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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 17.05.1918
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1918-05-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19180517025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1918051702
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1918051702
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-05
- Tag 1918-05-17
-
Monat
1918-05
-
Jahr
1918
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Britisch« U-Boote vor Hangö oervichtet Ha«a, 17. Wal. (Ei«e»»r Drahtberichk^ Dto «valischO «doavMtat gab b«ka»nt, bäh in de« Tqa« vo« 5. dtS 9. AprulSIS stabe» Tauchboote der britische« Marine i« d« »ordische» G«»äss«r» waren, die auf Befehl der Admiratltät in b«u Angen- blich »erntchtet wurden, al» die deutschen Schiffe sich Ha»gö näherte». Keine» der Fahrzeuge fei dem Feinde in die Land gefall«. I« der Meldung heißt es wörtlich: Die Kanonen waren verchts vorher «brauchbar gemacht worb«. Bet Annäherung der deutsch« Streit- bräpa zog« sich auch dta russischen Streitkräfte aus dieser Sagend z»r»ck. nachdem sie vier amerikanische Tauchboote i» die Luft gesprengt hott«. Bier britische Tauchboot« brr L-Kiasse wuvd« am 3. Ap«l i« Hasen von Helsingfors von Brit« verf«kt, wähaaud vom 3. btt 8. April 3 weiter» britisch« U-Boote der 0-Ktaffe abgetakelt wurde«. Die Bemannung würbe nach Petersburg geschickt. Der russische Admtval. der dort befehlkgte, wollte von dem Plan, den Hof« «ittetS vaffenkter Schiffe abiusperren. nichts wissen. Die Vernichtung deä britischen Tauchboot« halte aber auf die Bemannung der Kauffahrtei schiff« »wvatisch einen solchen Eindruck gemacht, dah fi« sich der Ber- nichtung verschieben«! Handelsschiffe, die sonst dem Feinde in die Hand gefallen wärm, nicht wibersehlen. Frauenhilfsdienst in England Senf, 17. Mai. (Drahtbericht.) «British AewS' meld« au» Loudons Da» ArbettSmimsterium verlangt 30 VOO Fr«en zur LrbeU auf dem Laude und 10 000 für das mciblickc HüsSkorpS. ,» Mana- fchüstoa für die Front frei zu bekommen. Da» Ministerium teilt mit, dah feit der Einstellung der Frauen viel gespart sei; la London sei« Schul« zur Vorbereitung der Frauen errichtet; auch in Man chester soll« solch« Schulen eingerlchlel werden. Isländisch-englische Handelsvertragsverhandlungen Zürich. 17. Mai. (Eig. D r a h t b e r i ch t.) Der «Neuen Zürcher Zeitung' wird von ihrem skandinavischen Korrespondenten gedrahtet: Einer Neulerdepesche zufolge ist eine selbständige isländische Abordnung in England cingetroffen. um einen Handelsvertrag zwischen England und Island abzuschlicsten. An der Konferenz nahmen auch Vertreter von Frankreich, Italien und Amerika teil. Die gesamte dänisch» Press« ist höchst befremdet über diese Nachricht und fragt sich, wie die Verhält nisse zwischen Dänemark und Island werden, wenn Island bereits mit gvSländischen Staaken unmittelbar in Verbindung tritt. von Montdldter im Feuer der Franzosen gescheitert. Französisch« Slreifwachen haben nördlich von der Aillette Gefangene eingebracht. Von der übrigen Front ist nichts zu melden. Belgischer Bericht vom Ist. Mol- Erfolgreiche Einbrüche in di« feindlichen Linien vor Namsoopelle und Merckem während der heu tigen Nacht gestatteten uns. etwa IS Gefanaene zurückzuführen. Der Feind warf zahlreiche Fliegerbomben aus unsere Quartiere ad. Heute fanden Bombenkämpfe in Nichtung auf Nieuport und nördlich Dis- muide statt. Gewöhnliche Artillerietättgkeit. die ziemlich heftig war in der Nichtung auf Reidendrest. Einer unserer Flieger schuh «irren deutschen Ballon in Nichtung auf den Houthoulster Wald., brennend ab. Kornpromißmögttchteiten in der preußischen Wahlrechtsfrage O Berlin. 