Wieder aufnahme deS Krieges gegen Deutschland gepredigt. Die dortig n Kriegs hetzer waren es auch, die Kerenski noch London entsandten. Daß japa nische Truppen an dem Sturz der Bolschewiki in Tschita, Blagoweschensk vnd Irkutsk mit tätig gewesen sein sollen, wird abgefirittcn. st- D Bersin, 1. Juli. (Drahtbericht unserer Ber liner Schriftleitung) Line Reutermeidung will wissen, daß zusammen mit österreichischen, also tschccho-slowakischen, auch deutsche Kriegsgefangene Irkutsk genommen hatten. Reuter hat fä>vn mehrfach von Bewegungen unter den deutschen Kriegs gefangenen berichtet. Bisher hat sich noch keine dieser Meldungen bestLfigt. Auch in diesem Falle wird also vorsichtiges Abwarten und etwa 3100 Offiziere, Franzosen 89 069 Gefangene, darunter zwei Generale und etwa 3100 Offiziere, verloren; der Rest verkeilt sich auf Portugiesen, Belgier und Amerikaner. Von den Schlachtfeldern wurden bisher 2476 Geschütze und 13 024 Maschinengewehre in die Beulesammelslellen zurückgeführt. Der Erste Generalquarkiermeister. Ludendorff. (W.T.B.) -i* Genf, 1. Juli. (Eigener Drahtbericht.) Wie Havas aus Paris meldet, ist der Fliegerhauptmann Marcel Domergue, Befehlshaber eines Flugzeuggeschwaders, im Luftkamps bei Villers Lokkerets gefallen. Er ist der Sohn des Senators und ehemaligen Ministerpräsidenten Paul Doumergue, der bereits drei Söhne im Felde verloren hat. Zürich, 1- Juli. (Eigener Drahtberi cht.) Französische Blätter berichten, daß in den französischen Häfen des Atlantischen Ozeans von dem ehemaligen deutschen Dampfer .Vaterland" 12 000 Mann amerikanische Truppen neuerdings gelandet wurden. Fliegeralarm in Paris Basel, 1. Juli. (Eigener Drahtbericht.) Wie Havas aus Paris meldet, wurde Sonntag abend um 11 Uhr 15 Minuten Alarm gegeben, er war um 12 Ahr 35 Minuten beendet. geboten sein. Immerhin verdient verzeichnet zu werden, daß der .Vorwärts", dem in dieser Beziehung manche eigene Quellen zur Verfügung stehen, und der vielleicht über die Stimmung unter den Gefangenen in Rußland besser als andere Leute unterrichtet ist, zu der Reutermeldung bemerkt, für ganz ausgeschlossen halte er es nicht, daß deutsche Kriegsgefangene mit den Russen gemeinsame Sache gemacht haben. Auch der .Vorwärts' rät aber zunächst zum Abwarten und hält «S für möglich, daß es sich auch in diesem Falle nur um eine Lügenmeldung der Entente handelt. G Haag, 1. Juli. (Eigener Drahtbericht.) Havelock Wilson, der Vorsitzende des Matrossnbundes, sagte in einer Rede, die er gelegentlich einer Massenversammlung zur Unterstützung einer guten Regierung in Rußland hielt: Auch momentan gibt es in London mehrere Dutzend Leute, die sich Russen nennen, ober keine Aussen sind. Für das englische Volk ist es schwer, die wahren Russen von den Pseudorussen zu unterscheiden. Rußland war immer eine Helmstätte für Abenteurer. Diese Sorte von Leuten leben im Aeberfluß, während diejenigen, die wirkliche Patrioten sind, verhungern. Wenn Deutschland sagen würde, wir wollen euch Belgien, ganz Frankreich und unsere Kolonien geben, laßt uns aber dafür Rußland, und wenn wir diesen Vorschlag annehmen würden, dann würde Deutschland einen prächtigen Sieg erzielt haben. Es muß aber Rußland wenigstens die Möglichkeit' gegeben werden, sich aus dem jetzigen Chaos wieder emporzuarbeiten. Wilson schlägt zu diesem Zwecke vor, daß eine Abordnung von echten Russen nach den Vereinigten Staaten entsandt werde, um dort die wirkliche Lage Rußlands klarzulegen. Es wurde schließ lich eine Entschließung angenommen, in der die Sympathien der Alliierten für Rußland zum Ausdruck gebracht wurden. Ferner wurde dte Forderung der Absendung einer Abordnung echter Russen nach Amerika erhoben. Stockholm, 1. Juli. (Eig. Drahtbericht.) Auf Schloß Wiborg wurde ein Protokoll über eine Sitzung der finnländischen Volkskommissar« gefunden, auS -em hervorgeht, daß die Engländer seinerzeit der Roten Garde angeboten haben, dem finnische» Bolsche wismus von der Murmanküste aus z w Hilfe zu kommen. Reue japanische Truppenlandungen in Wladiwostok? Stockholm, 1. Juli. (Kigeuer Drahtbericht.) lieber dos