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schiffe auch über Ipswich und bis ganz herunter uuch Mavesend, am Eingänge der Themse, ge'icktet. In Aarinoutb stürzten die Leute auf die Straße und liefen wild durcheinander bin und her. Als die Er- plosionen in der Stadt gebärt wurden entstand in den Theatern und an den anderen Vergnügungs stätten eine gewaltige Panik ' Tie Wiener „Neue Freie Presse" bezeichnet den jüngsten Angriff der Zeppeline gegen England als eine der glänzendsten Kraftproben dieser Tread- uoughts der Lust, die den Engländern wieder ein mal vor Auge» gesübrt hätten, wie angreifbar ihre für so sicher gehaltene Iufel sei. Grotzcr Schaden wnrde «»gerichtet! Londe», 21 Iattuar. Reuter meldet, das; zwei nichte; plodierle ^'oiiiben in Aarmoutb gesuiiden wor den sind. Lie waren kegelförmig und wogen sechs Pfund. (Kroßer Lchaden wnrde bei einer Fischerei (Gesellschaft angerichtet, wo eine Anzahl Tücher ab gerissen wurde. Tie griffe Tribüne des Sportvereins ist von Granaten durchbohrt. Bericht vom Großen Hauptquartier Vom «estlichcn «riegöschauplatz. (kroßes Hauptquartier, 21 Januar, vornnttags. iAnitlicher Bericht des Wolffsch. T.-B.): Z.n'ischen Küste und Lps fanden auch gestern noch Artillerickämpfe statt. Ter vorgeüer» von uns ge nommene Schützengraben bei Notre Tome de Lo- rette ging uns beute »acht wieder verloren. Nord westlich Arras griffen die Iranzv'en beiderseits der Ebanssee Arras Lille wiederholt an, wurden aber zu- rückgeschlageu. Südwestlich Berrv-an Back wurden den Franzose» zwei Schützengräben abgenommen, die trotz lebhafter Gegenangriffe unsere Trnnpeu behaup teten Französische Angrisfe gegen unsere Stellung südlich St. Mihiel ivurdeu abgewiesen^ Nordwestlich Pont-a Mousions gelang es, eine» Teil der uns vor drei Tagen entrissenen Stellung zurückznerobern. Un sere Truppen erbeuteten dabei 4 Geschähe und mach ten mehrere Gefangene, um deu Rest der verloren gegangenen Stellung wird »och gekämpft. In den Pogesen westlich Sen »heim dauern die Kämpfe cbenmils »och an. Lbcrfte Heeresleitung. Soiffons von dc» Einwohnern geräumt! Paris, 21. Januar. „Petit Pariscune" zufolge wurde Soissoiis aus Anordnung der Militärbehörde von deu Einwohnern geräumt. Ei» Schweizer «-er Vie -entfche» Pioniere Bern, 20 Januar. Oberst Müller zollt in einem weiteren Artikel im „Bund", in welchem er die Her vorragenden deutschen Feldbefestigungen schildert, den Pionieren höchstes L>b. Was sie im Wiederher stellen zerstörter Bahnen, Straßen und Brücken, in den Bckestigungswcrkcn und technischen Arbeiten al ler Art leisteten, sei unerreicht und unübertroffen uvd würde einst in der Kriegsgeschichte einen ehrcn- vo'lcn Platz eiunehmen. Sie arbeiteten mit Todes verachtung, im Kugelregen »nd Granatenhagel mit dcr gleickwn Ruhe und Selbstverständlichkeit wie auf dem Nebungsplah und in dcr Friedensgarnison. Bericht vom Großen Hauptquartier. lVom 21. Januar, mittags.) Vom östliche« Kriegsschauplatz. In Ostpreußen ist die Lage unverändert. Ein klei neres Gefecht östlich Lipnow verlief für «ns günstig, 100 Gefangene blieben in unseren Händen. Im Ge lände westlich der Weichsel (nordöstlich Borzimow) schritten unsere Angriffe fort. Ein russischer An griff bei Löpuscuow (südwestlich Conski) wurde ab- gewiescn. vberste Heeresleitung. Der österreichische Se«erassta--brricht. Wien, 2l. Januar. Amtlich wird verlautbart: Tie Situation ist unverändert. An dcr ganzen Front nur stellenweise Geschützkampf. Der stellvertretende Chef des Generalstabes: Von Höfer, Feldmarschallcutnant Die bevorstehende Schlacht in Polen Zu dcr Nachricht der „Nowoje Wrcmja", daß sich eine neue Schlacht in Polen vorbereitet, wird uns von militärischer Seite geschrieben: Es gehört nickt viel Prophetenangabe dazu, diese Feststellung zu machen. Tie kämpfe in Polen sind in den letzten Tagen besonders vor Warschau zum Stillstand gekom men, da, wie unser Generalstabsbericht bemerkt, die schlechte Witterung jede Gefechtstätigkeit ausschl.'