Volltext Seite (XML)
Nr 2SS Hauptschrifkleiker: Dr. Everlh, Leipzig Mittwoch, den 8. Mai Verlag: Dr. Reinhold L To., Leipzig 1918 Kabinettskrise in England " 1600V Tonnen versenkt ivtb. Berlin, 7. Mai. (Amtlich.) Eines unserer Untersee- boote unter der bewährten Führung des Kapitänleutnants Viebeg hat im Aermelkanal fünf bewaffnete, tief beladene Dampfer mit zusammen 16 000 Brutto-Register-Tonnen versenkt. Der Chef des Admiralstabes der Marine. * * * Durch die Entziehung von Frachlraum wirkt der U-Boolkrieg auf dlo fb'mdliche Volkswirtschaft in einem Matze ein, w« man es an fänglich kaum für möglich geholten Halle. Die 400 Volksküchen, die laut .Daily Telegraph' vom 10. April, jetzt in London bestehem, reden eine deutliche Sprache. Am 13. März sagte Lord Rhondda dem .Rational Food Journal' vom 27. März zufolge, was das Brot an gehe, so rufe dio Zukunft beträchtlich« Sorgen hervor. Sir Charles Bathurst sagte kagS zuvor im Unterhäuser Die Brolfrage ist ernst und wird in einigen Monaten vielleicht noch ernster. Tin Fachdlall schrieb am 16. März, datz die Einfuhr von Talg nach Marseille infolge der rapide zunehmenden Verringerung an Schissen ganz auf gehört habe. Derselben Nachricht zufolge sind die englischen Be- stände an Schellack von 83 000 Kisten im März 1916 auf 19 600 Kisten zueückgogattgen. An Terpentin waren im März 1917 noch über 53 000 Zentner vorhoii^den, jetzt nur noch 16 000 Zentner. Dementsprechend stieg der Preis von etwa 53 auf 124 »st für den Zentner. Dio Ein- fuhr von Holland, schreibt ein anderes englisches Blatt, ist jämmerlich klein, und es fragt sich, wie selbst diese Menge ohne Hits« der ameri kanischen Märkte arfrechlerhalten werden kann. So wie die Dinge jetzt liegen, rechnet Rutzlcmd nicht mehr und Amerika kann infolge FrachlrammmangelS nicht auSsühren. (wtb.) Amsterdam, 8. Mai. (Drahtbericht.) Aus Barcolona wird ge meldet: Die Schiffbrüchigen des von einem deutschen Untersee ¬ boot versenkten Dampfers „Louisa" sind hier eingekroften. Das Schiff wurde torpediert, als es, zur Vermeidung von etwa vor handenen Minen, in Kiellinie eines englischen Dampfers fuhr. Drei Mann der Besatzung wurden getötet. s Der deutsche Heeresbericht Amtlich. Gröhes Hauptquartier, 8. Mai. Westlicher Kriegsschauplatz Südlich vom Nieupork-Kanal nahmen wir bei erfolg reicher Erkundung Belgier gefangen. Auf dem Schlachtfelde in Flandern und an der Lys lebte der Artilleriekampf amKemmel, bei und westlich von Bailleul auf. In Borfeldkämpfen auf dem Schlachtfelds an der Somme wurden Engländer und Franzosen gefangen. Beiderseits der Stratze Cor die—Bray griff der Feind nach starker Minen- oorbereilung erfolglos an. Bereitstellungen wurden durch unser Feuer wirkungsvoll gefaßt. Bei einem in der Nacht südlich von der Straße wiederholten Angriff warfen wir den Feind im Gegen stoß zurück. Starke Fcuertäligkeit hielt amLuce - Bach und auf dem Westufer der Aore an. An der übrigen Front nichts von Bedeutung. Bon den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues. Der Erste Generalquartiermeifier. Ludendorff. (W. T. B.) Heftiger Angriff auf Lloyd George und Donar Law Schwere Anklagen eines englischen Generolstabsoffrzicrs. Amsterdam, 7. Mai. (Drahtbericht.) .Algemeen Handels blad" meldet am» London: Die Blätter veröffentlichen einen Brief des Generalmajors Sir Frederik Maurice, in dem dieser an den Mitteilungen Kritik übt, die Bon ar Law am 28. April im Unterhanse über die Erweiterung der britischen