Rätsel der japanischen Pläne in Sibirien berichten auS tzalachow in Petersburg eingetroffene Nachrichten: In Wladiwostok sind wiederum große japanische Truppeaabteilungen eiugelrossen. Die Truppen liegen im Hafenbezirk. Gleichzeitig trafen in Wladiwostok mehrere japanische RegierungSoertreler ein, die zunächst mit dem japanischen Konsul konferierten. Zwischen der japanischen un sibirischen Regierung werden angeblich Verhandlungen gepflogen, die auf ein gemeinschaftliches Auftreten gegen die Sowjet r'egierong hinziekeu. Die Unterhandlungen werden in Omsk geführt, wohin auch Vertreter der chinesischen Regierung ent sandt wurden. Japan legte der sibirischen Regierung weitere For derungen vor, nach deren Annahme Japan bereit ist, bewaffnete Hilfe zu leisten. Do unter diesen japanischen Bedingungen sich auch die Forderung des GoldwaschrechteS für Japan in Sibirien befindet, wollte die sibirische Regierung die Bedingungen nickst o':ne weiteres annehmen. Die Verhandlungen werden fortgesetzt. Der chinesische General Ma, der -nm Führer der Entcuteoyeroliinen in Sibirien auSersehen ist, begab sich nach Wladiwostok. Kerenski — Frankreichs Basel, 1. Juli. (Lig. Drahtbericht.) Die «Basler Rach richten" melden: HooaS berichtet auS Paris, daß die meisten Blätter Artikel veröffentlichen, die das glückliche Ereignis der Rückkehr Kerenskis ins öffentliche Leden begrüßen. Sie find der Ansicht, daß dieses Ereignis wohl dazu angetan sei, die Intervention der Alliierten zugunsten Rußlands za erleichtern. AuS verschiedenen an deren Meldungen ist deutlich ersichtlich, daß di« Entente alles versackst, am in Rußland einen Staatsstreich zustande zu bringen, am Kerenski aa die Spitze des Reiches zu stelle«. Bern, 1. Juli. (Eig. Drahtbericht.) Wie daS Pariser „Journal" auS New Bork meldet, ist in den Vereinigte« Staaten eia« Liga gegründet worden, die di« deutsche Propaganda ln Rußland be kämpfen soll. Sie ward« unter di« Leitung »o« Diplomat«». Seuotorva and anderen bekannt«» Persönlichkeiten gestellt. Aebergangswirtschast vr. I. Wie auch in diesen Blättern mitgcteilt, hat der Bundes rat den Entwurf einer Verordnung angenommen, wodurch die llebcrgangswrrtschast in der Textilindustrie „geregelt" wird. Drese Nachricht hat in weiten Kreisen Aufsehen gemacht. Natürlich auch in Sachsen! Wie inan hört, will man an die Neichsstellc für Textilwirtschaft, die in Berlin verbleibt (!), eine besondere Lau des stelle für das Königrcich Sachsen angliedern, die sich wiederum in Zweigwirtschaftsstellen verästelt. Die Landes stelle soll eine weitgehende Selbständigkeit erhalten, damit den Interessenten die fortwährenden Pilgerfahrten nach der Neichs- hauptstadt möglichst erspart werden. Wer's glaubt . . . Auf jeden Fall ein weiteres Ney behördlicher Organisationen! Allerdings sollen für jede einzelne Spielart der Textilindustrie Vertreterverfammlungen l>erufen werden, die wiederum einen .Ausschuß" wählen usw. Wir können unö aber nicht vorstellen, daß dadurch der zweifellos stark bnreaukratische Charakter der ge samten Regelung beseitigt oder auch nur genügend abgcschwächt wird. Denn mit dieser Beteiligung von Interessenten aus dem so genannten freien Wirtschaftsleben ist es ein eigen Ding. Es kann hier eine gar merkwürdige Beobachtung nicht verschwiegen werden. Man sagt nämlich, daß gerade solche Herren, die draußen nicht ge nug über den grünen Tisch schmälen können (an dem bekanntlich alle Beamten rundherum sitzen), sich sofort selbst wie waschechte Bureaukraten gebärden, wenn sie einmal zur Mitarbei bei einer Behörde herangezogen werden. Am schlimmsten soll cs sein, wenn sie gar eine Uniform bekommen. Letzteres halten wir natürlich für üble Nachrede. Nicht zu bestreiten ist freilich, daß zwischen den Aeußerungen der von einer Behörde .gehörten" Sachverständigen und der anderen .nicht gehörten" sich oft ganz auffällige Wider sprüche zeigen. Man konnte diese Erfahrung jetzt wiederum bei dem Gesetz über Erhöhung der Stempelsähe machen, wo sich das Reichsschatzamt auf zustimmende Auskünfte bei großen und kleinen Vankleuten berief, wogegen