ß. Inzwischen hat sich aber,das Wetter gebe seit, und mau kann hoffen, daß auch in Polen die Besserung des Wetters ciugctreten ist. Mit dem Eintritt von Frost werde» von selbst die Kämpfe ihren Anfang nehmen. Unser Heer hat eine vorzügliche und starke Stellung, von der aus es seinen Angriff unterneh men kann. Tie Eroberung von Borzimow am 2. Januar war der Grundstein für die starke und Über legene deutsche Position in Polen Einige Tage spä ter wurde unsere Stellung noch stärker durch die Er oberung der Höben von Bolimow Unser Vorstoß zum Sucha-Abschnitt hat die russisch« Front weiter eingeengt. Alle Vorstöße der Aussen gegen Zaklitschyn sind gescheitert. Selbst jetzt haben wir wieder gehört, daß die russischen Angrisfe in dieser Richtung vollkommen zusammengebrochen sind uni» daß die Russen sich genötigt gesehen haben, ihr« Truppen zurückzunehmen. Run ist aber diese Tat- fache von größerem Belang, als der kleine Rückzug scheinen läßt. Die Vorstöße der Russen gegen Zaklit- schvn waren eine Notwendigkeit für die Russen, wen» ihnen nicht ihre Millionenzahl das größte Verhäng nis werden sollte Sie haben darum auch jetzt, in der Zeit, in der die Kämpfe um Warsclraü^ruhten» trotz des schlechten Wetters unausgesetzte Angriffe in dieser Richtung gemacht, um die österreichische Front zu durchbrechen. Hier wollten sie sich Luft schaffen, um dem Truck aus dem Rawka Sucha-Ab schnitt auszuweichen. Nachdem sie nun jetzt bei Zak- litschhn auch znrttckgeworfen worden sind, erfährt ihre Front eine weitere Eiuprcssung, die der Ent wicklung der Scl lacht im russischen Sinne ungünstig ist. Tie Räumung der russischen Stellung in einer Ausdehnung von 0 Kilometer zeigt, daß die Russen hier eine Offensive nicht mehr beginnen können. Sie haben also nicht mehr die Möglichkeit, bei dem Stost von Warschau her sich uach unten hin auszudehnen. So ist die Lage beim Beginn der nenen Schlacht. Tie Bedrängung des russischen Heeres von beiden: Flügeln ist ihr hauptsächlichstes Kennzeichen. Wir dürfen daher der Entwicklung der Schlacht mit größ tem Vertrauen entgegensetzen Tie ersten Kämpfe der neuen Schlacht habe» bereits stattgefunden, nnd überall haben sie mit schweren Verlusten geendet» wie bei Radsanowo, Bicsun und Sierpe. Pom türkisch-russischen Kriegsschauplatz^ Ein englisches Kanonenboot schwer beschädigt K o n st antinoP e l, 21. Januar. Wie das tür kische Hauptquartier meldet, heißt das Kanonenboot, welches sich während des Kampfes von Schatt cl-Arab zurückziehen mußte, „Esviegle": es wurde schwer bestbädlgt. Ter Kommandant, 2 Offiziere und 17 Mann dcr Besatzung wurden gelötet. Tiflis und Kars von der Bevölkerung geräumt? K o n st an 1 i u o pel, 21 Januar Tcm osmani sche» Nachrictnciib»rea» .