17. Mai. (Drahtdericht u»serer Berliner Schriftleitung.) Die «Germania' leilartikelt hebte über VerstäudigungS Möglichkeiten der Wahlrechtsvor- lage und kommt dabei emslweilen zu folgendem Schtah: «Von de» Lohmannfchen Vorschlägen, die als Basis für «ine Verständigung ln Betracht kommen könnten, bleibt nur die AlterSski mm« übrig. Und gegcbea«»falls die sogenannte Ehren stimme für eine zehn jährige Tätigkeit im öffentlichen Leden. Würde die Allersflimme an das 45. Lebensjahr gebunden sein, so würde die sogenannte Ehren stimme ziemlich belanglos sein, da man annehmen darf, dah der w«U- aaS gröhte Teil der Personen, di« zehn Jahre und länger öffentlich ehrcnamlüch tätig waren, da» 45. Lebensjahr bereits erreicht haben. Mau sollte deshalb a»ch von diese« Vorschlag absehea, da er prak tisch ohne Wirkung ist.' Die Wirtschaftspolitik Deutschlands und Oesterreich-Ungarns O Berll», 17. Mai. (Etg. Drahtdericht.) Di« .Nordd. Allg. Ztg." meldet aus Wien: Bezüglich det wirtschaftlichen Zusammen! «benS zwischen Deutschland nab Oesterreich. Ungarn verlautet: Die Pläne für den Zusammenschluß gehen dahln, dah nach außen ein gemeinsame» Auftreten der beiden Neiche statt findet, während nach innen ein so weit freier Verkehr besteht, als «S »rach dem wirtschaftlichen Verhalten möglich ist. Die Mittelmächte denken nicht an Schutzzölle, woraus sich schon ergibt, dah das Wirt schaftsabkommen keinen agressiven Charakter tränt. Dar Zrrsammen- schloh soll auch die gemeinsamen Llnt« i» den Eisenbahn. Wch Schiff- fahetSftagen. ebenso hl»sichtlich der Gewerbe, «ch SopalpoWK, führen. Die Kämpfe in Rändern Notterdam, 17. Mai. sLig. D r aht be r i ch t.) Die .Moming Post' meldet von der flandrischen Front: Die relative Nuhe an der Front wird auf der gegnerischen Seite zu wahrnehmbaren Vor- dereitonzen auf der ganzen Front ousgcnutzt. Nach der Meinung der englischen Militärs wird der Feind einen neuen großen Angriff unter- nehmen, man weiß ober nicht, ob seht oder erst in Wacken. Der Besitz des KemmelS gibt ibm die Möglichkeit, selbst den Zeitpunkt für den Beginn der neuen Kämpfe zu bestimme». Zürich, 17. Mai. (Eig. Drahtdericht.) Marcel Hutiir prophezeit im ^Echo dc Paris' einen Vorstoß der deutschen Flotte, der mit der Wiederaufnahme der Offensive auf der West front zeitlich Zusammenfalle« würde. Dieser Annahme schließt sich auch die »Liberte' an. welche bemerkt, dah Ludendorff die Ansicht ausgesprochen bade, dah er unter allen Umständen nach Dünkirchen und Calais gelangen wird. ES sei deshalb sehr wohl möglich, dah man in Deutschland beabsichtigt, die Flotte anSfahren zu lassen, um der englischen Flotte eine entscheidende Schlacht zu liefern. Die englischen Verluste Bern, 17. Mai. (Eig. Drahtdericht.) Die .Neue Korre spondenz" meldet