die freie Börsenwelt sich nicht er schöpfen konnte, die neuen Stempel als unmöglich, weltfremd, .ge radezu vernichtend" usw. kennzeichnen. Wer hatte nun recht? Man hört sogar hier und da, daß man den Beamten doch schließ lich den .Interessenten" vorziehe, da er mehr als dieser die Gegen sätze gegeneinander abwäge und zu einem freieren Blicke sozusagen von Amts wegen befähigt sei. Ein wirkliches Gegengewicht gegen bnrcaukratisches Wesen sei allerdings am Ende nur in der parla mentarischen Volksvertretung zu finden. Wir kommen gerade aus diesen Punkt unten zurück. Jedenfalls muß leider festgestellt werden, daß auch bei der jetzt drohenden Tertilverordnung Herren aus dem freien Wirtschaftsleben mitgewirkt haben sollen, auf die sich das Reichswirtschaftsamt natürlich und mit Recht beruft: auch sie seien, so sagt man, von der nun einmal herrschenden Orgcmi- salionswut ergriffen worden. Gegen die geplante Uebergangsverordnung wurde im Reichs- taosausschusse für Handel und Gewerbe schärfster Widerspruch ein gelegt. Uebrigens ist es das Lextilgewerbe nicht allein, das . ge regelt" werden soll: gleiches wird für das Rccdereigewerbe und den Verkehr mit Kolonialwaren im Schilde geführt. Auf die Nachricht nun, daß das ReichSwirtschastsamt trotzdem an den BundeSrat hcrangetreten sei, haben angesehene Mitglieder jenes Ausschusses ihren Widerspruch ausdrücklich und gemeinsam wiederholt (das be treffende Schriftstück ist uns bekannt): scheinbar ohne Erfolg. In ähnlicher Richtung hat sich ja jüngst auch Geheimrat Hugenberg ge äußert. Bei ihm freilich könnte eine leichte Verwechselung vor liegen zwischen der Freiheit des Wirtschaftslebens überhaupt und der Freiheit der kapitalistischen Riesenzusammenballungen gegen über unliebsamen staatlichen Eingriffen. Immerhin schießen die Widersprücl>e von allen Seiten zusammen. Fast alle öffentlichen Handelsvertretungen stoßen in das gleiche Horn. An die eindrucks volle Hamburger Kundgebung bei dem Besuche des Reichstags mag noch erinnert werden. Ist sie in Berlin ganz ungchört verhallt? Auch staats- und verfassungsrechtlich könnten sich diese Dinge unliebsam zuspitzen. Es handelt sich dabei nm das berühmte Er mächtigungsgesetz vom 4. August 1914. Wir haben schon mehrere Male davon erzählt, unter welch eigentümlichen Umständen es einst zur Welt kam! Mitten im Waffenlärm des denkwürdigen 4. Augusts, als unscheinbarer Paragraph 3 eines Gesetzes, das sich mit der Verlängerung der Fristen des Wechsel- und Scheckverkehrs .im Falle (!) kriegerischer Ereignisse' beschäftigte, zunächst nur berufen, für das Reich daS von anderen Ländern cingeführte Moratorium zu ersetzen- Und >e sich dann aus ihm die ganze gewaltige, vierjährige Kriegs gesetzgebung mit ihren mehreren tausend Verordnungen usw. ent- wickelt hat! Von den Wcchsclfrisken über alle die Kriegsgesell- schoften bis znr Entlastung der Gerichte und zur Wuchcrgcsctz- gebuna! Keiner der Väter des Gesetzes hat damals auch nur ent fernt etwas Derartiges geahnt. Nock im Juli 1914 soll ein be rühmter Professor den Berliner Studenten auseinandcrgcsetzt haben, ein moderner Krieg .könne nicht länger als zwei Monate dauern." Wir denken heute nicht daran, den Erlaß dieses Ermäch tigungsgesetzes zu beklagen. Der Reichstag, den es von der Kriegsgesctzaebnng ausschaltete, wäre ein viel zu schwerfälliges Wernzeug gewesen, um bei all den schnell aufkauchenden Anlässen des Krieges in Bewegung gesetzt werden zu können. Dadurch wurde der Bundesrat in die Lage gebracht, den gesamten Organis mus der geschulten Zivilbehörden für die Kriegswirtschaft zu ver wenden, und zwar einheitlich, während sie sonst unrettbar den vielen, von einander unabhängigen Stellvertretenden General kommandos anheimgefallen wäre, die dann auf Grund des Be- lagerungszustandsgesctzes noch ganz anders .regelnd" eingegriffen haben würden! Auch den BundeSrat selbst wollen wir onserenkeUs nicht anklagen, daß er etwa Mißbrauch mit seiner Macht getrieben hätte. Hat ihn doch die Entwickelung des Krieges, der eben nicht imr mit den Waffen geführt wird, und vqc aLem feine Doner, voe