Volltext Seite (XML)
s „Als ich noch zur Schule ging, sind wir einmal Zusammen Schlittschuh gelaufen. Sie erinnern sich dessen natürlich nicht mehr, do Sie draußen in der Welt viel neue Eindrücke gesammelt hoben. Aber ich habe es nicht vergessen." 1 „Und ich könnte mich hassen, daß ich es vergessen habe. Aber ich habe zur Entschuldigung anzuführen daß ich jahrelang fern der Heimat,' ein freudl ues Leben geführt habe," erwiderte er, alles um sich her vergessend Wie in heißem Mitleid sah sie ihn an „Ach, daran dürfen Sie nun nicht mehr denken. Sie sind nun wieder daheim und gesund, und wir wollen ihnen helfen, daß Sie nun wieder froh und glücklich sein können. Er faßte ihre Hand und preßte seine trockenen Lippen darauf. „Gottlob — daß ich gesund bin," stieß er erregt hervor. Und sich schnell aufrichtend, fuhr er leb haft fort: ,Lch nehme Sie beim Wort, mein verehrtes Fräu lein: diese Hilse weise ich nicht zurück." Sandras Augen flammten mit faszinierendem Aus druck in die seinen, so daß sein Herz kn'schnellerem Tempo klopfte. Liselott hatte er längst vergessen. Vs war wie immer, sobald Sandra erschien, ver blaßten ihre feinen, stillen Reize. Liselott war das gewöhnt. Sie hatte sich ruhig aus Sandros Armen gelöst und trat zurück, weil sie sich überflüfig fühlte. Aber sie warf einen mit leidigen, bangen Blick in Robert Vallentins erregtes desicht. Und sie dachte erschauernd: „Wenn Sandra auch mit diesem Mann ihr Spiel treibt — dann ist sie herzloser als ich gedacht habe. Sie darf es nicht." Sie nahm sich vor, die Schwester zu bitten, in Robert Vallentins Brust keine unerfüllbaren Hoffnungen zu wecken, denn sie ahnte, daß Sandra bereits Heinz Rottmann Versprechungen für die Zu- ikuuft gemacht hatte. Wie weit Sandra in ihrer Ge wissenlosigkeit zu gehen fähig war, das wußte sie nicht. , > . ' Aber seltsam schwer und trübe war ihr zumute, als Robert Vallentin Sandra seinen Arm bot und sie davonführte. Der Kommerzienrat hatte sich inzwischen lebhaft mit Rottmann unterhalten und zog jetzt Liselott mit ins Gespräch. Gleich darauf wurde er jedoch ab- sgerufen, da neue Gäste ankamen. Mit einer Ent- schudigung eilte er ins Haus. Rottmann und Lise- bott standen sich plötzlich allein gegenüber. Es war das erstemal wieder, seit Sandra zwischen sie getreten war, daß sie sich so gegenüberstanden. Liselott wäre am liebsten davongeeilt. Das ging jedoch nicht an und so Kimpfte sie tapfer die aufsteigcnde Befangen heit nieder und brachte es fertig, einige Worte über das Fest und das schöne Wetter zu sagen. (Fortsetzung folgt!) Letzte Telegramme. Russische Schandtaten. Wien, 21. Januar. Aus dem Kriegsprefsequarticr wird gemeldet, durch amtliche Erhebungen sei fest gestellt, daß die Russen nach der Besetzung von Ga- lizisch-Dolopvle einen Einwohner erschossen und einen anderen gekreuzigt hätten. Eine krank im Bett liegende Jüdin sei buchstäblich abgeschlachtct und ihr Mann niedergeschvssen worden. In einem anderen Orte hätten die Russen 42 Häuser verbrannt. Wir hatte» fest und treu zusammen Konstantinopel, 21. Januar. „Turan" hebt den Mißerfolg der Intrigen hervor, durch welche Eng land die Senussi zum Aufgeben ihres Marsches gegen Aegypten und zum Kämpfen gegen die Italiener in Beughasi zu verleiten suche. Es liege im Interesse der Türkei, die herzlichsten Beziehungen zu Italien zu pflegen. Der italienische Botschafter habe ja auch in einem Briefe bestritten, daß die Italiener in der Türkei schlecht behandelt würden. Gesunkeu. Stockholm, 21 Januar. Ter schwedische Dam pfer „Drott" stieß im Bottnischen Meerbusen vor dem Finnischen Hafen Raum» auf eine Mine und sank. Von der Besatzung sind 5 Mann, darunter der Ka pitän, umgekommen, die übrigen wurden gerettet. Abgestürzt. Paris, 21. Januar. Nach dem „Petit Parisienne" ist ein Militärzweidecker während einer Uebungsfahrt in Auteuil abgestürzt. Der Führer und der Beobach tungsoffizier wurden getötet. Das Flugzeug