Front in Frankreich machte. Maurice macht Bonar Law den Vorwurf, datz seine Antworten auf die an ihn gerichteten Fragen einen ganz ver kehrten Eindruck von den tatsächlichen Vorgängen gegeben hätten. Pringle fragte damals, ob die Angelegenheit im KricgSrat von Ver sailles behandelt wurde. Bonar Law antwortete verneinend. General Maurice schreibt nun, er sei selbst in Versailles gewesen, als diese Frage durch den Obersten KriegSral, dem sie zur Entscheidung oorgelegt wurde, behandelt worden sei. Generalmajor Maurice erklärt ferner, datz das die letzte einer ganzen Reihe von unrichtigen Mitteilungen gewesen sei, die durch die jetzige Regierung dem Unterhaus« gemacht wurden. Am 9. April z. B. erklärte Her Premierminister über die Lage der englischen Armee zu Beginn der Offensive, trotz schwerer Verluste 1917 sei die Armee in Frankreich am 1. Januar 1918 viel stärker gewesen, als am 1. Januar 1917. Maurice stellt dies in Abrede. In derselben Rede erklärte der Premierminister, in Mesopotamien befinde sich überhaupt nur eine Division von weihen Soldaten, in Aegypten und Palästina nur drei weiße Divisionen, der Rest der Truppen bestände ausschließlich auS Iudiern oder gemischten Truppen, unter denen sich verhältnismäßig sehr wenig Briten befände«. «Ich spreche hier von Infanteriedivisionen." Maurice erklärt auch dies für unrichtig. Er fährt fort, sein Brief sei sicht auf eine militärische Verschwörung zurückzuführen. Er fei seiner Herkunft und Ueberzeugung nach ein ebenso aufrichtiger Demokrat wie der Premierminister und würde nichts weniger wünschen, als datz die Regieruug ia die Hände von Soldaten überginge. Maurice schuetzt seine« Brief mit den Worten: «Die Gründe, wes halb ich diese« wichtige« Schritt der Veröffentlichung unternommen habe, sind, daß eine grotze Anzahl Militärs weih, datz die Mitteilungen der Miaisker nicht mit der Wahrheit sich vereinbaren. Dies erweckt ein so großes Mißtrauen für die Glaubwürdigkeit unserer Regierung, daß sich schließlich dieses Mißtrauen auch auf die Truppe« überträgt, und Zwar gerade in dem Augenblick, in dem alles getan werden sollte, den Geist und dleMoral der Truppen hochzuholten. Sollte dieser Schritt sür mich üble Folgen haben, so halte ich doch dafür, meine Psichl a»S Bürger über die des Soldaten zu stellen, und ich bitte die Redaktionen, diesen Brief zu veröffentliche« in der Hoffnung, datz Las Parlament eine Ilnlersuchnng über die Richtigkeit meiner Mittei lungen einicilen wird." I * Haag, 8. Mai. (E i g. Drahtbericht.) Maurices Brief hat in England große Aufregung hervorgerufen. Allgemein glaubt man, daß, falls die Richtigkeit dieser Erklärung bestätigt wird, eine K ri s e entstehen muh, die das Kabinett kaum überleben wird. Die Beschul digungen, die Maurice gegen Lloyd George und Bonar Law richtet, gchen daraus hinaus, daß Lloyd George das Parlament absichl - l i ch irregesührt hat, als er bei -er Einreichung der neuen Dienstpslicht- oor.age erklärte, daß das Heer in Frankreich am l. Januar 1916 zahlen mäßig stärker gewesen sei als vor einem Jahr«, und daß die aus Weißen bestehenden Divisionen in Mesopotanie« und Palästina nur eine unbe trächtliche Stärke hält««. Aus dielen Mitteilungen des Premiermi nisters würde hervorgehen, daß die Regierung alles getan Hal, was sie konnte, so daß die Schuld für das Fiasko der englischen Armee bei der neuen de« schen Offensive nicht auf dem Kabinett, sondern aus dem Militär lasten würde. Dieser Versuch, die