(»folge ist Tiflis wie Kars vollständig von der Bevölkerung geräumt worden. Tie Regierungsgebäude, Moscheen, Kirchen und die großen Privatgebäude sind in Lazarette verwandelt worden. Infolge des Steigens dcr Lebeusmittel- Picisc herrscht großes Elend. Tic Engländer ver suchen jetzt die eingeborene indische Bevölkerung durck» Gewährung größerer Freiheiten für sich zu gewinnen. Mi W M ZN». Lichtenstein, 22 Januar UNI Tägliche Erinnerungen 22. Januar: 1l>76 Ternlniger siegt bei Wolgast. l 72V Tickte'' Heising gevereu. 17k8 Lord Bmou geboren lkw; Komponist Vinzenz Lachner gestorben. * * * * Verlustlisten über Tsingtau Nach einer Mitteilung des Reichsmarineamts ist bisher nur eiu Teil der Perlustlistei' über Tsingtau ciugcgaugeu, die onsstchcuden Listen werden jedoch in nächster Zeit erwartet. Inzwischen können Ansrageu durch die öffentliche Anskunttsstcllc für Auswanderer in Tres- den, kanzlcigäßckcn, vorgemerkl werden. Weiter wird mitgeteilt, daß „S 00" nach dcr Peruicktuug eines japanischen Kreuzers bei der Verfolgung durch überlegene sei »dl icke Streitkräfte auf Stroud gesetzt und gcsprengt worden ist. Tie Besatzung ist gerettet und befindet sich in Nanking in Gefangenschaft Näheres ist noch nicht bekannt. ' i * „Deutschlaud über alles! Tiefe drei stol zen Worte haben, nachdem wir auf ein Halbjahr uu- inslickcu Opfermuts, gewaltiger kämpfe uud herr licher Siege zurückblicken köuuen, für uus alle eine weit tiefere Bederituug erlangt. Pflicht eines jeden unter uns ist es, sich die großen Geschehnisse-und tap feren Tate» unserer wackeren Feldgrauen unauslösch lich eiuzuprägeu. In angenehmer, unterhaltender und sesselnder Weise kann das geschehen durch das Lesen des in unserer „B i; ch - R v m a »" Sammlung gegenwärtig erscheinenden prächtigen Kriegsromans „Deutschland über alles" aus der Feder des belieb ten Militär Schriftstellers Hauptmann a. T. Victor Helling Schmidt. Die Ausgabe erfolgt gleichfalls ill Wochenbetten zu ie 10 Pfg. Eine goldgeprägte Lei- »umeinbanddscke wird kostenfrei beigcgeben Bestel lungen nehmen die Austräger und die Geschäfts- steile unseres Blattes jederzeit gern entgegen. * - Kür deu Bslksaveud am Geburtstage des Naiscrs ist nunmehr die Auswahl uud Reihenfolge der Darbietungen endgiltig festgesetzt worden Nach einer Erössnuuqsmujik über „Heil Dir im Sieger- kra.nz", gespielt von der Stadtkapcllc, wird Herr Leh rer Müller einen selbstvcrsaßten Festgrnß sprechen. Alsdann leitet der Vortrag einer der prächtigsten Kaiserballaden von Karl Löwe, „Heinrich der Vogler", zu der Festrede des Abends über. Dem Kaiserhoch, das sic schließt, folgt als gemeinsamer Gesang der Versammlung „Deutschland, Deutschland über alles." Zwei wohl bekannte Armeemärsche, der Hohenfricd- berger uud dcr Pariser Einzugsmarsch, beeudcu den ersten, ausgesprochen vaterländischen Teil des Abcnds. - Im zweite» Teile wird zunächst der Chorge- sangverciu „Drei Lieder der Sccle und ihrer Sehnsucht" höre» lassen: diese Lieder voll inniger Sehnsucht uach Frieden, nach Ruhe vom Kampf nnd Streit, dürfte» gerade in der gegenwärtigen Kriegs zeit dein tief in dem Menschenherzen wurzelnden Ver langen nach verklärter friedevoller Eintracht und nach gehobenem innerem Gleichgewicht der Seele zu erwünschtem Ausdruck verhelfen. Herr Pastor Ende wird danach zwei neue KIüegsdichtungcn Vor trägen. Auch die Kammermusik wird an dem Fest abende nick; fehlen. Aus Joh. Seb. Bachs D-Moll- Konzcrt für 2 Violinen werden Herr Musikdirektor War «atz uud .Herr Konzertmeister Heeg das über wältigend schöne Largo spielen. Herr Oberlehrer Schramm bringt alsdann noch einmal Karl Löwe mit einer zweite» Ballade „Ter gefangene Admiral" zu Gehör, worauf die Versammlung passend als