aus New Bork: Der militärische Vertreter der ..New Zork TimcS' in Washington berichtet, daß die englischen Verloste, die vor etwa zwei Wochen 250009 Manu betrugen, jetzt auf 300 000 Mann gestiegen seien. Die Verluste der Fraazosen, die ziemlich hoch seien, könnten zahlenmäßig nicht angegeben werden. Das Ende der portugiesischen Truppenhilfe Bern, 17. Mai. (Drahtbericht.) Das «Berner Tagblatt' er fährt aus Paris, daß der Oberbefehlshaber der portugiesi schen Armee. General Tamagnini, nach seiner Heimat nach L i s s a b o n z u r ü ck g c k c h r t sei, da er über keine Truppen an der Westfront mehr zu befehlen hat. Sämtliche portugiesischen Streitkräfte werden nur mehr in der französischen Etappe ver wendet und die Neste der portugiesischen Armee sind bereits in deutscher Gefangenschaft. * Englischer Heeresbericht vom 18. Mai. Unsere Truppen griffe» in letzter Nacht die seindlicchn Gräben in der Nähe von (Savrelle an und machten, einige Gefanaene. Außer beiderseitiger Artillerietätiakeit an verschiedenen Stellen, besonders im Somme- und dem Ancre-Tal, östlich von Arras und an der nördlichen Echlachtfront ist nichts weiter za be richten. Frauzöpscher Heeresbericht vom 15. Mai nachmittags. Im Abschnitt Battles—Castet Geschützkamps. Ein Handstreich der Deutschen westlich wnwwwmM>WMWSM»»>»»Mw-n—w»»^»»>— Letzte Iri-siuntzriA« Baku m den -Sude« der Bolschewiki Konstantinopel. 17. Mal. (Drahtdericht.) Dlo Agentur Milli erfährt: Nach den letzten Nachrichten erhielt«» die Bolschtwtkt in der Gegend von Baku Verstärkungen aus Turkestan und Astra chan. die auf russischen Kanonenbooten über daS Kaspische Meer gekom men sind. Nach dem Eintreffen dieser Verstärkungen gingen die Bot- schcwiki-Banden zum Angriff über, in besten Verlaufe die Muselmanen trotz heldenmütigen Wider st andes wegen Mangels an Vertetdigungümitteln die Stadt Baku verloren, die nicht gehalten werden konnte, wiewohl die Muselmanen auSD agher - st an und Georgien zur Hilfeleistung herbeigeetlt waren, well den Ver teidigern die Patronen auSgegangen waren und es ihnen überdies a» VerteidlgungSmttteln mangelte. Die Bolschewiki setzten den Angriff in heftiger Weise fort. Pariser Lebeusmittelfchwierigkette« Genf, 17. Mai. (Drahtbericht.) Nach dem «Petit Parisien' beabsichtigt die Pariser Stadtverwaltung, infolge des herrschenden Fleischmangels eine Fischerfloktille ins Leben zu rufen. Auf diese Meise sollen Fische an Stelle deä Fleisches für ble Volksernähnmg treten. - . - . . Bulgarischer Heeresbericht Sofia, 15. Mai. (GenerasstabSberlchl.) Mazedonische Front: An mehreren Frontstellen, besonders westlich des Ochrida- See«, verstärkte FeuertätigkeN auf beiden Seite«. Eine starke fran zösisch« Patroaill«, die gegen unfern Posten im Sk»u»l-Tale vor rückte, wurde durch Feuer zerstreut. Oesttich b«S War bar verföchte eine englisch« Kompanie dreimal, fich unseren vorgeschobenen Poste» beim Dorfe Matschnkovo za nähern, wurde aber blutig abgewieseri. In ber Ebene vor unsere« Stellungen im Nordwesten von Serres Po- tromllengefechte. Im Wardartale lebhafte feindliche FÜegertöNgkeit. Die Kämpfe in Palästina Konstantinopel, 15. Mai. (Tagesbericht.) Palästinafront: Stellenweise gesteigerl« Artillerie- »nd Fllegertättgkeil. Bei Medsch del Iaba