auf dem Kabinett lastende Verantwortung von sich abzuschieben «vd die Heeresleitung damit zu belasten, wird als eine große Riederträchtigkeit angesehen, besonders da bereits mehrere Offiziere in diesem Zusammenhang ihres Amtes enthoben und gegen andere Ilntersuchungen eingeleitet worden sind. I« Lloyd Georges Namen wird in den Wandelgängen des Unterhauses erklärt, daß ASquiths Vorschlag der Einsetzung einer parlamentarischen Unkcrsuchungskomintssion ,ur Erforschung de- Wahrheit onvereinbar mit der Würde der Negierung sei, da dk Regien,«« in diese«, kritischsten Augenblick der Ge- schichte Englands nicht als Objekt einer parlamentarischen Unter suchung dastehen Könne. .Daily Lhronicle" »erweist in einem Leitartikel aaf di« ernste Bedeutung dieses Brieses und schreibt: General Maurice war bis vor wenigen Wochen Direktor der militärischen Operationen beim Großen Geveralstab und besitzt als so!ü>er genaue Kenntnis der Tatsachen und Zahlen, die die britischen Streitkräfte im Felde betreffen. Ferner weist «Daily Lhronicle" dar auf, daß die von Maurice zitierten Erklärungen Bonar LawS und Lloyd Georges nicht spontan abgegeben wurden, sondern wohl überlegt waren, und datz sie nicht nebensächliche Dinge betreffe«, sondern Fragen, die für die Beurteilung der Streitkräfte, die am Vorabend der großen Schlacht dem General Haig zur Verfügung standen, von großer Be deutung sind. Das Blatt spricht sich für eine parlamentarische Untersuchung au«, die nicht allein herauSzubringen trachten sollte, ob Nation und Parlament irregeführt worden seien, sondern auch fest- stellen sollte, ob Haig vom KriegSkabinetl weniger Truppen zur Ver fügung erhielt als 1917. Eine strenge Untersuchung sei not wendig. Wenn die beiden Minister eine deutliche Antwort geben könnten, so sollten sie dies ohne Verzug tun. H- Nach einer Drah'.ung von «Hollands Niewe Burn" ist General Maurice, dem cS wahrscheinlich vorbehalten bleibt, die Ministerkrise in England heivorzurufen, für die kein Politiker die Verantwortung über- nehmen wollte, ist eine durchaus glaubwürdige militärische Persönlich keit. Seine Leistungen wurden in den amtlichen englischen Heeres berichten wiederholt erwähnt. Er ist Inhaber der fcanzöflschen Ehren legion, erwarb daä Kriegskreuz und war noch vor wenigen Wochen Chef der OperakionSableiiung d?ä großen britischen Generalstobes. Als solcher verfügte er über eine außerordentliche Kenntnis der tatsäch lichen und zahlenmäßigen Unterlagen über die Stärke dcr britischen Armee. Die Presse aller Parteirichtungen sicht in den Enthüllungen von Maurice den Stein des Anstoßes, den Lloyd George wohl kaum aus dem Wege räumen könne. Ein Antrag im Uuterhause Im Unterhaus« fragte Asquiht im Zusammenhang« mit dickem Briefe an, «ms die Regierung zu tun beabsichtige, nm die Richtigkeit dieser Mitteilungen sestzostelle«. Bonar Lar» sagte, vorerst ge- statte die militärische Disziplin nicht, daß daS aktiv dienende Militär derartig« Erklärungen abgebe. Sodann wird die Wahrheit der von Maurice gemachten Mitteilungen b<-,weisest. Betreffs dcS ersten Punktes hat der Krlcgürat zu entscheiden, und bezüglich des zweiten Punktes, da die Ehre von Ministern in Frage gestellt ist, werden zwei Richter als Ehrenrat die Klage untersuchen und darüber berichten. „Daily Telegraph" fügt hinzu, daß Asquith dis Unterredung des Falles einer Sonderkommission zu übertragen vorgeschlagcn Hot. Die Lage wird als außerordentlich ernst angesehen, da die Regierung