ist zer trümmert. Türkischer Generalstabsbericht Konstantinopel, 2l. Januar. Ter türkische große Generalstab teilt mit: Tie Angriffe der Rus sen auf der Front im Kaukasus wurden auf der gan zen Linie zum Stillstand gebracht. Protest ver Schweiz? Zürich, 2l. Januar. Die „Neue Züricher Zei tung" gibt einen Auszug aus der Freiburger „Liber tee" wieder, in der zur Frage der Rohstoffversorg ung der Schweiz gesagt wird: In der Schweiz be ginne man, gegen die mißbräuchliche Beschlagnahme Von Schiffen und Ladungen zu protestieren. Tis- Industrie habe bereits schwere Verluste erlitten. Eng land müsse endlich das Recht der Neutralen aux Leben beachten. ! Aetst clem Xkiahaaäet, ? t äen Ramüoethern, »Kem r z ehrlichen Kewerbe 1 z ! IümstLaöesAaöcal Hettüusträsel S Ehenmitzer Bich- «nd Schlachthofbericht, am Lt. Januar ISIS. Auftrieb: Kälber SIS, Schweine 649, zusammen 968 Tier, . Bezahlt in Mk. für SO kg. Schlachtgewicht: Kälber 64-8, Schweine 74 - 83. Bei Schweinen verstehen sich di« Schlacht— gewichtspreise unter Gewährung von 10—LS kg. Tara für 1 Schwein, die Schlachtgewichtspreise ohne Schmergewicht. Marktpreise der Stabt Ehe»«ih Äm 2V. Januar. 191b. Wehen fremde Lorten — M. Wehen sächsischer,') — „ Weisen sächsischer, neuer — » Koggen, sächsischer') — „ Koggen, preußischer — » Gebirgeroggen, sächsischer — » Koggen, fremder - „ Gerste, Krau, fremde — „ Gerste, Krau-, sächsische — . Gerste, Futter-') — „ Hafer, sächsischer, alter') - „ Hafer, sächsischer, neuer — „ Hafer, preußischer — „ Lleinhandelspreise „ di, 3c oa kg. 12 „ Hafer, preußischer, neuer — , Hafer, »««ländischer — „ Erbsen, Koch- — „ Erbsen, Mahl- und Futter- 42 , Heo, 3 „ Heu, gebündelt 4 „ Heu, altes - „ Ltroh, Flegeldrusch 2 - Ltroh, Maschinrndrusch — „ Ltroh, Langstroh 1 „ Ltroh, Krummstroh 1 , Kartoffeln, Inländische') — „ Kartoffeln, ausländische - „ Sutter 3 „ Ferkel. Austrieb — Ltück — , ') Angebot fehlt! Gesetzliche Höchstpreise? « 23 , 24. und SS. Jannnr A««« ver». Schulze. Ergebenst ladet ein Der neue Kriegsroman HttlkiMjmMsln Makulatur Tageblatt - Exv 2ar »vdoroa ^uskübrunx »Uor 8ortov l.icktenstein, den 22. Januar 101.5. Viv Inuivniäsn Mnlsrblivdsa-a. Ausschank von ff. Bockbier. Irisch eingetroffen: R»L»op» i« Nemoulade«' f»»ee (k Dose 50 Pfg) De«« scher Fleischsalat in 1-Pfd Dosen. Sieler Sprotte«, B»«Nt«»e, Flensbnrger Aale. Achtungvollst Hugo Sietuhow, Hauptstraße. l „IkMlNd über «lies" schildert wahrheitsgetreu in fesselnder Weife im Anschluß 2 an ein« außerordentlich spannende Handlung di« Ereignisse ch der Gegenwart. Dieses prächtige Werk ? wüste« Sie lese« L wen» Sie sich in unterhaltender Weise über die Be- ch deutung der siegreichen Kämpfe unserer tapfere« Feld- graue» uuterickkbten wollen Die Ausgabe erfolgt in O der bekanntet, „B«ch' N»«»ml"»IMN«kmg in r Wocheshefte» z» 1« Pfg. ? Ein goidgeprägte Leinen-Einbanddecke kostenfrei! 5 Probe-Hefte durch die Austräger und die Geschäftsstelle ch dies«» Blatte» Ein Sohn achtbarer Estern« welcher Lust hat, Backer zu werden, findet gute» Unter kommen bei Pa«l Schlittler, Bäckermeister, St. Egttie«. lirWllrr klcdlivstria Heute S»«»abe«v großes Schlachtfest von 1t Uhr Wellfleisch. abends Bratwurst mtt Gauerttant, sowie Bahr KaldShaxe« uud Gchi«ke« «U Sartaffetsalat. Zum Ausschank gelaugt das beliebte Felsenkeller Vovkbi«»*.» Ergebenst ladet ei» B. Schneider z. Zt. im Felde u. Fr««. für ckie überaus raklreicken Leweise cler l-iebe uncl Teilnskme beim ttinsckeiclen meines lieben Ostten, unseres Auten Vaters, Zenwiexet- unc! Oroövsters, cles tterrn llltii fkltrselie ssxen wir kierckurck ^llen unseren der?1iek8ten vanlc. 8s;Id<>k„liM!iirD;cd,^ Nächsten G»««t«r großer A SoellM-AmeliM. Ergebenst ladet ein Sich. Weitzgerder. ch io nvävrvor «vä oiostwbor äu* d ttldruag dLlt sied dootso» ew- 5 plodlou Itzt» 0LM»»„lilillInel' I.ö«e , ! Heute So««abe»v, Sonntag u. Mo«tag, Oswald Gelfert, Mühlgraben, den 23., 24. und 25. Januar