entrissen wir dem Gegner eine vorgeschobene Stellung. Auf dem Ostufer des Jordan« wurden feindliche Patrouillen vertrieben. An griffe von Nebelten auf Man und die HedschoSbahn worden überall ab- geschagea. — Mesopotamien: Am Euphrat besetzten wir Kan Bagdadie. Kairo, 17. Mai. (Reuter.) Die neue Drehbrücke über de» Suez- Kanal bei El Kantara ist beendet. Der direkte Eisenbahndienfi vo» Kairo nach Palästina wurde am IS. Mal eröffnet. Das Schicksal der Zarenfamilie Basel, 17. Mat. (Eig. Drnhlkeetcht.) Etter HaoaSawldung aus Petersburg zufolge melden die Vaster Blätter, daß sich dte Fa- Musikstudenten 31 l Roman von Paul Oskar Höcker. e»pyklgdt dy 2. Nachs. Lin Mädchen konnte Frau Nikolclt nicht halten. Die Wohnung war klein: zwei Zimmer, Küche und Kammer. In der Kammer schlief Bert. Die kleine Häuslichkeit war blinksauber. Frau Nikoleit war eine gute Hausfrau, nahm ihre Pflichten sehr ernst, verlieh die Wohnung ja auch nur zu ihren wirtschaftlichen Besorgungen und ab und zu, um ein Solo ihres Mannes zu hören. Irgendwelche Abwechslung, irgendwelche Vergnügungen kannte sie nicht; Verkehr unterhielt man auch nicht. Mehrmals in der Woche kamen kleine Klavierschüler zu ihr, die sie für ein Billiges in den Anfangsgründen unterrichtete. In ihrer Jugend hatte sie ein Konservatorium besucht, sic war selbst MusikcrStochter und hatte einstmals geglaubt, die Vlrtuosenlaufbahn einschlagen zu können. Dazu hätte ihr Talent wohl nicht auSgcrcicht — übrigens hatte sie sich blutjung verheiratet und die Studien abbrechen müssen, als sie ihr Kind erwartete. Trotzdem es bei diesem ein zigen Zuwachs geblieben war, fand sie dann doch keine Muhe mehr, ernstere Arbeiten wieder aufzunehmen. Robert Nikoleit sah sich in dem eifrigen musikalischen Ge spräch, das er nach dem Essen mit seinem Vater führte, immer wieder mit einem seltsamen Staunen um. So heimisch ihn die kleine Welt hier umsing, die guten, alten Möbel, die Hängelampe, die Bilder — dazu Vaters kluger Kopf, Mutters festlich gerührter Ausdruck —, cs war doch etwas merkwürdig Fremdes für ihn jetzt dabei. Je weiter der Abend vorschrttt, desto redseliger ward Frau Nikoleit. Und auch ihtze Begeisterung über den heutigen Erfolg wuchs noch fortwährend. Sie duldete durchaus nicht, dah Bert oder ihr Mann von Dvorak oder BrahmS oder von der neuen Berühmtheit unter den Klaoiervlrtuoscn sprach: es sollte heute ausschließlich von Vattings Sextett die Rede sein. Und sie brachte ihren Mann schließlich dazu, dah er die Form des ersten Satzes noch einmal in ihren verschiedenen Teilen am Klavier auseinandcr- setzte. Wenn man hier oben ganz leise spielte, störte eS niemand. Das Fenster ging nach einem engen Fleet hinaus. Drüben stand ein müchtiges Kor nhcurs. Alan Halle kein Gegenüber, daS cS hörte. Dte Schlafzimmer der übrigen Wohnungen det Pauset lagen nach der andern, der Sonnenseite. Allmählich ereiferte sich Nikoleit wieder — und es war Mitternacht vorüber, als er end lich das Klavier zumachte. «Na, mein Junge,' sagte er herzlich und kühte Bert, mit beiden Händen dessen Kopf umspannend, auf die Stirn und dann auf die Augen, «geb S also der Himmel, dah das heute ein gutes Omen war für dich, wo dich nun das Mustkantenlos erwartet. Du stehst, wie es ist: himmelhoch