bekanntgegeben hat, daß sie die Annahme des Vor schlages von Asquith als Mißtrauensvotum ansehen wurde. Balfour ftekt eine Erklärung über die Friedensgespräche in Aussicht Bern, 8. Mai. (Drahtbericht.) Im englischen Unterhaus« werden fast in jeder Sitzung von der pazifistischen Gruppe Anfragen gestellt be züglich der Aufnahme des Briests Kaiser Karls durch die französische und englische Regierung bzw. durch diejenigen französischen und eng lischen Staatsmänner, die davon Kenntnis erhalten haben. Bis jetzt ist es nicht gelungen, irgendwelche Antwort zu erlangen. Durch Balfour wurde eine baldige Erklärung der Regierung in Aussicht gestellt. General Srench an das irisch« Volk Genf, 8. Mai. (Eigener Drahtbericht.) „Daily Mail" meldet: General Frcnch hat sich mit einer Prokla mation an das irische Volk gewandt, in der er sich für die Auf rechterhaltung dcr Gesetze und die Erhaltung der öffentlichen Sicherheit verbürgt und das irische Volk zur Ruhe und Besonnen heit und zum Vertrauen in die Gerechtigkeit der englischen Nation ausfordert. - Zum Frieden mit Rumänien l' k Der Bukarester Friede, der bis auf welkeres noch die Besetzung des in unserer Hand befindlichen NuinänienS, einschließ lich der Landeshauptstadt Bukarest, mit ziemlich weitgehenden Befugnissen unserer militärischen Stellen vorsieht, wird daä Land auf absehbare Zeit noch in zwei Halsten teilen: die von uns mili tärisch okkupierte Walachei und die bedingungslos, soweit nicht wirtschaftliche Bedingungen in Frage kommen, dcr rumänischen Negierung unterstehende Moldau nebst den neuerworbenen^ Ge bieten Beßarabiens. Diese Zweiteilung, die sich, solange der Weltkrieg im Westen noch weitertobt, selbstverständlich schwer vermeiden ließ, wird die Konsolidierung der inncrpolitischen Verhältnisse Rumäniens zu nächst nicht unwesentlich erschweren. Im übrigen wird diese Kon- solldierung nicht zuletzt von der Regelung dec dynastischen Frage abhängen, die heute noch nicht geklärt ist, und aller Wahr scheinlichkeit nach erst nach der Ratifikation der Friedensurkunde durch das Parlament in ihr entscheidendes Stadium eintreten wird. Wir haben an dieser Stelle schon mehrfach darauf hingewiesen, daß die früheren offiziösen Auslassungen unserer Regierung über König Ferdinand, dem man — offenbar nicht ohne Absicht — in denkbar schärfster Form den Borwurf der Wortbrüchigkeit machte, und dessen Treubruch man in einer Weise, die sonst gegen Souveräne nicht üblich ist, brandmarkte, den Schluß nahelegten, daß von un serer Seite ursprünglich die Rückkehr dieses Monarchen nach Bukarest für unannehmbar erklärt werden würde. Wir haben dann später erlebt, daß mitten in den so schwierigen Verhand- tungen, bei denen der Hof in Jassy sich allem Anschein nach zum mindesten recht unzweideutig benommen hat, mit dem Besuch des Grafen Czernin beim König und der Königin eine plötzliche Wen dung in der rumänisch«» Thronfrage eintrat, deren tiefer liegende Ursachen hier nicht untersucht werden sollen. Wir haben damals sofort betont, daß lurseres Erachtens gegen ein deutsches Ein greifen zugunsten des Königs unbedingt Front gemacht werden müsse, da unsere Interessen weit mehr eine Beseitigung als eine Stützung dieses Monarchen erheischen, wobei wir unS aber von vornherein aus den Standpunkt gestellt haben, daß die Königsfragc eine innerrumänlsche Angelegenheit sei, und daß man in der Art des berühmten Dekrets Napoleon I-: «Die Dynastie Bourbon hat aufgehört zu regieren," heute