ge meinsamen Gef'ng unser deutsches Flottenlied an stimmt. Wie uns der Krieg auf allen Gebieten zu deutscher Selbstbesinnung gebracht hat, so wird mich dcr Eborgesangverein zwei gemütvolle alt deutsche Gedickte iu neuerem Tonsatze darbieten. Ten Sck luß mackt die Stadtkapcllc mit dem Präsen- ticrmarsch des 2 Kgl. Sächsischen Grenadier Regi ments Kaiser Wilhelm II. — Nächst der Reichhaltig keit dcr Auswahl wird für einen zahlreichen Besuch des Abends gewiß noch der Umstmch günstig sein, daß von der Erhebung irgend eines Eintrittsgeldes vollkommen abgesehen werden soll. *— Die »8. Verlustliste der Kgl. Sachs Armee liegt in unserer Gcschäftsstclle aus. Ihr entnehmen wir nachstehende Krieger-Namen: Leicht «er»««»et: Straube, Paul Okto, Soldat aus Oelsnitz i. E. Fritzscke II, Ernst Louis, Soldat aus Bernsdorf. Granitz, Hans, Kriegsfreiw. aus Oberlungwitz. A« «ef*«gc«sch«ft: Löffler, Bruno Arthur, Gefr. d. L. aus Ober lungwitz, . Plülse« Tt- Jacob (Ein glücklicher Reiter) ist der Gefreite Husar Bruno Keller. Sohn des Schul- hcwsmannes K. von hier, der bei der Kavallerie- I Brigade von Rüxleben im Regiment von Arnim als Telcgravheu Patrouille treue Dienste leistet. Bereits snnsmal ist ihm bei gefahrvollen Fernritten das Pferd unter dem Sattel weggeschosscn worden, und der mutige Reiter blieb unversehrt. So reitet nun der Wackere schon das sechste Roß gegen Frankreick Augustusburg (In seiner Kammer verbrannt.) Im Hause dcr Witwe Richter kam iu der Dachkammer ein Brand aus, dem eiu Teil des Dachstuhles zum Opser fiel. Als mau iu die Kammer eiudrang, fand man deu M Jahre alten Sohn der Besitzerin als halbvcrkohlte Leiche. Wahrscheinlich hat der Man» bei Licht gelesen und ist dabei cingeschlafen. Atte. (Der Manu mit dem Revolver) Am 15». d. M abends gegen 10 Uhr wurde ein Hausdiener, als er in den Bahnhof eintreten wollte, von einem Un bekannten augerempclt Als er ihn zur Rede stellte, zog der etwas angetrunkene Bursche einen Revolver hervor, hic/t ihn dem Hausdiener vor die Stirn; und drohte ihm mit Erschießen. Ter Angegriffene versuchte ihn; die Waffe zu entreißen und ihn festzu hallen. Der Bursche errgiff die Flucht, wurde aber von dem Hausoiencr uud einem Zigarreulwudler ver folgt Auf der Flucht orehte er sich um und legte die Waffe abermals auf seine Verfolger an, sodaHj diese von weiterer Verfolgung absehcn mußten. Die Polizei hat den Burschen aber schließlich noch festge- uvmmcn uno ihm die Waffe abgenommen. Er iK ein 22jähriger Handarbeiter S. von hier. Bäreuwalve. (Tot aufgefunden, wurde am 18 d. M. im Seitcngraben des zum Martin Bauerschen Gute führenden Feldweges der G) Jahre alte Hand arbeiter Ernst August Schmidt von hier. ES wird augeuomuicu, daß Schmidt, der fast einen ganzen Tag vorher unterwegs gewesen ist und nichts zu esse« gehabt baden soll, infolge Erschöpfung sich an de« Wcgcrond gesetzt hat und dann teils infolge Atters» schwäche, teils infolge Erfrierens den Tod gesunde» Hot. 1 Drespe» (Die Fleischversorgung in Sachsen.) I« der nächsten Zeit wird hier auf Anregung der Sächsi schen Regierung eine Zusammenkunft von Vertreter» der größeren sächsischen Gemeinden stattfinden, di« sich mit der Fleischversorgung dieser Gemeinden de« schattigen soll. HSerPa« (Ein Einmieterdieb.) Kürzlich mietet« sich in einer hiesigen Familie ein 24 Jahre aller Kolporteur aus Meerane ein, der für einen auswär» kigen Zeitungsverlag tätig ist Unter der NngMe, frühzeitig mit der Bahn fahren zu müssen. urchblE