jauchzend — zu Tode betrübt. Mög' dir alles daS, was bei mir voranging, um mal so ein bihchen mitjubcln zu können, erspart bleiben. Gute Rächt, Bert.' Vater hatte geraucht. Es war Berts Amt, zu lüsten und die Lampe zu löschen, bevor er sich in feine Kammer begab. Von nebenan hörte er noch lang« die Eltern miteinander schwatzen. Wohlwollend überlegen klang die Stimme Nikoleits. Die feiner Frau hatte etwas Mädchenhaftes. Heute war sie etwas überangestrengt und hatte einen leichten Schleier, der den Hellen Klang dämpfte. Aber es lag doch so viel jugendlicher Uebcr- schwang darin! Plötzlich ging cs wie ein kalter Luftzug über Bert hin. Ein Verdacht stieg in ihm auf . . . oder cs war eigentlich kein Ver dacht, nur eine ganz unbestimmte Ahnung - . . Glaubte seine Mutter denn auch wirklich alles, was sie sägte? Empfand sie die Bewunderung für Vaters Schöpfung, für sein Spiel wirklich so stürmisch, wie sie es immer ausdrückte? Oder redete sie flch's nur selbst ein? Schon seit dem ersten Wiedersehen mit den Eltern ward er diesen Stachel nicht los. Freilich: nur hundert Kleinigkeiten kamen da zusammen. ES war bisher nichts Greifbares gewesen. Aber heute hatte er doch ein paar Unwahrheiten selbst mit an gehört. Oder wenigstens — Uedertreibungen. Seine Mutter kannte nur einen Altar, an dem sie opferte: das war das Talent ihres Gatten. Oder nein — sein Genie. Denn wie sic sprach muhte man annehmen, ihr Gatte wäre der gröhte Musiker der Gegenwart. Glaubte sie das tatsächlich? Oder bot sie ihrem vielfach enttäuschten, vom Schicksal arg verfolgten Manne nur eine holde Täuschung? Bert konnte es nicht entscheiden. Er wußte ja. wie einseitig das Leden seiner Mutter sich schon immer abgespielt hatte. Es gab für sie keine VergleichSmöqlichketten. Aber heute war es ihm doch so vorgekommen, als betrachtet« sic ibn gewtssermohen als Bundesgenossen. Es war nur «in kurzer, bittender oder warnender Blick gewesen. M>er der setzte «In stammel Einverständnis voraus. Erwartete seine Matter, dah mltleöesErzare«, «ntgeg« »Len ander» Nachricht«, «ch immer ia Tobntfk befinde. Dte Gifmrtchett der früheren Zarin hab« sich ge bessert. Eine Rebe Lenins Basel, 17. MM. (Stg. Drahtdericht.) Die «Basier Nach- richten' melden «ms Paris: Der Petersburger Korrespondent des -Petit Partsten' meldet: Lenin Hot eine große Rede über dis Problem der Macht gehalten, in -er er die Notwendigkeit der sofortigen Einführung der Diktatur In Rußland proklamierte. Feuersbrunst in Frederikstad Zürich, 17. Mat. (El,«ne» Dvnhtbertcht.) Die .Nene Zürcher ZeSrurg' erfährt vo» ihr«« skandinavischen Korrespondent«», datz »hermals «tte norwegisch« Stad« der Schauplatz einer verheerende« FeoerSdmmst gewrse« ist, »ad zwar da« 94 Kilometer südöstlich von Ehrtstiunia gelegene Frederikstad, da« teilweise adge- dranat ist. Ätt Feuer entstand durch Funken einer Lokomotive und griff rasch ümerhald der Stadt um sich, so dah im Lause de« Tage« «der 100 Häuser «tngeäschert wurden und mehrere tausend Menschen obdach los wurde«. Zum Glück konnten die im Hafen liegenden Dampfer ge rettet werden. Trotzdem beträgt der Schaden mehrere Mil li one». Ein« fortschrittlich« AeichStagSkandidatur. Für die nächsten Reichs tagSwablen ist von den Vertrauensmännern der