auch einem besiegten Feind gegen über nicht mehr verfahren dürfe. Wie Rumänien sich mit seinem König, der sein Geschick mit der gefährlichen Politik Bratianus auf Gedeih und Verderb ver kettete, wie es sich mit seiner Königin, die nach dem Borbilde der Kaiserin Eugenie ihre peute Sverre leidenschaftlich propagierte, ab- slnden will, ist seine Sache. Was wir von unserem Standpunkt fordern müssen, ist lediglich, daß neue deutschfeindliche Umtriebe am Bukarester Hof nicht geduldet werden, und daß unsere Regie rung, da nun einmal nach dem, waS vorgesallen ist, das Verschwinden des KönigSpaares von der politischen Bühne für die Erfüllung dieser Forderung nur von Vorteil sein dürfte, keines falls aus falsch verstandenen monarchischen Erwägungen heraus für den König Partei nimmt. Eine solche Einmischung würde uns ebenso unverständlich wie unberechtigt erscheinen, wie wir über haupt, was die inneren Angelegenheiten Rumäniens betrifft, größte Zurückhaltung für ein Gebot der Klugheit halten. Wir haben zweifellos ein großes Interesse daran, daß in Rumänien der Einfluß derjenigen Politiker gestärkt wird, die auch in den schlimm sten Tagen aus ihrer Ueberzeugung. datz nur im Anschluß an die Mittelmächte das Heil für Rumänien liege, kein Hehl gemacht haben. -Aber unser Inteiejje ist nicht minder groß, daß man im Lande König Larols nicht unter dem drückenden Gefühl steht, von uns bevormundet zu sein. Rumänien, mit dem wir Frieden ge schlossen haben, muß in Zukunft frei und unbeeinflußt über sich selbst entscheiden können. Das wird unseres Erachtens die beste Garantie bieten für ein dauernd freundliches Verhältnis zwischen Berlin und Bukarest und damit mittelbar auch für die wirk- liche Erlangung dcr wirtschaftlichen Vorteile, die wir vom FriedcnSvertrage erhoffen. Das Erdölabkommen mit Rumänien In dcr .Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" werden folgende Mitteilungen gemacht: Bei den jetzigen Friedensoerhandlungen war bezüglich der Vetrolcumvcrsorgung zu unterscheiden die Zeit während des Krieges an der Westfront und die Zeit nach dem definitiven Frieden. Solange der Kampf an der Westfront andauert, sind für uns Mineralöle unbedingt notwendig, und wir können uns hier bei nickt dem gmen Willen privater Interessenten unterwerfen. Deshalb behält für diese Zeit das deutsche Oberkommando in Ru mänien die bisherige Machtvollkommenheit in bezug auf Erzeugung, Verarbeitung und Bewegung des Erdöls und seiner Erzeugnisse bei. Eine dahingehende Vereinbarung ist im FriedcnSvertrage fcstgelegt worden. Für später, d. h. nach dem allgemeinen FriedenSschluß, kommt als allgemeiner Gesichtspunkt in Betracht, daß von deutscher Seite aus ein ausschlaggebender Einfluß auf die Erzeugung von Rohölen in Rumänien ausgeübt wird. Diesen Einfluß haben wir unbedingt notwendig, um durchzuschen, daß die Verarbeitung des rumänisäien OelcS so erfolgt, datz wir unab hängig von der Weltmarktkonjunktur Mineralölcrzeugnisse her- gcstellt erhalten, und zwar in dem erforderlichen Umfange, den wir gebrauchen. Damit dcr Ausbau der rumänischen Petrolemn- industrie in dem notwendigen Maße erfolgt, ist der deutschen Re gierung ein entsprechender Einfluß gewährt worden. LS ist ferner dafür gesorgt, daß die notwendigen Mittel zur Verfügung flehen, daß aber gleichzeitig dem Privatkapttal genügend Anreiz zur Betätigung geboten wird. Dabei war Wert darauf zu legen, daß die rumänische Regierung ihrerseits em hinreichendes fincm-