Fortschrittlichen Volks partei im Wahlkreis Görtih-Laudan der LandlagSabgeordnete Fabrik- besitzet Dr. Otto Frenhrt, Stadtverordnetenvorsieher in Eharlotlendurg als Kandidat ausgestellt worden. Bei -en letzten Ncickütagswahicn ist dieser Wahlkreis in der Stichwahl an -en Sozialdemokraten Taudadcl verlorengegangen. Geheimer SanitätSrat Dr. Mugdan, der den Wahlkreis von 1903 bis 1912 vertreten hat, bat den Entschluß kund- gegcden, bei den nächsten Reichstagswcchlen in Görlitz-Lauban nicht mehr zu kandidieren. Nach dem «Neuen Görlitzer Anzeiger' wird der nattonalliberale Wahlverein in Görlitz die Kandidatin Frentzel unterstützen. * «ür Kontaniactustriv ru Vertin. Wie bereits berickt«^ vermülciorts sied bei <1ew Hotcrnekmen in 1917 ciie iloierbilaur von 0,85 »uk 0,18 -tark. Im (i o s« k Li ki s d e: i c k t nirä delolll, ckiü Mob ä»v llnlervekwe» »v äew ttaoctol von Kaltpapiereu mit »utr1«t«o»tsUeaäem Lrkolg» beteiligt bade. Der ^rüLte Teil äer be- latügoog ao äar veterraiÄI-cdao Lokleogeneri^aknlt dloatv ?ro »toa wurcko «mkbarvä ruw vuedvorte adgoatoSeo. wuä äiv clo» äiMrooÜort« IVoadvei vuräea sdgelüat. Vas ttauagruoä- «türck 1V1Ikalvmtr»ü» 7vb könnt« mit guten, nut«m verkautt v«rcle», äer aber «r»t im osus» Levedüttsjabre. rum .^usctruek Komms. Via kilan» veareickoet u. m LLkkakta» mit 3,17 (L V. 1,84), lvoudortial- betsilixm^vo mit 0L8 (0,68). veditoreo mit 0,45 (0,47), Xassv uocl Sorte» mit 0,26 (0,06) MU. klsrk. -Leu ^nrcl ein Konto LankxutbÄbvo Mit 0,33 MU. dtark »usxev ier-en, vüdrenä cia-, im Vorfahre mit 0,7t MU. dlark deÄrmcleus VVeebvelkooto ver-ckrvunUen i^l. kreäiloren bade» 0.43 (0,86) dtiU. dlark ru kontern. * Vie tisläprväuktioo kdockesie»» betrug im Ktärr 54 748 Lloreo. Oer Werl 6er Lroäuklio» im ersten (Zurrtal cHeses Zakres be- ILutt sieb »uk 718863 (i- V. 886 0S0) ktä. 8t. * 1'usiv» i» äer »üääe»t»ekeu lerttliockastrie. I^rut Satrap äer Vervaltungea sollen ciiv dleckmaisebe Ouutveboroj vorm. Kolb L. 8 obüIe unä äio dleedanisebe k'Ineksspillllerei Uracb mitei nrmäer vereinigt vsrcieo. * ^»reruvine üläastrie-^kt.-6«s. Oie ^irma vurcie »kgeünäert io Aütroo-TeHstokk- unci ?»pivrk»drikeo, ^kt.-Oes. * Vzrruunlt-^kt.-6vs. vorm. ^Lltreä Kobel io ULmburx. Wie uns uassr dx-Mtsrdelter <lr»btll«d berichtet, steigerte sieb bei «iem Ooterosluaeo laut OescbLktsbsricbt kür 1917 cier 1t all gemein o aus Waren, vivicieocleo, Linsen usv. um runä 3 MU. dlark »uk 12827 218 ttioru tritt vocb cier Vortrag voo 29 849 (1101 44V) diark, so äati «io 6esawtgevioo voo 12 857 166 (16 8Ä 505) .tt resultiert. Unkosten, Steuern usv. erkorcterten 4,98 MU. Mirk (3,68 MU. klack, Luveoäuog an ciiv kiationaistiktuvg 2 MU. kisrlc usv.). klack ^bsebreibungeo von 0,20 (1,00) MU. Klarti verblieb ein ketngewion von 7,78 (9L8) Mil. Mark, ^uk neue liecbnuup kommen hiervon 28 330 ^<(. W.1kren6 cies Iakres 1917 konnten rii<- bleu- unci bircceiteruogsbauteo groUeuteils kerliggestellt vercien; immei- kin bleibt oo«k ein erkeblicker teil ausaubauen übrig. Vie ttosien kür ciiv bauten selbst sioci veseutliek über äis veraoscbtagten Neirüpe binausgegangsn, so <t«H ciie Vervnltuog sie oiebt volktänciig ak- sobrsidev konnte. 8io bklt äesbalb eine erneute ltü ek s t e 11 u u g von 5 -IUI. ,>lark kür votvenciig, ciievor b'eststellung äes t>e- winn es abgeneigt vxrrävn ist uoä unter Lreäitoren verbucbt vcirci. Vas liateroedmen sak sieb gerccungen, eioeo grööeren VorscbulZ von cier tteeresvervallung (17,10 MU. ^lark) unä einen »nsekniicbeo lZnnk- krociit (19,78 klill. Xlurk) aukrunebmen, <Ue in cier vilans nuk cier kassivseitv ersebeinen. — Oiv ii i l » n r. >veist erbeblick veränäerie 2iLern auk. 8o stieg ctas Konto liebäuctv usv. von 1.13 auk 18,51, cias Konto Kodsiotte, Waren unci Kommissionslnger von 12,65 auk 22,66 unci <ia» Konto Korcterungen an verbiinclete Oesellscbakien von 42,92 auk 94,28 ktill. dlark. Xurückgegangen ist äagegen ctas Konto Wert papiere usv. voo 44,95 «uk 26,81 Vliil. Vark, äas Konto 8cbul<tner von 23,96 auk 17,W MU. Ztark. iXuk 6er l'sssivseiie sinä ciie (tutdaben verdünäeter OeseUscdalten auk 15,09 (8,04) unä 6ie Kreclitoren von 44,9 auk 68,6 MU. dlark gestiegen. »m» v.r,«,: Dr. a «» s l Ä«rlt»»c 6chrlsll«It»»»: Dr. 4Na»aw V«Sr. Hanplschristleiter: Dr. Erich Lverth. »emMwmNIch« «anm««»r ckr V'Utck «nur» s,r>»»:f«rdl. Schalen ISr »ad «.richt 2»lt»« ch.lieadr t?» »»»» auch er die unbedingte, übertriebene Anbetung mitmachte? Er schätzte seinen Vater als Künstler sehr hoch. Aber andere große Meister auf seine Kosten zu verkleinern, das erschien ihm un würdig. Er begriff auch nicht, daß sein kluger Vater sich das bieten lieh. Merkte er denn nicht die Ueberhitzung der Be geisterung, die ihm seine Frau entgegenbrachte? Er hatte schon das Licht ausgedreht und sich in seine Kammer zurückgezogen, da huschte seine Mutter noch einmal ouS dem Schlafzimmer. .Bertchen,' flüsterte sie, «hol' morgen früh die Zeitungen aus der Wirtschaft an der Ecke — ich Hab s mit der Frau ausgemacht — aber dring' sie nur herein, wenn sie gut sind, die Rezensionen» hörst du?' Sie duldete nicht, daß er erwiderte. Sie rief int Schlaf zimmer: «Hier hab' ich die Streichhölzer, Vatting! Ich hatte sie in der Küche liegen lassen!' Bert stand noch eine Weile und sann vor sich hin. So reihte sich also hier ein frommer Betrug an -en andern. War cs schon immer so gewesen? Warum war es ihm früher nicht ausgefallen? Oder hatte sich erst da draußen in der Welt sein Blick geschärft? Er kritisierte jetzt seine Eltern. Sie waren ihm nicht mehr so unbedingte Respektspersonen. Und seltsam: ein tiefes Mitleid empfand er dabei mit seiner Mutter. Wie hatte das Leben sie doch mürbe gemacht! * * * Für andere Dinge als das Sextett ihres Mannes hotte Fran Nikcneit kaum ein Interesse mehr. Bert spielte, wenn sein Vater in der Probe war, ans dem Klavier Orchester- und Chorsätze aus einigen älteren Orchester partituren, dem Mozartschen .Titns' und .Idomeneus', die er im Notenschatz vvraefunden hatte. Der Klang war nicht be sonders reich, der Klaviersatz gewiß nicht vollendet, aber Bert empfand doch selbst eine starke Freude darüber, dah er über haupt eine Partitur mit den verschiedenen schweren Schlüsseln schon lesen und das Notwendige und Charakteristische daraus vom Blatt spielen konnte. Seine Mutter nickte ihm beim Abstaubcn zu. «Na, siehst du, schon ganz nett. Bertchen,' lobte sic. Ader er merkte: sie war innerlich aar nicht dabei- Brieflich hatte sie ihm nähergestanden.
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